Ökokiez
Liebe Kiezdenker!
Das Nachdenken über die Gestaltungen des Kiezes ist durchaus lobenswert, allerdings: die Art und Weise, wie dies in bezug auf das Thema "Ökokiez 2020" geschieht, erinnert an Stuttgart 21, man könnte denken Mappus habe den Kiez übernommen. Das Denken wird dem Bürger mal wieder abgenommen. Wenigstens im Bereich der unmittelbaren Lebensgestaltung sollte uns doch, mit Erfahrung der zunehmenden Bürgerproteste, einmal mehr Basisdemokratie gemeinsam an den Tisch führen.
Wie ich zur Kenntnis über die Planung des "Ökokiezes 2020" gelangte: zufällig schälte ich in der 44. Kalenderwoche die Kartoffelschalen direkt in die "Berliner Woche" vom 3. Nov., zwischen dem Geschälten schälte sich plötzlich die Zeile "auf dem Weg zum Ökokiez" heraus. Über den ersten Satz muß man kaum hinauslesen, um zu verstehen, daß die Kommunikationsbemühungen über ein mangelhaft wohl kaum hinausgehen, da steht: >Der Kiez um den Klausenerplatz will "Okokiez 2020" werden< - der Kiez? Wer will hier was jetzt noch mal genau? Papalapapp, eher möchte man doch annehmen, eine kleine selbsternannte vermeintliche "Denkelite" will da was.
Globaler Klimawandel und was bis dahin im Kiez geschah. Hier eine kurze Geschichte über die Geburt einer Idee:
- 2008 der Traum von einer besseren Welt beginnt: Vordenken einzelner Personen (/Gruppierungen?)
- Januar 2009 Gründung der AG „Ökokiez 2020“;
- Juni 2009 Ausarbeitung eines Vorschlags für ein gefördertes Pilotvorhaben zum quartiersbezogenen Klimaschutz im Kiez durch die AG „Ökokiez 2020“
- August 2009 die Mitwirkung an einem beschränkten Wettbewerb zur Erarbeitung eines umfassenden Klimaschutzkonzeptes unter Beteiligung der AG „Ökokiez 2020“
- September 2009 Einreichung des von der AG „Ökokiez 2020“ initiierten Förderantrages „Ökokiez 2020“ im Programm „Kommunaler Klimaschutz“ durch den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Bis es zur Öffentlichmachung durch das Kiezbündnis Klausenerplatz e.V. im Divan mit einer Einladung zum Themenabend Ökokiez am 19. Oktober 2010 kam, hatten offenbar allerhand Leute bereits einen Vordenkerbonus von weit über einem Jahr.
Besonders bei derart bürgernahem Ansinnen, sollte, bevor Wettbewerbe und Gründungen von AG's stattfinden - schließlich geht es um Fördermittel -, laut und allerorten kommuniziert werden. Außerdem sollten Abstimmungen, sofern sie unmittelbar die Belange des Kiezes betreffen, durch schriftliche Benachrichtigung erfolgen, damit jede(!) Person zu ihrer Stimme kommen kann. Andernfalls komme ich nicht umhin, derartige Vorhaben mit Klüngelei und bewußter Ausgrenzung in Zusammenhang zu bringen.
Wer seid ihr denn, daß ihr das Maß bestimmt? Ist das die neue Ökodiktatur, die auf uns zu rollt und das ausgerechnet von SPD-Personen im Kiez?
Meine durchschnittliche co2-Bilanz liegt 2010 bei 5,82 Tonnen co2 Ausstoß. Der durchschnittliche Ausstoß liegt bei 11 Tonnen im Jahr. Wie steht's mit Ihnen meine Damen und Herren und liebe Nachbarn im Kiez? Hier -mal nachgerechnet- geht's zum CO2-Rechner auf der Website von KlimAktiv gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung des Klimaschutzes mbH.
Ein schönes Winterfest oder Veggy-Weihnachten wünscht Ihnen -
Nachbarin
@Frau_Krause
Marenkrause.de
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- noch kritisches zum Thema:
Kiezer Weblog - Prima Klima: Klimaschutz und energetische Sanierung
- Themenabend Ökokiez, 19. Oktober 2010 : Klimaschutz im Altbauquartier? Ökokiez 2020 , AG Ökokiez, Kommunaler Klimaschutz im Wohnquartier Klausenerplatz, Gäste: Friedrich-Wilhelm Graf zu Lynar, Umweltamt Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, André Butz - B. & S. U. Beratungs- und Service Gesellschaft Umwelt, Katy Wollenberg - GEWOBAG AG, Moderation: Dipl.-Ing. Martin Burth (AG Ökokiez)
www.oekokiez2020.de/ Kiezbündnis Klausenerplatz e.V.
Maren K. - Gastautoren, Kiez - 22. Dezember 2010 - 20:49
Tags: berlin/gebäudesanierung/kiez/klausenerplatz/klimaschutz/umweltschutz/ökokiez
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