Ehrenwerte Gesellschaften - eine Vortragsreihe in Charlottenburg
Über "Politik und Wohnungsbau - 25 Jahre (und noch länger) - Lug, Betrug und Korruption" hatten wir aus unserer Kiezgeschichte berichtet. Doch die "ehrenwerten Gesellschaften von Geschäftemachern, Politikern und Gaunern, nie ganz ehrlich, oft an der Grenze zum Kriminellen und manchmal auch darüber", bestehen weiter. Unseren Kiez kann man heute durchaus als Paradebeispiel heranziehen (allerdings sieht es woanders wahrscheinlich auch nicht viel besser aus). Parteien-Clans, ein spezieller Schlorrendorfer Polit-Sumpf mitsamt Vorort-Zirkeln - alles vorhanden. Vielleicht sollte man sich das mit dem geplanten Ökokiez-Label noch mal überlegen. Werbung mit "MafiökoKiez" könnte viel profitabler ausfallen. Das Label muß man nicht erst groß aufbauen, das gibt es bereits (sogar vom CO2-Ausstoß pro Kopf und Jahr her), es muß nur noch richtig öffentlich gemacht werden. Mit entsprechender Bewerbung könnten die Interessierten angelockt werden. Das würde Geld in den Kiez spülen. Die bezahlen gut, die bestechen großzügig. Dann muß man nicht mehr das Geld der kleinen Leute, also von den Mietern, bei der GEWOBAG abgreifen. Wenn die sich vorgenommen haben eine Straße zu sperren, dann geht das auch klar - zementklar sozusagen. Wenn die ein Haus leer haben wollen, dann geschieht das ohne langes Federlesen. Davon können kleine Möchtegern-Kiezdespoten noch was lernen. Das Label würde also eine echte Win-Win-Strategie bieten. Na ja, für einige halt - aber das ist eben immer so.
Eine Veranstaltungsreihe wird sich jetzt in Charlottenburg mit „Wirtschaftskriminalität und Korruption" beschäftigen. Na, das ist doch mal ein aktuelles Thema - (nicht nur) aus dem vollen Schlorrendorfer (Bezirks-) Leben gegriffen.
Zur Auftaktveranstaltung am kommenden Dienstag heißt es:
"Es geht den deutschen politischen Klassen nicht mehr um die Gestaltung der sozialen und ökonomischen Verhältnisse im Sinne eines Gemeinwohls. Sie sind ein Wirtschaftszweig geworden, eine gewinnorientierte Dienstleistung, die einen Service anbietet: die Umsetzung von Partikularinteressen in Gesetze."
- Dienstag, 24. Januar 2012 um 19:00 Uhr
Mathew Rose (Bestseller-Autor)
"Politik als Big Business oder der Ausverkauf der Demokratie"
[Anmerkung: Telepolis hat am 27.01.2012 ein Interview mit Mathew D. Rose gebracht.]
Weiter geht es dann in der Veranstaltungsreihe:
- Dienstag, 28. Februar um 19:00 Uhr
Dr. Andreas Novak (Transparency Deutschland)
"Wirtschaftskriminalität in der Rohstoffbranche" - Dienstag, 27. März um 19:00 Uhr
Jürgen Roth (Bestseller-Autor)
"Unfair Play: Korruption im Sport" - Dienstag, 24. April um 19:00 Uhr
Prof. Dr. Hans See (Business Crime Control e.V.)
"Kritik der kriminellen Ökonomie" - Dienstag, 29. Mai um 19:00 Uhr
Marc Münch (Clean State e.V.)
"Wirtschaftskriminalität in Deutschland: Ein Fallbeispiel"
Weitere Informationen beim Veranstalter:
Ökumenisches Zentrum WILMA 163
Wilmersdorfer Str. 163, Berlin-Charlottenburg
(Nähe Otto-Suhr-Allee, Bus M45, U-Bhf. Richard-Wagner-Platz)
- Gesellschaft, Politik, Satire - 21. Januar 2012 - 21:57
Tags: charlottenburg/demokratie/korruption/schlorrendorf/transparenz
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