Kuppel des Schlosses Charlottenburg saniert
Seit Anfang des Jahres werden die Sanierungsarbeiten innerhalb des "Masterplans"
zur Sanierung von Gebäuden und Parks der Stiftung Preußische Schlösser
und Gärten (SPSG) am Alten Schloß von Charlottenburg fortgesetzt. (Wir hatten berichtet.) Das Gerüst am zentralen Mittelbau wurde inzwischen abgebaut. Der Blick auf die Kuppel ist wieder frei. Fortuna strahlt im frischen Glanz.
Schloß Charlottenburg - Portal zum Ehrenhof
mit Reiterstandbild des Großen Kurfürsten und Borghesischen Fechtern (1)
„Wenig Patina hat die 1956 aufgestellte Fortuna auf der Kuppel des Schlosses Charlottenburg aufgelegt. Restaurator Hendrik Schneider musste nur partiell reinigen und nachvergolden, um die 4,50 m hohe Göttin wieder zum Strahlen zu bringen.“ - teilte die SPSG mit. Aber nicht nur Fortuna, auch Geländer, Uhr und Skulpturen glänzen frisch. Und die acht 1,30 m hohen und 45 kg schweren Kronen wurden nach der Restaurierung schließlich noch per Kran auf den Turm zurückgehievt und über den Gauben montiert. (2)
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- Geschichte, Kunst und Kultur, Schlosspark -
Im Café-Raum vom Biomarkt Lylla in der Seelingstraße, mit Blick aufs Meer, ein Kellner serviert Kuchen und Wein einem Engel, der eigentlich nichts zu essen, nichts zu trinken braucht; er nimmt es trotzdem an. Essen und Trinken: etwas Himmlisches.
Alles gemalt von mir (weiteres unter www.malerei-an-gebaeuden.de). Zur Zeit gibt es eine Ausstellung (bis zum 15. Januar 2017) mit sehr kleinen, erzählerischen Bildern von unserer Nachbarin Eva Schwarz, einige gerahmt in Gips-Rahmen, andere als stark vergrößerte Drucke. Im Verkaufsraum einige Menschen-Darstellungen von mir, träumerisch, skurril, vital ...
Viel Spaß, Markus Böhm
Lylla Bio-Markt
Seelingstr. 18
14059 Berlin-Charlottenburg
Öffnungszeiten:
Mo-Sa: 08:00 bis 20:00 Uhr
MB - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Der Förderverein des Keramik-Museums Berlin lädt zum fünften
vorweihnachtlichen Keramiktrödel bei Kaffee, Tee und Gebäck im
stimmungsvollen, romantischen Ambiente des 300 Jahre alten Charlottenburger Bürgerhauses
ein. Der Erlös aus den Verkäufen kommt komplett dem gemeinnützigen
Förderverein KMB e.V., der das Museum ohne öffentliche Förderung
betreibt, zugute.
Neben dem Stöbern nach besonderen Weihnachtsgeschenken wird die Möglichkeit geboten, sich auch die aktuellen
Sonderausstellungen des Museums anzuschauen:
- „Alles neu? Keramik in Deutschland 1918 – 1933“
- „Meister Petz & Co. Keramische Bären in vielerlei Gestalt.
- im Kabinett: Tonflöten und andere keramische Musikinstrumente
Zum Keramiktrödel gilt pauschal der ermäßigte Eintrittspreis von 1,- Euro (inklusive Besuch der Ausstellungen).
Samstag, 10. und Sonntag, 11. Dezember 2016
jeweils von 11:00 bis 17:00 Uhr
Keramik-Museum Berlin (KMB)
Schustehrusstraße 13, 10585 Berlin-Charlottenburg
- Kunst und Kultur -
„Chuzpe“ im Theater am Kurfürstendamm
Gründer, die ein Geschäft eröffnen wollen, um ihren Mitbürgern schmackhafte und gesunde Nahrung anzubieten, müssen erfolgreiche Geschäftsleute, die mit absurden aber erfolgreichen Geschäftsideen reich geworden sind, anbetteln. Das ist der eigentliche Witz des Stücks „Chuzpe“, womit die Hamburger Kammerspiele, noch bis zum 22. Dezember im Theater am Kurfürstendamm gastieren.
Doch dieser Einfall wird nicht inszeniert. Solche Dekadenz wie das Verfassen von Beileidsbekundungen an gestorbene Hunde ist mittlerweile Normalität und wird möglicherweise gar nicht mehr als absurd verstanden. Deshalb werden die populären Vorurteile und Mißhelligkeiten, die einer erfolgreichen wirtschaftlichen „Selbstverwirklichung“ im Wege stehen, in den Mittelpunkt des Geschehens gerückt. Es werden spaßhaft Vorurteile gegen Osteuropäer, Frauen und Alte aufs Korn genommen. Tiefere Bedeutung bekommt die Geschichte dadurch, daß einer der „jungen“ Existenzgründer, beziehungsweise „Start-ups“, noch die Judenvernichtung in Auschwitz überlebt hat. Daß der heute 87jährige nun bis zum letzten Atemzug Versäumtes aufholen und das geschenkte Leben genießen will, ist komisch und tragisch zugleich, bleibt hier vor allem aber spaßig.
Ulrike Folkerts in der Rolle der Ruth Rothwax. Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Treue Frauen und neue Männer bei den Stachelschweinen
Wir leben in einer Übergangszeit …“, schrieb 1932 Kurt Tucholsky, ein Altvater sowohl des Cabarets als auch des Kabaretts. Das war noch lustig, aber bereits ein Jahr später blieb vielen das Lachen im Hals stecken.
Just in die Übergangszeit zwischen neuen Berliner Senat und dem unerwarteten Wahlsieg des sich bislang als Politclown gerierenden Donald Trump in den USA fällt die Premiere des jüngsten Programms in den „Stachelschweinen“.
Da beiderlei Entwicklungen zwar folgenreich sein werden, aber bislang nicht absehbar sind, behilft sich das politische Kabarett im Keller des Europacenters mit lokalen Anspielungen auf schon lange kritisierte Zustände eher lokalen Charakters, auf „Hauptstadtaffären“, als da sind der leidige Flughafen BER, die Baustellen der Stadt, Touristen und die Spekulationen mit dem knappen Wohnraum. Nur bei den auflebenden Naziparolen, dem Phänomen der sogenannten Wutbürger und der Flüchtlingsfeindlichkeit wird Tiefe angestrebt, aber bedauerlicherweise drauf vertraut, daß die Parolen der AfD unparodiert für sich selbst sprechen. So richtig mitgenommen fühlte sich das Premierenpublikum lediglich bei der Verballhornung der Veganermanie und den Sprachregulierungen der „Politischen Korrektheit“, die aus der „Studentenblume“ eine „Studierende mit floralem Hintergrund“ machen wollen.
Nach dem überraschenden Ausfall des sich in die Herzen der Berliner gespielt habenden Holger Güttersberger half der aus einer Künstlerfamilie stammende Jungschauspieler Daniel Kröhnert aus der Verlegenheit. Hier spielt er sein komödiantisches Potential aus und zeigt, daß er keineswegs eine Verlegenheitslösung, sondern ein Gewinn für das Ensemble ist. Seit September gehört Björn Geske dazu, dem die an die Substanz gehenden Themen anvertraut wurden. Leider geben die Autoren ihm wenig Raum, um das Publikum dafür hinreichend zu gewinnen.
Kristin Wolf ist ein bewährtes und gefeiertes Stachelschwein. Beinahe wäre sie unmittelbar vor der Premiere unter die Räder gekommen, aber sie spielte unter sichtlichen Schmerzen nach einem Verkehrsunfall die Premiere durch. Statt Mitleid rief sie beim Publikum Lachen und Heiterkeit hervor. Diese bewundernswerte Leistung wurde mit viel Beifall honoriert. So blieb auch an diesem Abend wieder Birgit Edenharter der Dreh- und Angelpunkt des Ensembles. Sie ist Markenzeichen dieses Kabaretts und seit Jahren allein schon Grund genug, keines der Programme zu versäumen.
Das Programm „Hauptstadtaffären“ wird täglich außer sonntags um 20 Uhr im Europacenter in der Tauentzienstraße 9 – 12 gespielt. Karten ab 19 Euro können unter T.: 261 47 95 und auf der Internetseite www.diestachelschweine.de vorbestellt werden.
FW
FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Ein Beitrag zum Reformationsjubiläum
„Die Hugenotten“ - die jüngste Premiere in der Deutschen Oper reiht sich in den „Zyklus der bedeutendsten Grand Operas von Giacomo Meyerbeer“, der vor zwei Jahren mit „Dinorah“ begann und im Vorjahr mit „Vasco da Gama“ fortgeführt wurde, ein.
Dem Berliner Komponisten, der in Paris den Höhepunkt seines Schaffens erreichte, fühlt sich das Haus in der Bismarckstraße traditionell verpflichtet. Dennoch scheint diese Produktion inhaltlich eher ein Beitrag zum epochalen Reformationsjubiläum zu sein, dessen Auftakt sich im nächsten Jahr mit dem Thesenanschlag Martin Luthers an der Kirche zu Wittenberg zum 500. Male jährt.
Juan Diego Florez überzeugt als Raoul von Nangis. Foto: Wecker
Marcel, dargestellt von Ante Jerkunica, treibt die Hugenotten zum Kampf an. Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
„Er ist wieder da“ im Theater am Kurfürstendamm
„Er ist wieder da“, das ist er tatsächlich und unübersehbar. Jetzt hat Adolf Hitler bereits den Ku‘damm erreicht. Als lustige Person führt er auf der Bühne des Theaters am Kurfürstendamm durch das heutige Berlin.
Adolf Hitler (Kristian Bader) taucht im heutigen Berlin auf. Foto: Wecker
Nach dem Motto: „Das hätte es unter Adolf nicht gegeben“, oder: „Wenn das der Führer wüßte …“, darf er über die Mißstände, Oberflächlichkeiten, die Medien, Massenkultur und die dekadente Lebensweise herziehen. Die Leute klatschen sich auf die Schenkel: „Recht hat er“. Doch die völkische Kritik führte direkt in die Katastrophe. Mittlerweile scheint jedoch die von den Faschisten angerichtete Verwüstung Europas mit ihren 80 Millionen Toten vergessen und verziehen. Ausgenommen sind lediglich die in dieser Zahl enthaltenen sechs Millionen Juden. Während des Faschismus wurde unter diesem Begriff willkürlich eine Menschengruppe zusammengefaßt, die nach einer unsinnigen Rassen- und Abstammungslehre bestimmt wurde. In mancherlei Würdigung mit gesonderten Denkmalen lebt diese Klassifizierung von Menschen bis heute fort, als wären sie tatsächlich ein von der Abstammung bestimmtes ausgewähltes Volk. Ihr werden Menschen zugeschlagen, die dieser Religionsgemeinschaft niemals angehörten oder sie verlassen hatten. Doch da hört der Spaß auf. Damit die Lacher nicht an der falschen Stelle kommen, wird das gleich mehrfach von der Bühne verkündet.
Adolf Hitler (Kristian Bader) erhält eine Sekretärin (Elena Meißner) und eine E-Mail-Adresse.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Jürgen Wölffer erfährt viel Ehr, aber wenig Hoffnung zum 80. Geburtstag
Am Sonnabend, 22. Oktober, feiert Jürgen Wölffer seinen 80. Geburtstag. Zur offiziellen Feier am Montag, 24. Oktober, werden über 400 Gäste aus Kultur und Politik, zahlreiche Mitarbeiter sowie Verwandte und Freunde erwartet. Die Feier findet in der Komödie am Kurfürstendamm, in einer der beiden Spielstätten an seinem langjährigen Schaffensort, statt.
Anläßlich des 100. Geburtstages von Hans Wölffer hatte sich die Familie
um das Bildnis des
Theatergründers versammelt: Martin, Christine,
Ingeborg, Jürgen, Sabine und Christian (Ϯ).
Foto: Wecker
Ungetrübt ist die Freude nicht, wenn Jürgen Wölffer an seinem Ehrentag auf sein beachtliches Lebenswerk zurückblickt. Noch befinden sich die beiden Theater im Kurfürstendammkarree im Besitz der Familie Wölffer. Doch die befinden auf einem Filetgrundstück am belebtesten Abschnitt der Edelmeile Kurfürstendamm. Da Einkaufszentren eine höhere Rendite bringen als Theater soll die Front zum Ku’damm statt der Theaters ein solches Warenhaus bilden. Auf der Internetseite des aktuellen Eigentümers des Ku’damm, der „CELLS Bauwelt GmbH“, ist die künftige Fassade zu sehen.
Bisher verhindern nur noch Prozesse, daß die Bühnen zu einem Theater zusammengelegt im Keller des Gebäudes verschwinden. Im Gegensatz zu der früheren Gelassenheit sieht es momentan sehr ernst aus. Am Dienstag, 18. Oktober, wurde vom Berliner Landgericht die Räumungsklage gegen das Theater bestätigt, wogegen allerdings beim Kammergericht Berufung eingelegt wurde. Sollte die scheitern, dann werden die beiden kulturhistorisch bedeutsamen Theater wohl abgerissen werden. Die Malaise begann 1990, als der Senat das Grundstück unter Umgehung des Denkmalschutzes für das daraufstehende Gebäude verkauft hatte. Seither ist das Grundstück reines Spekulationsobjekt für Investoren, die es von einer Hand in die andere weiterreichen.
2004 übergab Jürgen Wölffer die Schlüssel zum Theater an seinen Sohn Martin.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
- Werke von Heidi Kippenberg und Horst Kerstan im Keramik-Museum Berlin
Mit Heidi Kippenberg und Horst Kerstan (1941-2005) zeigt das Keramik-Museum Berlin
zwei Künstler einer Generation, die das deutsche Keramikschaffen in der
zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wesentlich geprägt haben. In der neuen Kabinettausstellung werden bis zum 21. November 2016 von jedem Künstler ca. 30 Gefäße und Objekte aus allen Schaffensphasen präsentiert.
Ausstellungseröffnung:
Donnerstag, 20. Oktober 2016 um 19:00 Uhr
Keramik-Museum Berlin (KMB)
Schustehrusstraße 13, 10585 Berlin-Charlottenburg
Öffnungszeiten:
Fr - Mo von 13:00 bis 17:00 Uhr
Eintritt 4,00 Euro, ermäßigt 2,00 Euro
Jeder letzte Montag im Monat: Eintritt frei
- Günther Stolarz in der Charlottenburger Kulturwerkstadt
Der dramatische Bariton singt seine eigene Oper am Klavier, ganz alleine oder mit Publikumschor. Das heroische bis clowneske Mythos seiner selbst sorgt dabei für Dauerüberraschung und bahnbrechend Narrenfreiheit. Von Flausen bis Sehnsucht, bis hin zu Gänsehaut und Lachtränen ist alles in Arien und Klavierintermezzos möglich. Dabei werden gesellschaftspolitische Angelegenheiten ebenso fokussiert, wie auch unmittelbar aus dem Raum gegriffene Themen. Ungewohnt spontan, authentisch und stimmgewaltig für Musikkabarett, dabei aber nicht weniger aktuell und thematisch brisant.
Eintritt frei - Spende erbeten.
Freitag, 21. Oktober 2016
Einlass: 19:30 / Beginn: 20:00 Uhr
Kulturwerkstadt (in der ehemaligen Engelhardt-Brauerei)
Danckelmannstraße 9 A
14059 Berlin-Charlottenburg
- Wohnzimmerkonzert in der Schöneberger Verwaltungsbibliothek
Claudia Tesorino, Musikerin und Annegret Suaudeau, audiovisuelle Sprach-Künstlerin - Ein Treffen zwischen Instrumenten & Sprache.
Die Verwaltungsbibliothek öffnet wieder ihre Türen für ein weiteres Wohnzimmerkonzert. Zwischen alten Büchern des Verwaltungsrechts und inspiriert durch sie
und eigene Texte, entwickeln die Saxofonistin Claudia Tesorino und
Annegret Suaudeau, Künstlerin der audiovisuelle Sprache, eine
Unterhaltung an der Grenze - ein Treffen zwischen Instrumenten &
Sprache. An dem Abend versuchen sie improvisativ auszuloten, wie sich
instrumentaler Klang und Sprechen treffen können. Neue Texte und Stücke entstehen.
Der Eintritt ist frei.
Freitag, 21. Oktober 2016 um 20:00 Uhr
Rathaus Schöneberg, John-F.-Kennedy-Platz
10825 Berlin-Schöneberg
Weitere KurzInfos zu Veranstaltungen und Themen rund um den Klausenerplatz-Kiez immer auch
bei Twitter (ohne Anmeldung einsehbar!), bei Facebook in der offenen
Kiez-Gruppe und unter
Kiez-Web-Team Klausenerplatz (ohne Anmeldung einsehbar!).
Weitere Termine auch stets im StadtteilKalender für Charlottenburg-Wilmersdorf des Nachbarschaftshauses am Lietzensee.
- Kunst und Kultur -
Neuer Glanz für Fortuna
Seit Anfang des Jahres werden die Sanierungsarbeiten innerhalb des "Masterplans"
zur Sanierung von Gebäuden und Parks der Stiftung Preußische Schlösser
und Gärten (SPSG) am Alten Schloß von Charlottenburg fortgesetzt. (Wir hatten berichtet.)
Das Gerüst am zentralen Mittelbau wurde nun bis hoch zur Kuppel ausgebaut. Die SPSG teilt bei Facebook mit:
In luftiger Höhe arbeiten derzeit Tischler, Glaser und Maler an Kuppel
und Laterne des Schlosses Charlottenburg. Die beiden Turmuhren auf der
Nord- und Südseite werden gereinigt und die Zifferblätter und Zeiger
nachvergoldet. Fortuna zieht sich jetzt hinter einer Schutzeinhausung
zurück und wird von starken Verschmutzungen befreit und partiell
nachvergoldet. Wenn alles, alles reibungslos läuft und Petrus mitspielt,
können wir den Turm zum Jahresende wieder ohne Gerüst sehen!
Richard Scheibe schuf 1956 eine freie Nachbildung des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Originals von Andreas Heidt aus dem Jahre 1711. Seitdem wacht diese aus Kupfer getriebene und vergoldete Fortuna in 40 Metern Höhe über uns. Allerdings dreht sie sich auch schon mal weg. Aber nur bei starken Windböen, wie die SPSG versichert.
Quellen und weitere Informationen:
* Luisenstädtischer Bildungsverein e.V. - Edition Luisenstadt -
Skulpturen vor dem Schloß Charlottenburg
*Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf
Turmkuppel Schloß Charlottenburg
- Geschichte, Kunst und Kultur, Schlosspark -
Einerseits: Eine Orgel ist, wenn man auf die einzelne Pfeife schaut, ein sehr beschränktes Musikinstrument, denn jede Pfeife hat nicht nur eine einzige Tonhöhe, sondern auch nur eine einzige Klangfarbe und Lautstärke. (1)
Andererseits: Eine Orgel als ganzes ist ein höchst umfassendes Musikinstrument und kann nahezu ein vollständiges Orchester vertreten. Wie kommt es, daß trotz der Beschränktheit ihrer Einzelteile sie ein so umfassendes Gesamtinstrument ist?
Das wird durch verschiedene Mittel möglich, von denen einige wesentliche im folgenden vorgestellt werden.
Die Beschränktheit der einzelnen Pfeife in Bezug auf Lautstärke und Klangfarbe kann überwunden werden, indem man ihr andere Pfeifen derselben Tonhöhe, aber mit anderer Lautstärke und Klangfarbe zur Seite stellt. Das bedeutet, daß es für die ganze Breite der Klaviatur einer Orgel von etwa 4 ½ Oktaven nicht nur einen Satz Pfeifen – ein „Register“ – gibt, sondern eine von der Größe der Orgel abhängige Vielzahl von Registern und damit von Pfeifen, die von jeder einzelnen Taste angespielt werden können. Hat eine Orgel eine große Zahl von Registern, werden diese in Gruppen („Werken“) zusammengefaßt und einer von mehreren übereinander angeordneten tongleichen Klaviaturen – den „Manualen“ – oder dem Pedal zugeordnet. Eines dieser Werke ist das „Hauptwerk“, der zentrale Teil der Orgel mit den wichtigsten Pfeifen. Im „Pedalwerk“ befinden sich die tiefsten Register der Orgel.
Beispiele für Register einer Orgel: Klarinette, Trompete, Oboe, Violon, Cello, Vox cœlestis – siehe auch diesen Überblick über die Dispositionen der Orgel der Auenkirche. Ergänzend können hinzukommen Instrumente wie Zimbelstern und Röhrenglocken.
Um eine gleitende Veränderung der Lautstärke zu ermöglichen (Crescendo oder Diminuendo), werden ausgewählte Register in einem Kasten mit Jalousien aufgestellt, genannt „Schwellwerk“. Durch Öffnen und Schließen der Jalousien des Schwellwerks kann die Lautstärke stufenlos verändert werden, wie es für Musik der Romantik benötigt wird.
Ein weiteres Mittel, um den Klang zu verändern, ist das „Koppeln“ von Pfeifen, wodurch mit dem Druck auf eine Taste der Klaviaturen nicht nur die ihr zugeordnete Pfeife betätigt wird, sondern zusätzliche Pfeifen, die die tiefere oder höhere Oktave zum eigentlichen Ton bilden („Sub- und Superoktavkoppeln“). Ebenfalls ist eine Koppelung von Registern möglich.
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MichaelR - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Erinnerungen an das Hotel Bogota
Wenn Gewinnstreben den Motor der Geschichte antreibt, ist für Sentimentalitäten kein Platz: Fast drei Jahre ist es nunmehr her, daß das Hotel „Bogota“ in der Schlüterstraße 45 schließen mußte, weil der Betreiber die Miete nicht mehr aufbringen konnte.
Vom einstigen Glanz bleiben nur Fotos und Ausstattungsstücke. Die werden noch bis zum 13. November in einem Inventarverkauf angeboten, der in dem neuen Eventladen „Plan B + Vitamin B“ in der Herbartstraße 28 stattfindet. Der Treffpunkt für innovative Bürger ist täglich von 14 bis 19 Uhr geöffnet. Seele des Treffs ist Ekaterina Inashvili, die schon die letzten Tage des Hotels Bogota an der Seite des Betreibers Joachim Rissmann begleitet hatte. Zu jener Zeit hielt sich dort auch der Fotograf Jürgen Bürgin auf, von dem gleichzeitig die Ausstellung „Die letzen Tage des Hotel Bogota“ gezeigt wird.
Joachim Rissmann führte das Hotel Bogota. Foto: Wecker
Teils bezeugen auch die offerierten Devotionalien, - darunter antiquierte Mädlerkoffer, chinoise Kleinmöbel, barocke Spiegel - warum das Hotel, das über ein Jahrhundert den ursprünglichen Charme der Berliner Bürgerhäuser erhalten konnte, letztlich schließen mußte: Mit dieser Ausstattung ließ sich einfach kein Hotel nach den heutigen Ansprüchen an Komfort führen. Die wenigen Künstler, so bedeutend sie auch sind, die diesen Charme zu honorieren wußten, hochkarätige Kulturveranstaltungen und auch die Vermietung als Filmkulisse konnten den wirtschaftlichen Niedergang nicht aufhalten. Jetzt wird das Gebäude zu einem verlängerten Seitenarm des Ku’damms mit seinen langweiligen Edelboutiquen. Demnächst soll zur Abwechselung mal kein Modedesigner, sondern ein weiterer Juwelier einziehen. Seine eigentliche Bedeutung hat dieses Gebäude nicht aufgrund seiner Ausstattung, sondern wegen der Menschen und Institutionen, die hier residierten.
Der Berlinale Fotograf Gerhard Kassner stellte im Hotel Bogota
regelmäßig seine Künstlerproträts aus.
Die Tänzerin und Choreografin Takako Suzuki präsentierte
ihre Musik-Tanz-Reihe „Toom am Hotel Bogota“.
Fotos: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Galerie Carlos Hulsch zeigt letzte Ausstellung
Eine Ära geht zu Ende: Die Galerie Carlos Hulsch in der Lietzenburger Straße 80 zeigt nach 40 Jahren ihre letzte Ausstellung: „Die Maler der Waisenbrücke“. Die Bilder sind noch bis zum 28. Oktober zu sehen. Danach wird Carlos Hulsch seine Künstler gegenüber im Foyer der Konferenzräume des Hotels „abba“ präsentieren, wo bereits jetzt die Ausstellung „Gomera 3“ von Reinhard Metz zu sehen ist.
Carlos Hulsch ist mit den der Theaterfamilie Woelffer gemeinsam der älteste Mieter des Ku’dammkarrees. Seine Galerie eröffnete 1975 mit dem Ku’dammkarree. Nach langem Hin und Her und zahlreichen Verkäufen wird der jetzige Eigentümer wohl Ernst machen, das Gebäude abreißen und Neues errichten. Die Rückseite zur Lietzenbuger Straße bekommt ein Hotel, an der Ku’dammseite soll ein Kaufhaus entstehen. Die beiden dort befindlichen Boulevardtheater sollen nach den bisherigen Plänen zu einem Theater verkleinert und in den Keller versenkt werden. Während das Schicksal der Galerie entschieden ist, stehen für die Theaterpläne noch gerichtliche Entscheidungen aus. Mit dem Umbau ist dann einmal mehr dafür gesorgt, daß die City-West auch in diesem Abschnitt harmonisch die Gestalt der Glasfassaden aller großen Boulevards der Welt annimmt. Wenn die Gäste des neuen Hotels noch schlaftrunken nicht ausmachen können, ob sie gerade in Sidney, New York, Paris oder Berlin aufwachen, kann „Siri“ vom Smartphone über diese Verlegenheit hinweghelfen.
Passend zu dieser Perspektive schließt die Galerie Hulsch mit einer Ausstellung über die „Waisenbrücke“. Diese Brücke ist bereits verschwunden. Sie wurde 1945 von der Wehrmacht, um den Vormarsch der Sowjetarmee aufzuhalten, gesprengt. Jetzt gibt es eine auch von Künstlern unterstützte Initiative, diese Brücke wieder aufzubauen. Die Initiative geht vom Stadtmuseum aus, das dies zum Thema seiner diesjährigen Sommerakademie gemacht hat. Carlos Hulsch präsentiert nunmehr ausgewählte Arbeiten dieser Sommerakademie.
Ein Vorschlag von Matthias Koeppel zum Wiederaufbau der Waisenbrücke.
Foto: Wecker
Den weitreichendsten Vorschlag unterbreitet Matthias Koeppel, der die
Waisenbrücke als ein Denkmal der deutschen Einheit wiederhergestellt
wissen möchte. Sie könnte die unglücksselige Wippe ersetzen, die
ursprünglich ein überdimensionales Symbol der deutschen Einheit werden
sollte. Diese Waisenbrücke würde auch funktional eine Brücke zum
Humboldtforum schlagen. Gleichzeitig sollte sie die wiedergewonnene
Einheit dadurch symbolisieren, daß sie als eine geteilte venezianische
Brücke erscheint, die versetzt zusammengefügt wird. Diese Anregung und
viele weitere Auseinandersetzungen der Künstler mit dem Thema
Waisenbrücke sind bei Carlos Hulsch zu sehen.
Die Maler der Waisenbrücke:
POGO, Werner Aufenfehn, Frank Suplie, SOOKI,
Matthias Koeppel und Frank W. Weber.
Foto: Carlos Hulsch
Die Galerie Hulsch ist Dienstag bis Freitag von 15 bis 19 Uhr geöffnet. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.carlos-hulsch.de.
FW
FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Yorck-Kinogruppe fördert Filmkunst
Während am Kurfürstendamm eine Galerie und ein Theater solchen interessanten Einrichtungen wie einem Hotel und einem Kaufhaus weichen sollen, hat Christian Bräuer von der Yorck-Kinogruppe errechnet, daß sich am Bahnhof Zoo eine Gruppe von kleineren, dem künstlerischen Film gewidmeten Kinos, wirtschaftlich tragen kann.
Die Eventpassage ist ausgezogen, ein neues Kino soll demnächst hier eröffnet werden.
Foto: Wecker
Im Flagschiff der Gruppe, dem Delphi, stellte er mit seinem Mitgesellschafter Heinrich-Georg Kloster und dem Architekten Patrick Batek die Pläne für die Kinos vor. Sieben Kinosäle sollen in dem gerade von der „Eventpassage“, einem Anbieter von Konferenzräumen, aufgegebenen Gebäude im Yva-Bogen entstehen. Sie werden unter dem Namen „delphi LUX“ zusammengefaßt, was sowohl auf Licht als auch auf Luxus hinweisen soll. Mit Luxus ist einmal die Bequemlichkeit gemeint, die dort den Kinobesuch zum Vergnügen werden lassen soll, und zum anderen die Qualität der gezeigten Filme. Geplant sind etwa 600 Plätze, die sich zwischen dem größten Kinosaal mit zirka 160 Sesseln und einem kleinen Klubkino mit ungefähr 30 Plätzen aufteilen. Das Ganze wird einen siebenstelligen Betrag kosten, zu dem die Filmförderung Berlin-Brandenburg beiträgt. Christian Bräuer würde das neue Kino gern noch vor der Berlinale eröffnen, fürchtet aber, daß er nicht die Baufirmen finden werde, die dies in der verbleibenden Zeitspanne leisten können. So rechnet er mit der Eröffnung im März nächsten Jahres.
Patrick Patek, Christian Bräuer, Reinhard Naumann und Heinrich-Georg Kloster
stellen das geplante Kino vor. Foto: Wecker
Gezeigt werden Originalfassungen, Autorenfilme, wie sie unter dem Begriff „Arthouse-Kino“ im Schwange sind. Deswegen fürchten die Betreiber auch nicht, mit dem Zoopalast in Konflikt zu kommen, wo doch eher die beworbenen Zuschauermagneten, also „Blockbuster“, gezeigt würden. Die Geschäftsführer erwarten auch mit den umliegenden Schulen zusammenzuarbeiten, Gästen der umliegenden Hotels ein besonderes Angebot unterbreiten zu können und sie hoffen, die aufgeschlossene Studentenschaft des Campus Charlottenburg mit dem Programm begeistern und zum abendlichen Verweilen in der City-West anregen zu können. „Für Premieren und als Festivalkino stehen weiterhin die traditionellen Häuser der Yorck-Gruppe zur Verfügung, derweil auch für das „delphi LUX“ neue eigene Festivals denkbar sind“, sagt Christian Bräuer. Auch für Veranstaltungen und Konferenzen sollen die Säle zur Verfügung stehen.
Nach dem Kinosterben in der City-West war auch Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann von diesen Plänen überrascht, so daß er das Vorhaben begeistert begrüßte. Die Perspektive des Vorhabens wird aber nicht von Enthusiasmus der Betreiber oder dem politischen Willen abhängen, sondern vom Mietpreis. Gegenwärtig ermuntert er die Kinobetreiber zu dieser langfristigen Investition. Für ihr Engagement sind die Betreiber mehrfach ausgezeichnet worden. Die Yorck-Gruppe hat in Berlin zwölf Kinos mit jährlich etwa 1,2 Millionen Besuchern.
FW
FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Bröhan-Museum zeigt Baluschek und Brandenburg
Baluschek erzählt Geschichten seiner Zeitgenossen, glaubhaft und überzeugend, Brandenburg erzählt ebenfalls Geschichten, doch die sind phantastisch und imaginär und keiner will ihm glauben.
Vor der Geschichte sollten beide recht behalten. Davon können sich noch bis zum 8. Januar Besucher der neuen Sonderausstellung des Bröhan-Museums in der Schloßstraße 1a „Martin Brandenburg und Hans Baluschek – Eine Künstlerfreundschaft“ überzeugen.
Diese beiden so unterschiedlichen Maler werden nicht zum ersten Mal gemeinsam gezeigt. Zwischen 1895 und 1897 waren sie bereits in drei Ausstellungen in der Galerie von Fritz Gurlitt vertreten. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie gerade im gleichen Jahrgang ihr Malereistudium abgeschlossen. Seit dem Studium verbindet sie eine enge Freundschaft, die trotz oder gerade wegen ihrer so unterschiedlichen Sichten auf die Welt bis zum Tode von Martin Brandenburg Bestand hatte. Der verstarb bereits 1919 an den Folgen einer Kriegsverletzung, während Hans Baluschek dem gemeinsamen jugendlichen Bildersturm ein Fundament späteren Ruhms verleihen konnte.
Fabian Reifferscheidt kuratiert die Ausstellung „Martin Brandenburg
und
Hans Baluschek – Eine Künstlerfreundschaft“.
Foto: Wecker
Die von Fabian Reifferscheidt kuratierte Ausstellung offenbart, in welch engem Dialog die beiden Künstler über die enge persönliche Beziehung hinausgehend auch in der Malerei standen. Symbolismus und Realismus gelten als zwei scheinbar unüberbrückbare Gegensätze. Fabian Reifferscheidt stößt den Besucher mit der Nase drauf, daß sie auch Gemeinsamkeiten haben. Zu Hilfe kommt ihn dabei eine großzügige Schenkung für das Bröhan-Museum, Martin Brandenburgs Ölgemälde „Die Windsbraut“ von 1899. Brandenburg zeigt dem Betrachter eine kraftvoll elegante junge Frau, die sich mit wehendem blonden Haar von der unsichtbaren Kraft des Windes über das Land bis zu den Gipfeln der Berge erhebt und zum Riesen wird. Zehn Jahre später widmet sich auch Hans Baluschek der unsichtbaren Kraft des Windes. In seinem Bild „Winterwind“ stemmt sich eine Gruppe gegen den ins Gesicht blasenden eisigen Winterwind, so daß den Betrachter, der sich ganz in das Bild versenkt, das Frösteln ankommt. Hier scheint der Wind die Menschen an den Boden zu pressen, während er ihn bei Brandenburg über die Natur erhebt. Das geht aber auch umgekehrt. In Hans Baluscheks Eisenwalzwerk sind die Arbeiter nicht unter kochendem Stahl von der Schwere der Arbeit geknechtet, sondern sie steuern Maschinen, mit denen sie den Produktionsprozeß beherrschen, eine Utopie, die in Gänze nicht einmal heute Wirklichkeit geworden ist. Der die Darstellung von Bewegung beherrschende Martin Brandenburg läßt hingegen in seinem Gemälde „Verkündigung der frohen Botschaft“ die Engel von einem voranstürmenden Mob schier zu Boden zerren.
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -