Keine bezahlbaren Wohnungen für Charlottenburg
Behindern Senat und/oder Bezirksamt den Bau von Wohnungen an der Pulsstraße?
Völlig ungeklärt ist außerdem, wie diese Menschen eigene Wohnungen finden sollen, wo nur halb so viele neue Wohnungen entstehen, wie es allein zur Unterbringung der jährlich neu in die Stadt ziehenden Haushalte bräuchte.
.....
Die Konkurrenz auf dem Markt für günstige Wohnungen treibt die Mieten nach oben – und lässt den stattlichen Anteil der Berliner weiter steigen, der auf staatliche Hilfen angewiesen ist. Das Risiko sozialer Spannungen wächst.
Quelle: Der Tagesspiegel vom 16. Oktober 2016
Charlottenburg-Wilmersdorf gehört zu den Bezirken mit den größten Mietsteigerungen. Immer mehr Mieter ächzen unter den stetig steigenden Belastungen und machen sich Sorgen um ihre Zukunft. Neu gekommene Mitbürger suchen verzweifelt eine Bleibe im schönen Charlottenburg. Das Bezirksamt hat aber bisher allein den Neubau höchstpreisiger Wohnungen gefördert. Zu dieser politischen Einstellung der Verhinderung von Neuentstehung bezahlbaren Wohnraums, gehören folgerichtig auch die Vernichtung von noch bestehenden preisgünstigen Wohnungen (wie beispielsweise an der Berliner Straße 137 und einer Siedlung in Westend) und möglichst jeglichen Einsatz zum Schutz von Bestandsmietern zu vermeiden (Stichwort: Milieuschutz). Die alteingesessene Bevölkerung, wie die Zuziehenden mit nicht so viel Geld, haben nach der Sichtweise solcher "Volksvertreter" kaum Wert und stören nur auf dem Weg zur besseren Verwertbarkeit ganz im Sinne der wenigen, aber von ihnen als wertvoller geschätzten Begünstigten (vorzugsweise mit Firmensitz auf der Kanalinsel Jersey und zum Wohle altbewährter Seilschaften größerer und kleinerer Art.).
Dann tauchte plötzlich ein Fünkchen Hoffnung auf. Auf einer Veranstaltung im Mai 2015 teilte der Vorstand der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Degewo den Erwerb des Geländes an der Pulsstraße 13 mit (Wir hatten berichtet). Die landeseigenen Wohnungsunternehmen sollen ganz besonders in die Pflicht zur Versorgung breiter Bevölkerungsschichten mit bezahlbaren Wohnungen genommen werden - für Neubau und Bestand - so tönt es jedenfalls beständig aus den verantwortlichen politischen Kreisen in Stadt und Bezirk. Ab 2015 sollten sich die Baukräne an der Pulsstraße in Charlottenburg drehen, verkündete damals der Vorstand der Degewo und so ist es auch im Degewo-Newsletter "Stadtsicht" (Ausgabe 3/2014) nachzulesen.
Die Abrißarbeiten an einem leerstehenden Gebäude auf dem Gelände Pulsstraße 13 hatten tatsächlich im Juni 2015 begonnen.
Baukräne haben sich dann allerdings nicht gedreht: Nicht 2015 und auch nicht im fast vergangenen Jahr 2016. Im Oktober 2016 sieht es nämlich so aus:
Wer also will die Entstehung bezahlbaren Wohnraums in Charlottenburg verhindern? Der SPD-Senat, der Bezirksbürgermeister und sein Baustadtrat (beide SPD) unter freundlicher Begleitung ihrer SPD-Grünen Zählgemeinschaft, oder alle zusammen in trauter Gemeinsamkeit?
Anwohner-Informationen seitens des Bezirksamts zu den Vorgängen und Planungen, wie leider üblich: bisher Fehlanzeige!
- Kiez, Politik - 17. Oktober 2016 - 00:02
Tags: bauvorhaben/gentrifizierung/mieten/wohnen
vier Kommentare
Nr. 2, jn, 19.10.2016 - 22:32 mietpreise: höher geht es kaum http://www.berliner-woche.de/charlottenb.. |
Nr. 3, jn, 24.10.2016 - 14:53 zweckenfremdung ..eine unglaublich geschichte..und das BA tut nichts http://www.morgenpost.de/bezirke/charlot.. |
Nr. 4, jn, 14.11.2016 - 17:57 was sich ändert im bezirk ?! "Linke will eine Revolution":ein linkes bündnis gegen den rechten block http://www.imwestenberlins.de/die-neue-c.. |
Kein Trackback
Trackback link:
Stadtbüro Katrin Lompscher
Behaimstraße 17
10585 Berlin (Charlottenburg)
Mittwoch, 19. Oktober 2016 Katrin Lompscher
STADTgespräch: Stadtentwicklung nach der Wahl – Was geht mit der LINKEN?