- Female Session-Night in der Charlottenburger Kulturwerkstadt
»"Existas" ist ein "Netzwerk" das sich für die Gleichstellung der Geschlechter in der Musik-Szene einsetzt und das sich in der "KulturWerkstadt" bei seiner aller ersten "open stage & jam night" präsentiert. Der Abend wird mit einem Opening-Act beginnen, bei dem Netzwerkerinnen ihre musikalische Arbeit vorstellen. Anschließend ist die Bühne offen für eine Jam-Session. Macht euch auf den Weg Frauen! Bringt eure Songs, eure Instrumente und eure Freunde mit! Jede(r) ist herzlich wilkommen. Auf der Bühne aber gilt: "Ladies first!"«
Eintritt frei - Spende erbeten.
Donnerstag, 10. Dezember 2015
Einlass: 19:30 / Beginn: 20:00 Uhr
Kulturwerkstadt (in der ehemaligen Engelhardt-Brauerei)
Danckelmannstraße 9 A
14059 Berlin-Charlottenburg
- Lesung zur Schöneberger Stadtgeschichte
»Die Potsdamer Straße. Geschichten, Mythen und Metamorphosen«
Die Potsdamer Straße in Schöneberg war in ihrer Ausstrahlung und Widersprüchlichkeit schon immer eine der faszinierendsten Straßen Berlins: mit Alteingesessenen und Migranten, Kultur und Amüsement, Glanz und Milieu, Kontinuität und Brüchen. Sie war ein Ort der künstlerischen Neuerungen und der Emanzipationsbewegungen. Hier lebten Chamisso, Menzel, Fontane, Hedwig Dohm, Joseph Roth. 1910 wurde der »Berliner Sportpalast« eröffnet. 1913 veranstaltete Herwarth Walden den »Ersten Deutschen Herbstsalon« internationaler moderner Kunst. 1923 kam aus dem »Vox-Haus« die erste allgemeine Rundfunksendung. 1954 zog der Verlag »Der Tagesspiegel« in die Potsdamer Straße, er blieb hier bis 2009. 1970 wurde das »Quartier Latin« eröffnet, ein Ort für Jazz, Rock und Pop. Heute ist hier das Varieté »Wintergarten«. Das Buch zeigt alle Facetten der über zweihundertjährigen Geschichte in einer Symbiose aus Literatur und Dokumentation. Eine Liebeserklärung.
Eine Lesung mit Sibylle Nägele und Joy Markert.
Der Eintritt ist frei.
Sibylle Nägele und Joy Markert arbeiten seit 1994 kontinuierlich
zusammen: Romane, Erzählungen, Hörspiele, Kindergeschichten. 2006
erschien das Buch „Die Potsdamer Straße. Geschichten, Mythen und
Metamorphosen“. Inzwischen ist die zweite vollständig überarbeitete und
erweiterte Auflage erhältlich (ISBN 978-3-86331-052, Metropol Verlag,
Berlin 2011, 29,90 Euro). Seit Herbst 2009 gibt es ihren
»Literatur-Salon Potsdamer Straße« mit bisher weit über 100 öffentlichen
Veranstaltungen und Rundgängen.
Freitag, 11. Dezember 2015 um 19:00 Uhr
FLOTTWELL BERLIN - Hotel & Residenz am Park
Flottwellstraße 18, 10785 Berlin-Tiergarten
- Benefiz-Trödelmarkt im Keramik-Museum Berlin
Der Förderverein des Keramik-Museums Berlin lädt zum vierten vorweihnachtlichen Keramiktrödel bei Kaffee, Tee und Gebäck im stimmungsvollen, romantischen Ambiente des 300 Jahre alten Bürgerhauses ein. Der Erlös aus den Verkäufen kommt komplett dem gemeinnützigen Förderverein KMB e.V., der das Museum ohne öffentliche Förderung betreibt, zugute.
Neben dem Stöbern nach besonderen Weihnachtsgeschenken wird die Möglichkeit geboten, sich auch die aktuellen
Sonderausstellungen des Museums anzuschauen:
Zum Keramiktrödel gilt pauschal der ermäßigte Eintrittspreis von 2,- Euro (inklusive Besuch der Ausstellungen).
Samstag, 12. und Sonntag, 13. Dezember 2015
jeweils von 11:00 bis 17:00 Uhr
Keramik-Museum Berlin (KMB)
Schustehrusstraße 13, 10585 Berlin-Charlottenburg
- ARTVENT im WESTRAUM
Die Initiatorin Anita Staud lädt alle Kunstfreunde, Interessierte, Sammler, Künstler und sonstige Weltenbummler herzlich zum vorweihnachtlichen »Hämmern und Nageln« in ihren "Projektraum" ein:
„Kommt und schaut, was Künstler so treiben, zwischen Glühweinschwaden und Zimtsternen, wohnt der Entstehung eines künstlerischen Bandes bei.“
Sonntag, 13. und 20. Dezember 2015
jeweils von 15:00 bis 19:00 Uhr
WESTRAUM
Nestorstrasse 36
10709 Berlin-Wilmersdorf
Weitere KurzInfos zu Veranstaltungen und Themen rund um den Klausenerplatz-Kiez jetzt immer auch
bei Twitter (ohne Anmeldung einsehbar!) und
bei Facebook.
Weitere Termine auch stets im StadtteilKalender für Charlottenburg-Wilmersdorf des Nachbarschaftshauses am Lietzensee.
- Geschichte, Kunst und Kultur -
Berliner Theaterclub ehrte verdienstvolle Künstler
Seit 39 Jahren verleihen die Mitglieder des Berliner Theaterclub den „Goldenen Vorhang“ an ihre beliebtesten Darsteller der Saison. Doch in diesem Jahr wurde ein Rahmen gefunden, der alles bisher Dagewesene übertraf.
So war die Preisverleihung am Montag, 30. November, für die Ausgezeichneten keineswegs Routine, obwohl beide Preisträger - Katharine Mehrling und Boris Aljinovic - in der gleichen Konstellation wie schon 2013 ausgezeichnet wurden. Boris Aljinovic schwebte vom Schnürboden herab und Katharine Mehrling wurde auf der Bühne vom ehemaligen Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit begrüßt. Er würdigte sie mit einer Laudatio, eine Aufgabe, die bislang zumeist Schauspielerkollegen zukam. Für Boris Aljinovic wurde die Lobrede vom Theaterkritiker Peter Hans Göpfert vorgetragen. Katharine Mehrling erhielt bereits zum vierten Male den „Goldenen Vorhang“. Ihre Popularität gewann sie in der vergangenen Saison mit vier Rollen: an der Komischen Oper spielte sie in „Arizona Lady“ und im „Ball im Savoy“ sowie am Renaissance-Theater in „Fast Normal“ und in „Ewig Jung“. Boris Aljinovic, der den „Goldenen Vorhang“ zum zweiten Mal erhielt, spielte sich am Renaissance-Theater in den Produktionen „Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel“ und „Unwiderstehlich“ in die Herzen der Zuschauer.
Preisträger Boris Aljinovic schwebt von oben herab.
Foto: Wecker
Katharine Mehrling freut sich unbändig über den Preis.
Foto: Wecker.
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Mit Pauken und Trompeten in den Advent
Zum ersten Advent, 29. November 20 Uhr, lädt die Berliner Bach Akademie zur Aufführung des ersten Teils des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach in den Kammermusiksaal der Philharmonie, Herbert-von-Karajan-Straße 1, ein.
Ergänzend zum ersten Teil des Weihnachtsoratoriums wird auch das Magnificat, der Lobgesang der Maria, zu Gehör gebracht. Die Berliner Bach Akademie ist zwar ein Laienchor, doch ist es dem Gründer Heribert Breuer in den 24 Jahren, die seit der Gründung des Ensembles vergangen sind, gelungen, für seinen Klangkörper solch ambitionierte Musiker zu gewinnen, daß die Laienkünstler gemeinsam mit hochkarätigen Berufsmusikern in die besten Konzertsäle eingeladen werden. Zum Adventskonzert musizieren sie gemeinsam mit mehrfachen Preisträgern bei internationalen Gesangswettbewerben. Das sind die Sopranistin Anna Nesyba, die Altistin Britta Schwarz, der Tenor Daniel Johansen, und der Bariton Klaus Häger. Im Orchester wirken unter anderem der preisgekrönte Oboist Thomas Hecker und der Solofagottist des Deutschen Symphonieorchesters Jörg Petersen mit. Das Konzert wird von Heribert Breuer geleitet. Karten ab 19 Euro gibt es unter Telefon: 01806-57 00 70, an den Theaterkassen und im Internet unter: www.berlinerbachakademie.de.
Frank Wecker
Auftritt der Berliner Bach Akademie im Kammermusiksaal der Philharmonie.
Foto: Peter Adamik
FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Kabarett „Die Stachelschweine“ präsentieren neues Programm
Es muß sich vorab herumgesprochen haben, daß es das neue Programm der Stachelschweine „Globale Betäubung“ in sich hat, denn so viel Prominenz war schon lange nicht mehr zur Premiere im Untergeschoß des Europacenters zu sehen. Trotz des verkaufsoffenen Sonntags waren es die Stachelschweine, die am meisten Leben in das Wahrzeichen der City-West brachten.
Lang anhaltender Beifall, Bravorufe und Szenenapplaus zeigten an, daß der dem Programm vorauseilende Ruf die Erwartungen des Premierenpublikums erfüllte. Von der Flüchtlingsproblematik über TTIP bis zum Grexit wurde in der alptraumhaften Szenerie eines privatisierten Krankenhauses jedes heiße Eisen angepackt und derart geschmiedet, daß aus der Asche des Feuers nur eine triste Zukunft orakelt werden kann. Allein Hoffnung gibt, daß die todkrank ins Krankenhaus eingelieferte Demokratie am Ende der Vorstellung das Gebäude schon wieder auf eigenen Füßen verlassen konnte. „Warum machen wir alle mit?“: Diese von Birgit Edenharter in den Saal geschleuderte Frage, konnte das Publikum auch nur mit Lachen und Beifall beantworten. Es ist schließlich kein Revolutionstheater, was bei den Stachelschweinen zelebriert wird, sondern politisches Kabarett von der besten Art, der Tradition des Ensembles gerecht und auf Augenhöhe mit Produktionen wie „Die Anstalt“ im ZDF. Den größten Szeneapplaus erhielt jener Akt, als die Kabarettisten dem Staat die Rechnung über die Verschleuderung von Milliarden bei den Großprojekten wie BER und Stuttgart 21 präsentierten.
Neun Autoren haben die Pointen geliefert, die von dem vierköpfigen Schauspielerensemble bravourös serviert wurden. Als Primus inter Pares erwies sich wieder einmal Birgit Edenharter, die das Publikum als Pflegeroboter zu Lachsalven hinriß, Alexander Pluquett holte sich mit der Figur eines Europapolitikers der SPD mehrfachen Szenenapplaus, Kirstin Wolf und Holger Güttersberger nutzten jede Chance, und das waren sehr viele, die ihnen die Autoren gaben, um die Stimmung im Saal hochzuhalten. Mit ihrem Stimmen aus dem Off werden diese Akteure von Brigitte Heinrich, Marion Sawtzki und Wolfgang Bahro unterstützt.
Das Programm wird jeweils Dienstag bis Freitag um 20 Uhr und sonnabends um 18 Uhr gezeigt. Karten ab 19 Euro können unter Telefon 261 47 95 und im Internet unter www.diestachelschweine.de vorbestellt werden.
Frank Wecker
FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Pay Matthis Karstens wird wieder fündig
Gleich zwei Entdeckungen bietet der von Pay Matthis Karstens herausgegebene Band „Der unbekannte Zille“: Zum einen wird die bislang von der Forschung weitgehend ignorierte sozialkritische Komponente in Zilles Schaffen beleuchtet, die wiederum, das ist die zweite Entdeckung, nicht Pay Matthis Karstens herausgearbeitet hat, sondern der völlig in Vergessenheit geratene Schriftsteller Erich Knauf. Der schrieb Anfang der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts jenen biografischen Roman „Der unbekannte Zille“, dem nunmehr mit gut 80 Jahren Verspätung Pay Matthis Karstens den Weg in die Öffentlichkeit gebahnt hat.
Der erst 26 Jahre alte Charlottenburger Kunsthistoriker hatte sich jedoch bereits vor dieser Entdeckung in die Annalen der Wissenschaft eingeschrieben. Er arbeitet für die Berlinische Galerie und das Deutsche Historische Museum; er ist Gründer des Jungen Freundeskreises der Liebermann-Villa und ist mit Publikationen sowie Ausstellungen zur deutschen Kunst des 20. Jahrhunderts hervorgetreten. Er hat sich mit Arbeiten zu den Fotografien und der Rezeptionsgeschichte Heinrich Zilles Verdienste erworben. Wissenschaftliches Neuland betrat er erstmals mit seiner Publikation „Verboten und verfälscht. Heinrich Zille im Nationalsozialismus“. Akribisch hat er als erster herausgearbeitet, wie die Nazis „Pinselheinrich“ für ihre Zwecke zu vereinnahmen suchten, indem sie aus Zille „einen antisemitischen Vorarbeiter des Nationalsozialismus“ machen wollten. Dem Heimatmuseum des Bezirkes war dies vor zwei Jahren die Sonderausstellung „Zensur und Willkür. Das Werk Heinrich Zilles im Nationalsozialismus“ wert.
Heinrich Zille: Alte Frau mit Kiepen – Reisigsammlerin, um 1902,
Bleistift, mit Feder laviert auf Papier,
25 x 17 cm, Inv.-Nr. GR 07/26
HZ, © Stiftung Stadtmuseum Berlin, Reproduktion: Oliver Ziebe, Berlin.
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Ein Theater, ein Thema, aber zwei ganz unterschiedliche Aufführungen
Mit zwei neuen Produktionen begleiten die Ku‘dammbühnen ihr Publikum in den Herbst. In beiden geht es um die intensivste und schönste Beziehung zwischen Menschen – die Liebe, doch mehr Gemeinsamkeiten haben die beiden Inszenierungen nicht.
Das Theater am Kurfürstendamm zeigt „Die Wunderübung“. Rüdiger Hentzschel inszeniert dieses Stück von Daniel Glattauer, mit dessen „Gut gegen Nordwind“ die Woelfferbühnen bereits zweimal gute Erfahrungen gemacht haben. Damals standen Tanja Wedhorn und Oliver Mommsen auf der Bühne. Jetzt gelang es erneut, ein hochkarätiges Ensemble mit aus Film- und Fernsehproduktionen bekannten Schauspielern zu bilden. Es spielen Elisabeth Lanz, Götz Otto und Peter Prager. Die Geschichte ist einfach und gewinnt im Laufe der Handlung an Amüsement: Ein Paar, das sich auseinandergelebt hat, sucht Rat bei einem Therapeuten, den Peter Prager spielt. Gleichzeitig geht die Beziehung des Therapeuten in die Brüche, der nun aber Hilfe und Unterstützung bei seinen selbst hilfesuchenden Klienten findet.
Peter Prager, Götz Otto und Elisabeth Lanz in „Die Wunderübung“ in der Komödie am Kurfürstendamm.
Foto: Wecker
Götz Otto und Elisabeth Lanz in „Die Wunderübung“ in der Komödie am Kurfürstendamm.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Unterhaltung unter Freunden an der Ecke
Ej Atze, wat willsten mal werden wenn de jroß bist? Jauner oda wat Anständijes?
Beedes Alter. Beedes! Ick werd Politiker. Det sind ooch Janoven aba kommen niemals nie hinter Jittern.
Hat meen Vatta jesacht und der wees det. Der is inne SPD und in Vaejn und hat sojar noch nen Belobijungsklunker jekriecht.
- Kiezfundstücke, Kunst und Kultur, Satire -
Veranstaltungen in der Charlottenburger Kulturwerkstadt
- Michi Hartmann - "tenthousandspoons" - Ethno groove
Die experimentierfreudige Musikerin singt sich mit betörender Stimme durch zahlreiche Musikstile und fasst dabei Anleihen von jazzigen Melodienbögen, erdigen Reggae-Rhythmen bis hin zu orientalischen Klängen zu weltmusikähnlichen Song-Symbiosen zusammen.
Eintritt 8,- / ermäßigt 6,- Euro
Freitag, 2. Oktober 2015
Einlass: 19:30 / Beginn: 20:00 Uhr
- Oktoberfest vom "BEERBABOON"
"A bissl bayerisch soll es sein...!"
Der Eintritt selbst ist frei. Augustiner Oktoberfestbier vom Fass, div. Schmankerln, wie Schweinebraten, Würschtlgrill, kalte bayerische Platte, Obazda... Schmankerl- und Biermarken gibt es im Laden, Seelingstraße 14, zum Vorzugspreis.
Samstag, 3. Oktober 2015, von 14:00 bis 22:00 Uhr
Weitere Konzerte zum folgenden Wochenende siehe Plakat.
Kulturwerkstadt (in der ehemaligen Engelhardt-Brauerei)
Danckelmannstraße 9 A
14059 Berlin-Charlottenburg
Weitere KurzInfos zu Veranstaltungen und Themen rund um den Klausenerplatz-Kiez jetzt immer auch bei Twitter. (ohne Anmeldung einsehbar!)
Weitere Termine auch stets im StadtteilKalender für Charlottenburg-Wilmersdorf des Nachbarschaftshauses am Lietzensee.
- Kunst und Kultur -
Staatlichen Museen zu Berlin zeigen Botticelli
In Berlin befindet sich die größte Sammlung von Werken des genialen Malers der Renaissance Sandro Botticelli, der mit bürgerlichem Namen Alessandro di Mariano Filipepi hieß; Außerhalb Italiens.
Mit jenem Namen sind die beiden einzigen Werke signiert, die sich dem genialen Künstler der Renaissance eindeutig zuschreiben lassen. Mit dem Spitznamen „Botticelli“, was „Fäßchen“ heißt, hat ihn sein Bruder bedacht. In der Ausstellung sind diese beiden Werke erst nach einem Gang durch 500 Jahre Rezeptionsgeschichte der Werke Botticellis zu entdecken. Ob bewußt oder unbewußt, die Konzeption der jüngsten Ausstellung der Staatlichen Museen „The Botticelli Renaissance“ folgt dem Gedanken des erst kürzlich verstorbenen Kunsthistorikers Peter H. Feist, dessen Blick auf die Geschichte stets von der Gegenwart aus erfolgte. So begegnet der Besucher, noch bevor er die Botticelli-Ausstellung betritt, einer modernen in allen Autoläden zum Kauf angepriesenen Felge für Rennautos mit dem Namen „Oz Racing Botticelli Iii“. Die im Zentrum der Speichen eingesetzte Diamantform greift die Gestaltung einer Brosche auf, die eine der drei Grazien in Botticellis Gemälde „Primavera“ (Frühling) trägt. Es ist eines der beiden Hauptwerke Botticellis. Das andere ist „Die Geburt der Venus“. Beide hängen auch heute in den Uffizien von Florenz und können daher nicht in Berlin gezeigt werden, dafür aber Hunderte Arbeiten anderer berühmter Künstler, die sich von diesen Werken haben inspirieren lassen.
Der Direktor der Gemäldegalerie Bernd Lindemann diskutiert mit den
Kuratoren des Londoner Victoria and Albert Museums, mit denen gemeinsam
diese Ausstellung entwickelt wurde.
Foto: Wecker
Hat der Besucher die Felge und den Einlaß zu den Ausstellungsräumen
passiert, dann strahlt ihm Botticellis 1490 gemalte Venus entgegen. Sie
wird von Mädchenporträts, die wie die Venus dem Meer entsteigen, der
niederländischen Fotografin Rineke Dijkstra eingerahmt. Von hier aus
wird der Besucher immer weiter zurückgeführt: über Andy Warhol, David
LaChapelle, der 2009 eine schwarze Venus vor seiner Fotokamera mit
Kindersoldaten zu dem Bild „Die Vergewaltigung Afrikas“ inszenierte,
über Arnold Böcklin, Jean-Auguste-Dominique Ingres, Edgar Degas, der
auch selbst als Besucher der Uffizien gezeichnet zu sehen ist, bis hin
zu zeitgenössischen Venus-Darstellungen, die junge, göttliche
Florentinerinnen des 15. Jahrhunderts lebendig werden lassen.
Gleich beim Betreten nimmt die unvergängliche göttliche Schönheit den
Betrachter gefangen
und begleitet ihn durch die gesamte Ausstellung
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Berliner Theaterclub vergibt Preise
Die neue Theatersaison hat begonnen. Für den Berliner Theaterclub ist dies Anlaß, auf seine Weise Bilanz der vergangenen Spielzeit zu ziehen. Er tut es alljährlich mit der Vergabe des „Goldenen Vorhanges“. Seit 1976 erhalten diese Auszeichnung per Abstimmung die bei den Mitgliedern des Klubs beliebtesten Schauspieler der Saison. Der „Goldene Vorhang“ ist damit der einzige Theaterpreis, der direkt vom Publikum vergeben wird. In diesem Jahr haben die Besucher ihre Wahl von 2013 in der gleichen Konstellation wiederholt: Den „Goldenen Vorhang“ für die beste Schauspielerin erhält Katharine Mehrling und als bester Schauspieler wird Boris Aljinovic ausgezeichnet. Für Katharine Mehrling ist es der vierte „Goldene Vorhang“. Für ihre Popularität in der vergangenen Saison sorgten ihre Rollen an der Komischen Oper in „Arizona Lady“ und im „Ball im Savoy“ sowie am Renaissance-Theater ihr Spiel in „Fast Normal“ und in „Ewig Jung“. Boris Aljinovic, der den „Goldenen Vorhang“ zum zweiten Mal erhält, spielte sich am Renaissance-Theater in den Produktionen „Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel“ und in „Unwiderstehlich“ in die Herzen der Zuschauer.
Der Präsident des Berliner Theaterclubs Otfried Laur, der frühere
Regierende Bürgermeister und Kultursenator Klaus Wowereit (SPD), die
Schauspielerinnen Katharine Mehrling und Judy Winter
und Schauspieler
Hans-Jürgen Schatz und Felix Martin bei der Zeremonie im
Renaissance-Theater.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Bröhan-Museum präsentiert „Wandellust“
Erneut greift das Bröhan-Museum mit einer Sonderausstellung über den Jugendstil hinaus und widmet sich Pionieren des zeitgenössischen Designs. Bis zum 25. Oktober zeigt das Museum in der Schloßstraße 1a Ergebnisse des 6. Porzellanworkshops „Kahla-Kreativ“.
Kahla ist eine Thüringer Stadt an der Saale, die außer durch die Leuchtenburg auch für seine Tradition der Porzellanherstellung bekannt ist. Die Stadt verfügt zwar nicht über eine berühmte Manufaktur, aber Porzellan wird hier seit dem 23. Oktober 1844 industriell hergestellt. Es war beliebtes Gebrauchsporzellan, das gut ankam, so daß Kahla bald zu den größten Porzellanherstellern Deutschlands zählte. Immerhin waren die Produkte so schön gestaltet, daß sich Porzellanobjekte aus Kahla in der Sammlung des Bröhan-Museums befinden, die auch im Rahmen der Ausstellung „Wandellust“ gezeigt werden.
Gebrauchsgeschirr aus Kahla ist im Bestand des Bröhan-Museums.
Fotos: Wecker
Von größerem Interesse für die Besucher dürften jedoch die Ergebnisse des Workshops „Kahla-Kreativ“ sein. Veranstalter der Workshops ist die Günter-Raithel-Stiftung. Sie konnte in diesem Jahr aus über 100 Bewerbungen zwölf junge Künstler auswählen, von denen sechs aus dem Ausland angereist sind. Selbst aus China, wo vor rund 1300 Jahren das Porzellan erfunden worden war, ist eine Teilnehmerin angereist. Dieser Teil der Ausstellung zeigt ein breitgefächertes Spektrum an Arbeiten, die überraschende Möglichkeiten des Materials offenbaren. Da gibt es Porzellane, die bei Annäherung leuchten und klingen, Tassen, die bei einem Schubs nicht gleich den Inhalt verlieren, sondern selbst wieder die senkrechte stabile Lage finden, die in Farbe und Material variierenden Gestaltung gebrauchsfähigen Geschirrs und auch rein plastische Arbeiten, bei denen zu Gunsten der Ästhetik das Porzellan seine Gebrauchsfähigkeit als Geschirr verliert.
Das Museum ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 8 beziehungsweise ermäßigt 5 Euro.
Frank Wecker
Imke Freiberg aus Fürstenwalde bereitet ihr Objekt aus Porzellankacheln
„Innenraum, gemütlich“ für die Ausstellung vor.
Foto: Wecker
FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
- Benefiz-Spätsommerfest im Nachbarschaftshaus am Lietzensee
Am Samstag wird das zehnjährige Bestehen des Stadtteilzentrums
Charlottenburg-Wilmersdorf gefeiert. Jung und Alt sind herzlich
eingeladen, bei Kaffee, Kuchen, Imbiss, Salat, Grillwurst. Tombola,
Schnupperkursen, Bühnenprogramm mit Tanz für Groß und Klein, Chorissimo,
Swingtanz mit Live-Musik u.v.m. zu feiern.
Der Erlös kommt dem
Nachbarschaftshaus am Lietzensee zugute, dem die weitere finanzielle Unterstützung entzogen werden soll.
Samstag, 19. September 2015 ab 15:00 Uhr
Nachbarschaftshaus am Lietzensee
Herbartstr. 25, 14057 Berlin-Charlottenburg
- Ausstellungseröffnung im Schlorrendorfer
Der Kultur-Club Westend im Schlorrendorfer lädt zur Eröffnung der Ausstellung "Paintings" von Agnes Grambow ein.
Seit Juli finden bereits bei sonntäglichen Künstlerfrühschoppen regelmäßig Gespräche eines interessierten Publikums mit den Künstlern statt, bei denen neben aktuellen Themen auch die Möglichkeit besteht, einzelne Kunstwerke vorzustellen oder auch das eine oder andere aus dem Repertoire darzubieten.
Samstag, 19. September 2015 um 19:00 Uhr
Kultur-Club Westend im Schlorrendorfer (Kiez- und Kulturgaststätte)
Meerscheidtstraße 9 - 11, Berlin-Westend
- Stadtführung durch Schöneberg - Rund um Potsdamer und Pallasstraße
Im südlichen Teil ist die Potsdamer Straße besonders vielfältig und
überraschend. Zwischen Grunewald- und Pallasstraße stehen Behördenbauten
aus der NS-Zeit, die spätbarocken Königskolonnaden und eins der frühen
Hochhäuser Berlins, 1930 von Architekt Bruno Paul erbaut. Auf dem
Gelände, auf dem vorher der Berliner Sportpalast stand, wurde in den
1970er-Jahren ein Wohnkoloss erbaut, das Pallasseum. Schräg gegenüber
sind die 1981 besetzten Häuser 157/159. An der Ecke Alvenslebenstraße
liegt das letzte unbebaute Ruinengrundstück der Potsdamer Straße und vor
dem Hochbahnhof Bülowstraße steht ein besonders interessantes
Jugendstilhaus. Lassen Sie sich an diese Orte führen und lernen Sie
dabei die Geschichte des Schöneberger Nordens kennen.
Für die Führung mit Sibylle Nägele und Joy Markert ist unbedingt eine Anmeldung bei der Volkshochschule Tempelhof-Schöneberg notwendig (Entgelt: 6 EUR).
Sonntag, 20. September 2015 von 15:00 bis 17:15 Uhr
Treffpunkt: vor dem Haus Potsdamer Str. 203 (Ecke Großgörschenstr), Berlin-Schöneberg
- Vortrag zur laufenden Sonderausstellung im Schloß Charlottenburg
Der KDFB-Berlin mit Sitz am Lietzensee lädt zu einem Einführungsvortrag zur Sonderausstellung „Frauensache. Wie Brandenburg Preußen wurde“ ein.
Referentin: Kristin Bahre, Kunsthistorikerin und Kuratorin der Ausstellung
Eintritt frei - Spenden für die Arbeit des KDFB sind erwünscht.
Am Mittwoch, 21. Oktober 2015 um 16:00 Uhr wird noch eine Führung durch die Sonderausstellung angeboten (Die Kosten für Eintritt und Führung müssen selbst übernommen werden).
Montag, 12. Oktober 2015 um 19:00 Uhr
Haus Helene Weber
Wundtstr. 40-44, 14057 Berlin-Charlottenburg
- Geschichte, Gesellschaft, Kunst und Kultur -
Helmut Newton im Kontext von Horvat und Brodziak
Newton, Horvat und Brodziak - dank der Helmut Newton Stiftung werden diese Namen erstmals in einem Atemzug genannt. Bis zum 15. November können Fotografien dieser drei Künstler in der Jebensstraße 2 in ihrem Zusammenhang und ihrer Gegensätzlichkeit betrachtet werden.
Dies ist reizvoll, weil sich die Künstler gleichen Sujets - Mode, Porträt und Akt - widmen, zum Teil auch für die gleichen Magazine gearbeitet haben, aber in ihrem Schaffenshöhepunkt zeitlich auseinanderliegen. Dadurch werden auch Entwicklungen der Meisterfotografie in diesen Sujets ablesbar.
Der Hauptraum gehört dem jüngsten aus dem Dreierbund - dem knapp 40jährigen Polen Szymon Brodziak. Es ist seine erste Ausstellung in Deutschland. Es werden 30 teils großformatige Schwarz-Weiß-Aufnahmen aus seiner Serie „One“ gezeigt. Besondere Faszination üben seine Bilder aus, wenn seine Models vom Milieu gebrochen und mit den Objekten verschmolzen werden. Sie werden zum Stil einer Blume, zum Ständer einer Lampe oder zu einem Baumstamm, den die Beine wie eine Liane umschlingen.
Nur acht Jahre jünger als Helmut Newton ist der Italiener Frank Horvat. Während für Helmut Newton das Atelier von Yva in der Schlüterstraße prägend wurde, waren es für Frank Horvat die Begegnungen mit Robert Capa und Henri Cartier-Bresson. Dies ist seinen späteren Modeaufnahmen anzusehen. Wie Newton und Brodziak inszeniert er die Modepräsentation in Geschichten, doch die Geschichten von Horvat spielen in einem realitätsnahen sozialen Milieu, aus dem sich fokussiert die Modeidee abhebt. Ihm allein gehört der Straßenflügel der Ausstellungsräume, wo erstmalig in Berlin 200 Arbeiten aus seinem Ausstellungsprojekt „House with Fifteen Keys“ gezeigt werden.
June Newton ist die Inspiratorin der Ausstellungen der Helmut Newton Stiftung und
in der jüngsten Ausstellung sowohl als Model als auch als Fotografin zu sehen.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Unter den vielen Goethe-Biographien zu seinem 250. Geburtstag im Jahr 1999 war auch diese von Dieter Kühn, die sich im Untertitel ausdrücklich „eine biographische Skizze“ nennt. Denn tatsächlich kommt der fiktive Verfasser des Jahres 1867 nie weiter, als seinem Verleger vorzustellen und zu erläutern, was er sich vorgenommen hat: über seinen Großvater in der Zeit des Feldzuges nach Frankreich im Jahr 1792 zu schreiben, den dieser dann zwischen 1819 und 1822 literarisch in seiner autobiographischen Schrift „Campagne in Frankreich“ verarbeitete.
Der fiktive Autor ist Goethes jüngerer Enkel und Nachlaßverwalter Wolfgang Maximilian. Im Laufe seiner Korrespondenz mit dem Verleger wird sein Plan immer verzweigter und berührt immer mehr Aspekte, um Goethes „Vielfalt und Vielseitigkeit“ (259) erkennbar zu machen – Goethe und die Französische Revolution, Goethe als Leiter des Weimarer Militär-Departements, Goethe und seine Erfahrungen mit Krieg, Goethe im Alter (bei der Abfassung des erwähnten Textes hatte er bereits die 70 überschritten), Goethe und seine Familie und vieles mehr. Dies macht es für den Enkel notwendig, immer mehr Helfer heranzuziehen – darunter seinen Bruder Walter, Goethes letzten Sekretär, Fachleute für Botanik und für das Militärwesen –, deren Äußerungen ebenfalls in die Skizze einfließen.
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Michael R. - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Otfried Laur hat den „Goldenen Schlüssel“ für das Kulturleben
Seit über 40 Jahren ist der Berliner Theaterclub für ...zigtausende Berliner ein treuer Wegbereiter in das kulturelle Leben Berlins. Ebensolange ist diese Institution untrennbar mit den Namen Otfried Laur verbunden.
Der Klub öffnet Bürgern aus allen Schichten und Generationen vom Schüler bis zum Rentner die Pforten zu den teuersten Stätten der Kunst. Neben dem Theaterball hat der Klub Theaterpartys, Talkshows und Kulturreisen aus der Taufe gehoben. Trotz seiner 73 Jahre blickt Otfried Laur mit langem Atem in die Zukunft. Für die Räume des Theaterclubs in der Hardenbergstraße 6 hat er jüngst den Mietvertrag bis 2024 verlängert. Wie eine knorrige Eiche stemmt er sich bis heute dem rauhen Wind entgegen, der ihm, den Klubmitgliedern und auch den Künstlern von Immobilienhaien, Bürokraten und Advokaten ins Gesicht bläst. In den Stürmen fielen manche liebgewordenen Blätter zu Boden wie Otfried Laurs Veranstaltungsagentur und jetzt erst der über 30 Jahre zelebrierte Theaterball. Sein Höhepunkt war die Verleihung des „Goldenen Vorhangs“ für die am höchsten in der Publikumsgunst stehenden Schauspieler an den Berliner Bühnen. Dieser Preis wird bleiben, und die diesjährigen Preisträger werden in den nächsten Wochen bekannt gegeben. Die Verleihung erfolgt jedoch nicht mehr im Palais am Funkturm, sondern bei einer Sondervorstellung an der jeweiligen Wirkungsstätte der Geehrten.
Ohne jede Rücksicht auf Alter oder soziales Engagement bläst der Wind dem Theaterclub weiter kräftig ins Gesicht. Wie ein Zauberer versucht nun Otfried Laur die Prise mit einem „Goldenen Schlüssel“ zu bändigen. Dieser „Goldene Schlüssel“ ist das Programmheft des Klubs. Es ist der Wegweiser zu den ermäßigten Karten des Klubs. Sie werden für monatlich mehr als 10 000 Veranstaltungen an den Berliner Kultureinrichtungen von den großen Opernhäusern bis zu Off-Bühnen in den Genres Schauspiel, Oper, Musical, Operette, Konzert, Kabarett, Kindertheater, Variete und Show angeboten. Weil es allzuhäufig aus dem Internet kopiert wurde, steht das Heft nur noch in der Druckfassung den gegenwärtig 22 500 Mitgliedern des Klubs zur Verfügung.
Über den Klub, seine Angebote und Mitgliedschaft gibt es jedoch weiterhin unter: www.berliner-theaterclub.de Informationen im Internet.
Frank Wecker
Otfried Laur hat den Goldenen Schlüssel zum Berliner Kulturleben in der Hand.
Foto: Wecker
FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -