Ülker Radziwill kritisiert Finanzsenator Sarrazin
Eben lese ich in der "BZ" vom 22. Februar 2008 etwas von Frau Ülker Radziwill (SPD).
(Quelle: "BZ" vom 22. Februar 2008)
Frau
Radziwill kandidierte in unserem Wahlkreis, ist Mitglied des Berliner
Abgeordnetenhauses und gehört dort u.a. dem Ausschuss für Bauen und
Wohnen an.
Dort steht nun u.a.:
Frau
Radziwill soll in der Sache Hartz-IV-Ernährungsplan Herrn Sarrazin aufgefordert haben, es würde reichen und er solle sich "wieder allein um seine Finanzen (...) kümmern".
Klar ausgedrückt, soll das doch wohl heißen: er möge bitte (endlich) den Mund halten.
Warum denn, liebe Frau Radziwill? Warum sollte denn Herr Sarrazin nicht mehr länger seine Meinung sagen?
Erstens haben wir in Deutschland Meinungsfreiheit (Artikel 5 Grundgesetz)! Zum anderen hören wir Bürger viel lieber die Wahrheit! Endlich sagt mal einer aus der SPD, was er wirklich denkt - kehrt mal sein Innerstes nach außen. Wir Menschen wissen dann woran wir sind. Müssen uns nicht ständig mühsam mit den Unterschieden "schöner Worte" für die Öffentlichkeit und dem tatsächlichen Handeln und Geschehen beschäftigen. Es ist unnötig aufwendig, solches ständig zu verfolgen - hören und erleben - vor den Wahlen und nachher - Worte und Taten - analysieren und beurteilen. So ist es viel, viel besser! Viel mehr, im übrigen nicht nur aus SPD, sollten so offen ihre wahre Einstellung kundtun. Wir Menschen mögen es auch, kann es inhaltlich noch so unterschiedlich, noch so zynisch, noch so gegenteilig sein, wenn man offen und ehrlich seine Meinung sagt. Dann mag man sich doch mit dem Gesagten, dem Inhaltlichen auseinandersetzen. Man kann diskutieren und sich auch ruhig mal fetzen - es ist dann aber immer wenigstens noch ehrlich und aufrichtig.
Also warum sollte denn in diesem Fall Herr Sarrazin nichts mehr von sich geben?
Weil es der SPD schaden könnte? Aus den üblichen taktischen, aber doch irgendwie verlogenen und unehrlichen Gründen?
Nebenbei gesagt, wissen wir ohnehin, was wir von der SPD zu halten haben. Herr Sarrazin ist da nur wieder gerade ein kleiner Höhepunkt. Man kann uns in diesen Zusammenhängen, wie im übrigen auch mit der aktuellen Steueraffäre nichts mit Scheinheiligkeit, nichts gewußt, ach so überrascht, sooo unglaublich entsetzt, ......, vormachen.
Aber zurück! Wir möchten gerne wissen, woran wir mit unseren Politikern sind. Deswegen offen und ehrlich die Meinung sagen lassen. Alles andere macht es nur noch schlimmer! Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit gefällt uns Bürgern sehr viel besser!
Nun distanzieren Sie sich ja, Frau Radziwill, nach diesem Pressebericht inhaltlich von seinen Aussagen. Das ist doch in Ordnung, dann wären wir uns ja in dieser Sache vollkommen einig.
Wenn wir aber dann schon mal bei so einem grundsätzlichen Problem wären, dann warten wir hier Kiez auch schon lange auf klare Worte, auf eindeutige Stellungnahmen. Auch bei uns im Kiez kommt alles andere ganz schlecht an!
Und dann frage ich Sie mal ganz direkt:
Sehr geehrte Frau Radziwill,
Wenn Sie also Herrn Sarrazin in dieser Sache zurechtweisen. Warum bitte, reden Sie ganz persönlich nicht endlich mal Klartext mit Herrn Sarrazin und Frau Junge-Reyer in der uns bekannten unerträglichen §17-Problematik? Warum weisen Sie diese beiden nicht auch mal so klipp und klar auf der Titelseite der "BZ" zurecht. Es wäre lange überfällig, solch klare Worte zu finden! Denn der Riesenunterschied dazu ist, was Herr Sarrazin derzeitig von sich gibt, sind lediglich Worte oder Sprüche. Was hier bei uns im Kiez anliegt, ist aber eine ungleich üblere Situation. Wie Sie bestens wissen, zahlen hier Mieter weiterhin, trotz einer 20-jährigen Rechtssprechung und einem BGH-Urteil vom letzten Jahr, Monat für Monat nach "menschlicher Auffassung" unberechtigte Mieten. Sie wollten doch auch gerade in dem Presseartikel menschlich und sozial kompetent erscheinen.
Wann also weisen Sie, Frau Radziwill, endlich Herrn Finanzsenator Sarrazin (SPD) und Frau Senatorin für Stadtentwicklung Junge-Reyer (SPD) öffentlich in der Presse genauso zurecht - daß deren Verhalten in dieser Mietsache unerträglich, zynisch und ein ebenso arroganter Umgang mit den Menschen im Kiez ist?
Sollten Sie allerdings der Auffassung sein, daß sei alles so voll in Ordnung mit den Mieten - Senatorin und Senator würden das schon ganz richtig machen, dann sagen Sie uns auch das bitte ganz öffentlich. Vielleicht noch eine Beispielrechnung dazu, wie man nach überhöhter Mietzahlung trotzdem noch locker und gut leben kann - Herr Sarrazin wirds schon liefern können?
Wie schon gesagt, wir kommen mit Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit am besten klar. Alles andere kommt nur noch mieser an!
Wir im Kiez warten darauf!
Weitere Presse-Links:
PS
Unsere Schmerzgrenze im Kiez ist auch schon lange erreicht!
- Gesellschaft, Kiez, Menschen im Kiez, Politik - 22. Februar 2008 - 22:05
Tags: gewobag/klausenerplatz/senat_von_berlin/spd/wir_wohnungsbaugesellschaft/ülker_radziwill
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sie sollte es vorher bekannt geben, damit ich mir nicht jeden Tag die BZ holen muss.