Fernwärmeanschluß auf ungewisse Zeit verschoben
Das verschobene FWL-Projekt vom Klausenerplatz (Öffnungstermin noch unbestimmt)
Wie im Großen, so im Kleinen. Was dem Senat sein BER, ist dem Bezirksamt
Charlottenburg-Wilmersdorf seine FWL. Man möchte anscheinend dem
großen Parteivorbild eifrig nacheifern. Der BER soll ja irgendwann mal "Willy
Brandt" heißen. Welchen Zusatznamen unsere bezirklichen Volksvertreter
für die FWL vorgesehen haben, ist uns leider nicht bekannt - vielleicht
ja der Name von einem früheren (SPD-) Bezirksbürgermeister?
Eine Fernwärmeleitung (FWL) sollte verlegt werden, um die Nehring-Grundschule anzuschließen. Das größte Bezirksvorhaben zum umjubelten "Ökokiez" sollte es werden - gepriesen auf etwa 198 Seiten Papier im ca. 102.000 Euro teuren Klimaschutzkonzept und auch sonst bei jeder Gelegenheit. Ok, eigentlich dürfte diese Maßnahme mit dem Projekt "Ökokiez" gar nichts zu tun haben, aber das Bezirksamt schert sich da schon mal nicht sonderlich um Regeln. Wenn man schon sonst nichts auf die Reihe kriegt - Schlorrendorf halt, wie es leibt und lebt.
Wenn man schon sonst nichts auf die Reihe kriegt? Na hoppla, nicht ganz richtig! Auch das haben sie nämlich wieder nicht geschafft. Ein Bauzeitraum bis November 2012 war vorgesehen. Mittlerweile haben wir aber Januar im Jahre 2013. Und nach 2013 kommt 2014 und so weiter.....
Wir haben uns umgehört. Danach soll es wie folgt gelaufen sein:
Die FWL sollte von der Danckelmannstraße durch das Haus No 45 in Richtung Nehring-Grundschule verlegt werden. Dort nach monatelanger Buddelei angekommen, stellte sich heraus, daß man wohl vergessen hatte, sich die dazu nötige Genehmigung zu besorgen. Es handelt sich halt auch nur um ein Haus mit Mauern, mit Hausbesitzer und Mietern drin und so. Hin und wieder sollen selbst Keller zur Mietsache gehören.
So stand man plötzlich ganz erstaunt da. Da hatten wohl einige gepennt. Oder war da jemand zu oft auf BER-Eröffnungspartys gewesen?
Wie auch immer, dort war jedenfalls kein Durchkommen. So bemüht man sich derzeit noch um Ausweichwege. Durch das Studentenwohnheim möchte man nun gern die Leitung verlegen. Dafür lag bis letzte Woche auch noch keine Genehmigung vor. Allerdings, so die Auskünfte, man rechne fest damit, da es sich schließlich um ein quasi "öffentliches" Gebäude handele. Nun, damit sieht erstmal alles nach einem Fehler und Versäumnis von Vattenfall aus. Doch wer würde unseren Schlorrendorfern Bezirkspolitikern nicht noch einen kleinen Schilda-Part dabei zutrauen?
Vielleicht verrät uns ja das Bezirksamt auf eine Bürgeranfrage bei der nächsten öffentlichen Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Charlottenburg-Wilmersdorf am 17. Januar 2013 mehr dazu.
Drucksache - 0487/4 - 3. Einwohnerfrage
Größtes klimaschützendes Projekt des Bezirksamtes am Klausenerplatz
Ist es zutreffend, daß die Nehring-Grundschule trotz der begonnenen Bauarbeiten doch nicht an das Fernwärmenetz angeschlossen werden kann (Ich bitte um Auskunft zum Stand der Dinge und eine ausführliche Beschreibung der ev. vorhandenen Schwierigkeiten bei der Bauplanung)?
Und die Anwohner müssen eben noch eine Weile mit der längeren Sperrung ihrer Straße klarkommen.
- Kiez, Politik - 16. Januar 2013 - 00:02
Tags: bauarbeiten/fernwärme/ledigenheim/schlorrendorf/studentenwohnheim/vattenfall
sechs Kommentare
Nr. 2, maho, 16.01.2013 - 20:43 Ein Kommentar zum Tagesspiegel-Artikel trifft die Sache passend: “.... im Winter erfrieren Obdachlose und wir beheizen Bürgersteige und Brücken…..und wehe, die lassen sich dort zum Schlafen nieder, es würde nicht lange dauern, bis die staatliche Gewalt aktiv würde.” ... http://www.tagesspiegel.de/berlin/stromf.. Siehe dazu auch: “Wohnungslose suchen dringend Obdach – Katastrophale Situation bei der Unterbringung im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf” http://blog.klausenerplatz-kiez.de/archi.. Dazu paßt weiterhin treffend die 12. Einwohnerfrage (Drucksache – 0487/4) zum Flughafen Tegel und Umweltschutz “Um wie viel t CO2 pro Jahr ist die Belastung des Bezirkes (separat: des zukünftigen „Ökokiezes“) durch die Ausweitung des Betriebes seit Juni 2012 gestiegen; wieviel wird sie durch die verlängerte Nichtöffnung voraussichtlich noch steigen? Gab es von Ihrer Abteilung (ev. in Kooperation mit den Umweltstadträten anderer Bezirke) Protest gegen die Ausweitung des Betriebes? Wo ist Ihr Protest für die Öffentlichkeit nachlesbar?” http://www.berlin.de/ba-charlottenburg-w.. |
Nr. 3, ulli, 17.01.2013 - 10:22 man sollte sich vor Augen halten, dass in Berlin ja fast gar nichts funktioniert: Das fängt beim Flughafen an, geht über die S-Bahn, die bei Schnee nie fährt, bis zu der Tatsache, dass 25% der Viertklässler in Berlin kaum Lesen und Schreiben können. Will man im Bürgeramt einen Pass beantragen, so muss man viele Stunden warten, nutzt man die Internetanmeldung, kriegt man einen Termin in frühestens vier Wochen. Die Wohnungsnot wird immer schlimmer. Es gibt sicher noch mehr Beispiele. Dafür gibts jede Menge Irxmix, wie den teuren "Ökokiez" in unseren drei Straßenzügen. Vielleicht befindet sich die Stadt ja an einem Wendepunkt. Mit diesem Gemurkse kann es einfach nicht weitergehen… |
Nr. 4, Dan(c)keladen, 19.01.2013 - 18:10 Bitte nicht das ganze Gewerbe im vergessen, welches im Umfeld darunter leidet. |
Nr. 6, maho, 23.01.2013 - 22:47 Das Bezirksamt hat die Bürgeranfrage beantwortet: “Ist es zutreffend, daß die Nehring-Grundschule trotz der begonnenen Bauarbeiten doch nicht an das Fernwärmenetz angeschlossen werden kann (Ich bitte um Auskunft zum Stand der Dinge und eine ausführliche Beschreibung der ev. vorhandenen Schwierigkeiten bei der Bauplanung)?” Antwort von Bezirksstadtrat Klaus-Dieter Gröhler: “Die Heranführung der Fernwärmeleitungen wurde vom Wärmeversorger Vattenfall über die Danckelmannstraße geplant. Hierzu war es erforderlich, zwei Leitungsführungsgenehmigungen über die an das Schulgrundstück angrenzenden Privatgrundstücke zu erhalten. Diese wurden nach umfangreichen Verhandlungen gewährt. Im Zuge der Bauausführung sind weitere Probleme aufgetreten, die eine Fortführung der Leitungen in einen Gebäudeteil an der Danckelmannstraße verhindern. Schulseitig sind alle notwendigen Vorarbeiten abgeschlossen. Aktuell befindet sich Vattenfall erneut in Verhandlungen mit einem Nachbareigentümer, um eine Alternativführung der Leitungen zu ermöglichen. Vattenfall hofft einen Bauabschluss im ersten Quartal 2013 realisieren zu können. Für das Bezirksamt entstehen durch diese von ihm nicht zu vertretenden Verzögerungen keine Mehrkosten.” Drucksache – 0487/4 (3. Einwohnerfrage) http://www.berlin.de/ba-charlottenburg-w.. |
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da paßt doch diese zeitungsmeldung richtig rein:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/stromf..