Mietenentwicklung in Berlin
Landeseigene Wohnungsbaugesellschaften als Mietpreistreiber
Die Mieter bei den sechs landeseigenen Wohnungsunternehmen in Berlin
zahlen einem Pressebericht zufolge oftmals mehr Miete als bei einem
privaten Vermieter. Das ist uns am Klausenerplatz nicht neu. Die GEWOBAG
ist leider auch hier bei uns im Kiez die Preislokomotive, wie es ein
Kommentar ausdrückte.
Daneben liefert der Artikel noch Daten zum Schuldenstand, über Leerstand und
zum Geschäftsbericht des letzten Jahres. Die Berliner Zeitung vom 08.04.2010 bezieht sich dabei auf einen Bericht der Senatsverwaltung für Finanzen "zur wirtschaftlichen Lage der städtischen Wohnungsbaugesellschaften 2009". Informationen seitens der Verantwortlichen selbst, waren auf der Webseite der Senatsverwaltung für Finanzen nicht zu finden. Ist es ihnen selbst zu peinlich, oder möchte da eine SPD mal wieder Restscham heucheln?
In Lichtenberg hat man es u.a. mit der HOWOGE zu tun, will einen neuen Ansatz versuchen und hat ein Bürgerbegehren zu bürgerfreundlichen Mietpreisen gestartet. Unter dem Motto "Keine Kooperation mit Mietpreistreibern" will man das Bezirksamt dazu bringen keine Kooperationen mit Wohnungsunternehmen, die in der Kategorie "Mietpreistreiber" anzusiedeln sind, einzugehen. Ein Bezirksamt hat zwar zwar keinen Einfluß auf landeseigene Wohnungsunternehmen und deren Geschäftsgebaren, doch könnte durchaus ein bemerkenswertes symbolisches Zeichen gesetzt werden.
In Lichtenberg scheint man in dem Punkt sowieso einige Probleme mit dem Bezirksamt zu haben, wie dem Zitat aus einem Info-Flyer zu entnehmen ist: "Zu diesem Geschäftsmodell gehört auch, dass bei der Öffentlichkeitsarbeit eng mit dem Bezirksamt und der Bezirksverordnetenversammlung unter Nutzung bestehender verfilzter Strukturen zusammengearbeitet wird." Verfilzte Strukturen? - am Klausenerplatz haben solche Strukturen der SPD schon zur Zeit der "Neuen Heimat" begonnen.
Weitere Informationen und Quellen:
In Berlin Lichtenberg startet am 20. April 2010 ein Bürgerbegehren für bürgerfreundliche Mietpreise. Die Initiatoren Wahlalternative Soziales Berlin (WAS-B) ersuchen das Bezirksamt Lichtenberg, keine Kooperationen mit Wohnungsunternehmen, die in der Kategorie „Mietpreistreiber“ anzusiedeln sind, einzugehen. Im Blickfeld der Initiatoren des Bürgerbegehrens stehen hierbei vor allem die landeseigenen Unternehmen HOWOGE und DEGEWO, die mit ihren Mietpreisen über dem Berliner Mietspiegel liegen und somit zur sozialen Umstrukturierung von Stadtteilen beitragen. Nach Angaben von WAS-B hat sich der Bezirk Lichtenberg zum dritt teuersten Bezirk Berlins entwickelt.
Ziel des Begehrens ist es, dass das Bezirksamt Lichtenberg nur noch werbewirksame Kooperationen und Partnerschaften mit Wohnungsunternehmen vereinbart und aufrechterhält, deren durchschnittlicher Kaltmietpreis nicht über dem Durchschnittswert des Berliner Mietspiegels liegt und deren „durchschnittliche Kaltmietpreissteigerung der letzten fünf Jahre, für die Vergleichszahlen vorliegen, nicht über dem Anstieg des mittleren Pro-Kopf-Einkommens des Landes Berlin im gleichen Zeitraum“ liegen. Im Mittelpunkt steht eine zukünftig bürgerfreundliche Mietpreispolitik.
Deutsche und EU-Bürger, die für die Wahlen zur Bezirksverordnetenversammlung (BVV) wahlberechtigt sind, also mindestens 16 Jahre alt sind und im Bezirk, sowie seit drei Monaten in Berlin mit alleiniger Wohnung oder Hauptwohnung gemeldet sind, können ab sofort das Bürgerbegehren unterzeichnen.
Quelle: Mehr Demokratie e.V. - Neues Bürgerbegehren in Lichtenberg gestartet
* WAS-B - "Bürgerbegehren Keine Kooperation mit Mietpreistreibern"
* Was-B - Informationen und Hintergründe zum Bürgerbegehren (als PDF)
- Gesellschaft, Politik - 21. April 2010 - 00:02
Tags: berlin/charlottenburg/gewobag/howoge/klausenerplatz/lichtenberg/mieten/mietenentwicklung
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