Gewöhnlich darf man den Turm des Rathauses Charlottenburg leider nicht besteigen. Nicht, weil das niemand schaffen würde - die Bürokratie allein schafft es nicht, wie es scheint. Immerhin überwinden sie auch dieses Jahr mal wieder ihre eigenen viel gewaltigeren Stufen Hürden: die Anmeldung zur Rathausturmbesteigung ist ab sofort möglich!
Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf bietet in diesem Jahr zum zweiten Mal am Tag des offenen Denkmals am Freitag, 12. September 2008, von 14:00 bis 18:00 Uhr die Möglichkeit an, den Turm des Rathauses Charlottenburg an der Otto-Suhr-Allee 100 zu besteigen und die wunderbare Aussicht von oben zu genießen. Der Aufstieg wird im Viertelstundenrhythmus organisiert. Deshalb ist eine telefonische Voranmeldung notwendig.
Diese ist ab sofort unter Tel 9029-12300 möglich. (siehe auch Pressemitteilung des Bezirksamtes)
Vor dem Aufstieg muß eine Einverständniserklärung unterschrieben werden, aus der hervorgeht, dass die Turmbesteigung auf eigene Gefahr erfolgt.
Soweit die bürokratischen Hürden - na Bravo! - geht doch!
Weitere Fotos vom Rathaus Charlottenburg sind in der Galerie auf den Kiezer Webseiten (Galerie Berlin-Charlottenburg) zu sehen - und viel Spaß auf dem Turm! - man kann von dort sicher auch sehr schön in unseren Kiez schauen.
- Geschichte, Kiez -
65 Jahre nach dem NS-Todesurteil gegen Franz Jägerstätter (1907-1943) finden morgen am Sonntag, 6. Juli 2008 Gedenkveranstaltungen statt.
Eröffnet werden soll das Gedenken um 10:00 Uhr mit einem Gottesdienst in der Kirche "Maria Regina Martyrum" in Berlin-Plötzensee. Um 15:00 Uhr ist eine Veranstaltung vor dem ehemaligen Reichsmilitärgericht und Reichskriegsgericht ("Blutjustiz-Gebäude"), wo eine Gedenktafel an Franz Jägerstätter erinnert. Dieser Bau befindet sich sich ja in Kieznähe am Lietzensee an der Witzlebenstraße 4-10 (U-Bhf. Sophie-Charlotte-Platz) und ist uns gut bekannt.
Sicher nicht nur eine Gelegenheit, Franz Jägerstätter zu gedenken. Gibt es doch selbst heute viel zu vieles in der Welt, was dem Geschehen damals gleicht. Das aber nicht nur in Diktaturen, undemokratischen Staaten - sogar in sog. demokratischen Staaten sind immer wieder durchaus ähnliche Tendenzen zu erkennen - und sogar bei uns im Kiez gibt es vereinzelte Personen, die sich gelegentlich herablassen "Willen brechen zu wollen" und "Femegerichte" abzuhalten, um womöglich den Weg für sich selbst rücksichtslos freizuhalten. Wohlgemerkt: undemokratische Tendenzen möglicherweise, direkt vergleichen kann man das nicht. Da kann man nur hoffen, daß es nicht wieder so weit wie damals kommen wird. Da kann man nur sagen: Wehret den Anfängen! Auch einfach (nur) mit Arroganz von Macht kann das schon etwas zu tun haben - und gerade die kümmerlichsten Figuren lechzen danach - damals wie heute.
Ach ja, da wäre noch etwas ....
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- Geschichte, Gesellschaft, Politik -
das da sitzt im Hof allein ..... ?
- Geschichte, Kiezfundstücke, Kunst und Kultur -
Letzte Woche im "
Freiraum": Ein neuer Besucher zeigte uns
seine Webseite mit vielen Schätzen. Ein Archiv mit ca. 14 000 Fotos liegt dort, darunter wahre Perlen (auch aus unserem Kiez), z.B.
- "Bei Wolfgang Neuss 11.04.1985"
- "Franz Josef Strauss im Schloß Charlottenburg 21.11.1983"
- und wie aktuell: "Fußball Deutschland Türkei 26.10.1983"
- "Danckelmannstr.45 gesprengte Hinterhäuser 14.04.83"
- "Chaotenburg vom 1. bis 13.07.1983"
- "Demo wegen Räumung Danckelmannstraße,Chaotenburg 28.06.1983"
- "Engelhardt Brauerei Kraftwerk Charlottenburg 1983"
- "Konzert Ton Steine Scherben 1981"
- "Konzert Fliegenpilze 30.04.1983"
Viel Spaß beim Stöbern! (MeinTip: auf Bildindex klicken)
Und vielen Dank an den Fotografen für seine Arbeit, den Besuch und den Hinweis.
- Geschichte, Kiez, Menschen im Kiez -
Gerade hatten wir mit dem Kiezspaziergang zum neuen Altstadtpfad das Thema der Geschichte von Charlottenburg.
Dazu noch ein Lesetip aus dem Berliner Blog "Berlin Street" mit weiteren Fakten über Charlottenburg:
"Als Buffalo Bill nach Charlottenburg kam"
- Geschichte, Netzfundstücke -
Heute stellte die
Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen mit ihrem 78. Kiezspaziergang die neue
Altstadttour vor. Gekommen waren um die siebzig interessierte Spaziergänger und wie schon im Jahre 2003 war auch das Kiez-Web-Team diesmal wieder mit auf Tour. Am Rathaus Charlottenburg ging es los und all den 13 Stationen des neuen Altstadtpfades folgend, bis zum Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Schloßstraße.
Neu und Alt - die neue Stele und die alte Tafel des Altstadtpfades am Rathaus Charlottenburg:
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- Geschichte, Kiez -
Eine Auswahl zu Veranstaltungen, deren Orte auch außerhalb des Kiezes liegen.
Veranstaltungen im und am Kiez sind immer bei den "Terminen" auf der Kiezer Webseite zu finden.
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- Geschichte, Kunst und Kultur -
Anfang April wurden so nach und nach u.a. an der Schloß- und Nehringstraße neue Stelen aufgestellt. Sie sind von der Firma Wall, das konnte man sofort erkennen, das steht ja groß darauf. Aber was sollte das werden, hatten wir uns damals gefragt. So standen oft Gruppen von Anwohnern davor, schauten sich diese merkwürdigen neuen Teile an und rätselten gemeinsam, was das denn nun werden sollte - denn Informationen dazu gab es nicht. Das hielt man anscheinend nicht für nötig, auch nicht seitens des Bezirksamtes. Anwohner informieren, vielleicht sogar beteiligen an Vorhaben, die ihren Kiez, ihr Wohnumfeld betreffen, vor ihrer Haustür passieren - das kam ihnen wohl nicht in den Sinn?
So mußten wir uns die entsprechenden Informationen eben mit der Zeit selbst besorgen.
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- Geschichte, Kiez, Politik -
In den Kiezer Hinterhöfen gibt es immer wieder etwas zu entdecken, hatte ich zuletzt im November 2007 hier im Kiezer Weblog geschrieben.
Hier nun ein Bild in einem Hinterhof am Spandauer Damm 65. Es ist der gleiche Hinterhof, aus dem wir im letzten Jahr den interkulturellen Mädchen- und Frauenladen LiSA e.V. vorgestellt hatten.
- Geschichte, Kiez, Kiezfundstücke -
Der Kaiserdamm, Teil der stark befahrenen, in westlicher Richtung ansteigenden Magistrale, bildet den Südrand des Gevierts des Klausenerplatz-Kiezes. An einem hellen Sonntagmorgen ohne Autoverkehr bietet er einen grandiosen Blick hinab bis zur Siegessäule, bei Regen steht das Wasser knöcheltief in den Spurrillen. Der Name der 1906 eröffneten Prachtstraße, gegen dessen geplante Änderung in „Adenauerdamm“ die Westberliner Bevölkerung 1967 erfolgreich protestierte, steht für das vornehme Charlottenburg zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Prächtige Bürgerhäuser mit endlos großen Wohnungen hinter reich verzierten Fassaden entstammen einer Epoche, als der Kaiserdamm noch ein Flanierboulevard war. Am Haus Nr. 28 erinnert eine Gedenktafel an den Schriftsteller Alfred Döblin, der hier von 1930 bis 1933 lebte und als Neurologe praktizierte.
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Andrea Bronstering - Gastautoren, Geschichte, Kunst und Kultur -
Dieses Jahr hatten wir ein selten frühes Osterfest. Folglich ist auch dieses Jahr der Himmelfahrtstag, wie Ostern, so früh wie zuletzt im Jahre 1913. Damit fällt der Himmelfahrtstag, von einigen auch als "Vatertag" genutzt, auf den 1. Mai, den "Tag der Arbeit". Zusätzlicher Effekt: ein Feiertag weniger.
Wie schon gesagt, beides war zuletzt im Jahre 1913 der Fall - mit dem Unterschied, daß es den "Tag der Arbeit" damals noch gar nicht als Feiertag gab. Somit ist das Zusammenfallen der beiden Feiertage ein echtes Novum.
Der "Tag der Arbeit" wurde erstmalig am 15. April 1919 von der Weimarer
Nationalversammlung zum gesetzlichen Feiertag erklärt. (ausführliche
Darstellung bei Wikipedia)
Das nächste Mal wird das erst wieder im Jahre 2160 eintreffen. Das dürfte ja unter den gegebenen Umständen von uns allen keiner mehr erleben. Also müssen wir es dieses Jahr wohl richtig krachen lassen....... ähhh, ich meine feiern natürlich, friedlich feiern!! - Korken krachen lassen, ne richtige Sause halt! Mit dem Kremser mitten im "schwarzen Block"...... wär doch mal was wirklich Neues...... und kommt so schnell nicht wieder!!
- Geschichte, Gesellschaft, Politik, ZeitZeichen -
Jetzt sind die neuen Stelen bestückt worden. Zwei davon hatten wir hier im Kiezer Weblog kurz nach dem Aufbau gezeigt. Die so bezeichneten Info-Stelen sind damit wohl das touristische Leitsystem geworden, wie in der Berliner Morgenpost vom 10.04.2008 aus einem anderen Bezirk berichtet. In Deutsch und Englisch wird zur Geschichte geschrieben, Pläne und z.T. historische Bilder ergänzen das Angebot. Einzeln durchnummeriert, wird jeweils auf den nächsten Standort verwiesen. Die Idee wird möglicherweise vom Bezirksamt stammen, welches im Netz auch einen "Altstadtpfad Charlottenburg" vorstellt - dazu noch einen entsprechenden Kiezspaziergang vom 08.02.2003, den das Kiez-Web-Team damals sogar mitgemacht hatte (eigene Fotos davon sind in der Galerie auf den Kiezer Webseiten zu finden).
- Geschichte, Kiez, Kiezfundstücke -
Im Jahre 1871 wird Berlin zur Hauptstadt des neu gegründeten Deutschen Reiches. In der Folge beginnt ein Prozess beispielloser großstädtischer Verdichtung. Lebten im Jahr der Reichsgründung erst 826 000 Menschen in Berlin, sind es 1914 bereits 3,6 Millionen. In dieser Gründerzeit des exponentiellen Wachstums prägen Tempo und Härte die nervöse Stadt, die den Stillstand nicht zu kennen scheint und kulturelle Einflüsse aller Art absorbiert. Die Metropole als Integrationsmaschine, die nicht mehr zwischen Eigenem und Fremdem unterscheidet, wird selbst zum Thema der Literatur. Einer der ersten Autoren dieser Entwicklung ist der Schweizer Robert Walser, der von 1905 bis 1913 in Berlin, genauer: in Charlottenburg unter stetig wechselnden Adressen lebt, meist bei seinem Bruder Karl, einem bekannten Maler und Grafiker. In der Kaiser-Friedrich-Str. 70 erinnert eine Gedenktafel an diesen Wegbereiter der literarischen Moderne.
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Andrea Bronstering - Gastautoren, Geschichte, Kunst und Kultur -
... stellvertretend für alle in der Welt, die umgekommen sind und auch heute noch ermordet werden.
Stellvertretend auch: Mißachtung für alle, die Mörder "machen", beauftragen, losschicken, zulassen und auch noch decken - sogar von "offiziellen" und staatlichen Stellen.
Eine andere Welt ist möglich! - Das Engagement geht weiter!
- Geschichte, Gesellschaft, Politik, ZeitZeichen -
Klaus Wowereit, seines Zeichens Regierender Bürgermeister von Berlin, hat unbestritten das Zeug zum Produzenten geflügelter Worte. Sein Befund, Berlin sei arm, aber sexy, ist noch in aller Munde und ziert sogar Einkaufstüten. Unvergessen auch sein flapsiger Kommentar zur Selbstveröffentlichung seiner Homosexualität im Sommer 2001: „Und das ist auch gut so.“ Mit seinem reklamierten Stolz befindet sich der Regierende in guter Gesellschaft: So leben in der deutschen Hauptstadt geschätzte 200 000 Schwule und Lesben, und der CSD, der jedes Jahr Ende Juni karnevalsähnlich gefeiert wird, ist längst als Touristenmagnet der Stadt etabliert. Doch kann Partygänger Wowereit nur deshalb so heiter dreinschauen, weil er auf den Schultern von Riesen steht. Besonders auf denen von Magnus Hirschfeld, dem Ahnherrn der deutschen Schwulenbewegung, an den eine bronzene Säule vis-à-vis des Rathauses Charlottenburg erinnert.
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Andrea Bronstering - Gastautoren, Geschichte, Gesellschaft -