Anwohnerversammlung in der Nehring-Grundschule
Gestern Abend fand nun die Informationsveranstaltung zum Neubau der Spandauer-Damm-Brücke, wie hier angekündigt, in der Nehring-Grundschule statt. Die Mensa der Schule war voll, viele Anwohner waren gekommen und sahen der vorgestellten Planung doch eher skeptisch entgegen. Vom Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf war Bezirksstadträtin Martina Schmiedhofer (Leiterin der Abteilung Soziales, Gesundheit, Umwelt und Verkehr) gekommen. Drei Herren aus der Planungsabteilung von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung erläuterten anhand von projizierten Plänen und Skizzen das gesamte Vorhaben.
Die Bauarbeiten sollen mit der Einführung von Umleitungsstrecken ca. April 2008 beginnen. Das soll den Anwohnern konkret etwa 4 Wochen vorher angekündigt werden. In Richtung Spandau werden stets zwei Fahrstreifen zur Verfügung stehen. Für Radfahrer und Fußgänger bleibt eine Seite der Brücke in beide Richtungen freigegeben. Der motorisierte Verkehr in Richtung Zentrum wird über die Königin-Elisabeth-Straße, Knobelsdorffstraße und Sophie-Charlotten-Straße dann wieder zum Spandauer Damm umgeleitet. Das betroffene Stück der Knobelsdorffstraße und die Sophie-Charlotten-Straße werden zur Einbahnstraße mit zwei Fahrstreifen. Die in Richtung Westen liegenden Parkbuchten werden für den Bauzeitraum gesperrt.
Der nördliche Ein- und Ausgang zum S-Bahnhof Westend wird nicht zugänglich sein. An mehreren Wochenenden wird es weiterhin Vollsperrungen des Spandauer-Damms, der BAB A100, sowie der Fern- und S-Bahnstrecken wegen Abriss und Montagearbeiten geben.
Da kommt also so Einiges auf uns zu. Wir werden weiter darüber berichten.
Der gelegentlich lautstark geäußerte Unmut der Anwohner betraf im wesentlichen die Belastungen durch die Streckenführung, wie z.B. Lärm, Abgas- und Feinstaub-Belastungen, wegfallende Parkplätze und möglicher Ausweich-Verkehr durch unseren Kiez.
Generell wurde aber auch stark kritisiert, daß die Anwohner mit dieser Informationsveranstaltung (mal wieder?) vor vollendete (Planungs-) Tatsachen gestellt wurden. Frau Schmiedhofer hatte darauf hingewiesen, daß an dieser Planung sowieso nichts mehr geändert werden wird. Eine Anwohnerversammlung hätte an den Anfang der gesamten Planung gehört, betroffene Bürger hätten angehört, alles hätte mit ihnen zusammen abgesprochen werden können.
So blieb viel Frust übrig, den man nur (mal wieder) hilflos und kopfschüttelnd mit nach Hause nehmen konnte.
Anwohner mit Fragen und Kritik in der Warteschlange
PS
Leider erhielt ich von der Vertretung der Senatsverwaltung keine Genehmigung, die projizierten Pläne und Skizzen hier zu zeigen. Diese sollen zukünftig auf der Webseite der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung zu sehen sein.
Wir werden hier im Kiezer Weblog demnächst in einem weiteren Bericht die betroffenen Straßen im Einzelnen zeigen und weiter informieren.
Achtung!
Der rbb war mit radioBerlin 88,8 vor Ort und hatte Anwohner interviewt:
Sendung heute morgen ab 6:05 Uhr "Guten Morgen Berlin" - rbbonline radioBerlin 88,8
- Kiez, Menschen im Kiez, Spandauer-Damm-Brücke, Technik - 29. Januar 2008 - 01:25
Tags: charlottenburg/klausenerplatz/spandauer_damm/umleitungen
zehn Kommentare
Nr. 2, tommy, 29.01.2008 - 12:49 HI, hier mal eine Skizze von der IHK, so wirds wohl kommen!!!!!!!!!!!! Grüße Tommy http://www.berlin.ihk24.de/servicemarken.. |
Nr. 3, JessyRamon, 29.01.2008 - 17:04 @Tommy: Das ist die Grafik, die auch im gestern verteilten Flyer abgebildet ist. Danke für den Link! Ansonsten: Natürlich war es eine Informationsveranstaltung. Ich persönlich habe da auch nicht unbedingt sehr viel erwartet. Dennoch hat man ja immer gewisse eigene Vorstellung zum Thema. Ich hätte es auch gut gefunden, wären die Anwohner von vornherein mit in die Planungen einbezogen worden. Aber, um ehrlich zu sein, hatte ich ja noch nicht einmal mit solch einem Info-Abend gerechnet; also war es gut, daß es immerhin diesen nun gab. Bei der vorgestellten Verkehrsumleitung mache ich mir hingegen noch etwas Sorgen, das erschien mir alles etwas "blauäugig", da die Planer ja nicht ständig vor Ort sind. Und zumindest die Aussage, der Autobahnverkehr würde ja weniger werden, weil die Autobahn-Anschlußstelle Spandauer Damm wegfallen würde, hinkt vorne und hinten, da es ja nicht weniger Autos werden – nein, die suchen sich nur eine andere Aus- bzw. Einfahrt. Somit wird die Knobelsdorffbrücke doppelt zum Nadelöhr, weil 1. darüber viele die Autobahn nutzen werden und 2. die Straße als Einbahnstraße nur noch bergab nutzbar wird. Da sehe ich noch ein großes Probleme auf uns zukommen. Das zweite Problem wird ohne Zweifel die Sophie-Charlotten-Straße sein. Zuerst einmal, weil auch sie Einbahnstraße zum Spandauer Damm wird, desweiteren durch den Wegfall der Parkplätze auf der westlichen Straßenseite. Was mir nicht ganz klar geworden ist, war die seltsame Erläuterung der Parkbuchten auf der anderen Seite, dort soll eine gesonderte Fahrspur nur zum Parken angelegt werden? Vielleicht kann mir das ja noch jemand genauer erklären. |
Nr. 5, JessyRamon, 29.01.2008 - 19:35 @Jörn: Danke für Deine Erklärung. So hatte ich das auch ungefähr mit dieser gesonderten Abtrennung verstanden. Konnte es mir aber bildlich nicht so ganz vorstellen… Die Straße hat dann also doch 3 Spuren insgesamt. Zusätzlich kann man bei dieser Spur wohl allerdings nur an den Straßenkreuzungen ein- bzw. ausfahren, also bei der Seeling-, Christ- und Gardes-du-Corps-Straße. Ich glaube, ich muß das erst sehen, damit mir der Sinn wirklich erkenntlich wird. |
Nr. 6, Rolf, 29.01.2008 - 20:50 Es stand in der Bild: „Das wird die schwierigste Baustelle, die es je in Berlin gegeben hat!“ (Jörg Becker, Sprecher des ADAC Berlin-Brandenburg) http://www.bild.t-online.de/BILD/berlin/.. |
Nr. 7, RokkerMur, 30.01.2008 - 13:10 Warum ihnen die Senatsverwaltung keine Genehmigung zur Veröffentlichung der Pläne gegeben hat ? Haben die Angst das sie ihnen Zugriffe wegschnappen ;) Libe Grüße aus Wien :) |
Nr. 8, maho, 30.01.2008 - 22:38 Das kann schon sein. Sie scheinen es jedenfalls bitter nötig zu haben, ihre Statistik zu zeigen ;) Vielleicht liegen sie ja in “harter Konkurrenz” zu anderen Verwaltungen? Gelder? Seine Antwort war ziemlich wörtlich: “Das überlassen sie mal lieber uns ….” Was soll uns das sagen? Ob die Bilder gut oder schlecht geworden sind, konnte er ja nicht wissen. Aber sachlich/fachlich ist bei ihnen sowieso nichts zu machen (reichlich traurige Erfahrung damit gemacht). Was bleibt? Wahrscheinlich wie fast immer: “die Bürger sind halt eh zu dumm, nur sie können das…..” Und dazu schweige ich jetzt lieber …. herzliche Grüße aus einem nie verzagenden Kiez :) |
drei Trackbacks
Anwohnertreffen zum Neubau der Spandauer-Damm-Brücke
Die Informationsveranstaltung in der Nehringschule vor 9 Tagen brachte bei vielen Anwohnern und Gewerbetreibenden statt Aufklärung und Zweifelbeseitigung doch so manch zusätzliche Fragen und Nöte sowie einigen Unmut zu Tage.
So haben sich w…
Am 07.02.2008 - 00:57 , via Der Kiezer Weblog vom Klausenerplatz
Verkehrsausschuß im Berliner Abgeordnetenhaus
Die neue "Brückenneubau-Umleitungs-Ini" traf sich ja heute wieder, um die bisherigen Aktionen, Neuigkeiten und nächsten Schritte zu besprechen.
Kurz gesagt: Man ist im Gespräch mit div. zuständigen Politikern und Vertretern in dieser Sache.
Das näc…
Am 20.02.2008 - 22:24 , via Der Kiezer Weblog vom Klausenerplatz
Vorerst keine Umleitung beim Brückenneubau
Das ist doch schonmal ein gutes Zeichen:
Nach dem Verkehrsausschuß hat der Senat erstmal dem Vorschlag unserer Brückenneubau-Ini zugestimmt – vorerst soll der Verkehr weiterhin (auch nach Baubeginn) in beiden Richtungen über die Brücke fahren können…
Am 04.03.2008 - 16:39 , via Der Kiezer Weblog vom Klausenerplatz
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Mal ganz ehrlich, hat denn jemand wirklich geglaubt daran noch was ändern zu können. Das hätten betroffene Personen früher machen müssen. Man hätte sich beim Amt oder sonstwas für Stadtentwicklung viel früher informieren müssen um dort nach Lösungen zu suchen. Die Pläne eines Umbaus waren lange genug bekannt gewesen, teilweise existierten auch schon Beschreibungen der Umleitung. Gestern handelte es sich ausschließlich um eine Informationsveranstaltung.
Achso, wie ist denn das nun mit der Sonne?