Kunst im Kiez 2006
Harald Marpe
Zur Eröffnung
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
am Schluß meiner Rede, der schon jetzt, überraschend früh beginnt, stehen Dankesworte an alle, die uns unterstützt haben.
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Daß die Forderungen nach einem Frauenfreigehege im nördlichen Bereich des Schloßparks Charlottenburg nicht nur die vermeintlich verbitterten Wünsche einzelner Hagestolze widerspiegeln, zeigt die kürzlich im Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, Abt. Jugend, Familie und Vermehrung, vorgelegte Liste mit mehr als 13.000 Unterschriften von Bewohnern des Bezirkes. Stadtrat Gründer (CDU/SPD)) erklärte vor den zahlreichen Vertretern von Presse, Initiativgruppen und lokalen Arbeitsgemeinschaften, daß man von Seiten der Verwaltungen bereits konkrete Planungsschritte eingeleitet habe. Man werde die Fütterungszeiten voraussichtlich auf Freitagnachmittag uind Dienstagvormittag beschränken müssen. Hülsenfrüchte, Ferrero Küsschen und Tofu werden dabei von den Fütterungsautomaten gegen ein geringes Entgeld an die spendierfreudige, wohl überwiegend männliche Besucherschar ausgegeben werden.
Kürzlich erhobene Forderungen nach Aufnahme von Eis am Stil des Lebensmitteldiscounters Albrecht KG in das Fütterungssortiment werde man aber wegen der damit verbundenen Kühlproblematik aller Voraussicht nach nicht erfüllen können, erklärte Bezirksstadtrad Gründer abschließend.
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als nämlich Reuss, Steussloff, Marpe und Feller in dem bislang nur sehr provisorisch eingerichteten Kunst-Café in der Nehringstr.26 bei dem einen oder anderen 0,5l-Kindl-Pilsener-Bier zusammensaßen, die Fährnisse, Mühen und Drangsale der vergangenen Monate Revue passieren ließen und es kaum fassen konnten, daß morgen alles losgeht.
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2. Teil des Interviews mit Sándor Barics
PP: Wie war dann der Anfang in Berlin ?
SB: Nun, in Berlin angekommen, habe ich mich zuerst ganz und gar der Malerei gewidmet. Ich habe ganz neue Bilder-Serien und hunderte von Papierarbeiten geschaffen.
Irgendwann begann ich auch noch mit dem Collagieren. Das brachte mich dazu, mich wieder mit Dada und dem Surrealismus zu beschäftigen. Ich war 33, und trotz intensiver Filmerziehung kannte ich die Filme von F.Léger, Man Ray, René Clair und Maya Deren noch nicht. Eine Schande. Oder? Das alles hat sich aber in Berlin geändert. An einen Punkt hat mich es wieder gepackt, und langsam begann ich, diese Filme zu sammeln.
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...als nämlich
Frau Renate Künast, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Deutschen Bundestag, gestern, am 25. September 2006, um kurz nach 17.00 Uhr vom Tagungsraum des Kiezbüros in der Seelingstr. 14 in Charlottenburg nach hinten in die Küche blickte und einen älteren, grauhaarigen Mann sah, der dort am Tische saß und rauchte, worauf sie sofort die Tür schloss und sich anderen, vermeintlich wichtigeren Dingen zuwandte. Da hielt ich für einen kurzen Moment inne, inhalierte dann aber doch weiter.
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Ein Interview mit Sándor Barics, Maler und Filmemacher aus der Danckelmannstraße in Berlin-Charlottenburg
(Teil 1)
Ponlur pictures ( PP ) : Haben dich Filme schon immer interessiert?
Sándor Barics ( SB ): Ja. Ich bin mit Filmen und mit Kino großgeworden. Wir waren in Ungarn viel unterwegs, auf Rummelplätzen und anderswo. Als Kind war ich begeistert von "Star Wars" und "Alien", und ich wollte immer einen Science-Fiction-Film drehen. Im Sommer 1984 habe ich sogar begonnen, ein Drehbuch zu schreiben und habe das Storyboard dafür gemacht.
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Raymond Sinister - Alfred Rietschel, Kunst und Kultur -
Gerade erst ist sie erschienen und hat schon für Furore gesorgt:
Walter Brieselangs brillante kulturgeschichtliche Untersuchung:
Seeling vierundsechzig. Ein Haus in Charlottenburg lüftet sein Geheimnis.
Gorgonzola Verlag, Bad Oldesloe, 2006, 344 S., Hardcover, € 39,90.
Brieselang legt das Ergebnis langjähriger Forschungen vor, daß nämlich in diesem Haus, mitten im Kiez am Klausenerplatz gelegen, im Jahre 1928 das Attentat auf den lettischen Botschafter Karkautis geplant wurde, das die politische Landschaft der Weimarer Republik, ja ganz Mitteleuropas erschüttern sollte. Detailliert bringt er Beweise, schildert die monatelangen Planungen der südserbischen Attentätergruppe um Stavros Grgnic, die sich fast jeden Abend in dem Haus in der Seelingstr. 64 traf, das heute einen Waschsalon beherbergt.
Ein erzählerisches Experiment, das dem Leser einiges abverlangt:
Laszlo Schmidtbauer: Die Florfliege. Roman. Koboldt-Verlag, Potsdam, 2006, 1220 S., Paperback, € 17,80.
Der Autor schildert eine komplette, zweieinhalbstündige Plenumssitzung in einem Büro im Charlottenburger Kiez aus der Sicht einer Florfliege - unter weitestgehendem Verzicht auf sprachliche Verständlichkeit. Überraschend ein fünfzeiliger Perspektivwechsel auf S. 970, wenn Brieselang dem Sprecher einer sog. "Kunst im Kiez-Arbeitsgruppe" Stimme verleiht, dann jedoch wieder die Fliege erzählen läßt. Das alles liest sich nicht ohne Reiz, ist aber keine ganz einfache Lektüre.
Jack T.Slinger: Blut quoll aus der Manteltasche. Marshal Mulack jagt die Desperados. Bastion-Verlag, Windisch-Gladbach, 2006, 64 S., € 2,10 (Reihe: Busen, Blei und Pistoleros)
Hinter dem Namen Jack T. Slinger verbirgt sich ein im Kiez ansässiges Autorenpaar, das nunmehr seinen vierundachtzigsten Roman vorlegt. Wie Marshal Mulack zunächst einen Sprengstoffanschlag auf das Postgiroamt in Tucson vereitelt und anschließend die Desperados jagt, ist mit gewohnt erzählerischer Raffinesse, mit Witz und dramaturgischem Geschick in Szene gesetzt. Unnachahmlich die Stelle, als der Marshal zusammen mit seinem Kampfgürteltier Rosi gerade das Rotlichtviertel von Laredo durchkämmen will, dann jedoch vom Sprecher der Sioux-Betriebskampfgruppe eine Einladung zu einem Feng-Shui-Abend mit anschließender Einführung in die Iris-Hühneraugendiagnostik bekommt. Der Marshal ist ratlos. Wie er sich entscheidet, wollen wir hier natürlich nicht verraten. Nur soviel: die Geschichte geht gut aus.
Das war es für heute, lieber Bücherfreund,
Ihr
Alfred Rietschel, Kunstflaneur.
Raymond Sinister - Alfred Rietschel -
... schreibt mir Sándor Barics und weist darauf hin, daß sein Film "Studies for the Last Judgment", wie der Name ja auch nahelegt, nicht das Endprodukt, sondern eben nur eine Studie sei, was in meinem Beitrag nicht recht deutlich wurde.
"Mea culpa", wie man in katholischen Kreisen (Papst Benedikt XVI., Edmund Stoiber, Patrick Lindner) sagt.
"Das Jüngste Gericht folgt noch und wird richtig gewaltig", heißt es weiter sehr drohend und unheilverkündend in Barics' Email. Da können wir uns sehr warm anziehen, auch wenn das angesichts der zu erwartenden Temperatur-Torturen (Rösten, Grillen, Braten, Sieden, Kochen,) nicht unbedingt die richtige Trikotage zu sein scheint.
Wann das Gericht tagt, wissen wir nicht. ("Darum wachet; denn ihr wißt nicht, an welchem Tag euer Herr kommt." Mt, 24,42.) Hier und dort soll es aber vorher Erdbeben geben. Auch werden sich viele falsche Propheten blicken lassen. Zu denen gehört Herr Barics, nach allem, was bisher bekannt ist, nicht. Sehr wahrscheinlich nicht. Es bleibt also noch etwas Zeit. Die nutzen wir, indem wir Sinnvolles tun: "Folie á Deux" und "Studies for the Last Judgment" anschauen. Und auch diesen Weblog. Der ist nämlich sehr gut,
meint jemand, der es wissen muß.
Raymond Sinister - Alfred Rietschel -
Er ist dreieinhalb Minuten lang und soll im September im Kiezbüro geloopt werden. Er wurde z.T. in der Nehringstraße gedreht und auch außerhalb (New York). "Wenn das Jüngste Gericht so abwechslungsreich ist, brauchen wir keine Angst zu haben", habe ich dem Regisseur gemailt.
Alles sehr schön - doch worum geht es?
Sándor Barics, Produzent, Autor, Kameramann und Regisseur von "Folie à Deux" (bei Google Video kann man ihn sehen), hat einen neuen Experimentalfilm gedreht:
Studies for the Last Judgment.
Im September wird er im Rahmen der Kunst im Kiez-Wochen 2006 im Kiezbüro gezeigt, in einer Endlosloopingdauerschleifenversion.
Während bei Hieronymus Bosch beim Jüngsten Gericht doch sehr viel mit Feuer, glühenden Kohlen und Tranchiermessern gearbeitet wird, geht es bei Herrn Barics friedlicher, farbiger und abwechslungsreicher zu. Bei YouTube können Sie sich schon jetzt davon überzeugen. Und im September sowieso: da wird geloopt, was das Zeug hält.
Ihr
Alfred Rietschel, Kunstflaneur
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Was dem detailinteressierten Betrachter des Dürerschen Porträts des Hieronymus Holzschuher von 1526 in der Berliner Gemäldegalereie auffällt, gilt auch für das Bildnis des Herrn Karsten Sell: daß es nämlich in einer geschlossenen Abteilung - halt! Immer diese blöden Tippfehler! in einem Innenraum entstanden ist, spiegelt sich doch das Fensterkreuz in den Augen des Abgebildeten. Doch ganz so einfach ist die Sache nicht. Oft ist die Fensterreflexion nicht nur Realitätspartikel, sie hat zuweilen auch Symbolcharakter und verweist auf etwas anderes, das Sie bitte in jedem guten Kunstlexikon nachlesen wollen. Hier fehlt der Platz für weitere Ausführungen.
Auf was aber unbedingt eingegangen werden muß (neben meiner zwanghaften Vorliebe für Doppelpunkte):
der auf die mittelalterliche Goldgrundmalerei verweisende Hintergrund, vor dem uns der bebrillte, mit stark reduziertem Haarwuchs ausgerüstete Krawattenträger entgegenstrahlt. Und uns sofort an Leonardos Mona Lisa denken lässt. Aber nur ganz kurz, denn es geht um etwas anderes, um das "ganz Andere" (Fritz Hegel oder Sepp Herberger).
Gold, das edelste der Metalle, hat die Aufgabe, das Bild zu transzendentieren, will "eine bildliche Autonomie jenseits des Abbildes" (Gerhard Charles Rump: Eine neue Dimension in der Malerei. DIE WELT, 27.8.2005) herstellen, hinterfängt nicht Personen aus dieser Welt, sondern etwa Heilige, die Jungfrau Maria und immer wieder deren Sohn.
In der Bibel wird an keiner Stelle erwähnt, wie Jesus ausgesehen hat. Ja, im Alten Testament taucht er nicht einmal auf, dafür umso häufiger im Neuen. Immer, wenn es spannend wird, ist er dabei, gibt der Geschichte eine neue Wendung, stellt Fragen, greift ein. Das ist dramaturgisch nicht ohne Geschick in Szene gesetzt worden. Auch das Ende ist ohne ihn kaum vorstellbar. Wie er aber aussah? Keine Ahnung.
Müssen wir ihn uns wie Karsten Sell vorstellen?
Wir müssen es nicht, aber wir können es. Nichts spricht dagegen. Die Kirchen lassen uns da völlige Freiheit. Die Sancta Ecclesia in Rom mit Papst Benedict XVI. und seinem treuen Adlatus, Kardinal Ratzinger, an der Spitze hat keine Einwände, und den Protestanten ist sowieso alles egal.
Wenig aber ist über Karsten Sell bekannt. Ist er ein steinreicher Danziger Pelzhändler? Oder, wie manche munkeln, ein korsischer Freibeuter? Viel spricht für Letzteres, manches aber auch dagegen. Der Phänotypus allerdings läßt vermuten:
Leiter der AOK-Geschäftsstelle in Bad Orb.
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Raymond Sinister - Alfred Rietschel -
Deshalb folgen hier noch einige Anmerkungen zu dem kunsthistorischen Essay "Vera Icon - das wahre Abbild".
"Wer es fassen kann, der fasse es" - der bibelkundige Leser weiß natürlich sofort, wo das Diktum zu finden ist. Nämlich in der Bibel. Und zwar bei Matthäus 19, 12. Jesus, die Hauptfigur, die im ganzen Neuen Testament auftaucht, hat sich in das Gebiet von Judäa jenseits des Jordans begeben. Eine große Menge folgte ihm nach und er heilte sie dort. Da traten Pharisäer zu ihm, und es entspinnt sich ein Dialog, von Mätthäus nicht ohne Reiz beschrieben: Es geht um Ehe, Ehescheidung und Ehelosigkeit. Und am Ende der von den Pharisäern initierten Diskussion fallen die Worte:
"Denn einige sind von Geburt an zur Ehe unfähig; andere sind von Menschen zur Ehe unfähig gemacht; und wieder andere haben sich selbst zur Ehe unfähig gemacht um des Himmelreichs willen. Wer es fassen kann, der fasse es!" (Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers. Mit Apokryphen. Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart, 1985. Text in der revidierten Fassung von 1984. Hrsg. von der Evangelischen Kirche in Deutschland und vom Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR. Einband Hans Hug. Satz Typobauer, Scharnhausen. Printed in Germany).
Nanomillimeter.
Die gibt es gar nicht, wie in der Passage über Herrn Gröhler suggeriert. Eine von mir zunächst geplante Anfrage beim Petitionsausschuß der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf, Abt. Messwesen, fällt daher ins Wasser. Ein Anruf bei der Deutschen Frauenhofer Gesellschaft, Zweigstelle Charlottenburg-Nord, ergab nun folgendes Bild:
Millimeter - die kleinste, mit bloßem Auge aus sechs Metern hörbare Maßeinheit. Wird in Mitteleuropa und Teilen der Krim für verschiedene Messungen benutzt.
Nanometer - wird praktisch nur noch von der Deutschen Schuhindustrie im Raum Pirmasens verwendet bei der graphischen Darstellung von Spreizfüßen auf Schautafeln für den Einsatz in Grundschulen und Altenheimen.
Picometer - 1973 von Sykes eingeführte Maßeinheit für die Messung der Höhe von gestapelten Skatkarten bei Großturnieren über 120 Teilnehmern. Wird von der Deutschen Skatunion (Altenburg) abgelehnt, die weiterhin mit
Minimeter (nicht zu verwechseln mit Millimetern) arbeitet.
Forscher der St.Hillard University (Ontario, Florida) gelang 2004 die Entdeckung der
Malymeter, einer unvorstellbar kleinen Maßeinheit, die so klein ist, das bislang noch niemand weiß, was man mit ihr anfangen soll. Im Gespräch ist jedoch ein Einsatz in der Deutschen Getränkeindustrie sowie bei der Hirnstrommessung von paarhufigen Kaltsäugern und nachtaktiven Warmstromreptilien.
Alfred Rietschel, Kunstflaneur
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Alle paar Jahre geschieht etwas sehr Schönes und bis heute noch nicht gänzlich Erforschtes. Über Nacht tauchen Bilder im öffentlichen Raum auf: Porträts von Männern und Frauen an Laternenmasten, auf Stelltafeln, liebevoll gehängt von Kuratoren und ehrenamtlich tätigen Kunstfreunden.
Wer den Weg in die Gemäldegalerie scheut (ACHTUNG! Donnerstags von 18 bis 22 Uhr freier Eintritt!), wem es zu mühselig ist, Tizian, Dürer und Franz Hals mit eigenen Augen zu schauen, dem wird ein buntes Spektrum abendländischer Porträtkunst mit den Mitteln der Lichtbildnerei geboten - gratis und auf höchstem Niveau.
Die Bilder zu Hause anschauen? Im Bett? Am Frühstückstisch? Kein Problem. Es gibt Flyer, Postkarten, Broschüren und Zeitungen, die an Kunstinfoständen überall im Kiez, zumeist am Wochende, verteilt werden.
In der Wohnung folgt dann das Intensivstudium der Gesichter. Im Radio läuft ein schöner Song von Schubert, "Der Tod und das Mädchen" oder ein lustiges Lied aus dem "Zigeunerbaron", der Stroh-Rum funkelt im Glase, und dann blättern wir. Und freuen uns ganz übermäßig.
Etwa über Herrn Andreas Koska. Was beim ersten Hinsehen an einen Radio-Fußballreporter des Mitteldeutschen Rundsfunks gemahnt, entpuppt sich bei der Lektüre des Flyers als ein Taxiunternehmer, der auch (ich wußte es!) als Journalist arbeitet. Schön das holbeinartige Blau, vor dem Herr Koska sein florfliegengrünes Hemd präsentiert, krawattenlos, wie es Taxiunternehmern eigen ist. Dicht und kraus das dunkelblonde Haar, fest, aber dezent das Lächeln des 1956 geborenen verheirateten Unternehmers. Von Herrn Koska würde ich mich glatt vom Klausenerplatz bis zum Lietzensee fahren lassen, wenn es nichts kostet, so vertrauenswürdig sieht er aus.
Das gilt natürlich auch für Herrn Klaus-Dieter Gröhler. Der sieht irgendwie noch vertrauenswürdiger aus, "den Hauch einer Nuance", um mit unserem Altbundeskanzler Dr.Helmut Kohl zu reden. Aber wirklich nur eine Spur, eine winzige, kaum messbare Spur. Wie das Licht auf dem Haupthaar und den Schultern des 40jährigen Kartoffelgroßhändlers - stop! Juristen spielt, lässt sofort an die Utrechter Caravaggisten denken, an die Kunst eines Pieter van Aalst, Toni Zakkeblom oder Willem Wippestert. Mannhaft Gröhlers rote, dezent gemusterte Krawatte, geschmackvoll das dunkelblaue, ins Schwarze hineinspielende Sakko, alles prima, alles gut. Klaus-Dieter Gröhler - gebenedeit sei dieser Name und auch der, der ihn trägt! Der heißt nämlich genauso: Klaus-Dieter Gröhler. Die perfekte Kongruenz von Individuum und Name, deckungsgleich bis auf den letzten Nanomillimeter. Das muß man sich mal vorstellen: Jemand sieht aus wie Klaus-Dieter Gröhler und heißt dann auch noch so! Wir wollen den Namen hier noch einmal erwähnen, damit er auch fest in den Hirnen der geschätzten Leser verankert ist: Wolf-Dieter Gröhler. Bzw. Klaus-Dieter. Herr Gröhler heißt Klaus-Dieter. Mitnichten Wolf-Dieter. Siegfried schon gar nicht.
"Wer es fassen, kann, der fasse es." (Die Bibel, Neues Testament, bei Matthäus, kann auch sein im Lukas-Evangelium oder wo)
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