Giftgrüngetünchter und auch noch brandfördernder Ökokiezfimmel....
.... aber auf jeden Fall lohnend und einträglich - für einige wenige halt, wie immer
Neue Informationen für Entmieter und Klimaschutzmanager und solche die es werden wollen.
Motto: "Vom Klimaschutzmanager zum Entmieter und zurück".
- Heute um 21:21 Uhr und dann noch weiterhin als Podcast im InfoRadio des rbb zu hören:
"Alles öko, alles gut?"
Zu Gast bei Ingo Kahle: Alexander Neubacher, Buchautor, Spiegel-Redakteur
- Unter dem Titel "Verdämmt" hatte Alexander Neubacher im Spiegel über neue Pläne der Bundesregierung, zu Versuchen von Charlottenburg aus das Weltklima zu retten und die Mieter mit schlagkräftigen Argumenten auf gerader Linie zur Kasse zu bitten, berichtet (Der Spiegel - Nr. 20 vom 14.5.2012 (Wirtschaft Seite 88). Der Artikel steht jetzt auch online zur Verfügung.
* Der Spiegel - "Verdämmt"
- ÖkoBio-Sanierung und -Modernisierung bringt Geld. Richtig Zaster bringt es erst, wenn die Bestandsmieter verschwinden. Dazu wird schon mal etwas "nachgeholfen" und Altmieter werden nachhaltig mit entsprechender "Nachhilfe" entmietet. Das ist nicht neu. Der Tagesspiegel erzählt, daß man in den ÖkoBio-Bionade-Milchschaum-Zentren inzwischen sogar mit dem iPad für kritische Bemerkungen geschlagen werden könnte. Daß dafür das kostbare iPad herhalten muß, wäre dann neu.
* Der Tagesspiegel vom 06.05.2012
- >> "Grüne" Entwicklungen und Technologien sind global wichtig, ausschlaggebend ist aber, in wessen Dienst sie gestellt werden. Es geht um gegensätzliche Interessen, um Eigentums- und Machtfragen. Wie diese politisch beantwortet werden, entscheidet darüber, ob am Ende etwas Positives oder Destruktives herauskommt. << Auf diese politischen Antworten werden wir wohl noch eine ganze Weile warten müssen.
* attac - "Rio+20: Für soziale und ökologische Gerechtigkeit statt Green Economy"
- Wärmedämm-Verbundsystemen aus Polystyrol (z.B. Styropor) sollen extrem gefährlich sein wenn ein Brand ausbricht. Gift in der Außenfarbe (Algizide, Pestizide), Schimmelbildung in der Wohnung und jetzt auch noch ein Brandbeschleuniger an der Fassade. Gebrannt haben bereits mehrere Häuser. Schöne, neue ÖkoBio-Welt.
Es gibt natürlich gewisse baurechtliche Regelungen dazu. Sogenannte Brandriegel sind als Schutz bei allen Häusern über 7 Meter Gebäudehöhe gesetzlich vorgeschrieben. Und da geht es schon wieder los: Eigentlich sollten Brandriegel aus Mineralwolle über jeden Fenstersturz eingebaut werden, doch da das aufwendiger und natürlich teurer ist, soll die baurechtliche Genehmigung auch erlauben, nur jedes zweite Stockwerk mit einem solchen Brandriegel (dann allerdings vollständig um das Gebäude herumgeführt) zu versehen. Es soll sogar noch eine weitere baurechtliche Ausnahmeregelung zulässig sein: Brandsperren sollen erst ab einer Stärke von 10 cm Dämmmaterial (Polystyrol) vorgeschrieben sein. Nach Hausbränden und weiteren Versuchen wird von Fachleuten inzwischen bereits grundsätzlich der Nutzen dieser Brandriegel angezweifelt.
Das ist doch wieder genug Stoff, um sich die Dämmungen hier bei uns im Kiez mal näher zu betrachten - zumindest bei künftigen Arbeiten, wenn man noch das verwendete Dämm-Material auf der Baustelle einordnen und an der Fassade das Anbringen von Brandriegeln verfolgen kann.
Quellen und weitere Infos:
* Spiegel Online vom 28.11.2011 - "Wärmedämmung kann Hausbrände verschlimmern"
* Blog Bau-Praxis vom 29.06.2012 - "Gefahren durch EPS und Phenolharzschaum an Gebäuden"
* Feuertrutz - "Themenfeld: Wärmedämmverbundsysteme"
* ARD Panorama vom 05.07.2012
* NDR - "Wahnsinn Wärmedämmung"
* NDR - "Die Wärmedämm-Lüge"
* Welt Online vom 27.01.2012
- Gesellschaft, Politik, Technik - 07. Juli 2012 - 18:40
Tags: dämmung/klimaschutz/sanierungsvorhaben/umweltschutz/ökokiez
sieben Kommentare
Nr. 3, Stefan, 08.07.2012 - 23:28 Ja, die Kritik ist auch beabsichtigt. Sie berührt aber weniger die Baustoffe bzw. Bauprodukte selber, sondern eher Hersteller und Gesetzgeber, die entweder zu viel versprechen oder zu lasche Kontrollen/Tests vorschreiben. An den Materialien selber ist kaum was auszusetzen… wenn sie korrekt verbaut werden. Fehlerquellen gibt es da leider einige und zu viele, um sie hier alle aufzuzählen. Angefangen mit dem falschen Dämmstoff/Dämmsystem (kommt aber wirklich selten vor), über einen unqualifizierten Handwerker (kommt leider häufiger vor, aber doch noch selten) bis hin zu höherer Gewalt (wo Wärmedämmverbundsysteme mit Styropor vor dem Aufbringen des Putzes in Brand geraten). Ich kann nur den Tipp geben, dass ein unabhängiger Bausachverständiger die Planungen und Arbeiten überwachen sollte. |
Nr. 5, maho, 11.07.2012 - 22:30 Ist das die Reaktion der Politiker darauf ?? “Rauchmelder retten Menschenleben” Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen begrüßt die Forderung des Innensenators zu Rauchmeldern in Wohnhäusern. http://gruene-fraktion-berlin.de/presse/.. |
Nr. 6, MichaelR, 01.03.2014 - 18:36 Brandneu sozusagen: am 1. März 2014 auf InfoRadio/Zwölfzweiundzwanzig: "Dämmen, nein danke! Der Fassadenrebell" – Zu Gast bei Ingo Kahle: Konrad Fischer, Architekt. Von Häusern, Wärmedämmung, Schimmel und Energierechnungen: http://www.inforadio.de/programm/schema/.. |
Nr. 7, neu, 03.03.2014 - 19:09 hier aktuell die folgen der energetischen modernisierung für die mieter: http://www.tagesspiegel.de/berlin/energe.. |
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Hi, ich habe in diesem Blog einen Link auf einen Beitrag in meinem Blog gefunden. Ein wenig möchte ich den Zusammenhang, in den mein Beitrag gerückt wird, aber relativieren. Um es klar zu stellen: Wärmedämmung für Gebäude birgt nur Nachteile für die Bewohner, wenn sie nicht sach- bzw. fachgerecht installiert wird. Punktum.
Viele der von maho zitierten Quellen (auch die etablierten Medien!) berichten leider mehr als einseitig über das Thema Wärmedämmung. Über das ‘warum’ will ich hier nicht spekulieren, aber es sind Einzelfälle (Pfusch am Bau, unsachgemäße Nutzung, noch nicht fertig gestellte Bauwerke etc.), die uns in diesen Berichten als allgemeingültig verkauft werden. Diese Einzelfälle zu verallgemeinern ist nicht richtig. Die Wahrheit sieht glücklicherweise anders aus.