Berliner Mieterverein unterstützt die Mieter vom Klausenerplatz
Am 12. und 13. September fand im Rahmen des Projekts "Ökokiez 2020" ein Workshop der B.&S.U. unter der Bezeichnung "Integriertes Klimaschutzkonzept Klausenerplatzkiez" in der Platane19 (Knobelsdorffstraße) statt. Der Berliner Mieterverein und der Mieterbeirat Klausenerplatz haben daran teilgenommen.
Der Berliner Mieterverein hat sofort reagiert und wird die Mieter aus dem Kiez auch weiterhin aktiv unterstützen. Der Berliner Mieterverein hat dazu folgende Erklärung abgegeben:
Betreff: Integriertes KIimaschutzkonzept für den Klausenerplatzkiez hier: energetische Sanierung
Sehr geehrter Herr S.,
bei der gestrigen Arbeitsgruppe „Energetische Sanierung“ wurden durch den anwesenden Vertreter des Mieterbeirats Klausenerplatz, Herrn Draeger, nachvollziehbare Ängste wegen erwarteter finanzieller Belastungen durch energetische Sanierungen geäußert.
Ich meine, dass diese Ängste mehr als berechtigt sind. Die Mieterinnen und Mieter des Sanierungsgebietes Klausenerplatz haben immerhin am eigenen Leibe erlebt, dass eine anfänglich als positiv empfundene Maßnahme unter Hinnahme temporärer teilweise großer Belastungen (Kiezsanierung) nach der Entlassung des Kiezes aus dem Milieuschutz ihnen durch eine nicht vorhersehbare rechtliche/gesetzliche Entwicklung finanziell mehr als heftig auf die Füße gefallen ist.
Vor dem Hintergrund dieser konkreten Erfahrung und aufgrund der aktuellen negativen Gesetzesplanungen bei energetischen Sanierungen zu Ungunsten von Mietern müssen die Betroffenen zu Recht das Schlimmste befürchten.
Daher halte ich es für geboten, dass die Arbeit des Bezirkes und der B.&S.U. Beratungs- und Service-Gesellschaft Umwelt mbH sich nicht nur auf die „technische“ Durchführung der modellhaften Erarbeitung eines Klimaschutzkonzeptes mit den möglichen Einsparungen an umweltbelastenden Stoffen am Beispiel des Klausenerplatz beschränkt, sondern gleichzeitig die nach dem jeweils aktuellen Rechtsstand zu erwartende finanzielle Belastung der Mieterinnen und Mieter „im Normalfall“ darstellt.
Wenn dadurch sicherlich nicht die Ängste der Betroffenen beseitigt werden können, so erhalten sie damit doch zumindest die Möglichkeit und Chance, sich in den ja gerade erst begonnenen politischen Entscheidungsprozess einzubringen. Als Beteiligte an einem Modellprojekt sollte ihnen mindestens das eingeräumt werden. Die Seriosität der Studie und vielleicht sogar eine gewisse Akzeptanz kann m. E. dadurch nur erhöht werden.
Ich habe gestern bei der Arbeitsgruppe energetische Sanierung diesen Vorschlag eingebracht. Allerdings bin ich nicht sicher, ob er bei der Vergabe der gelben „Zustimmungspunkte“ durch eine zu geringe Zahl durch die Roste gefallen ist. Für mich ist allerdings diese Form der Einbeziehung der Hauptbetroffenen (!) unabdingbar.
Daher bitte ich Sie darum, diesen Punkt (Transparenz und Information der Betroffenen) zu einem festen Bestandteil der Studie zu machen.
Mit freundlichen Mietergrüßen
Berliner Mieterverein e. V. – Bezirksgruppe Charlottenburg-Wilmersdorf
Siehe auch weitere Beiträge im Kiezer Weblog.
- Kiez - 23. September 2011 - 00:02
Tags: gentrifizierung/kiez/klausenerplatz/klimaschutz/modernisierung/sanierung/ökokiez
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