Berliner Wasser gehört den Berlinern
Kundgebung zum Weltwassertag
Wasser ist ein ererbtes Gut, das geschützt und verteidigt werden muß - so sieht es die EU-Kommission, und die UNO hat festgelegt, daß der Zugang zu sauberem Wasser ein grundlegendes Menschenrecht ist.
Dem steht entgegen, daß Wasser auch als Ware gehandelt wird. Die Existenzgrundlage allen Lebens wird so zu einem Instrument, Profit zu erzielen. Die Berliner hatten sich mit einem Volksentscheid dieser Entwicklung entgegengestellt und die Rücknahme der Privatisierung der Wasserversorgung erzwungen. Dennoch ist Berlin noch weit von einer rein gemeinnützig organisierten Wasserversorgung entfernt. Auf die akuten Probleme will der Berliner Wassertisch, der seinerzeit den erfolgreichen Volksentscheid initiiert hatte, zum von der UNO deklarierten Weltwassertag, am Sonntag, 22. März, am Brandenburger Tor aufmerksam machen. Gäste aus dem gesamten Bundesgebiet, Griechenland und Irland haben ihre Teilnahme an der Kundgebung zugesagt. Es werden Vertreter von Attac, dem European Water Movement, des Weltfriedensdienstes sowie Berliner Künstler sprechen. Der Öffentlichkeit wird eine Berliner Wassercharta zur Diskussion vorgestellt, an der gemeinsam mit dem Wassertisch weitere Organisationen, Vertreter von Parteien und Bürger mitgearbeitet haben. Außer der Wassercharta wird bei dieser Gelegenheit auch ein neues Lied, die „Ode an das Wasser“ nach „Freude schöner Götterfunken“ vorgestellt. Das wird am Mittwoch, 18. März, um 18 Uhr im Terzo Mondo in der Grolmannstraße 28 geprobt. Verstärkung für den Chor ist dort gern gesehen.
Der Berliner Wassertisch ruft mit folgender Einladung zur Teilnahme an der Kundgebung auf:
Einladung zum Weltwassertag
am 22.März von 14 - 15.30 am Brandenburger Tor
Das Menschenrecht auf Wasser ist weiter bedroht.
Trotz der erfolgreichen europäischen Bürgerinitiative hat die EU- Kommission das Menschenrecht auf Wasser und sanitäre Grundversorgung noch immer nicht gesetzlich verankert.
Besondere Gefahr droht von den internationalen Handelsabkommen CETA, TTIP und TISA, die u.a. dem Zweck dienen, auch Wasser weiter dem Wettbewerb zu unterwerfen. Trotz massiven Widerstands hält die Bundesregierung an den das Gemeinwohl schädigenden Vorhaben fest. An vielen Orten der Welt ist das Menschenrecht auf Wasser, das die Vereinten Nationen beschlossen haben, nicht gewährleistet. Millionen von Menschen in vielen Ländern leiden unter Mangel an sauberem Trinkwasser und fehlender sanitärer Grundversorgung. Der UN-Beauftragte Jean Ziegler nennt das „Mord“.
Das große Geschäft mit dem Wasser geht dennoch weiter, an vorderster Front wie immer Veolia und Suez. Die Konzerne nutzen die Verschuldung der krisengeschüttelten Länder in Europa und weltweit aus, um sich in die Wasserversorgung einzukaufen und fette Gewinne auf Kosten selbst der Ärmsten einzustreichen. Schulden und Privatisierung sind Mittel zur Plünderung von öffentlichen Haushalten und öffentlichem Eigentum.
Das geschieht trotz massiver Proteste in Griechenland, in Irland, in Mexiko, in Nigeria und vielen anderen Ländern. Weltweite Proteste haben aber auch einen globalen Trend ausgelöst, die Wasserversorgung vor Privatisierung zu schützen. Nach einer Studie haben bereits 180 Städte ihr Wasser wieder in kommunales Eigentum gebracht. Berlin gehört dazu.
Dennoch ist Berlin wie auch viele andere Städte noch weit von einer demokratischen, transparenten, sozial und ökologisch nachhaltigen Wasserwirtschaft entfernt. Deshalb hat der Berliner Wassertisch in Zusammenarbeit mit dem Berliner Wasserrat eine Berliner Wassercharta erarbeitet, die wir hier vor dem Brandenburger Tor ab heute zur Diskussion in unserer Stadt stellen. Wir wollen eine Wende in der Wasserpolitik des Berliner Senats: Wasser darf nicht weiter als Handelsware, die möglichst hohen Gewinn abwirft, missbraucht werden. Wasser muss in Berlin und überall wieder ein echtes Gemeingut werden!
Der Berliner Wassertisch und Berliner Wasserrat laden alle Bürger ein, am Weltwassertag dafür laut ihre Stimme zu erheben. Wir freuen uns, wenn wir vor dem Brandenburger Tor ein buntes Bild ergeben und mit einer Vielzahl von Transparenten der Forderung „Wasser muss weltweit Gemeingut sein“ Nachdruck verleihen.
Für den Berliner Wassertisch
Gerlinde Schermer
Ulrike Kölver
Dorothea Härlin
Weitere Informationen gibt es im Internet unter: http://berliner-wassertisch.net.
Frank Wecker
In der modernen Schaltwarte im Wasserwerk Beelitzhof
wird die Wasserversorgung der Berliner gesteuert.
Foto: Wecker
FW - Gastautoren, Politik - 14. März 2015 - 00:02
Tags: daseinsvorsorge/grundversorgung/trinkwasserversorgung/wasser/wassertisch
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