Wohnen in Berlin
Das "Bündnis gegen Zwangsräumung" ruft auf:
Mittwoch, 17. April um 11:00 Uhr Zwangsräumung abwenden – Vorstand der GEWOBAG besuchen
>> Am Donnerstag, 18. 04. um 9.45 Uhr soll in der Hofackerzeile 2A in 13627 Berlin-Charlottenburg der 67jährige Mohamed S. und seine Lebensgefährtin zusammen mit ihrem gemeinsamen 2jährigen Kind aus ihrer Wohnung von der GEWOBAG, einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft, zwangsgeräumt werden.
Hintergrund ist eine Mietschuld von 3 Monatsmieten aus dem Jahre 2010, die bereits nach kurzer Zeit von der afrikanischen Gemeinde übernommen wurde. 2010 wurde Mohamed S. vom Jobcenter aufgefordert, wegen seiner 90% Schwerbehinderung zum Amt für Grundsicherung zu wechseln. Dieses schaffte es nicht, zeitnah die Miete zu überweisen.
Die GEWOBAG, die dortige Bestände als Eigentumswohnungen anbietet, nutzte die Chance der Mietrückstände, um den über 30 Jahre alten Mietvertrag fristlos zu kündigen. Die Räumungsschutzklage wurde abgewiesen.
Das Bündnis „Zwangsräumung verhindern“ besucht am Mittwoch, den 17.04.2013 um 11.00 Uhr gemeinsam mit Mohamed S. die Geschäftsführer der GEWOBAG im Bottroper Weg 2, 13507 Berlin-Reinickendorf, um die Zwangsräumung noch abzuwenden. Mohamed S. und das Bündnis „Zwangsräumung verhindern“ würden sich dabei über möglichst zahlreiche Unterstützung freuen.
Sollten die Gespräche morgen zu keiner Rücknahme der Zwangsräumung führen, rufen wir zu Protestaktionen am Donnerstag, 18. April, auf. Näheres hierzu folgt auf dem Blog und über Emaillisten. <<
- Gesellschaft, Politik - 17. April 2013 - 00:24
Tags: gentrifizierung/mieten/wohnen/zwangsräumung
fünf Kommentare
Nr. 2, ulli, 18.04.2013 - 17:22 Es kann ja wohl nicht sein, dass das landeseigene Sozialamt es nicht schafft, der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft rechtzeitig die Miete für einen fast siebzigjährigen Schwerbehinderten zu überweisen, und dann soll dieser Schwerbehinderte geräumt werden. Was ist das überhaupt für eine völlige Verrohung, einem alten Mann mitsamt Frau und kleinem Kind die Zwangsräumung anzudrohen? |
Nr. 3, maho, 20.04.2013 - 16:38 Herr Wolfgang Tillinger (neuerdings wieder Charlottenburg-Wilmersdorfer BVV-Mitglied der SPD) hatte bei Facebook dazu geschrieben: “... Das Bezirksamt hat vorsorglich eine Hotelunterbringung für die Frau und das Kind mit dem Jobcenter vereinbart. Herrn Mohamed S. wird eine Unterbringungsmöglichkeit über die dem Bezirk zur Verfügung stehenden Möglichkeiten angeboten. Es wird noch geprüft ob und wie die Zeitverzögerung bei der Bezahlung der Miete entstanden ist und ob das Geld direkt oder an Herrn Mohamed S. gegangen ist. Weitere Details erfahre ich morgen. Zumindest hat sich nun der Stadtrat eingeschaltet. ....” Ist das nicht fein, wie sozial sich die SPD plötzlich danach gibt – anstatt rechtzeitig zu reagieren und sich vorher selbst für eine Lösung einzusetzen. Siehe dazu auch der Kommentar von Ulli zuvor. Absolut lesenswert dazu auch der Beitrag in diesem Blog. Darin sind viele Parallelen zum hiesigen Handel(n) der GEWOBAG zu entdecken: “Sozialindustrie 2: GEWOBAG tut sozial” http://wohnstreik.blogsport.eu/?p=349 |
Kein Trackback
Trackback link:
Herr Jellema vom Vorstand der GEWOBAG setzt die Zwangsräumung in Charlottenburg nach Intervention des Bündnisses (vorerst) aus!
Es sollen Gespräche geführt werden, um zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen.
Pressemitteilung der Mieterinitiative:
http://zwangsraeumungverhindern.blogspor..
Video-Dokumentation des Gesprächs mit Herrn Jellema:
http://www.youtube.com/watch?v=ONpxj0_SA..
Damit bedanken wir uns (vorerst) beim Vorstand der GEWOBAG und vor allen Dingen bei den Aktiven der Mieterinitiative.