Wohnen im Kiez
Weiter geht es zum Stand am Ende des Jahres zu den Themen Wohnen und Mieten. Was gibt es dazu nachzutragen? Wir hatten ja laufend dazu berichtet (zuletzt hier).
- Die Charlottenburger Mieterinitiative hatte sich am 8. Dezemer 2010 getroffen. Zu dem Treffen waren neben Vertretern von Berliner Mietervereinen, Politiker der SPD erschienen. Ein Wortschwall über eigene Bemühtheit war von Frau Radziwill zu hören. Andere Parteien sollen noch (zum Vergleich) eingeladen werden. Weitere Treffen der Ini sollen auf jeden Fall folgen und auch über Aktionen wird diskutiert. Wir bleiben dran.
- Das erste Treffen zur Initiierung eines Gewerbe-/Unternehmer-Stammtisches im Kiez am Klausenerplatz wird inzwischen für Anfang Februar 2011 geplant. Auf den genauen Termin und Ort werden wir rechtzeitig hinweisen.
- Die GEWOBAG hat die Mieter zum neuen Hauswart- und Reparaturservice informiert. Nach dem Verkauf der GEWOBAG HS wird ab dem 1. Januar 2011 die neu gegründete "fletwerk GmbH" sämtliche Dienstleistungen rund um Hauswart- und Kleinreparaturservice übernehmen. Der Mieterbeirat Klausenerplatz wird die Geschäftsleitungen der GEWOBAG und des neuen Unternehmens "fletwerk GmbH" zu einem Informationsgespräch zu Jahresbeginn einladen.
- Das geplante Berliner Klimaschutzgesetz wurde erstmal auf Eis gelegt. Zum Wahljahr wird man halt immer ganz besonders feige und will sich offensichtlich nicht mit den Mietern anlegen. So wurden auch bereits andere Ankündigungen vorgelegt, um die Mieter als Wähler zu gewinnen. Nach dem lästigen Tag der Kreuzchen, kann ja dann das Wahlvieh wieder in aller Ruhe verarscht werden. Die Bundesregierung interessiert das sowieso erstmal überhaupt nicht, dort stehen schließlich keine Wahlen an.
* Berliner Morgenpost vom 06.09.2010
* taz vom 29.11.2010
* Der Tagesspiegel vom 11.11.2010
* Zeit Online vom 30.09.2010
* Telepolis vom 01.12.2010
* Telepolis vom 11.10.2010
- Unsere (so arg bemühte?) SPD-Abgeordnete Ülker Radziwill fragt sich bei der Berliner Zeitung, ob sie wohl in einem Parallel-Universum lebt. Oh, das kenne ich. Das frage ich mich allerdings auch jedes Mal, wenn ich sie und ihre SPD-Truppe aus dem Kiez erlebe: In welchem Universum leben die eigentlich?
Wir wollten es jetzt genau wissen und haben bei den weltweit führenden Experten der Astrophysik und auch der Sozialanthropologie nachgefragt. Das Ergebnis kurz zusammengefaßt:
Der derzeitige Stand von, unter besonderer Berücksichtigung der SPD-Geschichte, wissenschaftlichen Untersuchungen und Berechnungen ist, daß es sich dabei um ein ganz besonderes, innerhalb der unendlich möglichen Universen, handeln muß. Ein Universum zum Beispiel, in dem selbst Protonen noch eine negative Ladung aufweisen. Quantentheoretisch ausgedrückt, ein Sammelsurium von äußerst kurzer Halbwertszeit (in kosmischen Dimensionen gedacht) mit besonderer Verachtung für kleine, eigentlich hell strahlende, wertvolle Teilchen, instabil sozusagen, von beschränkter Integrität der n-dimensional (n=1 in diesem Fall!) schwingenden, massiv verschränkten, relativ wenigen Funktions-Partikel. Also kein Wunder, daß in der Praxis eine politische Welt von Lug und Betrug, Verrat und Beraubung kleiner Leute dabei entstanden ist. Oder, um wieder zur wissenschaftlichen Betrachtung zurückzukommen: wenn Nullen wertemäßig zum Nichts werden, dann können sie als Faktoren ohne weiteres vernachlässigt werden (mathematisch: "Wert geht gegen Null"). Das spüren wir ja alle, nahezu Tag für Tag. Bleibt immerhin die Hoffnung auf die kurze Halbwertszeit, wie es sich schon bei den letzten Wahlen ankündigte. So hat es auch keinen Zweck die Frage zu stellen, warum sie eigentlich nicht schon früher etwas unternommen haben, wenn im gleichen Zeitungsartikel festgestellt wird: >>Bei ihr im Wahlkreis um den Klausenerplatz und den Lietzensee in Charlottenburg habe es beim Thema Mieten schon 2007 angefangen "zu brodeln"<<. Das ist eine Frage, die uns in unserem Normal-Universum dazu spontan einfällt. Eine Frage, die "normale", logisch denkende, vernünftige Bürger dazu stellen würden. Dazu können wir allerdings aus einer verqueren, unharmonisch tickenden, Parallel-Welt voll von schlechter Schwingungen keine plausible Antwort erwarten. Aber die Lösung kennen wir ja schon aus Erfahrung zur Genüge: es stehen halt Wahlen an. Da ist es eben wieder, das irrationale Säuseln, das Nachrauschen des Urplupps eines jämmerlichen Polit-Weltchens.
* Berliner Zeitung vom 02.12.2010
* taz vom 03.12.2010
* Neues Deutschland vom 10.12.2010
- Gesellschaft, Politik, Satire - 21. Dezember 2010 - 22:29
Tags: berlin/gentrifizierung/klausenerplatz/klimaschutz/mieten
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