Berliner Mieterbewegung - stadtvernetzt aktiv
In den letzten Wochen hat es mehrere Treffen von Mietern aus verschiedenen Häusern in Kreuzberg und Neukölln (u.a. Kotti & Co; GSW-Häuser in Kreuzberg, Fanny-Hensel) gegeben, die sich gerade gegen Mieterhöhungen, Modernisierungsarbeiten oder Räumungsklagen wehren.
Welche Hausgemeinschaft (der GEWOBAG) ist hier am Klausenerplatz mit aktuellen Mieterhöhungsverlangen konfrontiert und möchte sich aktiv beteiligen? Auch Mieter aus den kürzlich von der GEWOBAG zum Sanierungsvorhaben (Bauplanung für 2012) angekündigten Häusern sind dazu herzlich eingeladen. Selbstverständlich gilt die Einladung auch für alle betroffenen Mieter/Hausgemeinschaften im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf und darüber hinaus.
Nächstes Treffen:
Dienstag, 27.09.2011 um 19:00 Uhr
im Büro von ImageShift (Reichenberger Str. 177, Zugang über die Freitreppe am NKZ)
Arbeitstitel: “Berliner Mieter/innen für eine bessere Wohnungspolitik”
Mieterhöhungen und Angst vor Verdrängung gehören für viele Mieter/innen in Berlin inzwischen zum Alltag. Ob neuer Mietspiegel, Wohnungsangebote oder Sozialmieten, der Trend kennt nur eine Richtung – nach oben. Mieten sind keine abstrakten Zahlen und Tabellen, sondern für viele mit ganz konkreten Modernisierungsankündigungen und rücksichtslosen Bauarbeiten, mit Mieterhöhungen, Räumungstiteln und erhöhten Betriebskostenabrechnungen verbunden.In einigen Häusern haben die Mieterinnen und Mieter begonnen, sich gemeinsam gegen steigende Mieten und Verdrängung zur wehren. Wir organisieren Hausversammlungen, laden Mietrechtsexperten ein, hängen Transparente aus den Fenstern und versuchen mit Straßenfesten oder offenen Briefen auf ihre Lage aufmerksam zu machen. Anfang September nahmen wir mit mehreren tausend anderen Mieter/innen an einer von verschiedenen Stadtteilinitiativen
organisierten Demonstration gegen die steigenden Mieten teil.Diese Proteste zeigen erste Wirkungen. Fast alle Parteien haben das Thema der steigenden Mieten im Wahlkampf aufgegriffen und buhlten um die Stimmen der Mieter/innen. Auf Plakaten und Veranstaltungen versuchten sich die Parteien als Interessenvertreter/innen zu profilieren. Doch Wahlwerbung verspricht wie jede Werbung das Blaue vom Himmel und wir sind gut beraten, nicht allen Versprechungen zu glauben. Dennoch haben die letzten Wochen und Monate gezeigt, dass Protest, Druck von der Straße und Kritik in der Öffentlichkeit Bewegung in die politischen Positionen der Parteien bringen.
Wir wollen diesen Druck auch und gerade nach der Wahl aufrechterhalten und der künftigen Regierung die Probleme der Mietentwicklung so konkret und unmittelbar wie möglich vor Augen führen.
Die Hausgemeinschaften sollten dabei stellvertretend für jeweils größere Problemgruppen stehen, so dass deutlich wird dass es nicht (nur) um Einzelfalllösungen geht. Stellvertretend für die Mieter/innen der Stadt wollen wir der künftigen Regierung Berlins den Auftrag erteilen, sich um unsere Probleme zu kümmern und dafür zu sorgen, dass die Stadt auch künftig eine Stadt für alle sein wird.
- Gesellschaft, Politik - 23. September 2011 - 00:04
Tags: berlin/gentrifizierung/mieten/mieterinitiative
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