Kleine Presseschau (05.09.2010)
Eine kleine kiezbezogene Auswahl aus der Presse.
- Daß man die Bürger nicht nur in Charlottenburg reinlegt, dürfte für uns kaum beruhigend sein, sondern läßt wohl eher mehr auf das Wesen von Politik allgemein schließen.
* "Bürgerhaushalt - eine Farce", schrieb man am Chamissoplatz schon im Jahr 2008.
Die Idee „Bürgerhaushalt” wurde in anderen Ländern/anderen Städten aus einem basisdemokratischen Ansatz heraus entwickelt. Dieser Ansatz ist begrüßenswert. Jedoch ist die in Friedrichshain-Kreuzberg praktizierte Verfahrensweise höchst fragwürdig. Das jetzige Verfahren erweist sich letztlich als ein Potemkinsches Dorf und nicht als eine wirklich substantielle Beteiligung.
Ach ja, hätten wir es doch nur vorher erfahren. Wir wären der Charlottenburg-Wilmersdorfer "Verarschungsgesellschaft AG & Co. KG" nicht so gutgläubig auf den Leim gegangen.
In anderen Städten werden die BürgerInnen zu Arbeitsgruppenbildungen, zu BürgerInnen-Vorschlägen im Rahmen des „Bürgerhaushaltes” angeregt und weiteres basisdemokratische Vorgehen gefördert. Das hier veranstaltete Verfahren sieht dieses nicht vor!
Es zeigt sich einmal mehr: Das Etikett „Bürgerhaushalt” ist eine Mogelpackung, solange sich das Verfahrensprozedere auf „Kärtchen beschriften”, „bunte Punkte kleben”, eine „redaktionelle Aufbereitung” der BürgerInnen-Vorschläge durch Verwaltungsvertreter und 1-2 sogenannte Bürger„vertreter” beschränkt – einschließlich des „Versenkens” der Vorschläge in diversen Ausschüssen und einer letztendlichen „Paket”abstimmung durch die Bezirksverordnetenversammlung.
- An der Schieritzstrasse hat man natürlich auch ein Bezirksamt und auch mit der GEWOBAG zu tun. Und siehe da: wieder tauchen Erinnerungen und ähnliche Erfahrungen auf. Dazu gehören dann auch, nach der dortigen Darstellung, unangenehm aufgefallene "Begleit-Gesellschaften". Wie sich doch die Dinge manchmal gleichen.
Übrigens: der in dem Artikel geäußerte Begriff "Milieuschutz" war ein interessanter Punkt auf dem Mietenkongress der Grünen. Mit neuem Inhalt gefüllt und im Interesse der Mieter entwickelt, könnte er ein probates Mittel werden, den Zusammenhalt der Kieze zu schützen. Der Mieterbeirat Klausenerplatz hatte dazu nach dem Mietenkongress Kontakt mit dem Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf aufgenommen, um die Möglichkeiten zu klären.
- Ulli war auch auf dem Polizeifest, wie er in seinem Blog "Mord & Totschlag" zeigt. Verständlich! Wer sich wie er für Verbrechen interessiert, kann sich ja hier im Wesentlichen nur zwischen "Polit-Büros" und der Polizeidienststelle am Kaiserdamm bewegen. Im Wedding hat er das auch getan und ist dort bei seinen Recherchen ebenfalls u.a. auf "heimtückische Politiker" getroffen. "Berliner Macht" heißt sein Buch, welches dabei herausgekommen ist. Zu dem Krimi hat "Wedding - Krass" geschrieben. Wie wärs denn mal wieder mit einem Roman zum aktuellen Verbrechen am Klausenerplatz? Er müßte doch wissen: wenn Erklärungen urplötzlich aus dem Nichts (Freud läßt grüßen) auftauchen, beginnt vielleicht die "Kiezer Märchenstunde" (Krimi-Titel?) und es folgt möglicherweise sogar noch ein Ehrenwort ;)
* Wedding - Krass, "Berliner Macht von Ullrich Wegerich – ein Krimi"
- Hier heißt es, jemand mußte sich als "Baummörder" beschimpfen lassen. Ach ja, wegen der historischen Genauigkeit. Das kennen wir doch. Andere sind da mit der Geschichte mitgegangen und haben sich weiterentwickelt. Darüber berichtete
* der Freitag vom 03.09.2010
- Unser guter alter Fritz wird hier einfach als Herrscher, Musiker und Frauenfeind bezeichnet. Und dann steht dort u.a.: "Selten hat sich die Geschichte von Geist und Macht so zugetragen, wie sie hinterher am liebsten erzählt wird." Da wären wir ja wieder bei historischer Genauigkeit. Also dann: "Friederisiko"! Weiteres in der
* Frankfurter Rundschau vom 16.08.2010
- In Charlottenburg soll es nach dem Pressebericht neben dem Stuttgarter Platz und dem Jakob-Kaiser-Platz auch Probleme am Klausenerplatz mit Junkie-WCs geben. Mehr dazu in der
* BZ vom 03.09.2010
- Kiez, Netzfundstücke - 05. September 2010 - 21:28
Tags: berlin/charlottenburg/klausenerplatz/nachrichten/news/presseschau
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