Geschichte wird gemacht! - 30 Jahre Hausbesetzerbewegung
Berlin 1981 – 2011, das heißt 30 Jahre Hausbesetzerbewegung. Dazu ist eine Initiative stadtweit aktiv geworden, um Geschichte aufzuarbeiten, aber auch mit Aktionen zur aktuellen Lage rund um die Themen Stadtentwicklung, Sanierung, Wohnen, Mieten und Verdrängung aufmerksam zu machen. Auch bei uns im Kiez hat sich eine Gruppe zusammengefunden und wird sich u.a. mit einer Diskussionsveranstaltung beteiligen. Wir werden dazu rechtzeitig informieren.
Hier erstmal die Vorstellung der Initiative mit Hinweisen zur Beteiligung und Ankündigung einer "Woche der Widerspenstigen".
Geschichte wird gemacht!
Aufruf zur Woche der Widerspenstigen vom 09. – 18. September 2011
>> Wir, ehemalige Besetzer_innen und Kollektivist_innen aus den 80ern und Aktivist_innen von heute, wollen mit „Alten“ und „Jungen“ zusammen die damaligen Erfahrungen kritisch beleuchten und den Austausch anregen; eine Brücke zwischen „damals“ und „heute“ schlagen. Wir wollen uns kennen lernen, austauschen, zusammen tabulos streiten, besser vernetzen, lachen, staunen, in Frage stellen, tanzen und gemeinsam vorwärts gehen. Wir wollen aktuell existierende Ansätze und Initiativen einem größeren Kreis bekannt machen und alle potentiell Aufsässigen zum Mitmachen aufrufen.
Deshalb lasst uns vom 9. bis zum 18. September kiezübergreifend widerspenstig sein ! <<
Hier der vollständige Aufruf:
Geschichte wird gemacht!
Aufruf zur Woche der Widerspenstigen vom 09. – 18.September.2011
Dieses Jahr jährt sich die Hochzeit der Hausbesetzer_innen- und Kollektivbewegung zum 3Oten Mal. Die Westberliner Besetzer_innen waren Teil einer umfassenden Bewegung Ende der 7Oer/Anfang der 8Oer Jahre: Alternativ-, Ökologie-, Anti AKW-, Antimilitarismus-, Frauen-, Friedens- und Befreiungsbewegung/en, kulturelle und Stadtteilinis, Anti-Startbahn, neue Lebensformen, usf., die in vielerlei Hinsicht Bezug zu den 68ern hatte. In den damals erkämpften Freiräumen wurden viele Ansätze erarbeitet, Erfahrungen gesammelt, Fehler gemacht und auch einiges erreicht.
Privatisierung öffentlicher und kommunaler Aufgaben, Verdrängung der angestammten Bevölkerung und Zerstörung gewachsener Strukturen durch die Wohnungspolitik des Senats, sinkende Reallöhne, entgarantierte Arbeitsverhältnisse, Verarmung, zunehmender Existenzdruck, Bevormundung durch Jobcenter, prestigebedingte Großprojekte, mit denen öffentliche Gelder verpulvert werden – Alltägliches Leben in Berlin wird immer schwieriger. Wildwuchs und Freiräume verschwinden zunehmend, während die Stadt auf Hochglanz getrimmt wird.
Wir, ehemalige Besetzer_innen und Kollektivist_innen aus den 80ern und Aktivist_innen von heute, wollen mit „Alten“ und „Jungen“ zusammen die damaligen Erfahrungen kritisch beleuchten und den Austausch anregen; eine Brücke zwischen „damals“ und „heute“ schlagen. Wir wollen uns kennen lernen, austauschen, zusammen tabulos streiten, besser vernetzen, lachen, staunen, in Frage stellen, tanzen und gemeinsam vorwärts gehen. Wir wollen aktuell existierende Ansätze und Initiativen einem größeren Kreis bekannt machen und alle potentiell Aufsässigen zum Mitmachen aufrufen.
Deshalb lasst uns vom 9. bis zum 18.September kiezübergreifend widerspenstig sein !
Der Zeitpunkt wurde bewusst in Anlehnung an den TUWAT Kongress, die erste große Häuserräumungswelle und den Tod von Klaus Jürgen Rattay im September `81 gewählt.
In unterschiedlichen Formen wie Erzählcafes, Diskussionsveranstaltungen, Ausstellungen, Lesungen, Konzerten, Filmvorführungen, Workshops und einem Tag der Offenen Tür in ehemals und aktuell besetzten Häusern soll es um Fragen und Themen mit damaliger und aktueller Brisanz gehen. Einige der Forderungen und Aktionen der 80ger wie „billige Mieten für alle“, oder „Nulltarif im öffentlichen Nahverkehr“ und „Stromzahlungsboykott“ sind angesichts der gesellschaftlichen Zuspitzungen heute aktuell wie nie. Unzufriedenheit und Widerstand gegen die bestehenden Verhältnisse regt sich wieder in vielen verschiedenen Bereichen dieser Stadt. Es gibt etliche Initiativen, die sehr engagiert arbeiten, teils jedoch relativ getrennt agieren und von denen viele nix wissen.
Die Woche selber wird aus dem bestehen, was alle Initiativen, Gruppen, Häuser, Kollektive und Einzelpersonen beitragen! Zur Vorbereitung trifft sich regelmäßig eine offene Initiativgruppe, die ihre Aufgabe darin sieht, Ideen zu unterstützen und sich um Räume und Infrastruktur zu kümmern. Geplant ist ein zentraler Ort sowie dezentrale Veranstaltungen in unterschiedlichen Lokalitäten in möglichst vielen Stadteilen.
Jeden 6. des Monats gibt es im Mehringhof (19:00 Uhr) ein großes Vorbereitungstreffen für alle Vertreter_innen der Gruppen und Interessierte.
Kontakt: geschichte-wird-gemacht.net
- Gesellschaft, ZeitZeichen - 16. Juli 2011 - 20:25
Tags: berlin/gentrifizierung/hausbesetzerbewegung/kiez/mieten/verdrängung
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