Umwelt- und sonstige Belastungen
Haben Sie schon den Bericht in der Berliner Woche vom 03.11.2010 gelesen? Wenn nicht, dann sollten Sie das nachholen. Darin wird im Stil eines Könners, ein Zeitungs-Profi halt, beschrieben, was es so alles mit dem "spruchreifen" Projekt "Ökokiez 2020" am Klausenerplatz auf sich hat. Doch Vorsicht! Ironie und Sarkasmus triefen sogar noch zwischen den Zeilen durch......
* Berliner Woche vom Mittwoch, 3. November 2010 Kalenderwoche 44 - Ausgabe Charlottenburg
Ja, wir kriegen eine "Bimmelbahn". Ich persönlich hätte mir zwar Grachten wie in Amsterdam gewünscht - aber gut, man kann nicht alles haben. Dafür soll der Verkehr unterdrückt, Durchgangsstraßen geschlossen, Verkehrshindernisse errichtet, der gesamte Straßenraum für Fußgänger freigegeben werden, Ersatz von PKW-Parkplätzen durch Fahrradständer soll kommen, eine Verringerung der Verkehrsfläche durch Pflanzungen, Spielflächen auf der Straße und Nachtfahrverbote für LKW und Motorräder im Kiez.
Doch es geht noch weiter ....
..... Die GEWOBAG wird sich nach dem Bericht kümmern um: ökologisch
orientierte Umbauten an den Gebäuden, energetische Optimierung der
Heizungen, den Einsatz von ressourcensparender Energie, eine
Kraft-Wärme-Kopplung, die Nutzung von Geothermie und Abwasserwärme,
Energieeinsparungen bei der Ausleuchtung der Flure, Keller und
Innenhöfe, die Umgestaltung der Dächer und die Innenhöfe sollern zu
klimaorientierten "Lebensräumen" werden.
Haben Sie nun Furcht vor steigenden Mieten, wie kürzlich in Spandau und Reinickendorf geschehen?
Das wird es hier bei uns im Kiez am Klausenerplatz nicht geben! Das
alles wird Sie keinen einzigen Cent mehr Miete kosten! Weil man nämlich
fest mit staatlicher Förderung rechnet, die die Kosten auf die
Allgemeinheit umlegt.
Da kann der Mieterbeirat Klausenerplatz sich ja anscheinend völlig beruhigt zurücklehnen. Doch das ist noch nicht alles. Zum Ende kommt es, nach der beruhigenden Mitteilung zu den Mieten, noch mal richtig dicke für uns alle: Eingriffe in unsere Lebensweise sind nämlich geplant.
Und Sie, ja Sie ganz persönlich sind eine Belastung für die Umwelt. Ihr sogenannter "Ökologischer Fußabdruck" zeigt, das haben Experten(!) herausgefunden, welche Umweltschäden Sie allein schon dadurch anrichten, daß Sie leben. Nur weil Sie atmen, essen, trinken, warme Kleidung brauchen, Ihre Wohnung heizen, und ab und zu mal ins Rathaus müssen, sind Sie zu 70 Prozent an der Kohlendioxidemission beteiligt. Krass, nicht wahr!
So! Und was nun? Wird uns nun unsere AG "Ökokiez 2020" Klausenerplatz den einzig richtigen Weg weisen? Sollten Sie, von interessierter Seite auf irgendwelchen Webseiten veröffentlicht, gelesen haben, oder vielleicht zukünftig noch lesen werden, daß es ihnen sowieso nur um das Motto "wo viel Geld fließt, wird schon was an den eigenen Händen kleben bleiben" gehen sollte - dann kann das gar nicht der Wahrheit entsprechen. Sie werden diese plumpen Unterstellungen Lügen strafen und demnächst uns allen bestimmt vorbildlich, mutig und konsequent die richtigen Schritte zur Umweltentlastung vormachen. Ganz sicher! Denn sie selbst, um nur ein Beispiel zu nennen, müssen viel, viel öfter ins Rathaus fahren als der Normalbürger - zu ihren Hinterzimmer-Treffen mit der Partei. Das womöglich, im Gegensatz zum Normalbürger (der natürlich wenigstens mit dem Bus fährt, wenn er wirklich schon mal zu einem Amt muß), sogar noch mit dem eigenen Auto. Tssss, Tssss........ Aber diese Belastung wird ja bald ein Ende haben ;) ....... Ähhh, glauben Sie das wirklich?
- Kiez, Satire - 11. November 2010 - 00:24
Tags: 2020/charlottenburg/klausenerplatz/klimaschutz/umweltschutz/ökokiez/ökokiez_2020
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