WIR sponsert "Brot und Spiele"
Die WIR Wohnungsbaugesellschaft mbH, ein Unternehmen im Gewobag-Verbund, sponsert eine neue Veranstaltung des Kiezbündnisses.
Es handelt sich um das Spiel-Strassen-Fest in der Seelingstr. (zwischen Nehring- und Danckelmannstr.), welches am 26. April zwischen 14:00 und 16:00 Uhr stattfinden soll.
Klingt zunächst ja ganz toll. Kinder und Jugendliche können wieder an verschiedenen Stationen spielen und tolle Sachen erleben.
Doch wie nennt man das Ganze auf der Kiezbündnis-Webseite?
Ein Begriff aus der alten Römerzeit, verfaßt vom römischen Dichter Juvenal, wie uns Wikipedia lehrt. Und der Begriff wird in der heutigen Zeit wie folgt genutzt:
Der Ausdruck bezeichnet auch heute noch Versuche der Regierung oder anderer administrativer Strukturen, das Volk oder auch Angestellte usw. von Problemen (z. B. Rezessionen, innenpolitischen Problemen usw.) abzulenken, indem man mit Steuersenkungen, Wahlgeschenken oder eindrucksvoll inszenierten Großereignissen die allgemeine Stimmung zu heben versucht.
(Zitat, Wikipedia Stand 05.April 2008)
Was soll uns das sagen?
Will die WIR also mit dieser Aktion von den Problemen der Gewobag ablenken? Sollen die Mieter nicht mehr an die nächste Mieterhöhung denken?
Oder will das Kiezbündnis so von den eigenen internen Problemen ablenken? Will es so vielleicht zeigen, man sei ja offen für junge Gesichter, die man vielleicht wirklich nötig hätte? Oder will man einfach so tun, als sei alles im Lot im Kiez, obwohl wir alle wissen, dass es noch genügend andere Baustellen gibt, um die man sich kümmern sollte?
Oder sollen die Kids und Jugendlichen aus unserem sozialschwachen Kiez gar nicht an die Probleme daheim denken? Oder daran, dass sie vielleicht eh keine Ausbildungsstelle bekommen werden?
Oder gibt es gar an diesem Tage die Würstchen am Kiezbündnis-Stand für alle unter 18 kostenlos? Wären Hartz-4-Empfänger möglicherweise auch schon mit einem Stück trockenem Brot zufrieden?
Einmal im Jahr eine gute Tat?
Ich jedenfalls finde diese Bezeichnung einfach nur abstoßend!
Aber es zeigt, was das Kiezbündnis und die Organisatoren anscheinend wirklich von dem Ganzen halten. Nämlich nichts!
Und falls man mir nachsagen sollte, der Ausschnitt oben sei eine Fälschung! Hier gibt es die komplette Seite zu sehen!
- Gesellschaft, Kiez, Kiezfundstücke, Kunst und Kultur, Menschen im Kiez, Netzfundstücke, Politik - 05. April 2008 - 00:47
Tags: brot_und_spiele/gewobag/kiezbündnis/klausenerplatz/wir
drei Kommentare
Nr. 2, maho, 06.04.2008 - 19:26 Ich meine, man sollte das Fest schon nutzen. Es wird finanziert von den (WIR-) Mietern. Also sollte der Kiez auch etwas davon haben. Es ist ein Kinderfest, also laßt ihnen den Spaß, den sie hoffentlich haben werden. (hoffentlich auch bei schönem Wetter) Die ganze berechtigte Kritik dazu, wie auch zu anderen Vorgängen im Kiez sollte man an den Geldgeber selbst senden: WIR Wohnungsbaugesellschaft in Berlin mbH Bestandsmanagement Bottroper Weg 2, 13507 Berlin Stadtteilmanagement Ansprechpartnerin: Frau Weber Tel 4708-1401, Fax: 030 / 4708-1400 E-Mail: s.weber@gewobag.de http://www.gewobag-verbund.de |
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Als Überschriftt der Rubrik könnte man es noch als scherzhaft betrachten. Aber Brot und Spiele für Kinder und Jugendliche klingt verachtend, da stimme ich Dir zu. Ich werde das meinen Kindern nicht zumuten.