Berliner Mieterbewegung - stadtvernetzt aktiv
... weiter gehts .... Situationen und Forderungen, die uns im Bezirk Charlottenburg nur allzu bekannt sind.
- Kundgebung im Graefekiez
Im Kreuzberger Graefekiez liegen die Mietpreise neu angebotener 1- bis 2-Zimmer-Wohnungen mittlerweile rund 40% über dem Mietspiegel. Zudem werden Mietwohnungen immer knapper, da sie massenweise in Eigentumswohnungen oder Ferienwohnungen umgewandelt werden. Steigende Mieten drängen Mieter mit niedrigen Einkommen aus dem Kiez raus, dies macht sich in einer immer einheitlicheren Bevölkerungsstruktur bemerkbar.
Freitag, 8. Juli 2011, 13:00 bis 15:00 Uhr
Graefe- / Ecke Dieffenbachstraße
Die Forderungen des Bündnisses:
Keine Vertreibung von Mietern durch:
* Mietenexplosion
* Modernisierung und den danach steigenden Mieten
* Umwandlung in Eigentumswohnungen
* Umwandlung in Ferienwohnungen
Für die soziale Mischung des Kiezes
Bildungschancen für arm und reich
Für den Erhalt von Kitas und Spielplätzen im Kiez
Weitere Informationen: Bündnis Steigende Mieten Stoppen!
Beim nächsten Punkt geht es im wesentlichen um geplante energetische Sanierungen. Bei dem von einer bestimmten politischen Gruppierung bei uns am Klausenerplatz hoch gepriesenen Projekt "Ökokiez 2020" wurde bisher das Thema Mieten nicht erwähnt. Warum wohl? Soll wieder im Hinterzimmer eiskalt vorbereitet werden, um die Mieter auflaufen zu lassen? Also Augen und Ohren aufhalten! Wir hatten schon u.a. aus Spandau berichtet. Folgendes steht für sich:
- Fuldastr.-Weichselplatz: Ein Haus wehrt sich
Am Neuköllner Weichselplatz versuchen Mieter drastische Mietsteigerungen zu verhindern.
Teilweise wohnen die Mieter/innen seit rund 40 Jahren in dem Eckhaus am Rande des Reuterkiezes. Welche Mieterhöhung auf sie zukommt, haben einige von ihnen mittlerweile schwarz auf weiß. Eine Mieterin, die aufgrund ihres geringen Einkommens auf Hartz IV angewiesen ist, soll statt 470 Euro zukünftig 621 Euro Miete zahlen. Sie befürchtet, dass das Jobcenter die höhere Miete nicht akzeptiert. „Nach Aussagen der neuen Eigentümer sei deren finanzieller Spielraum gegenüber einkommensschwachen Mieter/innen begrenzt“, berichtete eine Bewohnerin. Insgesamt soll das Mietniveau um bis zu 60% steigen. Bei Neuvermietungen soll die Miete sogar zwischen 8 und 10 Euro/qm liegen. Als Preistreiber dürfte sich das Ziel erweisen, den Gebäudekomplex nach ökologischen Gesichtspunkten zu sanieren. Die damit verbundenen hohen Modernisierungskosten können dauerhaft auf die Miete umgelegt werden. Von den derzeitigen Mieter/innen ist kaum jemand in der Lage, die zukünftige Miete aufzubringen. Weil die Mieter/innen nicht einfach klein beigeben wollen, haben sie sich zusammengeschlossen. Ihre Forderungen sind: „Wir wollen nicht nur noch von Nachbar/innen umgeben sein, die sich 8 Euro/qm oder mehr leisten können und unsere Lebensrealitäten nicht teilen und verstehen“ und „wir wollen nicht nur Miete zahlen, sondern auch noch am sozialen Leben teilhaben können.“ Deshalb haben mehrere Mietparteien der Modernisierungsankündigung nicht zugestimmt. Die Mieter/innen können sich aber vorstellen, gemeinsam mit den Eigentümern ein sozial verträgliches Konzept für das Haus zu entwickeln. Das bedeutet in erster Linie, dass die Mieten bezahlbar bleiben müssten.
Weitere Informationen: Berliner Mietergemeinschaft - MieterEcho
- Gesellschaft, Politik - 07. Juli 2011 - 00:20
Tags: berlin/gentrifizierung/kiez/klimaschutz/mieten/modernisierung/sanierung/ökokiez
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