Bitterer Nachgeschmack...
oder wie man sich Federn an den Hut stecken kann...Jetzt sollte sie unterwegs sein.
Die Demonstration zum Thema Dobli-Spiegel.
Uns allen sollte klar sein, daß dies eine gute, sinnvolle, aber eben auch leider notwendige Aktion ist, die jede Unterstützung mehr als verdient hat!
Auf diversen Wegen wurden Aufrufe zur Teilnahme verbreitet und jeder, der sich die Mühe gemacht, hat sich zu erkundigen, sollte herausgefunden haben, daß diese Demonstration von Martin Keune alleine organisiert wurde und wohl auch die Flyer und Poster von ihm selbst bezahlt wurden.
Leider wurde aber diese Information anscheinend gerne "vergessen" weiterzuleiten, so daß an verschiedenen Stellen der Eindruck entstehen konnte, andere hätten das alles organisiert.
Zuerst fiel mir das bei einer Mail des Kiezbündnisses auf.
In der Mail schrieb man
Liebe Fördermitglieder und liebe Mitglieder,
[...]
Das ist keine Beseitigung des toten Winkels, sondern eine Auftragungsmaximierung für Mekra per Gesetzestext. Deshalb melde ich soeben eine DEMO an ? für Freitag! Vom Dersu-Denkmal zum Bundesrat!
Startzeit der Demo: morgens 7:30 !!!!!!! - also zu Dersus Todeszeit. So ist die Behinderung des Autoverkehrs maximal, wir legen endlich mal die halbe Stadt lahm. Alle hören von der Demo im Radio! (während nachmittags schon alle im Wochenende wären). Und sind rechtzeitig zu Beginn der Sitzung am Bundesrat!
Grüße
KiezBüro
Nun könnte man also auf die Idee kommen, daß dies vom Kiezbündnis gemacht wurde. Aber anscheinend wurde einfach eine Mail von Martin Keune weitergeleitet, ohne daß man diese Information mitgeschickt hat.
Ein einmaliger Fehler? Mitnichten, wie uns noch auffallen wird.
Denn, nun geht auch eine Pressemitteilung vom Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf auf die Reise.
Dort wird als Organisator die argus genannt.
Und auf der Webseite vom Kiezbündnis steht zwar auch eine Benachrichtigung zur Demo – aber auch dort steht nichts von Martin Keune. Auch hier könnte man also wieder denken, daß alles wurde vom Kiezbündnis gemacht.
In der Zwischenzeit erhielten wir aber auch andere Mails.
In denen wurde uns eine Mail von Cornelia Greve, Gebietskoordination argus, weitergeleitet, in der auch Martin Keune als Organisator genannt wurde. Es geht also doch.
Doch ich habe mich über die Fehlinformation beim Bezirksamt aufgeregt und eine Mail mit einer Korrektur verfaßt.
Interessant waren dort dann aber die Informationen, die ich erhielt.
Laut Herrn Metzger hatte er das Gefühl, der Organisator sei argus.
Auch eine Mail von Frau Greve wurde mir weitergeleitet, die sie am Mittwoch um 21:10 Uhr verfaßt hatte.
In dieser heisst es:
> oh jeee.....
>
> betr. der Presseerklärung ist mir ein blöder Fehler in der Hektik
> unterlaufen... Martin Keune ist natürlich nicht bei argus sondern
> selbständiger Werbegrafiker.. mein mail setzt manchmal unvermittelt argus
> rein - lässt sich da noch etwas machen? Sorry...
Nicht nur, daß man sich wohl denken kann, daß um diese Uhrzeit keiner mehr im Büro ist (die Pressemitteilung war ja auch schon ein paar Stunden alt), nein... Frau Greve nutzt einen Client, der automatisch "argus" einfügt. Dabei konnte doch Frau Greve an andere Personen eine Mail versenden, in der die korrekten Informationen verteilt wurden. Ein Schelm der böses dabei denkt, oder?
Auch war Herr Metzger nicht in der Lage, eine Korrektur-Pressemitteilung zu verfassen und zu versenden. Er hat aber die alte Pressemitteilung auf der Bezirks-Webseite korrigiert. In meinen Augen zwar noch schwach, aber man hat es ja versucht.
Wäre ich nun gemein, würde ich sagen, Kiezbündnis und argus versuchen sich auf diesem Wege als die Organisatoren dieser Demonstration darzustellen. Sowas würden die doch nie machen, oder? Wurde doch sowas mal in unsere Richtung gebellt. "Mit fremden Federn schmücken."
Aber ich denke, auf den jeweiligen Webseiten wird auch bald Martin Keune als Organisator genannt werden. Wäre doch komisch, wenn das nicht passieren würde.
Und für alle, die nun sagen "Du warst aber nicht auf der Demo!"
Sorry! Uhrzeit war für mich nicht machbar. Man hat ja auch was anderes zu erledigen, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.
Und was lernen wir aus dem Ganzen: Vielleicht sollte man bei Informationen, die man von bestimmten Personen bzw. Quellen erhält, doppelt und dreifach nachfragen, ob auch wirklich alle Informationen vorhanden bzw. korrekt sind. Und nicht, daß man dann die falschen Personen/Vereine/Unternehmen für die Organisatoren hält.
Denn scheinbar versuchen sich einige so zu profilieren. Dies ist zumindest mein Eindruck.
- Gesellschaft, Kiez, Menschen im Kiez, Netzfundstücke, Politik - 23. Mai 2008 - 07:31
Tags: demo/dobli/fremde_feder
zehn Kommentare
Nr. 2, [marcel], 23.05.2008 - 23:52 Hallo Martin, Du kannst natürlich jederzeit bei uns anklopfen. Und ja, es geht um die Sache… aber.. wieso sollte man dann nicht trotzdem den Organisator und “Verantwortlichen” erwähnen? Wo ist da dann das Problem? Wieso werden dann Mails verschickt, in dem nicht der Name Martin Keune fällt. Das hat mich an dem Ganzen gestört. Und das mit den fehlenden 2 Personen..wie kleinkariert war das denn von den Polizisten? Gruß, [marcel] |
Nr. 3, JessyRamon, 24.05.2008 - 00:18 Hallo Martin! Erst einmal finde ich es schön, daß Du Dich hier zu Wort meldest. :) Ich war heute früh auch dabei; konnte zwar nicht die ganze Zeit über bleiben bzw. die Demo begleiten, habe aber immerhin (wie man hier sehen kann) einige Fotos gemacht, um wenigstens auch einen kleinen Beitrag zu leisten. Natürlich hätten es mehr sein können. Trotzdem darf man nicht außer Acht lassen, daß es recht kurzfristig und die Uhrzeit für viele sicherlich nicht von Vorteil war. Und dafür ist es ein beachtliches Ergebnis! Natürlich hast Du Recht, es geht hier um die Sache! Schließlich geht es hier um Menschenleben. Dennoch finde ich, daß es auch jedem, der solch eine gute und starke Initiatve zeigt, auch eine gewisse Anerkennung dafür verdient hat. Ich finde es einfach traurig, wenn sich andere dann, sei es nun aus Unwissenheit oder aus Absicht (ich möchte nichts unterstellen), dann fremdes Engagement “aneignen”. Das zeugt einfach nicht von gutem Stil und ist eine Demütigung für den jeweiligen wahrhaft Engagierten! Das ist keine Wertschätzung, sondern das Gegenteil! Man achtet die Aktionen und diese Person nicht. Von irgendwelchen “Grabenkämpfen” oder solcherlei Albernheiten will ich hier gar nicht reden. Meine Reaktion ist gleich, egal, woher der Fehler nun stammt. Und daher finde ich auch eine Korrektur bisweilen wichtig. Ob nun bei Hinz oder Kunz, das ist mir erstmal egal. Und: Ich selbst möchte auch, daß man mir Fehler mitteilt! Da bin ich doch dankbar für, da kann ich nur lernen durch. Egal, wie diese Diskussion nun weitergehen mag, Fakt ist und bleibt natürlich, daß es gilt, weiter für den Einbau der Dobli-Spiegel zu kämpfen! Ich persönlich bin Dir dankbar dafür, daß Du das so vehement erkämpfst! Und, ich denke, da kann ich für das gesamte Kiez-Web-Team sprechen, unsere Unterstützung nach unseren Möglichkeiten hast Du dabei. Liebe Grüße, Pia |
Nr. 5, Axl, 26.05.2008 - 16:37 Oh, ihr habt es geschafft, die schmierigen SPD-Kontrollettis kommt aus den Löchern und lobt sich auch noch selbst Erbärmlich |
Nr. 6, [marcel], 26.05.2008 - 20:27 Hallo Klaus, zunächst einmal herzlichen Glückwunsch, dass Du es mal alleine geschafft hast zu kommentieren. Bei Deinen damaligen Kommentaren brauchtest Du ja noch meine Hilfe. Was wir gemacht haben? Nun. Entweder hast Du nur diesen Artikel gelesen oder gar Deine Mails bzw. die an das Kiezbuero nicht gelesen. Denn wir haben unseren Newsletter verteilt und diverse andere Plattformen zur Informationsweitergabe genutzt. Und anscheinend hast Du nicht verstanden, um was es mir in diesem Beitrag ging. Es ging mir nicht darum, ob Du früh morgens Flyer verteilst oder sowas. Nö. Es ging mir darum, dass auch in den Beiträgen vom Kiezbündnis oder in den Mails von der argus anscheinend “vergessen” wurde mitzuteilen, dass eben Martin Keune der Organisator und Bezahler des Ganzen war. Diese Informationen wurden einfach mal weggelassen. Nein, es wurde sogar noch der Eindruck erweckt, die Argus sei der Organisator dieser Demonstration. Denn sonst hätte ja das Bezirksamt wohl nicht diese Falschinformation verbreitet. Und wieso wurde Martin Keune nie auf den Webseiten vom Kiezbündnis erwähnt? Oder wurde das da auch vergessen? Achja.. was erbärmlich ist..das liegt immer im Auge des Betrachters. Nun könnt Ihr mich ja nicht mehr rauswerfen..können wir also ab jetzt öfters mit Kommentaren von Dir rechnen? Würde mich freuen. Denn Du kannst weiterhin mit kritischen Artikeln von mir rechnen. [marcel] PS: Dass Pia dabei war, solltest Du gesehen haben. Denn ich kann Dich auf den Bildern von Ihr sehr gut sehen. Oder hast Du Dich zu oft weggedreht? |
Nr. 10, JessyRamon (Pia Ahrens), 27.05.2008 - 12:25 Hallo Klaus Betz, schön, daß Du Dich zu uns gesellst und an dieser Stelle offen mitdiskutierst! Erbärmlich? Erbärmlich ist… – nicht auch anderen mal etwas gönnen zu können, – nicht gerecht teilen zu können, – andere und deren Bemühungen zu ignorieren, – sich anderer Leute Aktionen anzueignen, – sich auf Kosten anderer zu profilieren, – nur auf den eigenen Vorteil bedacht zu sein, – keine Kritik ertragen zu können, – nicht zu seiner eigenen Meinung oder früheren Aussagen stehen zu können, – nicht offen und ehrlich sein zu können, – andere Meinungen hinterrücks zu entfernen, – Fehler nicht eingestehen zu können, – ... Hier geht es überhaupt nicht darum, auch zu sehen, daß ein Verein namens "Kiezbündnis" oder eine Firma namens "argus" bisweilen irgendwelche guten Aktionen tut und dafür auch seine Anerkennung verdient hat. Doch in gewissen Kreisen ist es wohl üblich, sich auch die guten Aktionen anderer zu eigen zu machen. Das ist erbärmlich. Schönen Gruß, Pia PS. Ich habe nur einen einzigen (allseits bekannten) Nickname: JessyRamon; ich wußte nicht, daß mir noch mehr angedichtet werden… |
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N’Abend,
bin auf dem Land am Abend nach der Demo, trinke ein Glas Roten, immer noch den Tinitus im Ohr vom Getröte, und lese, was so an Response kommt. Und weil ich kein Charlottenburger (mehr) bin und mit all den dortigen Initiativen und Gruppen auch nix zu tun habe, kann ich mir einen Luxus leisten, der heute vielleicht kurios anmutet: Den der vollkommen entspannten Vereinnahmbarkeit. Ob es Gute und Böse gibt im Charlottenburger Kiez (oder Korrumpierte und Korrekte oder Kolaborateure, Künstler und Choleriker oder was auch immer) – und ob das daraus resultierende Gehacke berechtigt und notwendig ist oder nicht – das kann ich nicht beurteilen.
Ich kann nur sagen: ich habe vier, fünf Tage ziemlich heftig geackert an der kleinen Demo heute, und zwar aus einem einzigen Grund: Weil ich dem Thema eine irgendwie exemplarische Wichtigkeit beimesse. Ich wollte partout in letzter Minute vor der Bundesratssitzung ein Statement abgeben, und dabei war und ist mir im Dienste der Sache nicht jeder, aber doch mancher Bündnispartner recht. Ob meine Texte dabei abgeschrieben und weiterverwendet werden, einer die Sache als seine eigene ausgibt oder sie mit Hintergedanken verwendet, ist mir wurscht dabei – weil jeder Ärger darüber mich von Wichtigerem ablenken würde, nämlich vom Ziel, vom Inhalt selbst. Bei Argus hatte ich übrigens nicht den Eindruck von fremden Federn; die Grünen in Brüssel und die grüne Bundestagsfraktion haben ganz locker eine "eigene" Presseerklärung herausgebracht, die zu 90% aus meinen Worten bestand: Na und? Das zeigt doch nur, wie gut ich formuliert habe und wie groß die inhaltliche Übereinstimmung in der Sache offenbar ist.
Heute bei der Demo hatten wir ein ganz anderes Problem: Wir durften nicht auf der Straße demonstrieren, weil wir nicht 50 Leute waren… sondern nur 48. Vor diesem Licht habe ich die Sorge, dass gegenseitiges Beargwöhnen den oder die eine/n oder andere/n von der Teilnahme abgehalten haben könnte – so à la "wenn die aufrufen, gehe ich nicht hin"... vielleicht nur die zwei Leutchen, die uns heute gefehlt haben, um unsere trötende Power auch auf die Straße zu bringen und nicht nur auf den Bürgersteig. Das muss jeder, der die Sache wichtig fand, schade finden. Charlottenburg leistet sich interne Grabenkämpfe, und die Automobillobby triumphiert: Wenn ich mit diesem Eindruck als "Externer" nicht völlig schief liege, dann habt Ihr ein Problem. Vielleicht weiß ich nur zu wenig vom Gerangel im Backstage… aber ob das wirklich wichtiger ist als der Tod unterm Lastwagenrad?
Na, wir werden nicht das letzte Mal zusammen auf der Straße gewesen sein. Auch nächstes Mal klopfe ich an alle Türen und freue mich über jeden, der aufmacht… ob er nun Kiezblog, Argus oder wie auch immer heißt. In diesem Sinne Danke an alle Kontrahenten: Wir waren schon ziemlich gut heute, finde ich. Oder trübt der Rotwein mein schlaftrunkenes Resümee?