Inzwischen sind wir gefahren, mit der Straßenbahn. Sogar mit einer ganz besonderen. Eine historische Berliner Straßenbahn, Baujahr 1924, liebevoll restauriert und in Schuss gehalten vom Denkmalpflege-Verein "Nahverkehr Berlin e.V. stand am vorletzten Samstag am Alex bereit. Die GEWOBAG hatte all ihre Mieterbeiräte zur jährlichen "Betriebsfahrt" eingeladen.
[weiterlesen]
- Geschichte, Gesellschaft -
- Der Spreeuferweg im Schloßpark Charlottenburg soll zum Fahrradweg ausgebaut werden. Das war schon grundsätzlich im Jahr 2008 geklärt. Im März dieses Jahres hieß es dann: das verspätete Projekt solle nun angegangen werden. Ende Oktober teilte die BZ mit, daß es anscheinend beginnen soll:
>>Der Spreeuferweg im Schlossgarten Charlottenburg wird zum Fernradweg ausgebaut. Die Erweiterung umfasst den Gartenweg von der südlichen Schlossparkbrücke bis zum nördlichen Eingangsbereich an der Jungfernheidebrücke. Die Arbeiten sollen bis zum Frühjahr nächsten Jahres andauern.<<
* BZ vom 31.10.2010
- Die nächste Meldung gibt mal wieder Anlaß zum Grübeln. Da wollen doch ausgerechnet unsere hehren Hüter des reinen und wahren Denkmalschutzes von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) nach einer Meldung der Berliner Morgenpost ein neues Besucherzentrum direkt vor dem Schloß Charlottenburg errichten. Zumindest soll es erwogen werden und der Plan bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung vorliegen. Einwände kommen danach bereits von einem Sprecher der Staatlichen Museen und auch der Charlottenburg-Wilmersdorfer Baustadtrat, der übrigens immer klar und deutlich auf der Seite der Anwohner mit der Bürgerinitiative "Rettet den Schloßpark!" stand, äußerte in der Berliner Morgenpost Bedenken:
>>So hat Baustadtrat Klaus-Dieter Gröhler (CDU) „große Probleme“ mit dem Vorhaben. „Die Vorstellung, dass vor die tradierte Ansichtsituation der Schlossanlage ein Info-Pavillon aufgestellt werden soll, bereitet mir Bauchschmerzen“, sagt Gröhler. Ein solcher Neubau sei nach seiner Ansicht zudem überhaupt nicht nötig. Das vis-à-vis zum Schloss gelegene Museum Charlottenburg-Wilmersdorf ziehe im nächsten Jahr in die Villa Oppenheim um. „Dort wird doch dann Platz frei“, sagt Gröhler. Man spreche hier im Übrigen nicht von einer kleinen Marktbude, sondern von einem durchaus massiven Bauwerk.<<
* Berliner Morgenpost vom 07.11.2010
- Geschichte, Kiez, Schlosspark -
Am 27.10., in der 30. Sitzung der bezirklichen Gedenktafelkommission, zu der diesmal mehrere Experten eingeladen waren, ging es um den endgültigen Text der Gedenktafel für 71 Charlottenburger Gegner des Nationalsozialismus in der Zillestraße. Ein Beschluß konnte jedoch noch nicht gefaßt werden, da einer der Experten überraschend zu Beginn der Sitzung einen Gegenvorschlag präsentierte. Die beiden Vorschläge wurden ausführlich diskutiert und gegeneinander abgewogen unter Gesichtspunkten wie Prägnanz des Textes und Wortwahl, historische Belegbarkeit der Aussagen, Anzahl der zu nennenden Namen und anderes mehr. Man verblieb schließlich so, daß bis Mitte Januar 2011 ein gemeinsamer Textvorschlag erarbeitet und der Gedenktafelkommission zur endgültigen Entscheidung vorgelegt werden soll. Die Leiterin der Kommission, Frau Dr. Suhr, ging davon aus, daß das Verfahren in der ersten Hälfte des nächsten Jahres beendet, d.h. also, die Gedenktafel enthüllt werden könnte.
MichaelR
Michael R. - Gastautoren, Geschichte -
Polizeipräsident Dieter Glietsch enthüllte am Montag, 1. November 2010, eine Gedenktafel zu Ehren des ehemaligen
Polizeivizepräsidenten Dr. Bernhard Weiß am Polizeidienstgebäude Kaiserdamm 1 (Informationen zu seinem Lebensweg hatten wir in der Ankündigung angegeben).
Der Polizeipräsident teilte dazu in einer Pressemitteilung vom 29.10.2010 mit:
>>Dr. Bernhard Weiß spielt auch heute noch eine wichtige Rolle für das Selbstverständnis der Berliner Polizei. Zwischen 1918 und 1932 hatte er mehrere hochrangige Ämter in der Berliner Polizei inne. So war er Leiter der Abteilung Staatsschutz, stellvertretender Leiter der Kriminalpolizei, Leiter der Kriminalpolizei und schließlich ab 1927 Polizeivizepräsident. Als jüdischer Deutscher kämpfte er gegen den Nationalsozialismus und verkörperte Zivilcourage, Gerechtigkeitssinn und ein freiheitliches demokratisches Bewusstsein.<<
An der Einweihung nahmen neben vielen Polizeibeamten, den Leitern der dortigen Dienststellen, ehemaligen Führungspersonen, weiteren Gästen, auch die Bezirksbürgermeisterin und Innensenator Dr. Ehrhart Körting teil. Ein kurzes Video der kleinen Feier hat der Sender tv.berlin online gestellt.
[weiterlesen]
- Geschichte, Menschen im Kiez -
Am Freitag, 29. Oktober 2010, wurde die Gedenktafel für Walter Reuter in der Seelingstraße 21 bei uns im Kiez am Klausenerplatz enthüllt (Informationen zu seinem Lebensweg hatten wir in der Ankündigung angegeben). Dem Fotografen und Filmemacher Walter Reuter (1906-2005) wurde damit eine Würdigung an seinem Geburtshaus in der Seelingstraße 21 angebracht. Diethart Kerbs sprach als Vertreter der Initiatoren von der Arbeitsgemeinschaft Bildquellenforschung und Zeitgeschichte e.V. (ABZ) einige Worte zur Einweihung. Tochter und Enkelin von Walter Reuter waren zu diesem Anlaß aus Mexiko angereist. Auch der Botschafter von Mexiko in Berlin war vorbeigekommen.
[weiterlesen]
- Geschichte, Menschen im Kiez -
29. Oktober 2010 - 00:02StadtNatur
Großstadtpflänzchen und Großstadttierchen
.... und Wanzen der besonderen Art
Hartwig Berger vom Ökowerk lädt am Sonntag zu einer Herbstwanderung in den Grunewald rund um den Teufelsberg ein. Dr. Hartwig Berger ist seit 2002 1. Vorsitzender des Naturschutzzentrums Ökowerk Berlin. Er war auch in der Bürgerinitiative "Rettet den Schloßpark!" vom Klausenerplatz aktiv dabei. Am 20.09.2010 wurde er im Montagsinterview der taz vorgestellt.
Welche Geschichten erzählt uns der Teufelsberg? Wie wächst ein naturgemäß bewirtschafteter Grunewald? Wo sind verschwiegene Moore zu entdecken? Welche Überraschungen birgt der Teufelssee? Das Bezirksamt weist noch auf einen weiteren geschichtsträchtigen Ort auf dem Rundgang hin: so soll auch erörtert werden, wie der Zustand des vor 18 Jahren von der US-Army verlassenen Berggipfels mit der ehemaligen Radar- und Abhörstation geändert werden könnte.
Sonntag, 31. Oktober 2010 von 13:00 – 15:30 Uhr
Treffpunkt: S-Bhf. Heerstraße / Ende im Ökowerk
Beitrag: 3 € / Ökowerk-Mitglieder frei.
Hier ein schönes Video eines ehemals verwanzten Hügels: NSA Field Station Berlin
- Geschichte -
Am Montag, 1. November 2010, wird um 13:00 Uhr vor dem Polizeiabschnitt 24 am Kaiserdamm 1 eine Gedenktafel für den ehemaligen Polizeivizepräsidenten Dr. Bernhard Weiß enthüllt. Um 16:30 Uhr liest Dr. Joachim Rott in der Polizeihistorischen Sammlung (Platz der Luftbrücke 6) aus seinem Buch "Ich gehe meinen Weg ungehindert geradeaus" über das Leben von Bernhard Weiß. Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen wird auf Einladung von Polizeipräsident Dieter Glietsch an der Enthüllung am Polizeigebäude bei uns am Kiez teilnehmen.
Bernhard Weiß wurde 1925 Chef der Kriminalpolizei und 1927 Vizepolizeipräsident und hatte im damaligen Polizeiamt Charlottenburg, dem früheren Polizeipräsidium Charlottenburg am Kaiserdamm 1, eine Dienstwohnung. Weiß griff als Beamter der Republik gegen Rechtsbrüche systematisch durch. In der Berliner Bevölkerung und in der Polizei war Weiß sehr populär und geachtet. Liebevoll-despektierlich wurde er "Vipoprä" genannt.
Aber er wurde zur Zielscheibe regelmäßiger Diffamierungskampagnen der aufkommenden NSDAP unter dem Berliner Gauleiter Joseph Goebbels, der Weiß wegen seiner jüdischen Herkunft stets als "Isidor Weiß" bezeichnete. Besonders in Goebbels Hetzpostille "Der Angriff" war Weiß ständig Gegenstand antisemitisch motivierter Diffamierungen in Texten und Karikaturen. Nach dem "Preußenschlag" Papens 1932 verlor Weiß - wie die gesamte Regierung Preußens - sein Amt. Nach kurzer Haft wurde er freigelassen und lebte bis zum März 1933 in Berlin. Als die Nazis ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt hatten, ermöglichten ihm Kollegen die Flucht. Weiß floh 1933 über Prag nach London, wo er 1951 kurz nach der Wiedererlangung seiner deutschen Staatsbürgerschaft starb. 2008 wurde bereits an seinem früheren Wohnort am Steinplatz 3 eine Gedenktafel enthüllt.
(Quelle: Bezirksamt Charlottenburg, Pressemitteilung vom 27.10.2010)
Weitere Informationen:
* Wikipedia - Bernhard Weiß
* Anläßlich des Hof- und Straßenfestes zum 100. Geburtstag des Polizeidienstgebäudes am Sophie-Charlotte-Platz
(Kaiserdamm 1) hat der dortige Abschnitt 24 eine Festschrift herausgegeben. Auch darin gibt es einen Beitrag zu Bernhard Weiß. Bei Interesse: Vielleicht hat der Abschnitt ja noch Restbestände dieser, auch sonst sehr interessanten, Festschrift.
- Geschichte, Kiez -
Am Freitag, 29. Oktober 2010 um 16:00 Uhr laden die Initiatoren zur Einweihung der Gedenktafel für Walter Reuter an seinem Geburtshaus Seelingstraße 21 bei uns im Kiez am Klausenerplatz ein. Es ist vorgesehen, daß die Tafel am Vormittag desselben Tages zwischen 11:00 und 12:00 Uhr angebracht und um 16:00 Uhr mit einer kleinen Feierstunde eingeweiht werden soll. Walter Reuters Witwe Ana und seine Tochter Hely beabsichtigen, zu diesem Termin extra aus Mexiko anzureisen.
Anschließend möchten die Aktiven der Initiative in unserer Kiezer Kneipe "Zur weißen Kastanie", gewöhnlich nur kurz "Die Kastanie" genannt, in der Schloßstraße 22 das glückliche Gelingen der langwierigen Bemühungen feiern.
Achtung! Der Termin ist vorläufig. Sollte sich daran etwas ändern, werden wir hier informieren.
[weiterlesen]
- Geschichte, Kiez -
Nach der 27. Sitzung der bezirklichen Gedenktafelkommission (im Mai) und der 28. Sitzung (im Juni) stand das Anliegen, 71 Charlottenburger für ihren Widerstand gegen die Nationalsozialisten mit einer Gedenktafel am Haus der Jugend in der Zillestraße zu ehren, auf der 29. Sitzung am 14. September zum dritten Mal auf der Tagesordnung. Nach kurzer Behandlung wurde der seit Mai vorliegende Entwurf an eine Unterkommission überwiesen, die sich gegen Mitte Oktober erstmals treffen und nunmehr inhaltlich damit befassen soll.
MichaelR
Michael R. - Gastautoren, Geschichte -
oder
Comeback der Außentoilette (?)
An alte Zeiten hatten wir uns, und auch andere, gerade erinnert. Als die
Wohnungen im Kiez noch mit Kohle beheizt wurden, da war auch das Außenklo verbreitet.
Halbe Treppe runter - Schlüssel im Flur am
Haken.
PS
Doch Achtung! Keine Panik! Weder kommt das Außenklo zurück, noch handelt es sich bei dem Foto um beginnende Sanierungsmaßnahmen á la Spandau mit Klo- und Duschcontainern für die Mieter.
- Geschichte, Kiezfundstücke -
.. doch Kiez-Geschichte(n) müssen wir bewahren.
Hier und auf jeden Fall im Herzen und in der Erinnerung. Wolfram hat es auch getan, mit seinem wunderbaren Rückblick in Kindertage auf das "Kowalskische Wunderreich der Heizstoffe" und zwei uns zugesandten schönen Fotos.
(Ob die alten Geschichten und Bilder zukünftig in einem im Video erwähnten "Schaukasten, vernickelt, verkupfert, verzinkt, plastiniert, laminiert, beleuchtet, innenverspiegelt, im Eingangsbereich, im Entrée-Ensemble" gezeigt werden, wissen wir ja noch nicht ;)
1. Blick durch die Toreinfahrt auf den Kohlenplatz der ehemaligen Kohlenhandlung Kowalski, einen Tag vor dem Abriss. Anregung: Aus dem gleichen Blickwinkel gibt es auch ein historisches Foto aus den 70gern bei der Landesbildstelle.
2. Blick ins Innere der Verkaufsbaracke der ehemaligen Kohlenhandlung Kowalski, einen Tag vor dem Abriss. Die Vorgängerin war noch aus Holz gezimmert. Die Kowalskifarben waren 'rostrot' und 'jägergrün'.
- Geschichte, Kiez, Menschen im Kiez -
Wir haben eine neue Anfrage erhalten.
Mit großer Freude habe ich gerade ein PDF gefunden, in der auch die Leonore (Die Verzweiflung von Rudolf Pohle) erwähnt ist, die früher in der Schloßstraße stand. Da ich über Gottfried August Bürger forsche, bin ich sehr an diesem Thema interessiert. Besonders gerne wüßte ich, ob es diese Statue tatsächlich noch gibt und wo genau.
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Freundliche Grüße
Dr. Klaus D.
Gefunden hat Herr D. ein PDF der früheren Geschichts-AG des Kiezbündnisses über das "Nasse Dreieck" auf unseren Webseiten vom Klausenerplatz.
Dort steht dazu:
Die verzweifelte "Leonore", 1888 von Rudolf Pohle geschaffen und nach einer Ballade von Gottfried Bürger benannt, stand von 1899 bis 1920 am südlichen Ende des Mittelstreifens der Schloßstraße. Dann kam das marmorne Standbild in den Lietzenseepark.
Wer kann Auskunft geben?
Entweder direkt hier, per Kontaktformular oder per E-Mail an das Kiez-Web-Team.
- Geschichte, Kiez -
Ja! So war das 1969!
Ob dies heute auch noch so gebracht werden würde?
[weiterlesen]
- Geschichte, Gesellschaft, Netzfundstücke -
... doch um Kohle(n) geht es immer
Der frühere Kohlenhändler Kowalski in der Nehringstraße wurde gerade von einem ehemaligen Kiezbewohner erwähnt. Ein Nachbar von der 'AgenturQuerulant!' hat von alten Zeiten seiner Kindertage aus der Nehringstraße in seinem Blog 'AQua!' erzählt: "Kohl und Knacker und Kowalski" - lesenswert!
Nach der großen Sanierung unseres Gebietes in den 70er/80er Jahren gibt es nur noch wenige Wohnungen mit Kohleöfen im Kiez. Die Zahl der Kohlenhändler wurde insgesamt immer weniger. So lag das Gelände der Kohlenhandlung Kowalski in der Nehringstraße 20 viele Jahre brach. Die alten Gebäude standen noch darauf: die Verkaufs- und Lagerräume und ganz hinten noch eine alte Remise. Ein Teil des Geländes wurde zwar noch gewerblich genutzt, zuletzt von dem danebenliegenden Campingausstatter (Nehringstr. 21/22), doch es konnte sich in aller Ruhe und Abgeschiedenheit, geschützt durch die alte Backsteinmauer und hinter dem in der Zeit bunt und phantasievoll bemalten Tor, ein kleines Paradies für allerlei Pflanzen und Tiere entwickeln.
Anfang dieses Jahres kündigten sich dann Veränderungen an. Es begann mit Schildern - wie so oft auch mit einer wundersamen Verbotsschilder-Vermehrung.
[weiterlesen]
- Geschichte, Kiez, Menschen im Kiez -