Rücktritte
Da fliegt ein Bundespräsident von Afghanistan zurück und er wird von einem Reporter des DLF im Flieger interviewt. Köhler sprach in diesem Interview sinngemäß, am 22.05.2010, u.a. darüber, dass ein Land wie die BRD, für die Wahrung seiner nationalen Wirtschaftinteressen, diese auch eventuell mit bewaffneten Auseinandersetzungen werde sichern müssen. Die sich daraus ergebende Kritik an seiner Aussage, sieht Köhler als respektlos an seinem Amt an. Als der „richtige“ Kandidat der damaligen Schwarz-Gelben Wunschkoalition, 2004, wurde Köhler Präsident von Muttis Gnaden. Als Begleitfregatte war „unser Guido“ im Fahrwasser der Neoliberalen Koalition.
Dass Köhler zuvor IWF-Chef war und ihm naturgemäß ein monetäres Denken
nicht ferne ist, störte die neue Regierung nicht - wie auch? Nun spricht
dieser Präsident etwas an, was "Otto Normalverbraucher" aufhorchen lässt.
Denn Otto fragt sich, ob nicht auch starke wirtschaftliche Interessen
des Westens der Hauptgrund der militärischen Präsenz des Westens in
Afghanistan sind, und nicht nur der Kampf gegen den Internationalen
Terrorismus. Denn dessen Stützpunkte sind sowieso anderswo. Bin Laden
und andere Scheißkerle sind wahrscheinlich lange in Pakistan.
Also,
warum sind wir im Land, in dem die Träume der Hippies auf der Strecke
blieben?
Vielleicht doch wegen der wirtschaftlichen Interessen? Dann
wäre die Aussage vom Köhler doch nicht so falsch zu deuten gewesen?
Eine Freudsche Fehlleistung vielleicht?
Viele Vielleicht.
Aber
eine Gewissheit: dass sich Herr Köhler, Ex–Bundespräsident, in den
Schmollwinkel zurückzieht, nimmt ihm den Respekt, den er selbst
einforderte. Er selbst hatte in diesem Interview zu einem Diskurs
aufgerufen. Nun ist der Diskurs da, und Horst ist beleidigt!
Einer
der drei Rücktritte der letzten Tage, welche die Republik verändern
werden.
Einer davon war längst überfällig, begrüßenswert. Koch! Der
auf alle Fälle! Koch will in die Wirtschaft - klar doch, Koch! Am besten
ins Bankgewerbe, da kann er weiter schwadronieren und mit Zahlen und
Fakten umgehen, denen die Grundlagen fehlen, die nur den drohenden
Kollaps unseres Staatswesens weiterbefördern können. Eine Schande, was
da war, Herr Koch!
Und Köhler? Warten wir ab, was sich in der nächsten Zeit entwickelt, politisch.
Der wirklich zu bedauernde
Rücktritt dieser Tage war der von GEORG SCHRAMM. Er verlässt die
Anstalt. NEUES AUS DER ANSTALT wird es SO nicht mehr geben. Ein echter
Verlust für die offen geäußerte politische Kritik und Satire in den
Medien.
SCHADE, SCHADE, SCHADE!
In einem DLF Interview erklärte G.
Schramm, dass es keine Querelen gab. Weder mit Priol, noch mit dem ZDF.
Im Gegenteil, man hätte ihm Massen von roten Teppichen ausgelegt, damit
er bleibe. Aber G. Schramm will hauptsächlich auf die Bühne zurück.
Beides schaffe er nicht, das sei zu viel an Arbeit. Verständlich, aber
was soll die Republik machen, wenn eines der wichtigsten Sprachrohre
nicht mehr auf der Mattscheibe erscheint? Wir werden sehen, oder hören.
Eine
gute Nachricht: die Nation will identische, individuelle Menschen,
keine Politikerärsche!
Nicht umsonst machte LENA das Rennen. Ein
Hoffnungsschimmer am Horizont: die Lügerei hat weniger Zukunft,
hoffentlich.
T. Wiese - Gastautoren, Gesellschaft, Politik - 31. Mai 2010 - 21:05
Tags: afghanistan/bundespräsident/köhler/rücktritt
ein Kommentar
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Da hat sich einer verplappert und die Wahrheit gesagt. Dann wird er von anderen verlogen kritisiert. Dazu gehören jetzt auch ausgerechnet die Grünen, die es zusammen mit der SPD begonnen haben.
Michael hatte alles schon sehr gut analysiert:
http://blog.klausenerplatz-kiez.de/archi..
http://blog.klausenerplatz-kiez.de/archi..
Noch zwei weitere Artikel:
http://www.tagesspiegel.de/politik/horst..
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/326..
Ach ja, der Rücktritt von Georg Schramm ist wirklich der einzig bedauerliche. Sehr bedauerlich, wenn auch im Gegensatz zu anderen respektabel.
Dazu das passende Video:
http://www.youtube.com/watch?v=pzLo9aPje..