Julian Barnes
Unter den zeitgenössischen britischen Schriftstellern, die mich besonders ansprechen, sticht der 1946 geborene Julian Barnes hervor. Seine Romane zu lesen ist ein mehrfaches Vergnügen: Denn zum einen versteht er es, mit der Sprache umzugehen, Ernst und Komik zu mischen. Andererseits ist offensichtlich, daß er sich mit seinen Stoffen gründlich beschäftigt, so daß der Leser herausgefordert ist, sich gedanklich mit ihnen auseinanderzusetzen.
Ich möchte im folgenden einen seiner Romane etwas ausführlicher vorstellen:
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Michael R. - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Es braucht nicht viel, und ein scheinbar gefestigtes Leben gerät auf die abschüssige Bahn. Ein alter Mann erkrankt an Alzheimer; während die Krankheit unaufhaltsam seine Persönlichkeit vernichtet, kommen die Umstände eines Jahrzehnte zurückliegenden Verbrechens ans Tageslicht („Small World“, 1997). Ein prominenter Wirtschaftsanwalt in der Midlife-Crisis lässt sich auf einen Trip mit halluzinogen Pilzen ein und wird in der Folge zum Zerstörer seines und anderer Leben („Die dunkle Seite des Mondes“, 2000). Ein distinguierter Kunstexperte, der mit der Liebe längst abgeschlossen zu haben glaubt, bewahrt eine verlebte Schöne vor dem Selbstmord und wird zur Schlüsselfigur einer dreisten Gemäldefälschung („Der letzte Weynfeldt“, 2008). Diese und weitere Romane des Schweizer Autors Martin Suter, allesamt bei Diogenes erschienen, fesseln die geneigte Leserin von der ersten bis zur letzten Seite. Die Texte betreiben eine subtile Kritik wohlgeordneter Bürgerlichkeit, hinter deren gleißender Fassade die Katastrophe lauert.
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Andrea Bronstering - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Stadtteilbibliothek West
Wenn ich Kinder ab etwa vier Jahre einlade, hierher zum Vorlesen zu kommen, brauche ich das nicht damit zu begründen, daß es nützlich ist, lesen zu können; deshalb haben ja fast alle ab einem gewissen Alter auch das Lesen gelernt. Aber viele haben nicht erfahren, daß es auch schön ist, lesen zu können. Genau dies können Kinder hier beim Vorlesen erfahren. Und wer diese Erfahrung macht, möchte um so lieber selbst lesen lernen. Denn wer lesen kann und gern liest, dem tun sich neue Welten auf: Man erhält neue Ideen, Anstöße zum Nachdenken, "sieht" manches anders als bisher, entwickelt sein Ausdrucks- und Sprachvermögen und hat vielleicht sogar den Wunsch, auch einmal selbst etwas zu schreiben.
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Michael R. - Gastautoren, Kinder und Jugendliche -
Ich bin Theobald Tiger 2. Der Künstler, dessen Kunstwerk "Der Untergang der Muschel" für Aufmerksamkeit und Aufregung gesorgt hat.
Dieses Kunstwerk habe ich vor einiger Zeit bei den Organisatoren der "Kunst im Kiez"-Wochen aus unserem Kiez per Mail angemeldet, aber schon da die "Nichtverträglichkeit" mit meiner Kunst bemerkt, da man mir in einer Mail folgende Frage schickte:
"Hallo Christian, wieder lustig?"
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Theobald Tiger2 - Gastautoren, Gesellschaft, Kunst und Kultur -
Sigrid Damm, Goethes letzte Reise
Goethe kennt jeder aus der Schule, und dann gibt's noch Goethestraße, -platz, -theater, -gymnasium, -anum, -Institut usw.
Der älteren Generation ist darüberhinaus bekannt, daß Goethe nicht nur Gedichte und Theaterstücke verfaßt hat, sondern außerdem als Minister für Bergbau, Finanzen und Bildungseinrichtungen verantwortlich war, daß er sich mit Mineralogie, Morphologie ("missing link") und Optik (Farbenlehre) beschäftigt hat, daß er das Theater in Weimar leitete und 2000 Handzeichnungen angefertigt hat - daß er also Künstler, Naturwissenschaftler und leitender Regierungsbeamter in einem war.
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Michael R. - Gastautoren, Kunst und Kultur -
24. September 2008 - 00:18Mitbringsel
Ein weiteres Geschenk für den "Freiraum".
Besucherin A. - Gastautoren, Menschen im Kiez -
Die Räumlichkeiten: Ein großer Raum im Erdgeschoß eines Neubaus. Wie ein beliebiges Großraumbüro. Fenster an Front und Rückseite. Abgehängte Decke, Quadrate, jedes vierte eine Leuchte. Der Raum ist mit halbhohen Sichtblenden unterteilt in einen Vortrags- und einen Liegeraum. 33 Stühle, durch Nummern einer bestimmten Liege zugeordnet. An den beiden Seiten Türen zu Büros, Küche und Aufenthaltsraum für die Angestellten, Toiletten für die Kunden.
Die Kunden: Vorwiegend ältere Menschen, selten Kinder. Mehr Frauen als Männer. Viele Ausländer. Alle mit körperlichen Beschwerden.
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Michael R. - Gastautoren -
Jeremy Scahill, Blackwater. Der Aufstieg der mächtigsten Privatarmee der Welt
Seit Jahrzehnten gibt es nun schon die Privatisierung bisher vom Staat erbrachter Dienstleistungen: Radio, Fernsehen, Wohnbaugesellschaften, Post, Bahn. Diese Privatisierung betrifft zunehmend auch das staatliche „Kerngeschäft“, also die Bereiche, wo es um direkte Ausübung von staatlicher Gewalt geht – oder anders gesagt: Das bisher so geschätzte und geschützte „staatliche Gewaltmonopol“ wird mehr und mehr an Privatunternehmen abgetreten. Dazu gehört die Übertragung von polizeilichen Aufgaben auf „Sicherheitsdienste“, Überlegungen, Gefängnisse in Privathand zu geben, und insbesondere die Entstehung von Privatarmeen samt deren Einsatz von Staatsseite.
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Michael R. - Gastautoren, Gesellschaft -
Die subkutane Chiffre des laufenden Jahres 2008 liest sich Achtundsechzig, ihre Wurzeln finden sich an den Universitäten, vor allem in Berlin. Der mit diesem Begriff bezeichneten Generation ist der Ruf zu eigen, antiautoritär engagiert (gewesen) zu sein, gegen den Muff der Adenauerjahre revoltiert, die Geschlechterverhältnisse revolutioniert, Drogen als Accessoires eines lässigen Lebensstils genommen und an die Welt verändernde Kraft der Popmusik geglaubt zu haben. Das historische Urteil über die Studentenbewegung, ein Synonym für 68, fällt sicher nüchterner und differenzierter aus, wie es zahlreiche Publikationen und Ausstellungen zum Thema belegen. Unbestritten ist der enorme Modernisierungs- und Individualisierungsschub der Bundesrepublik, der vor 40 Jahren seinen Anfang nahm. Ein Kind dieser Zeit und damit nolens volens ein Chronist des rebellischen Geistes und seiner Folgen ist der Autor Friedrich Christian Delius (www.fcdelius.de), der nach Jahren des Nomadendaseins jetzt kieznah am Lietzensee wohnt.
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Andrea Bronstering - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Wo fängt Oberbayern an?
Etwa da, wo die Kirchen Zwiebeltürme haben und die Orte auf -ing enden, also bei Kinding an der Altmühl, dort, wo die Autobahn sie überquert? Dem ersten Anschein nach ja, da es auf dem Ortsschild heißt "Kreis Eichstätt, Reg.-Bez. Oberbayern".
Aber: Wir sind immer noch nördlich des Weißwurstäquators (Donau), der bekanntlich Bayern von Preußen trennt (aber immerhin schon südlich des Mains und damit nicht mehr im Bereich der "Saupreiß'n"). Außerdem: Von den Alpen ist nichts zu sehen.
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M.R. - Gastautoren -
Nationalpark Gory Stolowe
Wer einmal ein weiteres Sandsteingebirge neben der Sächsischen Schweiz
kennenlernen und durchwandern will, nicht allzu weit entfernt, aber
immerhin im Ausland (Polen), dem sei der Nationalpark Gory Stolowe
(„Tafelberge“, dt. Heuscheuergebirge) empfohlen. Er ist die östliche
Fortsetzung des Riesengebirges und liegt in der Nähe von Glatz
(Klodzko) an der tschechischen Grenze.
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M.R. - Gastautoren -
Eine Broschüre der EU zum Vertrag von Lissabon versichert im Vorwort, der Vertrag „bringt mehr Demokratie für Europa – durch ... Kontrollrechte für die Bürger und Mitgliedstaaten“ mittels eines „europäischen Volksbegehrens“ und einer „aktiven Mitwirkung der nationalen Parlamente“. Wie soll das gehen?
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M.R. - Gastautoren, Gesellschaft, Politik -
Am Tag nach den Zeugniskonferenzen
Mit einem kleinen Lächeln betritt der Lehrer das Klassenzimmer und sagt leichthin: "Die Würfel sind gefallen ..."
Sofort ist es still im Raum; dem letzten Murmler fährt der Ellbogen seiner Nachbarin in die Rippen, und auch er schweigt nun betroffen. Ein einziger Gedanke beherrscht nur noch die gesamte Klasse: "Hoffentlich waren es nicht wieder die gezinkten!"
MichaelR
M.R. - Gastautoren -
An die Werbeabt. der Daimler-Benz-AG
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Ereignisse vom 29.6. d.J. haben mich dazu angeregt, Ihnen folgendes Exposé - als Fortsetzung von "Bergtour 2008" - zum Kauf anzubieten.
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Hochachtungsvoll
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M.R. - Gastautoren -
Poldi gibt Gas
Oh Käptn, mein Käptn Ballack
wir sind so stolz auf Dich und Deine 11
(mit mir sind es 12!)
Du haust sie alle in den Sack
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M.R. - Gastautoren, Gesellschaft -