Bäume gehören zum Kiez
Die Idee gefällte Straßenbäume zu ersetzen, entstand schon Anfang des Jahres 2011. Das Bezirksamt hat nicht mehr genug Geld, um neue Bäume zu pflanzen. Die GEWOBAG unterstützt immer wieder Aktionen in ihrem Bestand. Ob sie das macht und was sie mit dem Geld der Mieter letztlich fördert, diese Auswahl trifft sie selbst. Eine Mitbestimmung der Mieter bei der Entscheidung zuzulassen, davon ist sie noch weit entfernt. So kam für den Mieterbeirat die Zusage des GEWOBAG-Vorstandes durchaus überraschend. Umso mehr freute man sich darüber und begeistert war dann auch Herr Maasberg, zu der Zeit Leiter des Grünflächenamtes, als er davon hörte. Mit ihm zusammen liefen die ersten Vorbereitungen an. Doch dann verstarb er plötzlich und unerwartet. Dadurch verzögerte sich das Vorhaben um gut ein Jahr.
Bäume sind ein Stück Natur und ganz einfach wunderbare Gewächse. Bäume gehören in den Kiez wie die Menschen, Jung und Alt, wie die alten Häuser, wie so manches kleines Tierchen, wie Grün- und Freiflächen, und auch das typische Kleingewerbe. Bäume sind halt wichtig für das Kiezklima im übertragenen Sinne und nach mehr ideologischem Überbau war keinem der Beteiligten.
Immerhin erwähnte Baustadtrat Marc Schulte bei seiner Begrüßung, er würde sich über die gemeinsame Aktion von GEWOBAG und Bezirksamt sehr freuen und machte doch im gleichen Atemzug darauf aufmerksam, daß ganz aktuell zum Thema Mieten noch ein dringender Gesprächsbedarf bestehe, um zu einer ähnlich beispielhaften Zusammenarbeit zum allgemeinen Wohl der Anwohner zu kommen.
Am Donnerstag wurde jedenfalls erstmal nur ein positives Zeichen gesetzt. Einen Baum zu pflanzen hat den Beteiligten und Gästen viel Freude bereitet und das sollten einige Bilder deutlich zeigen. Die Kinder, die dabei waren, können ihn noch viele Jahrzehnte wachsen sehen. Ein Anwohner kam vorbei: er hätte das Geschehen beobachtet, fand das wunderbar und spendete dem Bezirksamt zu Händen Herrn Schulte spontan eine Anzahlung für einen weiteren Baum. Später dann, im Mieterclub, kam plötzlich der Hinweis: Schau mal nach beim ersten neuen Baum. Da hatte bereits ganz heimlich irgendjemand weitergemacht, schon die ersten Blümchen dazu gepflanzt und den Baum auf seine Weise begrüßt (siehe letztes Foto).
Weitere Fotos von der Baumpflanzaktion sind in der Galerie vom Klausenerplatz zu sehen.
- Kiez, Menschen im Kiez - 30. April 2012 - 22:04
Tags: baumpflanzung/bezirksamt/bäume/charlottenburg/gewobag/kiez/mieterbeirat
vier Kommentare
Nr. 3, maho, 01.05.2012 - 16:10 Es wurde hier mit Sicherheit schon um so manchen gefällten Baum getrauert. Für manche sind halt Bäume mehr als nur “Biomasse”. http://blog.klausenerplatz-kiez.de/archi.. Um jeden gefällten Baum kann man nicht trauern, genau so wenig, wie man sich über jeden neu gepflanzten freuen kann. Man kann auch nicht um jedes umgekommene Tier trauern und trotzdem (oder gerade deshalb?) gibt es hier Menschen, die sogar im Einzelfall eine “Rettungsaktion” unternommen haben: http://blog.klausenerplatz-kiez.de/archi.. Auch Reden an bestimmten Tagen vor Gedenktafeln zu halten, ist nichts weiter als eine Symbolik, die sich dem tatsächlichen Geschehen von Massen an getöteten Menschen nicht wesentlich nähert. |
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Super danke, mußte ja leider arbeiten…wäregerne dabei gewesen