Kleine Schlössertour - Auch Holz, Stein und Eisen brechen
Der 1946 in Charlottenburg geborene Drafi Deutscher sang 1965 erstmals den erfolgreichen Schlager: "Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unsere Liebe nicht. Alles, alles geht vorbei, doch wir sind uns treu."
Lange vorher wurden schon Liebesbotschaften in Bäume geritzt, auf daß sie lange halten mögen. Heute hat sich das Anbringen von sogenannten Liebesschlössern immer weiter ausgebreitet. Besonders Brückengeländer sind beliebt, da der Schlüssel dort gleich auf Nimmerwiedersehen ins Wasser versenkt werden kann. Selbstverständlich hat sich der Markt umgehend auf das Geschäft eingestellt, bietet spezielle Schlösser in Herzform und Gravuren an. Laut Wikipedia bewegen sich Schätzungen von Gesamtgewicht und Anzahl in Deutschland von zwei (April 2011) über 15 (September 2011) bis 27 Tonnen (August 2016) für beispielsweise 40.000 Schlösser. Zahlreiche Fotos im Netz lassen den Hype erahnen. Kritische Anmerkungen kursieren allerdings auch.
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- Kiezfundstücke, Philosophisches, ZeitZeichen -
Liebe Leserinnen und Leser!
Wir wünschen Euch allen ein schönes, geruhsames, erholsames Weihnachtsfest! Im Kreis der Familie und von Freunden!
In Gedanken sind wir bei allen Todesopfern hier in Berlin und quer über die gesamte Welt verteilt, die nicht mehr unter uns weilen, weil irgendwer der Meinung war, er oder sie hat das Recht, das Leben dieser Personen zu beenden.
Wir sind auch in Gedanken bei allen Flüchtlingsopfern, die es nicht in sichere Gefilden geschafft haben! Und vielleicht schafft diese Ruhephase es ja, bei all den Leuten, die alle Flüchtlinge über einen Kamm scheren, ein wenig Zeit zum Nachdenken zu bringen, damit diese AfDler, Rechtradikalen, ewig Gestrigen, also einfach all die Menschen, mit denen man am liebsten nichts zu tun haben möchte, endlich schnallen, welch einen Blödsinn sie verzapfen!
Allen religiösen Fanatikern, egal ob katholisch, islamisch, jüdisch, buddhistisch oder sonstwie, sei gesagt: Wir lassen uns unseren Spass am Leben und unsere Einstellungen und politischen Ansichten nicht nehmen!
Aber jetzt: Ein friedvolles Weihnachtsfest! Habt Spass! Feiert das Leben, die Freundschaft und die Liebe!
Vielen Dank für Eure Unterstützung!
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Kiez-Web-Team - Gesellschaft, Philosophisches, Politik, Thema des Monats, ZeitZeichen -
Zeiten und Zustände ergeben ein anderes Bild vom gleichen Ort
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Boah! Das ist so stürmisch da draussen, dass ich es leider letzte Nacht total verschlafen habe, Euch schon um Mitternacht einen schönen 4. Advent zu wünschen.
Aber, für ernstgemeinte und nette Sachen ist es doch nie zu spät, oder? So mancher Mensch hat dies irgendwann verstanden und sich ein wenig gewandelt.
Natürlich gibt es auch Menschen, die können sich nicht mehr ändern und bleiben verbittert und biestig, aber das ist eine andere Geschichte und soll an einem anderen Tag erzählt werden.
Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern einen schönen 4. Advent!
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- Philosophisches, ZeitZeichen -
Kiezphilosophie auf Wänden und Tafeln
- Kiezfundstücke, Philosophisches -
Diskurs zwischen einem Steinhaufen und einem Poller am Straßenrand
Ich möcht doch auch so gern ein Poller sein,
seufzt ein Steinhaufen traurig in sich rein.
Du stehst da so fest und stramm herum
und ich lieg hier einfach nur so lose rum.
Gib mir doch mal ’nen Tipp.
Hat der Stadtrat mich nicht lieb?
Ich glaub es ist so, in der Tat.
Denn der liebt Poller, Pömpel und Barrieren,
ist bestimmt besser für die politischen Karrieren.
Sprach der Poller:
Nun hör mal auf und denk mal nach!
Ich steh so steif und nur bekloppt hier da.
Fühl' mich manchmal fast wie ein Soldat.
Bleib bloß so beweglich, bunt und locker wie du bist.
Siehst auch noch viel schöner aus als ich!
- Kiezfundstücke, Philosophisches -
Am letzten Sonntag fand das große WM-Finale statt. Wie schon bei den Spielen vorher, war Public Viewing an vielen Orten angesagt. Überall hatte man sich auf das Endspiel vorbereitet und Fernseher aufgestellt.
Überall? Nein, nicht überall. Ein Restaurant im Kiez am Klausenerplatz hatte ausgerechnet an diesem Tag geschlossen. Ganz bewußt.
Es gab dort an diesem Tag nichts zu essen und zu trinken und auch keine Übertragung - "nur" etwas zu lesen.
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- Gesellschaft, Gewerbe im Kiez, Philosophisches, ZeitZeichen -
Judo-Training vor historischer Kulisse - im Schloßpark Charlottenburg
- Kinder und Jugendliche, Philosophisches, Schlosspark -
Das letzte Wochenende im Jahr 2013!
(Was immer Sie aus dem Titel auch machen mögen …)
- Netzfundstücke, Philosophisches, Politik, ZeitZeichen -
- Gegen Ökokiez und für bezahlbare Mieten
- Gegen Verdrängung und für Lebensfreude, Kreativität und menschliche Vielfalt
Wir hatten die Schreckensmeldungen weitergegeben: die Aldi-Filiale in der Neuferstraße 19-21 soll Ende März 2013 schließen.
Doch damit nicht genug. Es gerüchtet dazu weiter, daß dort anschließend das homogen "ÖkoBio-Abgestorbene" erscheinen und damit an diesem Ort jegliches bisherige bunte Leben erlöschen könnte.
Nachbarinnen sind tief erschüttert. Diese Vorstellung läßt sie erschaudern. Dazu haben sie sich öffentlich geäußert. Das war im rbb-Inforadio in der Sendung "Gegen Bio und für Leben" unter dem Motto "100 Sekunden Leben" am 5.12.2012 zu hören (Hier als Podcast in der Mediathek).
Jawoll, richtig so: Wir wollen hier weiter bezahlbar wohnen und uns dazu noch jeden Tag so ne richtig fette, fiese, volle Packung Leben gönnen. Zusammen mit all den netten Menschen, die hier leben und die man so bei Aldi treffen kann.
PS
Hannes Wader ist dem nackten, bleichen, welkenden Grauen aus der Gruft auch schon begegnet:
- Menschen im Kiez, Philosophisches, Satire -
100 Billionen Kleinstlebewesen bevölkern den Menschen. Er, der Mensch,
stellt den Lebensraum für diese Wesen dar, ist quasi der
Wohnungseigentümer.
Würde man eine Gentrifizierung auf die Mieter anwenden, die den
menschlichen Körper innen und außen besiedeln, und eine Auswahl treffen,
wer, wann und wo zu welchen Bedingungen weiterhin seinen angestammten
Wohnraum nutzen kann und wohnen bleiben darf, so wäre die
Überlebensdauer des betreffenden Menschen nach kurzer Zeit beendet. Die
große Anzahl und Verschiedenheit der Kleinstorganismen bedingt die
Gesundheit des Menschen. Der Mensch als Vermieter, als Wirt, profitiert
folglich von der Verschiedenheit der Mikroorganismen. Geht diese
Verschiedenheit verloren, so gerät der menschliche Körper unweigerlich
in eine Schieflage und stirbt an der zuvor getroffenen Auswahl.
Als Parallele zu diesem Gedankenmodell kann, ohne zu weit zu
greifen, das Vorgehen von Wohnraumeigentümern gesehen werden, denen eine
bestimmte Sozialschicht als Mieter nicht genehm ist. Zu Gunsten einer
kurzfristigen Profitsteigerung, die durch stark erhöhte Mieten und Gentrifizierungsmaßnahmen erzielt wird, geraten Viertel, aus denen
angestammte und andere Mieter vertrieben werden, in die Gefahr einer
Wohlstandsvereinsamung. Allein durch Profitmaximierung
entsteht damit eine „tote“ Schicht, die sich nur unter dem Aspekt der geldorientierten Werteschaffung zusammensuchen ließ. Diese in sich geschlossenen, finanzstarken,
scheinbaren Oasen für eine bestimmte Auswahl geraten ins Abseits, da sie ohne die notwendige
Vielschichtigkeit langweilig, einseitig und auf Dauer unattraktiv
werden. Für eine gesunde Lebensqualität in einem Wohnblock oder einem
Kiez ist ein offenes Sozialgefüge nötig, um Lebensfreude, Kreativität
und Wohnqualität wachsen lassen zu können.
Angeregt zu diesem Gedankenspiel wurde ich durch Hans Georg Wagners
neuem Buch „Neben Ich. Wieviele sind wir wirklich? Das Buch, das weiter
fragt“.
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T. Wiese - Gastautoren, Philosophisches -