Schätze, Reste und Sandalen!
Straßenflohmarkt am Klausenerplatz. Am Samstag konnten die Anwohner des Kiezes und das anliegende Gewerbe auf den Gehwegen zwischen Klausenerplatz und Knobelsdorffstraße, Nehring- und Danckelmannstraße ihre eigenen Verkaufsstände aufbauen. Viele machten mit und so gab es manches (mehr oder weniger) Wertvolle und Nützliche zu erstöbern. Gelegenheit aber auch zum Treffen und einem Pläuschen hier und da.
Die GEWOBAG beteiligte sich mit einem Glücksspiel vor ihrem Service-Büro in der Nehringstraße. Mit einem Glücksrad! Das Spiel mit Immobilienfonds soll ja derzeit nicht so gut laufen. Als Preis winkte zum Beispiel ein Kugelschreiber. So können nun die Mieter endlich ihre Widersprüche gegen Mieterhöhungen und Betriebskostenabrechnungen mit dem hauseigenen GEWOBAG-Kugelschreiber verfassen. Welch ein Gewinn! Hmmh, ja,ja, - selbstverständlich können damit auch Dankesschreiben und Lobeshymnen geschrieben werden. (Bitte doch jeweils Kopien davon beim Mieterbeirat Klausenerplatz abgeben)
Dazwischen wurde musiziert - einfach so - es stand ja herum.
Auch unser barfuß-läufiger "Buchstaben-Dieb", auch gelegentlich als "Danckelmann-Pinguin" bezeichnet, der z.B. schon mal ein kleines "historisches Holzunwesen" im Kiezbüro hortete, sich dort einer MAE-Beschäftigten aufdrängte und sie auch später noch auf das Mieseste belästigte (was aber keine Entschuldigung für die Frau sein kann, ihre Zerstörungen immer weiter fortzusetzen) - inzwischen von Gottes Gnaden ähh von SPD-Gnaden dank grenzenloser Untertänigkeit Hilfsbereitschaft in diese Richtung, zum Chef des Kiezbüros ernannt, hat etwas Nützliches gefunden. Das passende Schuhwerk. Sandalen. Endlich! Der Winter kann kommen.
Die Fleischerei Bauermeister - mal ganz anders an diesem Tag.
Auch Daisy war unterwegs: "Plötzlich steht hier auf meinem täglichen Weg so viel herum. Da muß doch auch was für mich dabei sein?"
Aber bestimmt nicht dort, lieber Kiezer Straßentiger! Da gab es, schätze ich, eher nichts zu holen - und doch wohl schon gar nicht umsonst, ich kann es mir einfach nicht vorstellen. Da stand die Gebietskoordination höchstpersönlich, gebeutelt nach zwei empfindlichen Budget-Kürzungen, schweren Herzens mußte man wohl ans Eingemachte gehen, die Reserven verscherbeln. Schlechte Zeiten halt, Krise sozusagen. Aber, Kopf hoch! Das eine oder andere "Brüderle" wirds schon richten. Nur dem tierischen Nachbarn, und so vielen anderen, wird auch das wieder nichts bringen.
Fröhlich, bunt und belebt dagegen die Ecke an der Knobi. Da kam die alte Freude am Kiez zurück - befreites Durchatmen beim Treffen lieber Nachbarn.
Einen Volltreffer der Zeitgeschichte, fand ein netter Kiezbewohner. Wie passend zum Gedenkjahr: 60 Jahre BRD und DDR und 20 Jahre Mauerfall. Waren das Zeiten, als die Westberliner Welt noch in Ordnung war. Der Gebietskoordination wird sicher auch gerade das Wasser in die Augen schiessen. Da konnte man nicht nur Fördermittel aus dem Vollen abschöpfen - da hatte man auch noch was vorzuweisen und frech denen "von Drüben" vor die Nase zu halten: Reisefreiheit in die große weite Welt.
So, zum Schluß will ich selbst noch freimütig gestehen, was ich dort erworben habe: inzwischen verbotene Glühbirnen. Ha!
- Kiez, Satire - 12. Oktober 2009 - 00:02
Tags: berlin/charlottenburg/danckelmannstrasse/flohmarkt/klausenerplatz/strassenflohmarkt/trödelmarkt
zwei Kommentare
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der barfüßige pinguin kommt mir doch sehr bekannt vor ;)
schade daß ich schon wieder umgezogen bin,
aber ich komme noch sehr oft in euren kiez.
schöne grüße
kobi