„Er ist wieder da“ im Theater am Kurfürstendamm
„Er ist wieder da“, das ist er tatsächlich und unübersehbar. Jetzt hat Adolf Hitler bereits den Ku‘damm erreicht. Als lustige Person führt er auf der Bühne des Theaters am Kurfürstendamm durch das heutige Berlin.
Adolf Hitler (Kristian Bader) taucht im heutigen Berlin auf. Foto: Wecker
Nach dem Motto: „Das hätte es unter Adolf nicht gegeben“, oder: „Wenn das der Führer wüßte …“, darf er über die Mißstände, Oberflächlichkeiten, die Medien, Massenkultur und die dekadente Lebensweise herziehen. Die Leute klatschen sich auf die Schenkel: „Recht hat er“. Doch die völkische Kritik führte direkt in die Katastrophe. Mittlerweile scheint jedoch die von den Faschisten angerichtete Verwüstung Europas mit ihren 80 Millionen Toten vergessen und verziehen. Ausgenommen sind lediglich die in dieser Zahl enthaltenen sechs Millionen Juden. Während des Faschismus wurde unter diesem Begriff willkürlich eine Menschengruppe zusammengefaßt, die nach einer unsinnigen Rassen- und Abstammungslehre bestimmt wurde. In mancherlei Würdigung mit gesonderten Denkmalen lebt diese Klassifizierung von Menschen bis heute fort, als wären sie tatsächlich ein von der Abstammung bestimmtes ausgewähltes Volk. Ihr werden Menschen zugeschlagen, die dieser Religionsgemeinschaft niemals angehörten oder sie verlassen hatten. Doch da hört der Spaß auf. Damit die Lacher nicht an der falschen Stelle kommen, wird das gleich mehrfach von der Bühne verkündet.
Adolf Hitler (Kristian Bader) erhält eine Sekretärin (Elena Meißner) und eine E-Mail-Adresse.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Jürgen Wölffer erfährt viel Ehr, aber wenig Hoffnung zum 80. Geburtstag
Am Sonnabend, 22. Oktober, feiert Jürgen Wölffer seinen 80. Geburtstag. Zur offiziellen Feier am Montag, 24. Oktober, werden über 400 Gäste aus Kultur und Politik, zahlreiche Mitarbeiter sowie Verwandte und Freunde erwartet. Die Feier findet in der Komödie am Kurfürstendamm, in einer der beiden Spielstätten an seinem langjährigen Schaffensort, statt.
Anläßlich des 100. Geburtstages von Hans Wölffer hatte sich die Familie
um das Bildnis des
Theatergründers versammelt: Martin, Christine,
Ingeborg, Jürgen, Sabine und Christian (Ϯ).
Foto: Wecker
Ungetrübt ist die Freude nicht, wenn Jürgen Wölffer an seinem Ehrentag auf sein beachtliches Lebenswerk zurückblickt. Noch befinden sich die beiden Theater im Kurfürstendammkarree im Besitz der Familie Wölffer. Doch die befinden auf einem Filetgrundstück am belebtesten Abschnitt der Edelmeile Kurfürstendamm. Da Einkaufszentren eine höhere Rendite bringen als Theater soll die Front zum Ku’damm statt der Theaters ein solches Warenhaus bilden. Auf der Internetseite des aktuellen Eigentümers des Ku’damm, der „CELLS Bauwelt GmbH“, ist die künftige Fassade zu sehen.
Bisher verhindern nur noch Prozesse, daß die Bühnen zu einem Theater zusammengelegt im Keller des Gebäudes verschwinden. Im Gegensatz zu der früheren Gelassenheit sieht es momentan sehr ernst aus. Am Dienstag, 18. Oktober, wurde vom Berliner Landgericht die Räumungsklage gegen das Theater bestätigt, wogegen allerdings beim Kammergericht Berufung eingelegt wurde. Sollte die scheitern, dann werden die beiden kulturhistorisch bedeutsamen Theater wohl abgerissen werden. Die Malaise begann 1990, als der Senat das Grundstück unter Umgehung des Denkmalschutzes für das daraufstehende Gebäude verkauft hatte. Seither ist das Grundstück reines Spekulationsobjekt für Investoren, die es von einer Hand in die andere weiterreichen.
2004 übergab Jürgen Wölffer die Schlüssel zum Theater an seinen Sohn Martin.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
- Werke von Heidi Kippenberg und Horst Kerstan im Keramik-Museum Berlin
Mit Heidi Kippenberg und Horst Kerstan (1941-2005) zeigt das Keramik-Museum Berlin
zwei Künstler einer Generation, die das deutsche Keramikschaffen in der
zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wesentlich geprägt haben. In der neuen Kabinettausstellung werden bis zum 21. November 2016 von jedem Künstler ca. 30 Gefäße und Objekte aus allen Schaffensphasen präsentiert.
Ausstellungseröffnung:
Donnerstag, 20. Oktober 2016 um 19:00 Uhr
Keramik-Museum Berlin (KMB)
Schustehrusstraße 13, 10585 Berlin-Charlottenburg
Öffnungszeiten:
Fr - Mo von 13:00 bis 17:00 Uhr
Eintritt 4,00 Euro, ermäßigt 2,00 Euro
Jeder letzte Montag im Monat: Eintritt frei
- Günther Stolarz in der Charlottenburger Kulturwerkstadt
Der dramatische Bariton singt seine eigene Oper am Klavier, ganz alleine oder mit Publikumschor. Das heroische bis clowneske Mythos seiner selbst sorgt dabei für Dauerüberraschung und bahnbrechend Narrenfreiheit. Von Flausen bis Sehnsucht, bis hin zu Gänsehaut und Lachtränen ist alles in Arien und Klavierintermezzos möglich. Dabei werden gesellschaftspolitische Angelegenheiten ebenso fokussiert, wie auch unmittelbar aus dem Raum gegriffene Themen. Ungewohnt spontan, authentisch und stimmgewaltig für Musikkabarett, dabei aber nicht weniger aktuell und thematisch brisant.
Eintritt frei - Spende erbeten.
Freitag, 21. Oktober 2016
Einlass: 19:30 / Beginn: 20:00 Uhr
Kulturwerkstadt (in der ehemaligen Engelhardt-Brauerei)
Danckelmannstraße 9 A
14059 Berlin-Charlottenburg
- Wohnzimmerkonzert in der Schöneberger Verwaltungsbibliothek
Claudia Tesorino, Musikerin und Annegret Suaudeau, audiovisuelle Sprach-Künstlerin - Ein Treffen zwischen Instrumenten & Sprache.
Die Verwaltungsbibliothek öffnet wieder ihre Türen für ein weiteres Wohnzimmerkonzert. Zwischen alten Büchern des Verwaltungsrechts und inspiriert durch sie
und eigene Texte, entwickeln die Saxofonistin Claudia Tesorino und
Annegret Suaudeau, Künstlerin der audiovisuelle Sprache, eine
Unterhaltung an der Grenze - ein Treffen zwischen Instrumenten &
Sprache. An dem Abend versuchen sie improvisativ auszuloten, wie sich
instrumentaler Klang und Sprechen treffen können. Neue Texte und Stücke entstehen.
Der Eintritt ist frei.
Freitag, 21. Oktober 2016 um 20:00 Uhr
Rathaus Schöneberg, John-F.-Kennedy-Platz
10825 Berlin-Schöneberg
Weitere KurzInfos zu Veranstaltungen und Themen rund um den Klausenerplatz-Kiez immer auch
bei Twitter (ohne Anmeldung einsehbar!), bei Facebook in der offenen
Kiez-Gruppe und unter
Kiez-Web-Team Klausenerplatz (ohne Anmeldung einsehbar!).
Weitere Termine auch stets im StadtteilKalender für Charlottenburg-Wilmersdorf des Nachbarschaftshauses am Lietzensee.
- Kunst und Kultur -
Neuer Glanz für Fortuna
Seit Anfang des Jahres werden die Sanierungsarbeiten innerhalb des "Masterplans"
zur Sanierung von Gebäuden und Parks der Stiftung Preußische Schlösser
und Gärten (SPSG) am Alten Schloß von Charlottenburg fortgesetzt. (Wir hatten berichtet.)
Das Gerüst am zentralen Mittelbau wurde nun bis hoch zur Kuppel ausgebaut. Die SPSG teilt bei Facebook mit:
In luftiger Höhe arbeiten derzeit Tischler, Glaser und Maler an Kuppel
und Laterne des Schlosses Charlottenburg. Die beiden Turmuhren auf der
Nord- und Südseite werden gereinigt und die Zifferblätter und Zeiger
nachvergoldet. Fortuna zieht sich jetzt hinter einer Schutzeinhausung
zurück und wird von starken Verschmutzungen befreit und partiell
nachvergoldet. Wenn alles, alles reibungslos läuft und Petrus mitspielt,
können wir den Turm zum Jahresende wieder ohne Gerüst sehen!
Richard Scheibe schuf 1956 eine freie Nachbildung des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Originals von Andreas Heidt aus dem Jahre 1711. Seitdem wacht diese aus Kupfer getriebene und vergoldete Fortuna in 40 Metern Höhe über uns. Allerdings dreht sie sich auch schon mal weg. Aber nur bei starken Windböen, wie die SPSG versichert.
Quellen und weitere Informationen:
* Luisenstädtischer Bildungsverein e.V. - Edition Luisenstadt -
Skulpturen vor dem Schloß Charlottenburg
*Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf
Turmkuppel Schloß Charlottenburg
- Geschichte, Kunst und Kultur, Schlosspark -
Einerseits: Eine Orgel ist, wenn man auf die einzelne Pfeife schaut, ein sehr beschränktes Musikinstrument, denn jede Pfeife hat nicht nur eine einzige Tonhöhe, sondern auch nur eine einzige Klangfarbe und Lautstärke. (1)
Andererseits: Eine Orgel als ganzes ist ein höchst umfassendes Musikinstrument und kann nahezu ein vollständiges Orchester vertreten. Wie kommt es, daß trotz der Beschränktheit ihrer Einzelteile sie ein so umfassendes Gesamtinstrument ist?
Das wird durch verschiedene Mittel möglich, von denen einige wesentliche im folgenden vorgestellt werden.
Die Beschränktheit der einzelnen Pfeife in Bezug auf Lautstärke und Klangfarbe kann überwunden werden, indem man ihr andere Pfeifen derselben Tonhöhe, aber mit anderer Lautstärke und Klangfarbe zur Seite stellt. Das bedeutet, daß es für die ganze Breite der Klaviatur einer Orgel von etwa 4 ½ Oktaven nicht nur einen Satz Pfeifen – ein „Register“ – gibt, sondern eine von der Größe der Orgel abhängige Vielzahl von Registern und damit von Pfeifen, die von jeder einzelnen Taste angespielt werden können. Hat eine Orgel eine große Zahl von Registern, werden diese in Gruppen („Werken“) zusammengefaßt und einer von mehreren übereinander angeordneten tongleichen Klaviaturen – den „Manualen“ – oder dem Pedal zugeordnet. Eines dieser Werke ist das „Hauptwerk“, der zentrale Teil der Orgel mit den wichtigsten Pfeifen. Im „Pedalwerk“ befinden sich die tiefsten Register der Orgel.
Beispiele für Register einer Orgel: Klarinette, Trompete, Oboe, Violon, Cello, Vox cœlestis – siehe auch diesen Überblick über die Dispositionen der Orgel der Auenkirche. Ergänzend können hinzukommen Instrumente wie Zimbelstern und Röhrenglocken.
Um eine gleitende Veränderung der Lautstärke zu ermöglichen (Crescendo oder Diminuendo), werden ausgewählte Register in einem Kasten mit Jalousien aufgestellt, genannt „Schwellwerk“. Durch Öffnen und Schließen der Jalousien des Schwellwerks kann die Lautstärke stufenlos verändert werden, wie es für Musik der Romantik benötigt wird.
Ein weiteres Mittel, um den Klang zu verändern, ist das „Koppeln“ von Pfeifen, wodurch mit dem Druck auf eine Taste der Klaviaturen nicht nur die ihr zugeordnete Pfeife betätigt wird, sondern zusätzliche Pfeifen, die die tiefere oder höhere Oktave zum eigentlichen Ton bilden („Sub- und Superoktavkoppeln“). Ebenfalls ist eine Koppelung von Registern möglich.
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MichaelR - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Erinnerungen an das Hotel Bogota
Wenn Gewinnstreben den Motor der Geschichte antreibt, ist für Sentimentalitäten kein Platz: Fast drei Jahre ist es nunmehr her, daß das Hotel „Bogota“ in der Schlüterstraße 45 schließen mußte, weil der Betreiber die Miete nicht mehr aufbringen konnte.
Vom einstigen Glanz bleiben nur Fotos und Ausstattungsstücke. Die werden noch bis zum 13. November in einem Inventarverkauf angeboten, der in dem neuen Eventladen „Plan B + Vitamin B“ in der Herbartstraße 28 stattfindet. Der Treffpunkt für innovative Bürger ist täglich von 14 bis 19 Uhr geöffnet. Seele des Treffs ist Ekaterina Inashvili, die schon die letzten Tage des Hotels Bogota an der Seite des Betreibers Joachim Rissmann begleitet hatte. Zu jener Zeit hielt sich dort auch der Fotograf Jürgen Bürgin auf, von dem gleichzeitig die Ausstellung „Die letzen Tage des Hotel Bogota“ gezeigt wird.
Joachim Rissmann führte das Hotel Bogota. Foto: Wecker
Teils bezeugen auch die offerierten Devotionalien, - darunter antiquierte Mädlerkoffer, chinoise Kleinmöbel, barocke Spiegel - warum das Hotel, das über ein Jahrhundert den ursprünglichen Charme der Berliner Bürgerhäuser erhalten konnte, letztlich schließen mußte: Mit dieser Ausstattung ließ sich einfach kein Hotel nach den heutigen Ansprüchen an Komfort führen. Die wenigen Künstler, so bedeutend sie auch sind, die diesen Charme zu honorieren wußten, hochkarätige Kulturveranstaltungen und auch die Vermietung als Filmkulisse konnten den wirtschaftlichen Niedergang nicht aufhalten. Jetzt wird das Gebäude zu einem verlängerten Seitenarm des Ku’damms mit seinen langweiligen Edelboutiquen. Demnächst soll zur Abwechselung mal kein Modedesigner, sondern ein weiterer Juwelier einziehen. Seine eigentliche Bedeutung hat dieses Gebäude nicht aufgrund seiner Ausstattung, sondern wegen der Menschen und Institutionen, die hier residierten.
Der Berlinale Fotograf Gerhard Kassner stellte im Hotel Bogota
regelmäßig seine Künstlerproträts aus.
Die Tänzerin und Choreografin Takako Suzuki präsentierte
ihre Musik-Tanz-Reihe „Toom am Hotel Bogota“.
Fotos: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Galerie Carlos Hulsch zeigt letzte Ausstellung
Eine Ära geht zu Ende: Die Galerie Carlos Hulsch in der Lietzenburger Straße 80 zeigt nach 40 Jahren ihre letzte Ausstellung: „Die Maler der Waisenbrücke“. Die Bilder sind noch bis zum 28. Oktober zu sehen. Danach wird Carlos Hulsch seine Künstler gegenüber im Foyer der Konferenzräume des Hotels „abba“ präsentieren, wo bereits jetzt die Ausstellung „Gomera 3“ von Reinhard Metz zu sehen ist.
Carlos Hulsch ist mit den der Theaterfamilie Woelffer gemeinsam der älteste Mieter des Ku’dammkarrees. Seine Galerie eröffnete 1975 mit dem Ku’dammkarree. Nach langem Hin und Her und zahlreichen Verkäufen wird der jetzige Eigentümer wohl Ernst machen, das Gebäude abreißen und Neues errichten. Die Rückseite zur Lietzenbuger Straße bekommt ein Hotel, an der Ku’dammseite soll ein Kaufhaus entstehen. Die beiden dort befindlichen Boulevardtheater sollen nach den bisherigen Plänen zu einem Theater verkleinert und in den Keller versenkt werden. Während das Schicksal der Galerie entschieden ist, stehen für die Theaterpläne noch gerichtliche Entscheidungen aus. Mit dem Umbau ist dann einmal mehr dafür gesorgt, daß die City-West auch in diesem Abschnitt harmonisch die Gestalt der Glasfassaden aller großen Boulevards der Welt annimmt. Wenn die Gäste des neuen Hotels noch schlaftrunken nicht ausmachen können, ob sie gerade in Sidney, New York, Paris oder Berlin aufwachen, kann „Siri“ vom Smartphone über diese Verlegenheit hinweghelfen.
Passend zu dieser Perspektive schließt die Galerie Hulsch mit einer Ausstellung über die „Waisenbrücke“. Diese Brücke ist bereits verschwunden. Sie wurde 1945 von der Wehrmacht, um den Vormarsch der Sowjetarmee aufzuhalten, gesprengt. Jetzt gibt es eine auch von Künstlern unterstützte Initiative, diese Brücke wieder aufzubauen. Die Initiative geht vom Stadtmuseum aus, das dies zum Thema seiner diesjährigen Sommerakademie gemacht hat. Carlos Hulsch präsentiert nunmehr ausgewählte Arbeiten dieser Sommerakademie.
Ein Vorschlag von Matthias Koeppel zum Wiederaufbau der Waisenbrücke.
Foto: Wecker
Den weitreichendsten Vorschlag unterbreitet Matthias Koeppel, der die
Waisenbrücke als ein Denkmal der deutschen Einheit wiederhergestellt
wissen möchte. Sie könnte die unglücksselige Wippe ersetzen, die
ursprünglich ein überdimensionales Symbol der deutschen Einheit werden
sollte. Diese Waisenbrücke würde auch funktional eine Brücke zum
Humboldtforum schlagen. Gleichzeitig sollte sie die wiedergewonnene
Einheit dadurch symbolisieren, daß sie als eine geteilte venezianische
Brücke erscheint, die versetzt zusammengefügt wird. Diese Anregung und
viele weitere Auseinandersetzungen der Künstler mit dem Thema
Waisenbrücke sind bei Carlos Hulsch zu sehen.
Die Maler der Waisenbrücke:
POGO, Werner Aufenfehn, Frank Suplie, SOOKI,
Matthias Koeppel und Frank W. Weber.
Foto: Carlos Hulsch
Die Galerie Hulsch ist Dienstag bis Freitag von 15 bis 19 Uhr geöffnet. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.carlos-hulsch.de.
FW
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Yorck-Kinogruppe fördert Filmkunst
Während am Kurfürstendamm eine Galerie und ein Theater solchen interessanten Einrichtungen wie einem Hotel und einem Kaufhaus weichen sollen, hat Christian Bräuer von der Yorck-Kinogruppe errechnet, daß sich am Bahnhof Zoo eine Gruppe von kleineren, dem künstlerischen Film gewidmeten Kinos, wirtschaftlich tragen kann.
Die Eventpassage ist ausgezogen, ein neues Kino soll demnächst hier eröffnet werden.
Foto: Wecker
Im Flagschiff der Gruppe, dem Delphi, stellte er mit seinem Mitgesellschafter Heinrich-Georg Kloster und dem Architekten Patrick Batek die Pläne für die Kinos vor. Sieben Kinosäle sollen in dem gerade von der „Eventpassage“, einem Anbieter von Konferenzräumen, aufgegebenen Gebäude im Yva-Bogen entstehen. Sie werden unter dem Namen „delphi LUX“ zusammengefaßt, was sowohl auf Licht als auch auf Luxus hinweisen soll. Mit Luxus ist einmal die Bequemlichkeit gemeint, die dort den Kinobesuch zum Vergnügen werden lassen soll, und zum anderen die Qualität der gezeigten Filme. Geplant sind etwa 600 Plätze, die sich zwischen dem größten Kinosaal mit zirka 160 Sesseln und einem kleinen Klubkino mit ungefähr 30 Plätzen aufteilen. Das Ganze wird einen siebenstelligen Betrag kosten, zu dem die Filmförderung Berlin-Brandenburg beiträgt. Christian Bräuer würde das neue Kino gern noch vor der Berlinale eröffnen, fürchtet aber, daß er nicht die Baufirmen finden werde, die dies in der verbleibenden Zeitspanne leisten können. So rechnet er mit der Eröffnung im März nächsten Jahres.
Patrick Patek, Christian Bräuer, Reinhard Naumann und Heinrich-Georg Kloster
stellen das geplante Kino vor. Foto: Wecker
Gezeigt werden Originalfassungen, Autorenfilme, wie sie unter dem Begriff „Arthouse-Kino“ im Schwange sind. Deswegen fürchten die Betreiber auch nicht, mit dem Zoopalast in Konflikt zu kommen, wo doch eher die beworbenen Zuschauermagneten, also „Blockbuster“, gezeigt würden. Die Geschäftsführer erwarten auch mit den umliegenden Schulen zusammenzuarbeiten, Gästen der umliegenden Hotels ein besonderes Angebot unterbreiten zu können und sie hoffen, die aufgeschlossene Studentenschaft des Campus Charlottenburg mit dem Programm begeistern und zum abendlichen Verweilen in der City-West anregen zu können. „Für Premieren und als Festivalkino stehen weiterhin die traditionellen Häuser der Yorck-Gruppe zur Verfügung, derweil auch für das „delphi LUX“ neue eigene Festivals denkbar sind“, sagt Christian Bräuer. Auch für Veranstaltungen und Konferenzen sollen die Säle zur Verfügung stehen.
Nach dem Kinosterben in der City-West war auch Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann von diesen Plänen überrascht, so daß er das Vorhaben begeistert begrüßte. Die Perspektive des Vorhabens wird aber nicht von Enthusiasmus der Betreiber oder dem politischen Willen abhängen, sondern vom Mietpreis. Gegenwärtig ermuntert er die Kinobetreiber zu dieser langfristigen Investition. Für ihr Engagement sind die Betreiber mehrfach ausgezeichnet worden. Die Yorck-Gruppe hat in Berlin zwölf Kinos mit jährlich etwa 1,2 Millionen Besuchern.
FW
FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Bröhan-Museum zeigt Baluschek und Brandenburg
Baluschek erzählt Geschichten seiner Zeitgenossen, glaubhaft und überzeugend, Brandenburg erzählt ebenfalls Geschichten, doch die sind phantastisch und imaginär und keiner will ihm glauben.
Vor der Geschichte sollten beide recht behalten. Davon können sich noch bis zum 8. Januar Besucher der neuen Sonderausstellung des Bröhan-Museums in der Schloßstraße 1a „Martin Brandenburg und Hans Baluschek – Eine Künstlerfreundschaft“ überzeugen.
Diese beiden so unterschiedlichen Maler werden nicht zum ersten Mal gemeinsam gezeigt. Zwischen 1895 und 1897 waren sie bereits in drei Ausstellungen in der Galerie von Fritz Gurlitt vertreten. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie gerade im gleichen Jahrgang ihr Malereistudium abgeschlossen. Seit dem Studium verbindet sie eine enge Freundschaft, die trotz oder gerade wegen ihrer so unterschiedlichen Sichten auf die Welt bis zum Tode von Martin Brandenburg Bestand hatte. Der verstarb bereits 1919 an den Folgen einer Kriegsverletzung, während Hans Baluschek dem gemeinsamen jugendlichen Bildersturm ein Fundament späteren Ruhms verleihen konnte.
Fabian Reifferscheidt kuratiert die Ausstellung „Martin Brandenburg
und
Hans Baluschek – Eine Künstlerfreundschaft“.
Foto: Wecker
Die von Fabian Reifferscheidt kuratierte Ausstellung offenbart, in welch engem Dialog die beiden Künstler über die enge persönliche Beziehung hinausgehend auch in der Malerei standen. Symbolismus und Realismus gelten als zwei scheinbar unüberbrückbare Gegensätze. Fabian Reifferscheidt stößt den Besucher mit der Nase drauf, daß sie auch Gemeinsamkeiten haben. Zu Hilfe kommt ihn dabei eine großzügige Schenkung für das Bröhan-Museum, Martin Brandenburgs Ölgemälde „Die Windsbraut“ von 1899. Brandenburg zeigt dem Betrachter eine kraftvoll elegante junge Frau, die sich mit wehendem blonden Haar von der unsichtbaren Kraft des Windes über das Land bis zu den Gipfeln der Berge erhebt und zum Riesen wird. Zehn Jahre später widmet sich auch Hans Baluschek der unsichtbaren Kraft des Windes. In seinem Bild „Winterwind“ stemmt sich eine Gruppe gegen den ins Gesicht blasenden eisigen Winterwind, so daß den Betrachter, der sich ganz in das Bild versenkt, das Frösteln ankommt. Hier scheint der Wind die Menschen an den Boden zu pressen, während er ihn bei Brandenburg über die Natur erhebt. Das geht aber auch umgekehrt. In Hans Baluscheks Eisenwalzwerk sind die Arbeiter nicht unter kochendem Stahl von der Schwere der Arbeit geknechtet, sondern sie steuern Maschinen, mit denen sie den Produktionsprozeß beherrschen, eine Utopie, die in Gänze nicht einmal heute Wirklichkeit geworden ist. Der die Darstellung von Bewegung beherrschende Martin Brandenburg läßt hingegen in seinem Gemälde „Verkündigung der frohen Botschaft“ die Engel von einem voranstürmenden Mob schier zu Boden zerren.
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
- "KIEZWERK MILONGA"
Der Tangoabend mit Jens Stuller (jeden 1. Donnerstag im Monat!)
Wie üblich wird Jens Stuller in gemütlicher Wohnzimmeratmosphäre einen gut tanzbaren Mix von traditionellem Tango bis Nontango auflegen. Als Gast-DJ hat er bereits bundesweit und auch international aufgelegt und nahm auch beim Neotangofestival 2011 in Wien sowie bei Tangofestivals 2014 in Berlin und 2015 in Bonn teil.
Für Tango-Neulinge wird eine Einführung angeboten!
Einlass: 19:30 Uhr / Tangoeinführung: 20:00 Uhr
Beginn: 21:00 Uhr / Eintritt 4,-
Donnerstag, 1. September 2016
Kulturwerkstadt (in der ehemaligen Engelhardt-Brauerei)
Danckelmannstraße 9 A
14059 Berlin-Charlottenburg
- Insel-Kiezfest und Flohmarkt bei unseren Nachbarn am Mierendorffplatz
Mit Spiel & Spaß für Kinder und Jugendliche, vielfältigen kulinarischen Angeboten und natürlich einem umfangreichen Musikprogramm.
Samstag, 3. September 2016
Trödelmarkt von 9:00 bis 15:00 Uhr
Kiezfest von 15:30 bis 22:00 Uhr
- Benefiz-Trödelmarkt im Keramik-Museum Berlin
Am kommenden Wochenende kann im romantischen Ambiente des Museumsgartens wieder nach Keramik gestöbert werden. Für den Benefiz-Trödel hat das Museum eneut viele neue/alte Objekte (Vasen, Schalen, Geschirr, Kleinplastiken u.v.m.) zum Verkauf gestiftet bekommen, darunter auch Objekte namhafter Manufakturen und Künstler. Der Erlös aus Eintritt und Verkauf der Spenden kommt in vollem Umfang dem gemeinnützigen Förderverein KMB zugute, der das Keramik-Museum Berlin ohne öffentliche finanzielle Förderung betreibt.
Der Eintritt zum Trödelmarkt (inklusive Besuch der drei laufenden Ausstellungen) beträgt 2,00 Euro.
Samstag, 3. und Sonntag, 4. September 2016
jeweils von 11:00 bis 17:00 Uhr
Keramik-Museum Berlin (KMB)
Schustehrusstraße 13, 10585 Berlin-Charlottenburg
Weitere KurzInfos zu Veranstaltungen und Themen rund um den Klausenerplatz-Kiez immer auch
bei Twitter (ohne Anmeldung einsehbar!), bei Facebook in der offenen
Kiez-Gruppe und unter
Kiez-Web-Team Klausenerplatz (ohne Anmeldung einsehbar!).
Weitere Termine auch stets im StadtteilKalender für Charlottenburg-Wilmersdorf des Nachbarschaftshauses am Lietzensee.
- Kiez, Kunst und Kultur -
Das Keramik-Museum Berlin lädt herzlich zur Eröffnung einer neuen Ausstellung ein:
Antje Brüggemann zum 75. Geburtstag - eine kleine Retrospektive
»Seit fünf Jahrzehnten zählt Antje Brüggemann zu den führenden
Keramik-Künstlern in Deutschland. Ihr Studium absolvierte sie bei zwei
bedeutenden Lehrmeistern: an der HfBK Hamburg bei Prof. Jan Bontjes van
Beek (1963-65) und anschließend an der HfBK Kassel bei Prof. Walter Popp
(1965-66 und 1969-70). Ihre erste eigene Werkstatt betrieb sie von
1966-69 auf Westerland (Sylt) und verlegte diese 1970 nach Bad Hersfeld.
Seit 1975 hat sie ihr Atelier in Wippershain, direkt vor den Toren von
Bad Hersfeld. Dort lebt (und arbeitet) sie mit Ihrem Ehemann, dem
Bildhauer Volker Brüggemann. 1980-1992 lieferte sie u.a. Entwürfe für
die Porzellan- und Steinzeugproduktion der Fa. Rosenthal (Selb) und 1997
oblag ihr die Gestaltung eines Flugzeughecks für British Airways und
die Deutsche BA. Zu den wichtigsten Auszeichnungen in ihrer Karriere
zählen: 1. Preis Richard Bampi Wettbewerb (1969), Preis der J.
Brinckmann Gesellschaft (1975), Staatspreis Hamburg (1977), Ernennung
zum AIC-Mitglied (1979), Westerwaldpreis Deut. Keramik (1985), Preis der
1. Internationalen Triennale für Keramik in Kairo (1992). Arbeiten von
Antje Brüggemann finden sich in zahlreichen nationalen und
internationalen Museen.«
In dieser Ausstellung wird bis zum 10. Oktober 2016 eine Auswahl der
Steinzeug-Objekte präsentiert, die sich in der Sammlung des
Keramik-Museums Berlin befinden.
Ausstellungseröffnung in Anwesenheit der Künstlerin:
Donnerstag, 1. September 2016 um 19:00 Uhr
Zur Einführung spricht Frau Dr. Claudia Kanowski
Keramik-Museum Berlin (KMB)
Schustehrusstraße 13, 10585 Berlin-Charlottenburg
Öffnungszeiten:
Fr - Mo von 13:00 bis 17:00 Uhr
Eintritt 4,00 Euro, ermäßigt 2,00 Euro
Jeder letzte Montag im Monat: Eintritt frei
- Kunst und Kultur -
Carlos Hulsch zeigt neue Bilder von Eduardo Blidner
Noch bis zum 26. August ist in der Galerie Carlos Hulsch im Ku’dammkarree Kurfürstendamm 206-208 (Eingang Lietzenburger Straße) die Ausstellung des argentinischen Fotografen Eduardo Blidner „tango argentino” zu sehen.
Ungewollt ist diese Ausstellung zum Vermächtnis des Fotografen geworden, denn, bereits während er die Ausstellung und auch das gleichnamige Begleitbuch gemeinsam mit seinem Galeristen Carlos Hulsch vorbereitete, wußte der an den Rollstuhl gefesselte Fotograf, daß er die Vernissage in Berlin nicht mehr erleben würde.
Eduardo Blidners Sujet ist die Tangokultur in Buenos Aires, gleichwohl er auch Ausflüge in Architekturstudien, Landschaftsaufnahmen und die Aktfotografie unternahm. In seiner jüngsten, gewiß aber trotz seines Todes bestimmt nicht letzten Ausstellung, widmet er sich wieder dem Thema seines Lebens. Tänzerische Szenen sind dennoch wenig zu sehen, vielmehr wendet er sich dem Milieu und der Quelle des argentinischen Tangos zu. Bescheiden sagt der Künstler, daß er mit diesen Aufnahmen eine „künstlerische Dokumentation im ursprünglichen Umfeld“ habe schaffen wollen, „eine soziale Dokumentation von Kunst“. Diese Bilder sind wahrlich mehr als eine Dokumentation, denn sie erzählen. Sie erzählen die Geschichte der Menschen, die in einem tristen Milieu mit ihrer Kunst des Tanzens und Musizierens eine eigenständige die Epochen überdauernde Kultur geschaffen haben, die sich über die ganze Welt verbreitet hat. Der Tango hat seine eigene Gestik. Diese Gestik ist in den Bildern Eduardo Blidners das bestimmende Element. Das gilt selbst für die Aufnahmen, die fern des Tanzes zu liegen scheinen. Für die „Dokumentation“ hat Eduardo Blidner keine Mühe und keinen Aufwand gescheut. Selbst die Kleidung seiner Models hat er nach seinen Vorstellungen anfertigen lassen. In der modernen Stadt Buenos Aires hat er diejenigen Orte aufgespürt, wo noch der Atem des ursprünglichen Tangos zu spüren ist. Es sind aktuelle zeitgenössische Aufnahmen, dennoch scheinen sie aus dem Ende des 19. Jahrhunderts zu stammen.
Carlos Hulsch bereitet die Ausstellung „tango argentino” vor. Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Geschändeter Park verwächst seine Wunden
Nicht nur im „heißen Krieg“ werden unwiederbringliche Kulturgüter zerstört, sondern auch im „kalten Krieg“. Davon zeugt bis zum 13. November eine Ausstellung im Schloß Sacrow an der Krampnitzer Straße 33 in 14469 Potsdam.
Zerstört wurden hier etwa 30 Hektar eines Landschaftsparkes, der sich im früheren Grenzgebiet entlang der Havel zwischen Potsdam und Berlin, der Heilandskirche und dem Schloß Sacrow hinzieht. Es ist die zwischen der Havel und dem Sacrower See gelegene Halbinsel, von der aus sich vom Schloß Sacrow eine Landzunge in die Havel erstreckt. Dies ist eine Perle der Natur, die sich mit Sichtachsen auf die von Peter Lenne gestalteten Landschaften jenseits der Havel mit Pfaueninsel und dem Glienicker Park öffnet. An der Rückgewinnung der Sacrower Landschaftsgestaltung hat der frühere Gartenbaudirektor der Stiftung Schlösser und Gärten Prof. Michael Seiler entscheidenden Anteil. Während der Mauerzeit waren Schloß und Park nicht zugänglich. Ihre Schönheit wurden vornehmlich von Hunden und deren Ausbildern genossen, denn in dieser Abgeschiedenheit bildete der Zoll der DDR seine Suchhunde aus. In den unteren Ausstellungsräumen des Schlosses ist ein Kamin erhalten. Darüber hat gewöhnlich ein Bild des Ahnherren des Besitzergeschlechts seinen Ehrenplatz. In Schloß Sacrow prangte dort jedoch nach Auszug des Zolls das Porträt eines Hundes. Der Kamin ist noch erhalten, aber nicht mehr das Ensemble, nur ein Dokumentarfoto zeugt von dieser geschichtsträchtigen Kuriosität. Neben der eindrucksvoll aufbereiteten Darstellung der Wiederherstellung der Landschaft mit wundervollen Aufnahmen des Fotografen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Hans Bach wird den martialischen Grenzanlagen besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
Kurator Jens Arndt erläutert das Modell der Parklandschaft. Foto: Wecker
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Neue Ausstellung im Berliner Büro von SOS-Kinderdörfer
Auf der ganzen Welt hilft die Organisation „SOS-Kinderdörfer“ Kindern, die aus unterschiedlichen Gründen nicht in ihrer leiblichen Familie leben können.
In den Kinderdörfern leben sie in einer Ersatzfamilie. Ihre neuen Mütter und Väter stammen aus der jeweiligen Region. Damit wachsen die Kinder in ihrer vertrauten Kultur und Umgebung auf. SOS-Kinderdorf wird ausschließlich durch Spenden finanziert. Die Organisatoren sind auf die Güte der Menschen angewiesen. Häufig werden sie von Persönlichkeiten unterstützt, denen ihr Talent eine besondere Stellung im Gemeinwesen ermöglicht hat.
Solch eine Form der Spendenakquise sind die zweimal jährlich im Berliner Büro in der Gierkezeile 38 stattfindenden Ausstellungen von „SOS-Editionen“. International bekannte Künstler stellen der Hilfsorganisation neue originale Kunstwerke zur Verfügung, die zugunsten eines SOS-Kinderdorfes im Herkunftsland des jeweiligen Künstlers verkauft werden. Mit dem Kauf eines Bildes aus der SOS-Edition tragen die Besucher dazu bei, daß die Kinder in den SOS-Kinderdörfern auf der ganzen Welt ein liebevolles Zuhause finden.
Die Malerin DelCarmen. Foto: Wecker
Wie sehr dieses nötig ist, hat die Künstlerin Zoraida DelCarmen Dreesbach, deren Arbeiten dort gegenwärtig zum Verkauf und zur Besichtigung ausgestellt werden, am eigenen Leib erfahren. Bevor sie Meisterschülerin, eine international gewürdigte Künstlerin und eine in Spitzenrestaurants gefragte Sommeliere wurde, ist ihr selbst das Schicksal, wie es Millionen Straßenkinder teilen, widerfahren. Als sie fünf Jahre alt war, starb die Mutter. Der Vater war Alkoholiker. Ihn sah sie über Wochen nicht. Sie lebte fortan auf der Straße und hatte noch die Verantwortung für ihren jüngeren Bruder Marcus. Das Jugendamt griff die Geschwister auf und brachte sie in einer Pflegefamilie unter. Damit begann für die Geschwister ein fünf Jahre währendes Martyrium. Die Pflegefamilie war nur an den Sozialleistungen interessiert. Täglich gab es Schläge. Nachts wurde DelCarmen vom Pflegevater mißbraucht. Bis heute trägt ihr Körper Spuren aus dieser Zeit. Die schweren Verletzungen blieben beim Sportunterricht nicht unbemerkt, und dank des Engagements einer Lehrerin kam sie mit ihrem Bruder in das neueröffnete Kinderdorf in Panama City. Das war ein Glück größer als ein Lottotreffer, denn es sind weltweit 65 Millionen Kinder die solche Hilfe, brauchen. Erstmals spielte sie mit anderen Kindern, aß am Tisch und nicht am Boden, schlief nachts in einem Bett und erfuhr, daß es ein Weihnachtsfest gibt. Statt Schläge erhielt sie liebevolle Zuwendung. Diesem Dorf, das ihr gewissermaßen ein neues Leben schenkte, soll den kompletten Erlös der aus ihrer Ausstellung verkauften Bilder bekommen.
Botschafter Dr. Guido Spadafora beglückwünscht DelCarmen zur Ausstellung.
Foto: Wecker
Mit Stolz blicke ich auf die Bilder von DelCarmen“, sagte der Botschafter Panamas Dr. Guido Spadafora zur Eröffnung der Ausstellung. „Mit ihrer lebhaften Farb- und Formenvielfalt spiegeln ihre Werke das panamaische Lebensgefühl wieder“. Das trifft den Kern, denn ganz unterschiedlich sind ihre Techniken und Sujets: Es sind innige Kinderporträts mit großen sprechenden Augen, junge Frauen, die ihre Schönheit zu Markte tragen müssen, Anklagen gegen staatliche Repression und Gewalt gegen Kinder, abstrakte Arbeiten und den Versuch, den exzellenten Geschmack schwerer Rotweine in Farbe und Linien darzustellen.
Die Ausstellung ist Montag bis Freitag von 10-16 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
FW
Die Kinderporträts ziehen den Betrachter in den Bann.
Foto: Wecker
FW - Gastautoren, Gesellschaft, Kunst und Kultur -
Das Keramik-Museum Berlin lädt herzlich zur Eröffnung der Sonderausstellung "Margret Weise zum 75. Geburtstag - eine kleine Retrospektive"
in Anwesenheit der Künstlerin ein.
»Margret Weise: 1941 geboren in Naumburg, 1959 Abitur, 1961 Töpfergesellin Bürgel / Thür., 1963-65 Lehrerin für theoretische und praktische Berufsausbildung im Töpferhandwerk, 1965 Meisterin im Töpferhandwerk, 1967 Werkstatt in Bad Kösen, 1972 Aufnahme in den Verband Bildender Künstler (VBK), seit 1978 Werkstatt in den Naumbuger Weinbergen und bis heute dort freischaffend tätig.«
Ausstellungseröffnung: Freitag, 22. Juli 2016 um 19:00 Uhr (Ausstellung bis 22. August 2016)
Keramik-Museum Berlin (KMB)
Schustehrusstraße 13, 10585 Berlin-Charlottenburg
Öffnungszeiten:
Fr - Mo von 13:00 bis 17:00 Uhr
Eintritt 4,00 Euro, ermäßigt 2,00 Euro
Jeder letzte Montag im Monat: Eintritt frei
Die Ausstellung der Nationalgalerie „Mit anderen Augen – Surreale Welten“ wurde verlängert und ist noch bis zum 18. September 2016 in der Sammlung Scharf-Gerstenberg zu sehen.
»Durch die sanierungsbedingte Schließung der Neuen Nationalgalerie ergibt sich die einmalige Gelegenheit, den erweiterten Surrealismus-Begriff der Sammlung Scharf-Gerstenberg auch auf Werke aus dem Bestand der Nationalgalerie auszudehnen. Zugleich bietet sich die Möglichkeit, mit den rund 30 neu hinzugekommenen Werken aus der Nationalgalerie auch die Werke der Sammlung Scharf-Gerstenberg mit anderen Augen zu betrachten: Statt des bisherigen chronologischen Ausstellungsparcours stehen diesmal thematische Kriterien im Vordergrund.«
Sammlung Scharf-Gerstenberg
Schloßstraße 70, 14059 Berlin-Charlottenburg
Öffnungszeiten:
Mo geschlossen
Di, Mi, Do, Fr.Sa, So. von 10:00 bis 18:00 Uhr
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