Wem Gott will rechte Gunst erweisen ....
... dem legt er harte Prüfungen auf.
Eine Treppe bauen zu müssen, kann eine solche Prüfung sein, wie es scheint.
Seit nun weit über einem Jahr, schätze ich mal, läuft diese kleine unendliche Geschichte. Jeder Kiezbewohner wird das Geschehen sicher bemerkt und verfolgt haben.
Es war einmal....... es gab einstmals eine Kirche mit einer alten Treppe am Klausenerplatz. Es begann vor langer, langer Zeit mit dem Abriss der alten Treppe und einem Neubau. Doch das währte nicht lange und Teile wurden wieder entfernt. Ein neuer Versuch wurde unternommen, dann doch wieder aufgehört und mit Planen abgedeckt. In unterschiedlichen Abständen von Wochen und Monaten regte sich zwischendurch immer mal wieder kurz was. Mal sah es nach Weiterbau aus, dann doch wieder mehr nach Abriss, auch schon mal nach Komplettaufgabe. Dazwischen lagen immer wieder lange, lange Zeiträume im abgedeckten Zustand ohne jegliche Aktivitäten.
Gott schien selbst bei seiner eigenen Kirche keinen Anlaß zur
Hilfestellung zu sehen: ein kleiner Hinweis, eine zündende Idee, ein
Lichtlein, eine Eingebung, ein Wunder gar? Nix da!
Nun wird er sich möglicherweise gedacht haben: die Kirche kann man doch
immer noch betreten, Treppenteile waren ja meistens noch begehbar, und
es gibt schließlich einen Nebeneingang, womit der sichere Zugang immer
gewährleistet ist. Also, warum eingreifen und helfen? Na ja, und überhaupt: logisch, es ist doch auch für uns wirklich zu verstehen: die Menschen würden es ja sonst nie
lernen, .... niemals. Die richtige Mörtelmischung - 45°, hmmh, oder doch
besser ein 90-Grad-Winkel - Pläne - Statik - Rechnen - Stabilität? Eben alles nicht so
einfach. Also müssen sie üben und üben, üben, üben, und lernen, und
üben, üben, und noch weiter lernen, und noch mehr üben, üben, üben,
üben, üben, noch weiter lernen, üben, üben und immer weiter üben und
üben, üben, üben üben, üben, üben, üben, üben, üben üben, üben, üben
.............................
Aber jetzt, jetzt soll es losgehen, richtig losgehen und diesmal soll es unbedingt klappen. Nun wird die gesamte Treppe nochmal neu errichtet.
Ob die unendliche Geschichte nun eine glückliches Ende finden wird?
Wir wünschen jedenfalls gutes Gelingen!
- Kiez, Philosophisches, Technik - 15. März 2009 - 00:02
Tags: berlin/kamillus_kirche/klausenerplatz/treppenbau
Kein Kommentar
Kein Trackback
Trackback link: