MierendorffFest
1. Stadtteilfest im Mierendorff-Kiez
Unser Nachbar-Kiez rund um den Mierendorffplatz feiert am Sonntag, 8. Juli 2007 von 13 bis 19 Uhr sein erstes Stadtteilfest.
Etwa im März dieses Jahres hatten sich Anwohner getroffen und verschiedene Aktivitäten gestartet. Arbeitsgruppen wurden gegründet, u.a. eine AG Kiezladen und eine AG Web-Site, der Webauftritt ist inzwischen online.
Interessiert habe ich diese Anfänge verfolgt, erinnern sie mich doch ganz stark an den Start ca. 1998 bei uns im Kiez.
Damals gab es ein Anwohnertreffen in der Nehringschule unter dem Motto "Verslumt unser Kiez?".
Viele waren gekommen, denn mit unserem Kiez ging es bergab. Viele waren gekommen, um etwas zu unternehmen. Daraus folgten weitere Treffen von ca. 50 Aktiven und es wurden ebenfalls Arbeitsgruppen damals gebildet. Daraus wurde dann 1999 der Verein Kiezbündnis Klausenerplatz e.V. gegründet. Weitere Gruppen folgten, der Mieterbeirat wurde von den WIR-Mietern gewählt, Bürgerinitiativen wie die Schloßpark-Ini und die Mieter-Ini kamen zusammen.
Die ersten Jahre waren eine schöne Zeit, Nachbarn kamen zusammen, Aktive trafen sich, es war ein richtiger Aufbruch. Die Menschen wohnen gerne und ganz bewußt im Klausenerplatz-Kiez, das hatte sich auch mal wieder in dieser Zeit gezeigt. Und sie haben eine aktive und kämpferische Tradition, auch das wurde wieder klar. Vieles wurde gemacht und viel positives erreicht, auch wenn man sich immer wünschen würde, daß es noch viel mehr sein könnte. Aber da gibt es z.B. Dinge wie Politik und Bürokratie und auch eine Wohnungsbaugesellschaft - da rennt man noch viel zu oft gegen Betonmauern.
Trotzdem muß man dankend anerkennen, daß auch viel Hilfe vom Bezirksamt und auch von der WIR Wohnungsbaugesellschaft gekommen ist. Räumlichkeiten wurden gestellt und finanzielle Unterstützung für Kiez-Projekte, Kiez-Feste, u.a. geleistet. Vieles wäre ohne dem gar nicht möglich gewesen.
Unser Kiez hat auch heute noch genug dringende Probleme.
Aber eines ist klar: Unser Kiez steht heute viel viel besser da, dank der vielfältigen Aktivitäten und Eigeninitiativen. Und wir wohnen immer noch alle gerne hier.
An all das und mehr erinnern mich die Anfänge im Nachbar-Kiez am Mierendorffplatz, das alles kommt bekannt vor.
Aber in all die schönen Erinnerungen mischt sich auch Tristesse. Was ist aus dem Kiezbündnis geworden? So schön wie die Anfangszeiten waren, so hakelt es doch inzwischen an vielen Stellen. Viel zu viele sind inzwischen ausgetreten. Auseinandersetzungen privater und persönlicher Art, parteipolitische Ränkespiele, plumpes Funktionärsgehabe, finanzielle Egoismen und mehr der menschlichen Schwächen haben überhand genommen. Der Spaß hat massiv gelitten, ist kaum noch vorzufinden, gelebte Nachbarschaft spielt kaum noch eine Rolle und mehr der Dinge.
Das ist schade und äußerst bedauerlich. Vieles ist verfahren und verhärtet.
Nehmen wir es als Teil der Gruppenynamik, eine Eigendynamik die immer entsteht, wenn Menschen und dann noch über längere Zeit zusammenkommen.
Hoffen wir, daß es sich wieder zum Positiven verändert. Die Chancen dazu sind da, denn negative Phasen sind in der Regel auch nicht von ewiger Dauer.
Den Menschen vom Mierendorff-Kiez möchte ich jedenfalls alles Gute und viel Erfolg wünschen.
Was bei Euch auf der Webseite steht, ist genau der Kern um was es geht. Besser kann man es nicht ausdrücken - bleibt dabei!
"Worauf es uns ankommt, ist hauptsächlich die menschliche Komponente: wir wünschen uns mehr Begegnungsmöglichkeiten, wollen miteinander in Kontakt kommen. Aus einem guten Beziehungsgeflecht wachsen kreative Ideen und Aktionen" sagte eine der Mitstreiterinnen. "So wollen wir das anonyme Nebeneinander zu einem freundlichen Miteinander gestalten."
- Geschichte, Kiez, Menschen im Kiez - 05. Juli 2007 - 00:14
Tags: gruppendynamik/kiez/klausenerplatz/mierendorff_kiez/mierendorffplatz
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