Gestern im Kiez am Klausenerplatz: Geheimnisvolles Treffen im schwer bewachten Hinterzimmer. Preußen lebt also noch (oder wieder). Vielleicht liegt es ja an der Nähe zum Schloß Charlottenburg.
In Köpenick gibt es dagegen noch (oder wieder) Zilles Stubentheater - sogar mit Kaiserloge.
Schade, eigentlich hat er doch bei uns gewohnt.
- Kiezfundstücke, Kunst und Kultur -
- Sport & Spiel - Umsonst & Draußen
- Der Landessportbund hat auch in diesem Jahr für alle an Sport und Bewegung interessierte Bürgerinnen und Bürger kostenfreie Sportangebote in Charlottenburg-Wilmersdorf eingerichtet. Treffpunkte sind die Senioren-Aktivplätze im Preußenpark und Lietzenseepark. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Im Lietzenseepark können Sportbegeisterte vom 22. Juli bis zum 24. September 2013 montags und dienstags von 16:00 bis 17:00 Uhr mit Betreuung durch Frau Jakoby (SG Schöneberg) kostenlos trainieren.
- Unter dem Motto „Mädchen aktiv und draußen“ finden auch in diesem Jahr wieder in den Sommermonaten vom 02. Juli bis zum 12. September 2013, jeweils montags, dienstags und donnerstags von 16:00 bis 19:00 Uhr, sportliche Aktivitäten für Mädchen statt. Zwei sportlich aktive Frauen bieten Ballsportarten, Tischtennis, Fangspiele, und vieles mehr an.
Treffpunkt ist donnerstags auf dem Bolzplatz im Lietzenseepark (Höhe Kaiserdamm).
- Kunst im Heizwerk
In einem ehemaligen Heizwerk auf dem Gelände der Schloßpark-Klinik sollen Kunstwerke von Psychiatriepatienten ausgestellt werden - so berichtete die Berliner Morgenpost. Ob es sich dabei wohl um dieses kleine versteckte Häuschen handelt?
Die Finanzierung ist allerdings noch nicht gesichert. Dafür hat das Bezirksamt natürlich kein Geld übrig - wohl aber, um ihren Partei-Günstlingen Poller vor die Haustür zu verschieben.
* Berliner Morgenpost vom 22.06.2013
- Stadtrat auf Rosen(mädchen)jagd
Bezirksstadtrat Marc Schulte (SPD) mag anscheinend Rotes und Grünes nicht so gern. Das haben wir erst küzlich hier und dort erfahren müssen. Jetzt will er auch noch Rosenmädchen fangen, bzw. stärker kontrollieren. Passanten sollen angeblich in der Wilmersdorfer Straße Rosen von Mädchen "in betrügerischer Absicht" überreicht bekommen und dann ein paar Meter weiter gezwungen werden, einen Euro dafür zu zahlen.
Na dann - Betrüger mögen auch wir echt nicht. Darüber berichtete die
* Berliner Morgenpost vom 21.06.2013
- Kunst und Kultur, Menschen im Kiez -
- Fête de la Musique
Jedes Jahr am 21. Juni - Fête de la Musique: umsonst und in der ganzen Stadt. Bei Kotti & Co, der Mietergemeinschaft am Kottbusser Tor, können alle selber Musik machen und ihre Stimme gegen hohe Mieten und Verdrängung erheben.
In Charlottenburg dabei (ab 17:00 Uhr):
Cafe Theater Schalotte
Behaimstr. 22, 10585 Berlin
- "Musikgeschichte in der Potsdamer Straße"
>> Vor 130 Jahren, 1883, zog die Königliche Hochschule für Musik in die
Potsdamer Straße. Sie wurde von Joseph Joachim geleitet, an ihr
unterrichteten Max Bruch und Friedrich Kiel, der in der Lützowstraße 92
wohnte, und viele andere. Vor 125 Jahren erwarb die Hochschule die
"Sammlung alter Musikinstrumente" und gründete das Berliner
Musikinstrumenten-Museum, das in der Bauakademie untergebracht wurde.
Heute befindet es sich am Kulturforum, in der Nachbarschaft von St.
Matthäus und Philharmonie. <<
Letzter Rundgang mit Sibylle Nägele und Joy Markert in der Reihe: "Schaut sie an, die Landstraße im
Städtemeer" in Kooperation mit den Museen Tempelhof-Schöneberg.
Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung beim Museum Schöneberg wäre schön: Tel. 030-90277 6163.
Samstag, 22. Juni 2013 um 14:00 Uhr
Treffpunkt: Potsdamer Straße 88/Ecke Lützowstraße, Berlin-Schöneberg
- Lichtbildervortrag im Keramik-Museum Berlin: Kristallglasuren
Am kommenden Sonntag findet im Keramik-Museum Berlin ein Lichtbildervortrag von Werner Gnegel zum Thema der aktuellen Ausstellung "Kristallglasuren" statt.
Porzellangefäße mit Kristallglasuren von Werner Gnegel werden aktuell neben der Ausstellung im Keramik-Museum Berlin auch im Museum Schloß Fürstenberg der Porzellanmanufaktur Fürstenberg/Weser (bis Oktober) und noch bis 23. Juni in der Berliner Galerie Theis gezeigt.
Mit dem Eintritt von 5 Euro können alle drei derzeit präsentierten Sonderausstellungen besichtigt werden.
Sonntag, 23. Juni 2013 um 17:30 Uhr
Keramik-Museum Berlin (KMB)
Schustehrusstraße 13, 10585 Berlin-Charlottenburg
Weitere Veranstaltungen immer auch
auf der Terminseite vom
Klausenerplatz.
- Kunst und Kultur -
Zahlreiche Science-Fiction-Romane und Filme haben sich mit dem Thema beschäftigt. Wann kommen sie, die Außerirdischen? Von welchem Planeten mögen sie wohl kommen - dort draußen aus den Sternenhaufen und Galaxien? Welche Technik haben sie entwickelt, um diese riesigen Entfernungen zu überwinden?
Schon lange haben sich die Menschen diese Fragen gestellt und auch nach ihnen gesucht. SETI@home läuft immer noch und ist ein Musterbeispiel für "verteiltes Rechnen", bei dem sich jeder mit seinem PC von zu Hause aus bei der Suche nach außerirdischer Intelligenz beteiligen kann. Eine spannnende Angelegenheit und auch mit anderen Projekten nützlich für die Wissenschaft.
Bereits im Jahr 2006 machten zahlreiche Passanten seltsame Beobachtungen am Charlottenburger Nachthimmel. Gegen 1 Uhr 32 soll damals ein breiter, rötlicher-gelber Lichtstreifen über dem Hauptgebäude des Charlottenburger Schlosses gestanden haben. Außerdem wurden über dem Klausenerplatz zwei silbern-blinkende Flugobjekte gesichtet. Kontakt haben die Besucher damals allerdings nicht aufgenommen. Das leuchtet ein. Intelligente Lebensformen, die in der Lage sind interstellare Entfernungen zurückzulegen, dürften nicht nur technisch so viel weiter entwickelt sein, daß sie wohl das Grausen kriegen würden bei einem Kontaktversuch mit irdischen Regierungen oder gar dem Militär.
Jetzt haben die Außerirdischen nach ihrer weiten Reise einen anderen Weg der Kontaktaufnahme gewählt und das dürfte selbst uns verständlich erscheinen. Sie besuchen die Kinder in der Nehring-Grundschule. Und das sieht sehr friedlich aus.
Sie sind herzlich eingeladen, bei der Ankunft dabei zu sein.
Die Klassen 6A und 6B zeigen das Theaterstück: "Die Besucher".
Mittwoch, 12. und Donnerstag 13. Juni, jeweils um 10:00 Uhr
Freitag, 14. Juni 2013 um 19:00 Uhr
Nehring-Grundschule, Nehringstr. 9-10
- Kinder und Jugendliche, Kunst und Kultur, Wissenschaft -
- Zillestraßenfest "Unser Sommer, unser Kiez!"
Die Veranstalter, der Jugendclubring Berlin e.V. in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt Charlottenburg-Wilmersdorf, laden alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen aus dem Kiez und den umliegenden Bezirken zum Mitfeiern ein.
Zahlreiche Mitmachangebote für die ganze Familie, Hüpfburg, Torwandschießen und weitere Spiele, ein Infomarkt lokaler Einrichtungen, ein buntes Live-Programm auf der Open-Air-Bühne und natürlich Speis & Trank versprechen ein ereignisreiches und ausgelassenes Nachbarschaftsfest. Ein besonderer Gast ist in diesem Jahr die Junge Deutsche Oper, die sich mit einem Mitsingkonzert, einer Instrumentenvorstellung durch Mitglieder des Opernorchesters sowie mit verschiedenen Mitmachangeboten auf viele kleine und große Opernfans, und solche, die es werden wollen, freut. Auch die Junge Staatsoper wird mit einem Stand und Mitmach-Workshops vertreten sein.
Freitag, 7. Juni 2013 von 15:00 bis 21:00 Uhr
Zillestraße 54 vor dem Haus der Jugend Charlottenburg, 10585 Berlin-Charlottenburg
- "Was Kunst Du?" - Straßenkünstler- und Musiker-Wettbewerb in der Spandauer Altstadt
Marcel Krüßmann (eher bekannt als "Icke"), Musiker vom Kiez am Klausenerplatz, lädt ein:
>> Am 8.6.2013 findet ein Straßenmusikerwettbewerb statt, der ERSTE Berliner Straßenmusikerwettbewerb!! Der Gewinner bekommt die Möglichkeit, drei Songs im Studio aufzunehmen und am Abend einen Auftritt in der Freilichtbühne der Zitadelle Spandau (die besten Drei). Ihr spielt auf fünf Bühnen in der Altstadt, wobei Eure Gage der jeweilige Huterlös ist. Für Essen und Trinken ist gesorgt. <<
Samstag, 8. Juni 2013 von 11:00 bis 18:00 Uhr
Altstadt Spandau
Weitere Veranstaltungen immer auch
auf der Terminseite vom
Klausenerplatz.
- Kinder und Jugendliche, Kunst und Kultur -
Die Galerie am Savignyplatz lädt am kommenden Freitag herzlich zur Eröffnung einer neuen Ausstellung ein:
Anke Rische
"Berlin-Collagen"
>> Anke Rische zählt nicht zu den vielen in Berlin arbeitenden Künstlern, welche die touristischen Highlights oder Banalitäten im Stadtbild, wie U-Stationen, Brücken oder Straßenübergänge, abscheulich finden. Die Berlinerin, die in Dresden studiert hat und 1998 die Hochschule als Meisterschülerin von Max Uhlig verließ, besetzt die neue deutsche Hauptstadt positiv. Mit ihren Collagen aus farbigen Papieren bringt sie ein zauberhaftes, traumseliges Berlin hervor, dessen Architektur weibliche Gestalten, Damenhüte und kühne Kleider-Kreationen beleben. Die filigrane Weltsicht ihrer Blätter, ein Hauch Pariser Formenstrenge, verknüpft mit einer leisen Erinnerung an Marie Laurencin, animieren den Betrachter. <<
Eröffnung am Freitag, 7. Juni um 20:00 Uhr
Ausstellung vom 8. Juni bis zum 10. Juli 2013
Öffnungszeiten: Mo bis Fr 15:00 - 19:00 / Sa 11:00 - 15:00 Uhr
Galerie am Savignyplatz (jetzt am Klausenerplatz!)
Nehringstraße 29
14059 Berlin-Charlottenburg
- Kunst und Kultur -
- Einwohnerversammlung zum Bezirkshaushalt
Die Vorsteherin der Bezirksverordnetenversammlung
Charlottenburg-Wilmersdorf lädt zu einer Einwohnerversammlung zum Bezirkshaushalt ein. Judith Stückler:
"Im August 2013 wird der Entwurf des Bezirksdoppelhaushaltsplans 2014/15 eingebracht und im September 2013 zur Abstimmung in der BVV stehen. Im Mittelpunkt der Beratungen wird die Realisierung der zum Bezirksdoppelhaushaltsplan 2012/13 gefassten Beschlüsse des Bezirksamts zu strukturellen Einsparungen durch den Verkauf von Grundstücken sowie die Schließung von bezirklichen Einrichtungen stehen.
Die Kommunalpolitik will sich in der Einwohnerversammlung rechtzeitig der erforderlichen Diskussion stellen, und das Bezirksamt wird erforderliche Informationen geben. Dabei steht erneut die zukünftige Finanzierung der bezirklichen Aufgaben im Mittelpunkt, die an erheblichen strukturellen Schwächen, insbesondere durch die Kosten- und Leistungsrechnung und die damit verbundene Budgetierung, leidet. Auch die Auswirkungen weiterer Einsparungen im Personalbereich sind zu beachten.
Die Bezirksverordnetenversammlung hat daher bereits im letzten Jahr beschlossen, eine Einwohnerversammlung einzuberufen."
Dienstag, 11. Juni 2013, um 19:30 Uhr
Rathaus Charlottenburg (BVV-Saal/3.Etage), Otto-Suhr-Allee 100
Dazu meldet die Presse, daß die Bezirke jetzt mehr Geld vom Senat erhalten sollen.
* Berliner Zeitung vom 30.05.2013
* Berliner Morgenpost vom 30.05.2013
Noch neuere Meldungen besagen, daß die eben vorgelegten Ergebnisse der Volkszählung finanzielle Konsequenzen für die Stadt haben könnten, da in Berlin ca. 180 000 Menschen weniger als bisher angenommen leben sollen. Das soll aber nicht nur zukünftig weniger Geld bringen, sondern es müßten sogar Gelder aus dem Länderfinanzausgleich zurückgezahlt werden.
Dazu hat die Zählung auch noch ergeben, daß es in Berlin etwa 2900 Wohnungen weniger gibt als bislang angenommen. Berlin ist eine Mieterstadt, das war bekannt. Etwa 84 % der Berliner wohnen zur Miete. Das zeigt aber auch erneut, wie wichtig bezahlbarer Wohnraum ist.
* Der Tagesspiegel vom 31.05.2013
* Potsdamer Neueste Nachrichten vom 31.05.2013
- Leitung des Museums Charlottenburg-Wilmerdorf wechselt
Die jetzige Leiterin des Museums Charlottenburg-Wilmerdof, Birgit Jochens, geht Ende Juni in den Ruhestand. Eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger ist uns bisher nicht bekannt. Die letzte Info lautete: das Bezirksamt hätte die Stelle ausgeschrieben.
* Berliner Morgenpost vom 30.05.2013
- Ausstellung und Workshops „Es war einmal … in Afghanistan“
Ab sofort können sich interessierte Kinder und Jugendliche für die Ferien-Workshops des interkulturellen Projektes "Es war einmal … in Afghanistan" in der Kommunalen Galerie Berlin, Hohenzollerndamm 176, 10713 Berlin anmelden.
- Workshop I für Kinder und Jugendliche von 12 bis 18
24.6. – 5.7.2013, Mo bis Fr, jeweils von 13 bis 16 Uhr
>> Fotografie ist mehr als auf den Auslöser drücken. Wir wollen mit Fotos Geschichten erzählen, indem wir afghanische Märchenvorlagen szenisch umsetzen. Dabei lernen wir nicht nur das Land, seine Geschichten und Fotografie-Techniken kennen. Wir entwerfen Szenen, bauen Sets, gestalten Kostüme, setzen Licht und entwickeln eine eigene Wirklichkeit in Bildern, die in der Ausstellung präsentiert werden. <<
- Workshop II für Kinder von 6 bis 12
8.7.-12.7.2013, Mo bis Fr, jeweils 10-14 Uhr
>> Märchen sind Geschichten, die über Generationen hinweg von Mund zu Mund überliefert werden. Zunächst existieren sie nur in den Köpfen der Menschen. Irgendwann wurden sie zum ersten Mal schriftlich festgehalten. Vielleicht sogar mit einer Feder... Wir wollen afghanische Märchen entdecken und zeichnerisch in Bilder übertragen. Gemeinsam gestalten wir Schritt für Schritt ein großes Märchenbild mit Feder und in blauer Tinte, das in ein fernes Land, eine andere Zeit und eine neue Wirklichkeit führt. Das fertige Gemälde wird in der Ausstellung präsentiert. <<
Beide Workshops sind kostenfrei. Es können jeweils bis zu 15 Personen teilnehmen.
Weitere Informationen und Anmeldung beim Bezirksamt oder unter www.o-u-a-t.com.
- Kinder und Jugendliche, Kunst und Kultur, Politik -
Anfrage an TeleColumbus am 8.05.213
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Mieterbeirat Klausenerplatz ist gewählter Vertreter der GEWOBAG-Mieter im Gebiet des Klausenerplatz-Kiezes in Berlin-Charlottenburg.
In dieser Funktion möchte ich Ihnen einige Fragen zum Thema Grundverschlüsselung der privaten Digitalsender in Standardauflösung (SD) stellen, da uns auch immer wieder Mieter deswegen aufsuchen.
Da die Häuser bzw. Wohnungen der GEWOBAG hier vor Ort komplett durch TeleColumbus mit Kabelfernsehen versorgt werden, haben die Mieter nicht die Möglichkeit, einen anderen Kabel-TV-Anbieter zu wählen.
Insbesondere auch daher kommen bei uns als Mietervertretung immer wieder Fragen diesbezüglich auf.
Laut Entscheidung des Bundeskartellamts (PDF) dürfen die SD-Kanäle der privaten Sendeanstalten nicht mehr verschlüsselt ausgestrahlt werden, sondern müssen frei zu empfangen sein.
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Mieterbeirat Klausenerplatz - Gesellschaft, Gewerbe im Kiez, Kunst und Kultur, Politik, Technik -
Den Büchnerpreis hat er 2011 bekommen, im laufenden Jahr ist er 70 Jahre alt geworden, da darf einer der wirkmächtigsten Autoren der Gegenwart ruhig Rückschau auf sein literarisches Leben halten. Friedrich Christian Delius, der kieznah am Lietzensee wohnt, hat seine biografischen Skizzen, unterlegt mit nostalgischen Fotos, unter dem trügerischen Titel „Als die Bücher noch geholfen haben“ vorgelegt – trügerisch deshalb, weil (nicht nur) seine Bücher auch heute helfen, Kindle Fire und Konsorten zum Trotz. Sie helfen gegen die Floskeln, Phrasen und Textbausteine aller Zeiten, in Delius’ Fall gegen jene der ausklingenden Adenauerära wie gegen jene der totalitären Wortführer von 68; heute helfen gute belletristische Bücher gegen den Imperativ der permanenten Selbstvermarktung und die Gefällt-mir-Einfalt von Facebook. In der vorliegenden Chronik präsentiert sich der selbst ernannte Literaturidealist F. C. Delius von allen Seiten, als junger Debütant, sorgfältiger Lektor, mutiger Verleger, Stipendiat mit der Chuzpe zum Hausfriedensbruch und en passant als virtuoser Autor.
Es passt ganz schön viel hinein in ein modernes Dichterleben. Als er 1964, noch als Student, im Kreis der „Gruppe 47“ die Bühne betritt, akquiriert er mit seiner Lesung gleich den umtriebigen Impressario des Literaturbetriebes Walter Höllerer als Doktorvater. Im selben Jahr gründet Klaus Wagenbach in Berlin seinen Verlag, publiziert erste Gedichte des Unbekannten und nimmt ihn 1970 nach seiner Promotion mit dem hinreißenden Titel „Der Held und sein Wetter“ als Lektor ins Kollektiv. Die aufkommende Diskussion um die Strategie der Roten Armee Fraktion setzt die linke Szene unter Dauerspannung. Entnervt von den endlosen Debatten um Solidarität mit der inhaftierten Ulrike Meinhof verlässt F. C. Delius 1973 den Wagenbach-Verlag und wird Gründungsmitglied bei Rotbuch. Zu allem Überfluss hat er in diesen turbulenten Jahren einen Prozess gegen den Weltkonzern Siemens am Hals, nachdem er als Stipendiat der römischen Villa Massimo eine satirische „Festschrift“ zum 125jährigen Firmenjubiläum verfasst und das Wirken Siemens’ während des III. Reiches pointiert und kritisch belegt hat – mit Zitaten aus Firmenbroschüren. F. C. Delius kommt finanziell glimpflich davon, der Autor und sein neuer Verlag können sich keine bessere Glaubwürdigkeit im antiautoritären Milieu wünschen. Literarisch leistet Rotbuch Pionierdienste Richtung Osten: in Westberlin erscheinen ab Mitte der 1970er Jahre die Texte von Günter Kunert, Thomas Brasch und Heiner Müller, alle Berlin(Ost) sowie dann in den 1980ern von Herta Müller, seinerzeit noch in Rumänien lebend. Diese Brotarbeit an den Büchern anderer hat F. C. Delius nicht davon abgehalten, das eigene Schreiben fortzusetzen; 1978 verlässt er Rotbuch und wird freier Autor in reger Produktion, präzise und federleicht schreibend und zu Recht hoch dekoriert.
Wer nun meint, eine solche Vita offenbare notwendig ein politisches Selbstverständnis, erfährt postwendend Widerspruch: „Theorie war meine Sache nie, Aktionismus noch weniger“, ein „guter Linker“ sei er nicht gewesen, Jean Paul und Theodor Fontane habe er um Längen lieber gelesen als Karl Marx. Schon der Junge kannte „die Wohltat, mich am Schopf der eigenen Texte aus dem Sumpf der Sprachlosigkeit ziehen zu können“, der Mann wird diese Empfindung und diese Fähigkeit kultivieren. F. C. Delius geht ein Dogmatismus des Schreibens völlig ab, ästhetische wie literarische Argumente zielen für ihn nicht aufs Rechthaben, sondern auf das Fortlaufenlassen der Kommunikation. Ein solch romantischer Respekt vor der Sprache ist kostbar, er ist Voraussetzung für Genuss ohne Ideologie, dabei durchaus politische, soziale und wirtschaftliche Missstände beim Namen nennend. Aber eben nicht vereinnahmend zu Lasten der Kunst. Allerdings kommt Delius’ Beharren, ein Einzelgänger der schönen Literatur und kein Parteigänger von 68ff. zu sein, ein wenig zu vehement daher; er ist nolens volens auch Repräsentant seiner Generation, ihrer Kämpfe und ihrer Widersprüche, randständig und glänzend. Was bleibt Friedrich Christian Delius noch zu wünschen? Dass dereinst eine Straße nach ihm benannt werde, in Berlin, in Charlottenburg, dem Pflaster, auf dem so viele seiner Bücher Gestalt annahmen. Im Poetenwinkel rund um die mittlere Kantstraße zwischen Goethe und Schiller, Wieland und Herder sollte sich ein passender Ort doch finden lassen.
Friedrich Christian Delius: Als die Bücher noch geholfen haben. Biografische Skizzen, Berlin 2012, Rowohlt
Andrea Bronstering - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Das Keramik-Museum Berlin lädt herzlich zu einer neuen Sonderausstellung ein:
Zauberhafte Keramikwelt: Kristallglasuren
Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 16. Mai 2013 um 19:30 Uhr
Grußworte: Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann
Ausstellung vom 17. Mai 2013 bis zum 12. Mai 2014
(Eintritt 2,- Euro)
Keramik-Museum Berlin (KMB)
Schustehrusstraße 13, 10585 Berlin-Charlottenburg
Öffnungszeiten: Fr, Sa, So, Mo von 13:00 – 17:00 Uhr
Schon Jahrhunderte bevor die gezielte Beschäftigung mit Kristallglasuren in Europa (Sèvres um 1850) begann, faszinierte diese Glasurtechnik vor allem Menschen im Fernen Osten. Der Ursprung „kristallinischer Glasuren“ (mit Mikrokristallen) wird in den alten chinesischen und japanischen Kulturen zur Zeit der Song-Dynastie 960-1279 vermutet.
Aus dem sich abkühlenden Schmelzfluss der aufgetragenen und erhitzten Glasurmasse wachsen – abhängig von den benutzten Rohstoffen und sonstigen Milieubedingungen – bunte Flecken, blüten- oder sternförmige Muster, auch zweiartige Gebilde oder andere Kristallbildungen.
Das gestaltlose Materialchaos der heißen Schmelze lässt bei der Erstarrung geometrische Körper entstehen, die als Gesamtheit ein geordnetes Gefüge bilden. Wissenschaftlich stellt jede Kristallglasur in Bezug auf die beteiligten Moleküle einen Gleichgewichtszustand dar.
(aus: Abenteuer Kristallglasur, Keramikmuseum Mettlach 2008).
In der zwölfmonatigen Präsentation werden neben einer Auswahl zeitgenössischer Spitzenleistungen im Umgang mit Kristallglasuren auch viele Beispiele ihrer Anwendungen aus den vergangenen 110 Jahren gezeigt. Der Leiter des KMB, Heinz-J. Theis, zu der neuen Sonderausstellung: "Dank zahlreicher Leihgaben können nun auch wir, ergänzt durch Objekte der museumseigenen Sammlung, einen wunderbaren Einblick in das „Abenteuer Kristallglasur“ gewähren."
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- Kunst und Kultur -
-
Kinder- und Familienfest auf dem Klausenerplatz
Der Moschee-Verein Ensar Camii e.V. veranstaltet auch dieses Jahr wieder zum Pfingstwochenende
ein Kinder- und Familienfest. Hüpfburg und weitere Spiele für Kinder, Musik,
Speis & Trank, und vieles mehr sollen zum gemeinsamen Feiern
einladen.
Sonntag, 19. und Montag, 20. Mai 2013
jeweils 10:00 – 20:00 Uhr
Klausenerplatz, 14059 Berlin-Charlottenburg
- Boogie Woogie Brothers bei den Wühlmäusen
Die Boogie Woogie Brothers, Axel Zwingenberger (p) & "Teasy" Torsten Zwingenberger (dr/perc), sind mal wieder
in Charlottenburg.
Das Konzert wird mit der Big-Band des Heinz-Berggruen-Gymnasiums eröffnet.
Sonntag, 19. Mai 2013 um 20:00 Uhr
Die Wühlmäuse
Pommernallee 2-4, 14052 Berlin-Charlottenburg
Weitere Veranstaltungen immer auch
auf der Terminseite vom
Klausenerplatz.
- Kinder und Jugendliche, Kunst und Kultur, Menschen im Kiez -
Am 8. Mai 1945 endete mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht der II. Weltkrieg auf europäischem Boden, im Pazifik wurde er noch bis zu den US-amerikanischen Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki im August des gleichen Jahres weitergeführt. Der vom III. Reich verursachte Krieg kostete mindestens 60 Millionen Menschen das Leben. In Frankreich, Tschechien und der Slowakei ist der 8. Mai ein Gedenk- und Feiertag. Es sollten 40 Jahre ins Land gehen, bis 1985 ein bundesdeutscher Politiker, der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker, den 8. Mai 1945 als Befreiung vom Hitlerfaschismus auch für Deutschland und die Deutschen bezeichnete.
Integraler Bestandteil der nationalsozialistischen Ideologie war ein aggressiver Antisemitismus, der in der industriell organisierten Vernichtung von geschätzten 6 Millionen europäischer Juden gipfelte. Zu ihnen zählt auch die Lyrikerin Gertrud Kolmar, 1894 in Berlin geboren, 1943 in Auschwitz ermordet. Gertrud Chodziesner, so ihr Geburtsname, war die älteste Tochter eines angesehenen jüdischen Rechtsanwalts und Justizrates; nach dem Besuch der Höheren Mädchen- und Hauswirtschaftsschule 1912 arbeitete sie als Sprachlehrerin, ab 1918 als Dolmetscherin im Auswärtigen Amt. 1917 erschien ihr erster Gedichtband unter dem Pseudonym Gertrud Kolmar. Nach dem Tod der Mutter 1930 arbeitete sie als Sekretärin ihres Vaters. Nach 1933 konnte sie nur noch vereinzelt publizieren, eine mögliche Emigration lehnte sie aus Sorge um den kranken Vater ab. Ab 1941 wurde sie zur Zwangsarbeit in der Rüstungsindustrie verpflichtet, 1943 dann nach Auschwitz deportiert. Am Haus in der Ahornallee 37 im Westend erinnert eine Gedenktafel an Gertrud Kolmar.
Gertrud Kolmars umfangreiches nachgelassenes Werk, das formal durch Sonette und Balladen gekennzeichnet ist, wurde mittlerweile vorbildlich editiert. Zur Illustration ihres dichterischen Schaffens das Gedicht „Die Fahrende“ aus dem Zyklus Weibliches Bildnis, entstanden zwischen 1927 und 1932.
Alle Eisenbahnen dampfen in meine Hände,
Alle großen Häfen schaukeln Schiffe für mich,
Alle Wanderstraßen stürzen fort ins Gelände,
Nehmen Abschied hier; denn am andern Ende,
Fröhlich sie zu grüßen, lächelnd stehe ich.
Könnt’ ich einen Zipfel dieser Welt erst packen,
Fänd ich auch die andern, knotete das Tuch,
Hängt’ es auf einen Stecken, trüg’s an meinem Nacken,
Drin die Erdenkugel mit geröteten Backen,
Mit den braunen Kernen und Kalvillgeruch.
Schwere eherne Gitter rasseln fern meinen Namen,
Meine Schritte bespitzelt lauernd ein buckliges Haus;
Weit verirrte Bilder kehren rück in den Rahmen,
Und des Blinden Sehnsucht und die Wünsche des Lahmen
Schöpft mein Reisebecher, trinke ich durstig aus.
Nackte, kämpfende Arme pflüg’ ich durch tiefe Seen,
In mein leuchtendes Auge zieh’ ich in den Himmel ein.
Irgendwann wird es Zeit, still am Wasser zu stehen,
Schmalen Vorrat zu sichten, zögernd heimzugehen,
Nichts als Sand in den Schuhen Kommender zu sein.
Gertrud Kolmar: Das lyrische Werk. Ausgabe in drei Bänden. Herausgegeben von Regina Nörtemann, 2. Auflage Göttingen 2010, Wallstein Verlag
Andrea Bronstering - Gastautoren, Kunst und Kultur -
- Kinder- und Familienfest im Volkspark Jungfernheide
Am 1. Mai laden der Jugendclubring Berlin e.V. und das Jugendamt zum 49. Kinder und Familienfest in den Volkspark Jungfernheide ein.
Eintritt: Kinder und Erwachsene im Vorverkauf 2 Euro, am Veranstaltungstag 3 Euro.
Karten gibt es im Vorverkauf in allen öffentlichen Freizeiteinrichtungen des Bezirks.
Mittwoch, 1. Mai 2013 von 14:00 bis 18:00 Uhr
Volkspark Jungfernheide (Parkeingang Heckerdamm/Halemweg), Berlin-Charlottenburg
- Lange Nacht der Familie im Nachbarschaftshaus am Lietzensee
Das Nachbarschaftshaus am Lietzensee lädt zur 3. Langen Nacht der Familie unter dem Motto „Geheimnisse der Nacht“ ein.
Kinder können die Geheimnisse der Nacht und der Sternenwelt erforschen (Experimente mit Melitta Grönmeier), um 18:00 Uhr mit Troll Wusel auf die Suche nach dem roten Geheimnis im Märchenwald aufbrechen (Puppentheater Katinchen) und sich zwischen 17:00 und 20:00 Uhr im Treffpunkt-Café mit ihren Eltern für alle weiteren Abenteuer des Abends stärken.
Eintritt: Erwachsene 3 Euro, Kinder 1 Euro. Weitere Informationen und Anmeldung unter Tel. 3030650.
Samstag, 4. Mai 2013 von 17:00 bis 20:00 Uhr
Nachbarschaftshaus am Lietzensee
Herbartstraße 25, 14057 Berlin-Charlottenburg
- Konzert im Rathaus Charlottenburg: „GEOplanet – Musik aus Georgien“
Anlässlich des Georgisch-Orthodoxen Osterfestes findet das Konzert mit dem Ensemble „GEOplanet – Musik aus Georgien“ im Festsaal des Rathauses statt.
Die Mitglieder des berühmten Folk-Pop-Rock-Ensembles „GEOplanet“ aus Georgien werden ausgewählte Melodien von bekannten georgischen Komponisten wie auch eigene Songs und klassische Musikstücke spielen. Die Gruppe „GEOplanet“ wurde im Jahr 2009 in der Stadt Batumi in der georgischen autonomen Republik Adscharien, der „Perle des Schwarzen Meeres“, gegründet. Die musikalische Leitung liegt bei dem Komponisten und Musiker, Edisher Lomadze. Das Repertoire der Gruppe basiert auf georgischen Volksliedern, populärer Musik und Rock, der so genannten Pop-Rock-Folk-Synthese.
Die Gruppe besteht aus Edisher Lomadze (Komponist, Gitarre, Gesang), Irakli Janashia (Violine, Gitarre) und Mikhael Sulukhia (Sänger mit seltener Countertenor-Stimme, Klavier, Saxophon, Flöte, Gitarre). Der Eintritt ist frei.
Dienstag, 7. Mai 2013 um 18:00 Uhr
Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin-Charlottenburg
Weitere Veranstaltungen immer auch
auf der Terminseite vom
Klausenerplatz.
- Kinder und Jugendliche, Kunst und Kultur -