„Ökokiez 2020“ - Zweite erfolgreiche Maßnahme
Lebt der "Ökokiez 2020" eigentlich noch?, fragt hier jemand. Der Ökokiez soll im Nirvana enden, kommentiert ein anderer.
Na, Moment mal. Der Ökokiez lebt, jawoll ja!
Bereits die erste erfolgreiche Maßnahme setzte uns in schieres Erstaunen. Wer hätte diese Aktion grünen Bezirkspolitikern vorher zugetraut? Normalerweise machen sowas nur engagierte Anwohner, die ihren Kiez lieben und selbst gestalten. Und das, obwohl es noch gar keinen Klimaschutzmanager gibt. Eigentlich dürfte es ohne Klimaschutzmanager gar keinen Ökokiez geben, meinen Sie? Das ist im Grunde richtig. Die Förderbedingungen verbieten es, vor Bewilligung des Geldregens damit zu beginnen (Aus den Richtlinien zur Förderung: "Vorhaben dürfen vor Erhalt des Zuwendungsbescheids und vor Beginn des Projektzeitraums nicht begonnen worden sein."). Aber wir haben doch hinlänglich erfahren, daß sie sich um Regeln - ja, nicht einmal um Demokratie & Meinungsfreiheit wirklich scheren.
Ach richtig, fast hätten wirs vergessen: ist ja alles nur für uns alle, zum Wohlgefallen der Bürger - aber selbstverständlich doch. Also haben sie bereits mit dem Ökokiez begonnen. Vielleicht nehmen Sie das einfach mal zur Kenntnis. Wollen Sie vielleicht nur wieder "kleinbürgerlich" einwerfen: "Ähhh, eine Plastikblume hat doch nichts mit Umwelt- und Klimaschutz zu tun? Denken sie doch einfach mal positiv und loben sie die sonst nur "Giftgrüngetünchten" dafür!
So, und nach der ersten gewaltigen Maßnahme folgt bereits die nächste. Welch eine Entwicklung! War der erste Versuch noch räumlich stark begrenzt, eher stationär, sieht es nun sehr viel weitläufiger aus. Jetzt hat nicht nur der klitzekleine Kiez vom Klausenerplatz etwas davon. Der Ökokiez ist umfassender geworden und kann jetzt auch unsere Nachbar-Kieze, so zum Beispiel den Stutti, den Mierendorffplatz usw., beglücken. Endlich haben selbst die Wilmersdorfer etwas davon. Rein theoretisch könnte er sogar locker, den Abgasschwaden der Autobahn A100 folgend, ganze Nachbar-Bezirke in klimaschützende Zonen verwandeln. Gar nicht auszudenken wenn die grüne Stadträtin noch auf die Idee kommen sollte, damit nach China aufzubrechen, um dort die monatlich neu errichteten Kohlekraftwerke klimaneutral zu egalisieren.
Sie sehen also den ungeheuren Fortschritt. Das globale Denkvermögen des Umweltamts hat von kläglichen 0,5 km² Ökokiez auf den ganzen Bezirk und weit darüber hinaus auf ein vielfaches - ach viel mehr noch, exponential zugenommen - ist geradzu gewaltig explodiert. Heute hier und morgen dort....
Der Entwicklungsschritt von der Kunstblume zur echten Naturblume wurde erfolgreich absolviert. Alles ganz ohne Klimaschutzmanager!
Baff vor Erstaunen stehen wir da. Vor dem neuen Ökokiez-Mobil:
- Politik, Satire - 13. August 2012 - 00:02
Tags: charlottenburg/klimaschutz/umweltschutz/ökokiez
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