Der heimliche „Ökokiez“-Klimaschutzmanager (4)
wurde doch noch geoutet .......
Auf die Bürgeranfrage vom 19. Juni 2014 (8. Einwohnerfrage / Drucksache - 0947/4) antwortete Umweltstadträtin Elfi Jantzen (Grüne):
1. Bewerbungsverfahren
Ist nunmehr das Bewerbungsverfahren für das "Klimaschutzmanagement" für ½ km² "Ökokiez" abgeschlossen und wer ist zum "Klimaschutzmanagement" bestimmt worden (bitte mit Angabe der Gründe für die Auswahl)?
Das Bewerbungsverfahren für das "Klimaschutzmanagement" ist noch nicht abgeschlossen.
Das Bezirksamt wird im Übrigen auch nach Abschluss des Bewerbungsverfahrens selbstverständlich keine Gründe für die Auswahl mitteilen. Es handelt sich bei der Auswahlentscheidung für eine Stelle oder Beschäftigungsposition um eine Personaleinzelangelegenheit, für die kein Informationsrecht der Allgemeinheit besteht.
Auf die Bürgeranfrage vom 3. Juli 2014 (5. Einwohnerfrage / Drucksache - 0989/4) antwortete Umweltstadträtin Elfi Jantzen (Grüne):
3. Klimaschutzmanager
Falls es jetzt einen gibt, bitte ich um Nennung des Namens.
Der/die Klimaschutzmanager/in wird der Öffentlichkeit zu gegebener Zeit bekannt gegeben.
Anfang August 2014, also vor wenigen Tagen, tauchte ein PDF auf den Webseiten des Bezirksamts unter der Überschrift "Klimaschutzmanagement-Team Ökokiez Klausenerplatz komplett!" auf.
Seit Juni 2014 beginnt das Bezirksamt nun mit der sukzessiven Umsetzung des daraus resultierenden Maßnahmekataloges. Dieser wurde mit Unterstützung und in Abstimmung mit örtlichen Einrichtungen erstellt. Als erster Schritt ist dazu ein Klimabüro eingerichtet worden.
Heute, am 15. August 2014, folgte schließlich unter gleichem Titel eine offizielle Pressemitteilung des Bezirksamts (siehe Anhang).
Auf die nötige Ausschreibung für den/die Klimaschutzmanager/in hatten sich 44 Personen beworben, darunter 19 Frauen.
And the winner is ... ?
Klimaschutzmanager für einen ½ km² "Ökokiez" des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf ist Herr Birger Prüter von der Adelphi Research gGmbH geworden.
Der große Rest des Bezirks (64,72 km²) muß leider außen vor bleiben. Sowohl das Bezirksamt von Lichtenberg wie auch das Bezirksamt von Steglitz-Zehlendorf hatten sich dagegen selbstverständlich für ihren jeweiligen Gesamtbezirk verantwortlich gefühlt. Als Ansprechpartner für das "ÖkoKiez"-Projekt (0,5 km²) nennt das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf den Leiter seines Umweltamtes, Herrn Wilhelm-Friedrich Graf zu Lynar, der auch selbst im zukünftigen "Ökokiez" am Klausenerplatz wohnt.
Pressemitteilung des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf vom 15.08.2014 (Auszug):
Klimaschutzmanager ist Birger Prüter, 41 Jahre und Dipl.-Ing. für Umwelttechnik (regenerative Energien). Herr Prüter hat über diverse berufliche Tätigkeiten einschlägige Erfahrungen im Projektmanagement und in der Energieberatung. Unterstützt wird er durch Urich Weber, Mitarbeiter im Bundesfreiwilligendienst.
In den nächsten 3 Jahren wird die Aufgabe darin bestehen, möglichst viele der im Klimaschutzkonzept für den Klausenerplatzkiez beschriebenen Ziele zu verwirklichen. Dabei werden die Bürgerinnen und Bürger vor Ort mit eingebunden.
....
Kontakt:
Birger Prüter (Dipl. Ing. für Umwelttechnik/reg. Energien)
Ulrich Weber (ÖBFD – Stiftung Naturschutz)
Nehringstr. 8, Raum 6 (im Seniorenclub), 14059 Berlin
Tel 9029-24387
E-Mail: klimaschutz-klausenerplatz@charlottenburg-wilmersdorf.de
Sprechzeiten:
Di: 09:00 – 12:00 Uhr und Do: 14:00 – 18:00 Uhr (oder nach Vereinbarung
Das Büro ist täglich besetzt und während der Sprechzeiten (oder nach Vereinbarung) erreichbar.
Hintergründe
Kiezer Weblog:
* Ökokiez
* Frau Stadträtin: Wie lange soll das bloß noch weitergehen?
* Gesteuerter Ökokiez
* Offizielle Veranstaltung zu „Ökokiez 2020“
* Was macht eigentlich … der „Ökokiez 2020“?
* Widerspruch ist vorhanden – und wird toleriert …
* Bezirksamt: nichts auf die Reihe bringen - aber „Ökokiez“ muß sein!
* Irgendetwas ist faul am „Ökokiez“-Gespinst
* Sanierungsvorhaben
* Teil 21 - Sanierungsvorhaben 2012-2022 am Klausenerplatz
Presse:
* Der Tagesspiegel vom 02.03.2012
* Die Welt vom 13.03.2012
* Der Spiegel vom 14.05.2012
* Berliner Kurier vom 19.03.2013
- Gesellschaft, Politik - 15. August 2014 - 21:40
Tags: bezirksamt/gentrifizierung/gewobag/klimaschutz/modernisierung/sanierungsvorhaben/umweltschutz/ökokiez
sechs Kommentare
Nr. 2, Pete Pear, 10.09.2014 - 22:21 Eine Nachfrage bitte. Wer wird im Schaufenster ausgestellt? Die bedürftigen Leute oder die armen Glühbirnen? |
Nr. 4, maho, 18.09.2014 - 21:41 Es handelt sich dabei offensichtlich um eine sowieso flächendeckend in Berlin stattfindende Aktion von der Caritas und der Berliner Energieagentur (BEA). (Nur eben ohne Schaufenster und Verkleidung.) http://www.abendblatt-berlin.de/2014/09/.. P.S. Das Klimabüro Charlottenburg-Wilmersdorf (in Kooperation mit dem BUND) bietet das schon seit Jahren für den Bezirk an (einschließlich “Energiespar-Starterpaket” mit drei Energiesparlampen, eine schaltbare Steckerleiste, sowie ein Kühlschrankthermometer.) http://www.stadtteilverein.eu/klimabuero.. |
Nr. 5, maho, 02.10.2014 - 00:12 Neues vom Milliardengeschäft der Dämmstoffindustrie und ihrer Lobby: http://www.welt.de/finanzen/immobilien/a.. Marianne Tritz, die frühere Bundestagsabgeordnete der Grünen, war 2008 zum Deutschen Zigarettenverband gewechselt und ist seit 2013 als Lobbyistin der Dämmstoffindustrie “selbstversorgend” aktiv. Siehe auch: http://www.tagesspiegel.de/themen/agenda.. http://blog.klausenerplatz-kiez.de/archi.. |
Nr. 6, maho, 16.10.2014 - 21:12 Mietpreisbremse und preistreibende (energetische) Modernisierung http://www.finanzen.net/nachricht/privat.. “Mietervertreibung für das Klima” Energetische Sanierung und Mietervertreibung http://www.science-skeptical.de/klimawan.. “Hausdämmung unbezahlbar: Politik hat kein Einsehen” http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2.. Studie “Energetische Gebäudesanierung in Deutschland” http://www.real-estate.bwl.tu-darmstadt... ARD Panorama http://daserste.ndr.de/panorama/aktuell/.. |
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Bericht aus dem Umweltausschuss der BVV von Marlene Cieschinger:
“....
Herr Birger Prüter stellt sich vor und „freut sich sehr“ hier zu sein. Seit sechs Woche hat er sich eingearbeitet, berichtet er. 42 Maßnahmen sollen umgesetzt werden, die er sich angesehen hat, ebenso wie den Kiez, Beteiligte usw. Er sieht sich hauptsächlich als Motivator und das Klimaschutzmaagement als Bündelung von Aktivitäten und Öffentlichkeitsarbeiter. Zurzeit ist als erste Aktion die Caritas bei „bedürftigen Leuten“ unterwegs, macht einen Energiecheck und tauscht alte Glühbirnen und dergleichen kostenlos aus. Diese sollen, aus irgendwelchen Gründen, in einem Schaufenster ausgestellt werden.
Eine Steuerungsgruppe wird gegründet, die die Prioritäten aus den 42 Maßnahmen – ca. 10 sollen in den kommenden drei Jahren umgesetzt werden – festlegt.
........
Es wird versucht, die GEWOBAG (ca. 40%) und die übrigen Hausbesitzer zu informieren, wie sie die Sanierungskosten senken können, um die Mieter nicht allzu sehr zu belasten. Das klingt doch schon wieder nach „wenn möglich“, also nicht sehr vertrauenserweckend. Wie viele der aktuellen Mieterinnen und Mieter in fünf Jahren noch im Kiez wohnen werden?
......”
Quelle:
http://linkeinderbvvchawi.wordpress.com/..