Wohnen in Berlin
- Tag des Mieters: "Betongold oder Der Ausverkauf der Stadt"
- Ab 15:00 Uhr: Temporäres Mieter-Büro. Kostenlose Mieterberatung durch Mieter, Entmietete und Fachanwälte für Mietrecht.
- 21:30 Uhr: Die "Dokumentation Beton-Gold. Wie die Immobilienblase in mein Wohnzimmer kam" von Katrin Rothe zeigt, wie eine Berliner Hausgemeinschaft sich gegen die Luxussanierung und den Ausverkauf ihrer Wohnungen aufzulehnen versucht.
- Danach Diskussion mit: Katrin Rothe (Regisseurin und »entmietete« Betroffene), Carola Handwerg (Miet-Anwältin) u.a., Moderation Andrej Holm.
- Im Anschluß präsentiert Ina Wudtke ihr Album "The Fine Art of Living" mit Songs über Mieterprobleme.
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, 10178 Berlin-Mitte
- Das ist der Berliner Filz, Filz, Filz
(zu singen frei nach der Melodie "Das ist die Berliner Luft, Luft, Luft") in einer weiteren Folge unserer Reihe: "Neues vom Berliner Senat und seinen „Entmietern“ in der Wilhelmstraße".
Die Presse hat sich schon mehrfach damit beschäftigt. Die Bürgerinitiative Wilhelmstraße Berlin Mitte bietet einen neuen Überblick.
Unbedingt lesen sollte man den in der Zeit erschienenen Artikel des bekannten Journalisten und Buchautors Mathew D. Rose mit einem Blick hinter die Kulissen der Berliner "ehrenwerten Gesellschaft" mit vielen Parallelen zu "Konstrukten" im Bezirk und am Klausenerplatz.
Und nein, es handelt sich dabei nicht um die Phantasie eines Krimiautors! Es ist die pure, nackte Realität!
- Praktizierte "Mieterverachtung"
Die durch den Berliner Senat von Verdrängung bedrohten Senioren in der Palisadenstraße haben sogenannte "Volksvertreter" angeschrieben. Fast alle haben geantwortet. Fast! Vier davon haben bis heute nicht geantwortet. Diese vier sind alle von der SPD. Darunter ist auch Frau Ülker Radziwill, die ach so gern als Charlottenburger Direktkandidatin für den Bundestag gewählt werden möchte. Nun, wir am Klausenerplatz wissen warum. Mieter haben sie noch nie wirklich interessiert. Sie hat noch nie auch nur die Spur eines aktiven und tatkräftigen Einsatzes gezeigt. Vielleicht liegt es aber auch nur daran, daß sie mit dem Bestreben nach Selbstversorgung für sich und ihre Begünstigten und mit all ihren sonstigen Hinterzimmer-Aktivitäten voll ausgelastet ist.
- Gästewohnungen abschaffen und vermieten
Der Mieterbeirat Klausenerplatz hatte den Berliner Senat erneut gebeten, die Gästewohnungen der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAG abzuschaffen und zu vermieten. Die Forderung besteht seit Anfang 2012: >> Dem Problem der Gästewohnungen bei der GEWOBAG, die ebenfalls dringend benötigten Wohnraum dem Markt entziehen und nebenbei noch alle Mieter mit erheblichen monatlichen Aufschlägen auf die Miete belasten (Aufschlag 0,27 €/qm/Monat: Wohnwertverbesserndes Merkmal im Mietspiegel), sollte sich das Bezirksamt (und natürlich der Senat) ebenfalls umgehend dringend annehmen. <<
Frau Ülker Radziwill (SPD) war dabei, als das Problem dem Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) im Dezember 2012 höchstpersönlich dargestellt wurde. Passiert ist aber gar nichts! Aber ihre Aktivitäten erschöpfen sich bekannterweise lediglich in Selbstversorgung, Zuarbeit für genehme Begünstigte, Phrasendrescherei, und Desinteresse an Mieterinnen und Mietern (in dieser Reihenfolge). Dafür verstehen sie sich „blendend“ mit einigen Vermietern und Entmietern - was ihr Verhalten dann wiederum vollends erklärt. Die miese, elende Abzockerei aller GEWOBAG-Mieter hier im Kiez geht jedenfalls weiter. Jetzt hat letzte Woche Frau Katrin Lompscher (stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Fraktion DIE LINKE) zugesagt, das Thema ins Abgeordnetenhaus zu bringen.
- Erhaltungsverordnung und Vorkaufsrecht
- BUND, Mieterverein und Kleingärtner kritisieren die Pläne des Senats als "Einseitige Förderung des Wohnungsbaus".
Die meisten Neubauwohnungen würden jedoch ohnehin als Eigentumswohnungen errichtet oder zu Mietpreisen zwischen zehn und 13 Euro angeboten. "Für einen Großteil der Bevölkerung spielt der Neubau daher gar keine Rolle", so Wild. Der BMV fordere daher, im Step Wohnen ebenfalls festzuschreiben, wo genau die preiswerten Wohnungen durch die kommunalen Wohnungsbauunternehmen entstehen sollen. Zudem müssten in zahlreichen Innenstadtbezirken Gebiete mit sozialer Erhaltungsverordnung ausgewiesen werden, damit die dort ansässige Bevölkerung nicht weiter durch steigende Mieten verdrängt werde.
Infos zur Erhaltungsverordnung:
Eine solche Verordnung bräuchten insbesondere die Bezirke Mitte (Ortsteil Moabit sowie Wedding zwischen Müller-, Lynarstraße und Nordufer), Charlottenburg-Wilmersdorf (rund um Klausenerplatz und Mierendorffplatz) sowie Tempelhof-Schöneberg (rund um den Bayerischen Platz und die Gebiete an der Grenze zu Tiergarten). "Dort werden im großen Umfang Mieter durch steigende Mieten verdrängt."
Quelle: Berliner Morgenpost vom 03.05.2013
* Berliner Mietergemeinschaft "Es geht auch anders"
* Berliner Mietergemeinschaft "Ein scharfes Schwert – Milieuschutz in Hamburg"
* Berliner Mietergemeinschaft "Ein zahnloser Tiger"
- Engagierte Bezirkspolitiker können auch was tun
Im Bezirksamt Pankow sitzen Bezirkspolitiker von anderem Format als in Schlorrendorf (auch Charlottenburg genannt).
Pankows Baustadtrat Jens-Holger Kirchner (Grüne) will teure Luxussanierungen künftig verhindern, indem das Land Berlin sein Vorkaufsrecht auf Immobilien nutzt, um die Mieten niedrig zu halten.
* Der Tagesspiegel vom 19.05.2013
- BUND, Mieterverein und Kleingärtner kritisieren die Pläne des Senats als "Einseitige Förderung des Wohnungsbaus".
- Gegen Mietpreis-Treiberei und Verdrängung durch städtische Wohnungsunternehmen!
Die Pankower Mieterinitiative berichtet über die geplante Zerstörung historischer Fassaden durch Wärmedämmung. Die Auguststrasse schreibt zu einem konkreten Beispiel: "Alles zukleben". Wir hatten uns auch schon mehrfach mit dem, eh nur zum Abziehen der Mieter und Befüllen der eigenen und Begünstigtentaschen geplanten, giftgrüngetünchten Ökokiezfimmel am Klausenerplatz beschäftigt.
- Weiter steigende Wohnungsnot
Die Wohnungsnot hat in Berlin ein neues Level erreicht.
In der Innenstadt sind Wohnungen schon längst Mangelware, doch mittlerweile gibt es sogar in Randbezirken kaum noch Leerstand. Mehr dazu
* Der Tagesspiegel vom 14.05.2013
* Berliner Zeitung vom 15.05.2013
- Für bezahlbare Wohnungen und ein sozial gerechtes Mietrecht
Der Mieterbund hat einen Forderungskatalog vorgelegt. Darin werden u.a. gefordert: Wiedervermietungsmieten begrenzen, preiswerte Wohnungsbestände erhalten, Luxussanierungen, Umwandlung, Zweckentfremdung und Wohnungsverkäufe verhindern und die jüngst von der schwarz-gelb gefärbten Bundesregierung eingeführten mieterfeindlichen Mietrechtsänderungen zurücknehmen.
- Gesellschaft, Politik - 20. Mai 2013 - 18:34
Tags: gentrifizierung/mieten/wohnen/ökokiez
zwei Kommentare
Nr. 2, maho, 30.05.2013 - 21:46 Derzeit werden bei der Berechnung des Mietspiegels ausschließlich Wohnungen berücksichtigt, bei denen die Miete in den letzten vier Jahren neu vereinbart oder geändert wurde – d. h. in 99 % der Fälle erhöht – wurde. Das ist ein zentraler Grund dafür, dass Mieten auch in bestehenden Mietverträgen so schnell steigen. Die zentralen Forderungen zur fairen Erhebung eines Mietspiegels sind also zwei: 1. Auch unveränderte Mieten müsssen in die Berechnung einbezogen werden. Auf die bisherige Weise wird keine echte Durchschnittsmiete ermittelt, da nur Wohnungen mit gestiegener Miete erfasst werden (z.B. durch Neuvermietung und Mieterhöhungen wegen Modernisierung). Dadurch wird der Mietspiegel, der alle 4 Jahre neu erstellt wird zu einem Instrument der kontinuierlichen Preistreiberei nach oben. 2. Der zeitliche Bezugsrahmen (Erhebungszeitraum) sollte auf möglichst 10 Jahre ausgedehnt werden. Dadurch bildet er die Mietentwicklung angeglichener ab und ist weniger von kurzfristigen Sprüngen nach oben geprägt. http://gentrificationblog.wordpress.com/.. http://www.taz.de/Wohnungspolitik-/!1009.. Dann soll Frau Radziwill mal richtig loslegen …. |
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wartet ab: jetzt geht Ülker in die Bütt und schlägt zu:
Motto: “Nicht nur die letzten vier jahre in den mietpreisspiegel aufnehmen” (so ein spruch im abgh kostet und bringt zwar nichts. dient aber gut zum “profiling”
http://www.tagesspiegel.de/berlin/parlam..