Menschen der Erde
Wer sich mit der Fotografie beschäftigt, ob als Hobby oder Amateur, professionell für Presse und Medien, oder mit künstlerischen Ambitionen, wird meistens im Laufe der Zeit seine besonderen Vorlieben im weiten Feld der Motive finden. Menschen in ihrer ganzen Vielfalt, aus den unterschiedlichsten Ländern und Kulturen, Ausdruckskraft und Emotionen, bei der Arbeit und vieles mehr, sind ganz klar eines der faszinierendsten davon.
Gestern fand die Vernissage einer neuen Ausstellung bei uns im Kiez in der "Taverna Karagiosis" am Klausenerplatz statt. "Menschen im Orient" sind dabei das Thema von Werner Tschink.
Es ist seine Absicht, den Blick auf die Schönheit und Liebenswürdigkeit der Menschen und der Schöpfung zu richten, wie er mitteilt, und: "wegen der zeitlosen Botschaften, die ich in diesen Gesichtern sehen kann." Die Fotografien aus Persien und dem Irak sind in den Jahren 1957 bis 1963 entstanden. Zu der Zeit war er als Fotograf bei den Ausgrabungen in Uruk tätig. Uruk war die Hauptstadt der Sumerer und ist durch den legendären König Gilgamesch bekannt geworden.
Werner Tschink absolvierte eine Fotografenausbildung von 1952 bis 1955. 1957 bis 58 wirkte er als Fotograf an den Ausgrabungen in Uruk (Mesopotamien) mit. Danach folgte ein Studium an der "Staatlichen höheren Fachschule für Fotografie". Ab 1960 arbeitete er am "Deutschen Archäologischen Institut" in Bagdad. Später machte er sich selbständig und gründete im Laufe dieser Phase eine Firma im Bereich Werbefotografie. Inzwischen hat er seine Erwerbstätigkeit beendet, danach gleich seine freie bildnerische Arbeit gestartet.
Als Besonderheit hat er neben der klassischen Fotografie eine eigene Technik entwickelt. Nach der Art älterer fotografischer Verfahren (Isohelie/Tontrennung, Öldruck) entstanden so einige Bilder als Gouachen auf Zeichenkarton, also Unikate. Sie sind durch das Verfahren lichtechter und beständiger als herkömmliche Farb- oder Schwarzweiß-Vergrößerungen. Diese und andere Verfahren, früher natürlich allein auf analogem Wege hergestellt (wer kennt es nicht: z.B. div. Fotopapiersorten, Entwicklerflüssigkeiten, Fixierer), hat er aber inzwischen auch in der digitalen Bildbearbeitung mit ihren nahezu unbegrenzten Möglichkeiten übernommen, die Techniken auf diesem Wege weiterentwickelt und nun vor allen Dingen derart praktiziert.
Wer nun neugierig geworden sein sollte, ob nun fotografisch oder foto-technisch interessiert, oder "einfach nur" "Unikate" von Menschen betrachten zu können, der sei herzlich zum Klausenerplatz eingeladen - jeder dürfte dabei etwas zu entdecken haben. Und ganz simple (oder eben auch nicht) kulinarische Genüsse, sind ja bei der Gelegenheit in unserem Kiezer Restaurant "beim Griechen" auch noch möglich.
Taverna Karagiosis
Klausenerplatz 4
Tel. 030 - 321 20 05
Öffnungszeiten:
täglich von 12:00 bis 24:00 Uhr
- Kiez, Kunst und Kultur, Menschen im Kiez - 18. Januar 2009 - 00:04
Tags: fotografie/klausenerplatz
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