Bahnhof Zoo wurde 125 und Ziegenhoffest im Kiez
Heute war wieder mal wirklich viel los im Kiez und in Charlottenburg-Wilmersdorf.
Der Bahnhof Zoo wurde 125 Jahre alt und im Ziegenhof wurde das alljährliche Kiezfest veranstaltet. Was also tun? Zweiteilen konnte man sich ja leider doch nicht, also haben wir uns überlegt, wir fahren erst zum Zoo und dann geht es ab zum Ziegenhoffest.
Die Erwartungen bei der Jubiläumsfeier waren ja hoch gesteckt, waren ja schliesslich der Bezirk, AG City West, die Bürgerinitiative "Fernbahnhof Zoo" und die Deutsche Bahn die Veranstalter des ganzen Partyrausches.
Und was soll man sagen? Was bekam man geboten? Nichts! Ja, Ihr lest (und seht richtig).
Das Ganze hatte den Flair einer wirklich winzigen Kirmes. Ein kleiner Rummel. Den sich nicht einmal ein kleiner Schützenverein in Emmerich (meine Heimat) erlauben würde zu veranstalten.
Das Erste, was einem auffiel, war die Süßigkeitenlok. Daneben stand ein Kaisers-Verkaufstresen mit Getränken. Dann folgte so eine Kran-Spiel-Glücksspielmaschine, mit der man sich kleine Stoffpüppchen ziehen konnte. Und darauf wieder ein Kaisers-Verkaufsstand und daneben wieder ein Süßigkeitenstand.
Auf der anderen Seite gab es einen kleinen Würstchenstand, wieder eine Ansammlung von Glückspielautomaten, einen Würstchen- und einen Getränkestand. Achja, und eine kleine Minilok für die Kinder. Das alles führte direkt zu einer sehr kleinen Bühne, auf der sich gerade Frau Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen fertig machte, eine Rede zu schwingen. Nirgendwo gab es auch nur einen kleinen Proteststand zum Thema Fernhaltebahnhof Zoo. Frau Thiemen sprach das auch nur ganz kurz an. Am besten, so kam es mir vor, man schweigt darüber, um niemanden zu verärgern.
Irgendwie habe ich mehr von dieser Feier erwartet. Oder hätte ich mir gleich denken können, da der Bahnhof eh schon tot ist, und dort nur noch Schach gespielt wird, sollte ich auch von der Feier nicht mehr erhoffen. Leider, so empfand ich es jedenfalls, wurde diese wirklich riesige Chance, Protest auszusprechen und zu zeigen, nicht genutzt. Was mir aber auch auffiel, war die Nutzung der Dixie-Klos. Waren den Veranstaltern sogar die McClean-Klos im Bahnhof zu teuer?
Geknickt und geschockt fuhren wir wieder mit dem M45 in Richtung Klausenerplatz. Alles konnte nur besser werden. Und als wir den Ziegenhof betraten waren wir geschockt. Nein , geschockt klingt negativ. Wir waren positiv überrascht.
So ein Trubel, so eine Menschenmenge, soviel gute Laune (jedenfalls fast überall). Es war eine Freude, dies zu sehen. Zum Glück war auch schon ein Teil des Kiez-Web-Teams vor Ort, um Fotos zu machen und um den Mieterbeiratstand zu bewachen.
Wir wurden auch gleich von der Band "Sax four Fun" mit ihrem tollen Saxophon-Spiel begrüßt. Bei einem kleinen Gang über den Platz traf man auch überall immer wieder nette Leute, freundliche Gesichter und unterhielt sich über das Fest, das eigene Leben und was man so alles gehört und gesehen hatte. Es ist immer wieder toll zu erleben, wie nett man im Kiez von den eigenen Freunden und guten Bekannten begrüßt wird. Sowas macht für mich das Leben im Kiez aus.
Natürlich gab es auch Leute, die einen nicht grüßen wollten, aber von solchen Miesepetern sollte man sich das Leben eh nicht versauen lassen.
Das Programm auf der Bühne, die mir auch größer vorkam als die am Zoo, bot reichhaltige Abwechslung für jeden Musik- und Unterhaltungsgeschmack und es gab reichlich zu essen und zu trinken.
Daher kann mein Dank nur an das Kiezbündnis und an alle ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen gehen, die sich jedes Jahr aufmachen und dieses Fest aus dem (Ziegenhof-)Boden stampfen.
Zum Abschluß noch ein kleines Video von der Saxophon-Band.
Weitere Bilder findet man dann bald in der Kiez-Galerie.
Achja, und auf dem Weg zur S-Bahn gingen wir auch mal kurz am Café Um Kalthum vorbei und schauten uns deren Karte an. Scheint lecker, freundlich und preiswert zu sein.
- Gesellschaft, Kiez, Kiezreportagen, Kinder und Jugendliche, Kunst und Kultur, Menschen im Kiez - 08. September 2007 - 23:50
Tags: bahnhof_zoo/kiezfest/klausenerplatz/ziegenhoffest
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Im aktuellen Tagesspiegel gibt es einen Artikel zur 125-Jahres-Feier.
[marcel]