Reise in ein Land, wo Töne der kostbarste Rohstoff sind.
Es herrscht die reine Willkür. Zum Schluß stellt sich dennoch heraus, daß alles seine rechtliche Ordnung hat.
Die Besucher des jüngsten Musiktheaterprojektes der Deutschen Oper - „Neuland“ - stehen erst einmal vor der Tür und dürfen zweifeln, ob sie überhaupt hereingelassen werden. Sie wissen nicht, ob sie willkommen oder gar unerwünscht sind oder nur geduldet werden. Unter ihnen sind zahlreiche auffällig gekleidete Personen. Es kann sein, daß die Deutsche Oper mit diesem Projekt besonders schrullige Modenarren anzieht oder aber ihre Darsteller schon vor der Oper unters Publikum mischt.
Die beiden Regisseure Martin G. Berger und Jonas Egloff steigen auf den Tresen der Garderobe, um die Besucher vor den fremden kulturellen Gegebenheiten in Blomagal, wie jenes Neuland heißt, daß sie gleich in der früheren Tischlerei der Oper betreten werden, zu warnen und ihnen zu raten, sich möglichst rasch anzupassen. Pärchenbildung ist beispielsweise in Blomagal ungeheurer obszön, denn hier geht man Dreierverbindungen ein. Wer das Glück hat, nicht gleich unvorbereitet in diese neue Welt gestoßen zu werden, erhält möglicherweise vorher einen kurzen Integrationskurs, wo er zumindest die sechs wichtigsten Worte des fremden Landes lernt: „Ja“, „nein“, „danke“, „bitte“, „Entschuldigung“ und „Scheiße“.
In einem Blomagalkurs werden die Besucher mit den wichtigsten
Vokabeln in der neuen Heimat vertraut gemacht.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Schloß Charlottenburg bleibt während der Sanierungsarbeiten geöffnet
Die Arbeiten innerhalb des "Masterplans"
zur Sanierung von Gebäuden und Parks der Stiftung Preußische Schlösser
und Gärten (SPSG) hatten im letzten Quartal des Jahres 2012 beim Schloß Charlottenburg am Neuen Flügel begonnen. Die erste Stufe der Sanierung konnte fristgerecht abgeschlossen werden. Der Neue Flügel wurde im Dezember 2014
wiedereröffnet. Noch bis 2017 soll es mit anderen Gebäudeteilen
weitergehen, wozu das Alte Schloß, der Küchen- und der Kavalierflügel,
die Große Orangerie und der Theaterbau gehören.
Anfang dieses Jahres starteten die Sanierungsarbeiten am Alten Schloß und an der Großen Orangerie. Der zentrale Mittelbau des alten Schlosses ist nun eingerüstet.
Die SPSG weist darauf hin, daß das Schloss Charlottenburg während der gesamten Bauzeit für die Besucher geöffnet bleibt. Es ist jedoch teilweise mit Einschränkungen zu rechnen. Der Haupteingang für den Besucherverkehr wurde in den Neuen Flügel
verlegt. Die Veranstaltungen der Großen Orangerie werden während
der Sanierungsarbeiten bis Mitte Mai im Weißen Saal des Schlosses und im
Theaterbau stattfinden. Dort wird in der zweiten Jahreshälfte mit der
Fenstersanierung begonnen.
Kommende Veranstaltungen (eine Auswahl):
Schloß Charlottenburg
Spandauer Damm 10-22, 14059 Berlin-Charlottenburg
Busse M45, 309 – Haltestellen Schloß Charlottenburg und Klausenerplatz
Busse 109, TXL – Haltestelle Luisenplatz
U-Bahn U2 – Haltestelle Sophie-Charlotte-Platz
S-Bahn S41/S42 (Ringbahn) – Haltestelle Westend
- Geschichte, Kunst und Kultur, Schlosspark -
Sonntag schließt die 35. „Fortuna“
Am 8. Oktober vorigen Jahres wurde ein Charlottenburger Bürger zu Grabe getragen, der mit der Weekend Gallery in der Schloßstraße 62 Charlottenburg zum Anziehungspunkt und zum Impulsgeber für zahlreiche Künstler von internationalem Ruf machte: Jaques Naoum. Alles in allem waren es über 1000 Künstler von Japan bis Finnland über Frankreich, die USA und Lateinamerika, die er in der Weekend Gallery präsentierte. Heute erweist sich, daß seine Strahlkraft über den Tod hinaus reicht.
Höhepunkt im Leben der Weekend Gallery war die „Fortuna“. Sie ist Ausstellung und Jahresfest der Galerie, auf dem noch einmal Werke all jener Künstler gezeigt werden, die in der vergangenen Saison in der Galerie ausgestellt worden waren, zugleich. Jaques Naoum ist tot und auch seine Galerie ist schon längst aus dem Gewölbe verschwunden. Dennoch findet die 35. „Fortuna“ statt. Vorübergehend hat die Weekend Gallery eine Unterkunft in der Toscana-Kunsthalle im ECC-Atelierhaus in Weißensee gefunden und virtuell existiert sie dank Yair Meshoulam auf Facebook als „Weekend Gallery London-Berlin“ weiter: www.facebook.com/WeekendGalleryLondonBerlin.
Auf dieser Seite sind detaillierte Berichte und Kommentare zur 35. „Fortuna“ zu finden, die nunmehr am Sonntag, 3. April, ab 16 Uhr mit dem traditionellen Abschiedsfest bei Musik, Lesungen und einem Buffet in der Neumagener Straße 27 in 13088 Berlin ausklingt. Die „Fortuna“ wurde auch dank der Versteigerungen zu einer Legende. Immer wieder sicherte der Charlottenburger Maler Wilhelm Schläger der sich ohne staatliche Zuwendungen über Wasser haltenden Galerie das Überleben, indem er seine Arbeiten für die Versteigerungen zur Verfügung stellte. Der 1990 verstorbene Künstler war Mentor der Weekend Gallery und der entscheidende Förderer von Jaques Naoum. In seinen ausliegenden Skizzenmappen sind immer noch Kostbarkeiten zu entdecken.
Hanna Mauermann und ihre Installation: „Oskars Vision einer neuen Welt“.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
- Osterbasteln im Klausenerplatz-Kiez
Alt und Jung sind herzlich eingeladen: Basteln, Scherenschnitte, Holzfiguren, Ostereier bemalen....
Für Essen und Trinken ist gesorgt. Es darf aber gern noch etwas für das Buffet mitgebracht werden.
Die Teilnahme ist frei.
Sonntag, 20. März 2016 von 11:00 bis 16:00 Uhr
(weitere Termine siehe Plakat)
Adventgemeinde Charlottenburg
Schloßstraße 6 / Eingang: Neue Christstr. 2
14059 Berlin-Charlottenburg
- Lesung im „Frauenmärz“
"Mädchenmeute"
Nur widerwillig fährt Charlotte Nowak, fünfzehn und sehr schüchtern, ins Sommerferiencamp.
Doch
dort ist alles schnell anders: Die Gruppenleiterin rastet eines Morgens
aus, die Mädchen flüchten und nun wird alles immer freier, immer
aufregender und schöner …
es liest Kirsten Fuchs.
Der Eintritt ist frei. Das komplette Programm der Veranstaltungsreihe „Frauenmärz“ (4. bis 22. März) hier.
Dienstag, 22. März 2016 um 20:00 Uhr
Mittelpunktbibliothek Schöneberg
Hauptstraße 40, 10827 Berlin-Schöneberg
- "Denkmal digital, Dokumentieren – Kommunizieren – Mobilisieren"
Das Landesdenkmalamt Berlin und die Technische Universität Berlin (Fachgebiet Historische Bauforschung und Baudenkmalpflege) laden herzlich zum 30. Berliner Denkmaltag am 15. April 2016 ein. Die ganztägige Veranstaltung steht unter dem Motto „DENKMAL DIGITAL“.
>> In der Denkmalpflege und in der Bauforschung haben die Möglichkeiten der digitalen Technik längst Einzug gehalten. Für die Denkmalinventarisation sind Datenbanksysteme von großer Bedeutung, Laserscans kommen nicht nur in der Archäologie zum Einsatz. Neue Medien verändern die Forschungs- und Vermittlungswege, digitale Netzwerke befördern den Austausch und bieten Plattformen für eine aktive Beteiligung auch außerhalb der eigentlichen Expertenkreise. Vorträge und Diskussionen widmen sich den Chancen, aber auch den Problemen und Gefahren einer digitalen Denkmal-Welt.
Die Mittagspause kann man spielerisch beim Denkmal-Caching verbringen (Premiere!); beim abendlichen Empfang lassen wir den 30. Berliner Denkmaltag gemeinsam ausklingen. <<
Das komplette Programm stets aktualisiert im Netz.
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Weitere KurzInfos zu Veranstaltungen und Themen rund um den Klausenerplatz-Kiez immer auch
bei Twitter (ohne Anmeldung einsehbar!), bei Facebook in der offenen
Kiez-Gruppe und unter
Kiez-Web-Team Klausenerplatz.
Weitere Termine auch stets im StadtteilKalender für Charlottenburg-Wilmersdorf des Nachbarschaftshauses am Lietzensee.
- Geschichte, Kinder und Jugendliche, Kunst und Kultur, Technik, ZeitZeichen -
Dreimal Thalbach in der „Glasmenagerie“
„Die Glasmenagerie“ von Tennessee Williams gehörte zu jenen Stücken, die den Theaterhunger des Berliner Publikums unmittelbar nach dem II. Weltkrieg stillten. „Wir sind noch einmal davongekommen“ von Thornton Wilder brachte schon im Titel die Stimmung und den Lebenshunger in der Trümmerstadt Berlin auf dem Punkt.
Es waren Stücke, die in jener Zeit entstanden, als das deutsche Theaterpublikum von den neuen Produktionen im „Feindesland“ abgeschnitten war. Die Besatzungsmächte kamen im Rahmen eines „Umerziehungsprogramms“ dem Nachholebedarf der Deutschen, die nach langer Zeit der Isolation die moderne Literatur förmlich aufsogen, entgegen.
Dieses Sensationelle haftet dem Stück „Die Glasmenagerie“ heute nicht mehr, das in der Komödie am Kurfürstendamm noch bis zum 17. April auf dem Spielplan steht, an. Dennoch hat die Regisseurin in ihrer Inszenierung Akzente gesetzt, die erneut aufhorchen lassen.
Nellie und Anna Thalbach sind in „Die Glasmenagerie“ wie im wahren Leben Mutter und Tochter.
Nellie und Anna Thalbach sehnen sich in „Die Glasmenagerie“ nach einer lebenswerten Zukunft.
Fotos: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
- Kiezbühne in der Charlottenburger Kulturwerkstadt
Die „offene Bühne“ im Klausenerplatz-Kiez
Eine „kulturelle Wundertüte“ für alle, die kreativ sind, etwas darzubieten haben oder ausprobieren wollen..! Ob Lesung, Musik und Gesang, Sketche oder andere Formen der kulturellen Darbietung, hier kann man sich 10 Minuten lang vor interessiertem Publikum abarbeiten.....
Künstler-Anmeldung vor Ort: 19:30 bis 20:00 Uhr.
Eintritt frei - Spende erbeten.
Freitag, 26. Februar 2016
Einlass: 19:30 / Beginn: 20:00 Uhr
Kulturwerkstadt (in der ehemaligen Engelhardt-Brauerei)
Danckelmannstraße 9 A
14059 Berlin-Charlottenburg
- „Frauenmärz“ im Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Die Veranstaltungsreihe, die 1986 in Tempelhof ihre Geburtsstunde hatte, wurde schnell über die Bezirksgrenzen hinaus bekannt. Was
aus der engagierten Zusammenarbeit von Musikschule, Volkshochschule und
Bürgerinnen und Bürgern zum Thema Frauenemanzipation begann, ist eine
feste Institution im Bezirk Tempelhof-Schöneberg geworden:
„Unter diesem Motto feiern wir dieses Jahr die Frauen. Das Bild von ihnen, in der Gesellschaft und das im Verborgenen. Mit zwinkerndem Auge geht es um Typisierungen, um Klischees und um deren ironische Brechung … das WeibsBild als solches!“ Das komplette Programm (4. bis 22. März) hier.
Eröffnung der Veranstaltungsreihe mit:
- Les Reines Prochaines mit "Fremde Torten im falschen Paradies"
- "La Vache Qui Crie" - Ingrid Hammer & Veronika Otto - Weibsbilder mit Stimmgewalt
- Idil Baydar - „mit dringendem Gesprächsbedarf“.......
Der Eintritt ist frei.
Freitag, 4. März 2016 um 19:00 Uhr
Gemeinschaftshaus Lichtenrade
Lichtenrader Damm/Ecke Barnetstraße, 12305 Berlin-Tempelhof
- Konzert im Haus Helene Weber am Lietzensee
Robert Schumann, Klavierquintett Es-Dur Op. 44 und weitere Werke für Streichinstrumente und Klavier.
Die Pianistin Julia Haußner lehrt an der Universität der Künste Berlin und ist Leiterin der Deutsch-Französischen Musikschule Berlin. Sie gestaltet das Konzert gemeinsam mit dem Billroth-Quartett. Das Billroth-Quartett sind Tassilo Kaiser und Gregor Walbrodt (Violine); Burkhard Deuse (Viola) und Christiane Köhler (Cello).
Eintritt auf Spendenbasis.
Samstag, 5. März 2016 um 15:00 Uhr
Haus Helene Weber
Wundtstr. 40-44, 14057 Berlin-Charlottenburg
Weitere KurzInfos zu Veranstaltungen und Themen rund um den Klausenerplatz-Kiez immer auch
bei Twitter (ohne Anmeldung einsehbar!) und
bei Facebook.
Weitere Termine auch stets im StadtteilKalender für Charlottenburg-Wilmersdorf des Nachbarschaftshauses am Lietzensee.
- Kunst und Kultur -
„Die Sache Makropulos“ an der Deutschen Oper
„Das Ewigweibliche zieht uns hinan“, mit diesen Worten läßt Goethe das große deutsche Nationalepo „Faust“ ausklingen. Dem schon greisen Dichterfürsten führte die gleiche Triebfeder die Hand, die auch Leos Janacek zu seinen bedeutenden nationalen Musikwerken der Tschechen inspiriert hatte.
Was dem Goethe seine Ulrike von Levetzow war Leos Janacek die Kamila Stösslová, der die Nachwelt etliche musikalische Meisterwerke unter anderem die Oper „Das schlaue Füchslein“ zu verdanken hat, die an der Deutschen Oper 2000 Premiere hatte. Jetzt wird der Janacek-Schwerpunkt an der Deutschen Oper mit der Premiere von „Die Sache Makropulos“ fortgeführt, die wie schon das „schlaue Füchslein“ von der unerfüllten Liebe des Komponisten zu der wesentlich jüngeren Kamila Stösslová inspiriert ist. Für Janacek war die Melodik seiner Muttersprache von großer Bedeutung. In seinen Kompositionen geht deshalb der Text eine enge Verbindung mit der Musik ein. Deshalb hat sich die Deutsche Oper entschlossen, diese Verbindung nicht durch eine Übersetzung aufzubrechen und die Oper in tschechischer Sprache aufzuführen. Die Dialoge werden deutsch und englisch übertitelt.
Mit den Regisseuren Katharina Thalbach und David Hermann sowie der musikalischen Leitung von Donald Runnicles wird dieser Janacek-Schwerpunkt herausragenden Künstlern anvertraut, die dem Haus zur Verfügung stehen.
Wichtiger noch als diese Kontinuität ist die Linie der Frauenfiguren von der „Lady Macbeth von Mzensk“ über „Salome“ bis zur jüngsten Premiere weitergeführt wird. Es sind Frauen, die die gesellschaftlichen Konventionen ihrer Zeit aufsprengen und bis zur letzten Konsequenz kompromißlos ihre Lebensansprüche durchsetzen. Für die Verkörperung solcher Frauen setzt Evely Herlitzius an der Deutschen Oper mittlerweile Maßstäbe, was sie erst kürzlich in der Titelrolle der „Lady Macbeth von Mzensk“ zeigte.
Erstaunt fragen sich die Anwälte, woher Emilia Marty (sitzend) die
Kentniss
von über 100 Jahren zurückliegender Vorgänge hat.
Foto: Wecker
Emilia Marty sucht die Rezeptur des lebenverlängernden Elixiers.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Alles neu? Keramik in Deutschland 1918 – 1933
Die große Sonderausstellung „Berlin und Brandenburg. Keramik der 20er und 30er Jahre“, vom KMB initiiert und gemeinsam mit dem Deutschen Historischen Museum 1992 im Berliner Zeughaus durchgeführt, stellte die Keramikproduktion der Kulturmetropole Berlin und der Mark Brandenburg in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen grundlegend dar.
Nach der 2012 im KMB präsentierten Ausstellung „Form – Funktion – Ideologie“, in der die keramischen Entwicklungen und Strömungen zur Zeit der NS-Diktatur aufgezeigt wurden und sich das Museum 2013 der „Deutschen Keramik um 1900“ widmete, werden nun Einblicke in das keramische Schaffen während der Zeit der Weimarer Republik möglich.
Geprägt wird diese Zeit von drei Abschnitten: die Nachkriegszeit mit der Inflation, die 1923 ihren Höhepunkt und ihr Ende erreichte, den so genannten Goldenen Zwanziger Jahren, die anschließend auch der deutschen Kunst und Kultur eine Blütezeit bescherten und schließlich der Weltwirtschaftskrise, die ihren Anfang mit dem New Yorker Börsenkrach im Oktober 1929 nahm und in den Folgejahren viele Insolvenzen und Betriebsschließungen auch im keramischen Sektor nach sich zog.
In der neuen Ausstellung sind sowohl bedeutsame Künstler vertreten als auch eine Auswahl richtungsweisender Werkstätten, die das keramische Schaffen in der Zeit der Weimarer Republik repräsentieren. Die Ideen des Bauhauses und des Werkbundes standen in jenen Jahren einer Entwicklung der individuellen Studiokeramik gegenüber. Mit den gezeigten Keramiken - Unikate und Serienstücke - werden eindrucksvoll sowohl die Suche nach der idealen Form als auch das Finden einer eigenen, persönlichen Gestaltung sichtbar. Die rund 120 Exponate stammen zum überwiegenden Teil aus der museumseigenen Sammlung und sind durch private Leihgaben ergänzt.
Die Ausstellung wird vom 5. Februar bis zum 15. August 2016 gezeigt.
Walter A. Heufelder zum 90. Geburtstag
75 Jahre keramisch tätig, seit 55 Jahren Töpfermeister - und noch immer nicht arbeitsmüde.
Walter A. Heufelder ist ohne Zweifel ein Ausnahmekeramiker und -künstler. Nicht nur auf dem Gebiet der Gefäßkeramik, sondern auch im bildhauerischen Bereich zeigt er seine Qualitäten. Während seiner 34 Jahre Lehrtätigkeit an verschiedenen Unterrichtsanstalten prägte er zahlreiche junge Menschen, die das Töpferhandwerk erlernten, indem er die unterschiedlichsten Ansätze vermittelte, ohne sie ihnen aufzuzwingen. Als Praktiker besticht Heufelder dadurch, dass er nahezu alle Arbeitstechniken und den Umgang mit verschiedenen keramischen Materialien in hoher Qualität beherrscht, wobei er sich nie auf eine einmal erarbeitete Linie festlegt.
Lange bleibt er der auf der Töpferscheibe gedrehten Gefäßkeramik verbunden, zuletzt 1989 in einer Sonderausstellung in Berlin gezeigt. In den vergangenen 10 Jahren liegt ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit bei eindrucksstarken plastischen Arbeiten in Form von „Stelen“ und „Rollen“, die er mit Schriftzeichen verschiedener alter Kulturen versieht. In der Kabinettausstellung des KMB werden Gefäße von den 1960er bis 1990er Jahren und Objekte der letzten Dekade präsentiert.
Walter A. Heufelder wurde 1926 in Höhr (-Grenzhausen) geboren. Einige der zahlreichen Stationen seines Wirkens waren:
Lehrer am Institut für Werkpädagogik in Köln; 1967-75 Lehrbereichsleiter Bildhauerei-Keramik an den Kölner Werkschulen; 1975-88 Direktor der Staatlichen Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule für Keramik Landshut; 1983 Gründungsmitglied der Deutschen Keramiker „Gruppe 83“.
Seit 1961 wurden zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen seiner Werke in Deutschland, mehreren europäischen Ländern sowie Afrika, Asien und Kanada gezeigt. 1965 erhielt er den Staatspreis für das Kunsthandwerk Nordrhein-Westfalen; 1976 wurde er als Mitglied in der Académie Internationale de la Céramique Genf aufgenommen; 1985 ehrte man ihn mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und 1995 mit dem Kulturpreis Ostbayern. Der Künstler lebt und arbeitet in Kumhausen-Obergangkofen bei Landshut.
Die Ausstellung wird vom 5. Februar bis zum 28. März 2016 gezeigt.
Eröffnung beider Ausstellungen:
Freitag, 4. Februar 2016 um 19:00 Uhr
Es spricht Frau Dr. Mayako Forchert, Kunsthistorikerin.
Walter A. Heufelder ist anwesend.
Keramik-Museum Berlin (KMB)
Schustehrusstraße 13, 10585 Berlin-Charlottenburg
Öffnungszeiten:
Fr - Mo von 13:00 bis 17:00 Uhr
Eintritt 4,00 Euro, ermäßigt 2,00 Euro
- Kunst und Kultur -
Ausstellung und Vortrag von Helmut Meyer:
Jugend in der Kamminer Straße 1935 bis 1945 und Schlosspark-Skizzen aus den 90er Jahren
Helmut Meyer
ist von 1935 bis 1949 in der Kamminer Straße 35 im Mierendorff-Kiez aufgewachsen. Sein
Vater war als Kommunist verhaftet, seine Mutter mußte sich und ihren
Sohn allein durchbringen. Diese frühe Kinder- und Jugendzeit im Kriegs- und
Nachkriegs-Berlin hat Helmut Meyer für seine Enkel in Zeichnungen und Texten festgehalten. Er schrieb dazu:
„Der Sprung ins Jahr 1989 zog mich in den Schlosspark zurück. Getilgte Wunden des Krieges und der Zeit waren rein äußerlich. An den Orten der Skizzen kamen aber dann doch wieder die Erinnerungen. Der Charlottenburger Schlosspark gehört nun mal zu meinem Lebenslauf.“
Herr Meyer strolchte auf seinen frühen Erkundungen natürlich auch durch unseren Kiez am Klausenerplatz und kannte noch das Kino in der Neufertstraße.
Das Haus am Mierendorffplatz und Helmut Meyer laden alle Interessierten herzlich ein, mit ihm in die Geschichte dieses Ortes einzutauchen und eigene Erfahrungen auszutauschen.
Die Ausstellung wird vom 1. bis zum 26. Februar 2016 präsentiert.
Ausstellungseröffnung, Vortrag und Gespräch
Dienstag, 9. Februar 2016 von 18:00 bis 19:30 Uhr
Haus am Mierendorffplatz
Mierendorffplatz 19, 10589 Berlin-Charlottenburg
- Geschichte, Kunst und Kultur, Menschen im Kiez -
Benefizkonzert für „Moabit hilft“
Die Initiative „Moabit hilft“ lädt am Donnerstag, 4. Februar, um 20 Uhr zu einem außergewöhnlichen Benefizkonzert in die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche auf dem Breitscheidplatz.
Unterstützerin der Initiative ist die mehrfach preisgekrönte Berliner Pianistin SooJin Anjou. Sie hat ihr internationales Renommee geltend gemacht und für dieses Konzert einen der beliebtesten Dirigenten aus ihrem Geburtsland Südkorea, Nanse Gum, mit seinem Kammerorchester „Hankyung Sinfonietta“ gewinnen können, in der Gedächtniskirche dieses Benefizkonzert zu geben. Auf dem Programm stehen Werke von Vivaldi, Grieg, Weber und Respighi. Der Eintritt ist frei, es wird jedoch um eine Spende zugunsten der Flüchtlinge gebeten.
SooJin Anjou selbst wird bei diesem Konzert nicht auftreten. Interessenten seien auf ihr nächstes Konzert am 28. und 29. Mai um 16 Uhr im Schloß Glienicke nach Auftritten in Schweden, Südkorea und auf Malta vertröstet.
Frank Wecker
Die Pianistin SooJin Anjou unterstützt „Moabit hilft“.
Fotos: Wecker
FW - Gastautoren, Gesellschaft, Kunst und Kultur -
Deutsche Oper rebelliert
Mit zwei neuen Produktionen, deren einzige Gemeinsamkeit in der Provokation durch das Sujet besteht, wartet die Deutsche Oper in der Bismarckstraße 35 auf.
„Salome“ – auch nach 100 Jahren provokant
Am Sonntag, 24. Januar, hatte im großen Haus „Salome“ von Richard Strauss Premiere.
Eine Flucht nach Dresden wie vor 110 Jahren, weil die Enthauptung eines Familienvaters durch eine liebestolle Stieftochter und der „Tanz der sieben Schleier“ doch die biederen Bürger im preußischen Machtzentrum irritierte, ist heute nicht zu befürchten. Schon allein deshalb nicht, weil etliche beteiligte Künstler Ausländer sind. Die musikalische Leitung hat der Pariser Alain Altinoglu, der von armenischen Einwanderern abstammt. Die Titelpartie singt die US-Amerikanerin Catherine Nagelstad und ihre Mutter Herodias wird ebenfalls von einer US-Amerikanerin, Jeanne-Michele Charbonnet, interpretiert. Regie führt Claus Guth. Bis Ende Februar ist der Berliner Opernstar Burkhard Ulrich in der Rolle des Herodes zu erleben und Jochanaan wird von Michael Volle gespielt, der schon auf vielen bedeutenden Opernbühnen der Welt gestanden hat.
Mit dem Libretto eines Autors, Oscar Wilde, der wegen „grober Unsittlichkeit“ zwei Jahre inhaftiert war, läßt sich selbst der biedere Bürger heute nicht mehr erschrecken. Eher wird es brisant, wenn die Auseinandersetzung in einer kaputten Familie, wo der Stiefvater schon seine kindliche Tochter mißbraucht und die Mutter sie nicht schützen will, auf die Ebene der ganz aktuellen Auseinandersetzung zwischen den Religionen des Judentums, des Islam und des Christentums gehoben wird. So nimmt die Regie wenig Rücksicht auf die klassische Dramenstruktur und verlegt einen Teil der Handlung von der Terrasse des Königspalastes in eine Maßschneiderei und verteilt damit die ursprünglich angelegte Einheit von Raum und Zeit auf mehreren Spielebenen. Aus den sieben Schleiern werden sieben Stufen der Kindheit der Salome und schließlich schafft sie sich ihren Retter Jochaan als eine Gegenfigur zum Herodes. Jochaan ist der Prophet Johannes der Täufer, ein jüdischer Bußprediger, der sowohl im palästinensischen Judentum wie auch in der Diaspora eine Rolle spielte. Im Urchristentum wurde er als Wegbereiter von Jesus und damit als Heiliger verehrt. Im Koran ist Johannes nach Jesus und Mohammed einer der drei wichtigsten Propheten. Dieser Mann weist Salomes Begehren zurück, worauf sie von ihrem Stiefvater als Gegenleistung für den Schleiertanz dessen Kopf fordert und ihn auch – in der Legende – auf einem Silbertablett erhält. In dieser Inszenierung fällt ein Kopf gewissermaßen am Tisch bei der Familienmahlzeit, wo er dann den Platz von Herodes einnimmt.
Salome erinnert sich ihrer Kindheit.
Foto: Wecker
Die kindliche Salome entzückt mit ihrer jugendlichen Schönheit die Herrschaft.
Foto: Wecker
Salome begegnet erstmals Jochanaan,
der von Herodes in einer Zisterne gefangen gehalten wird (Bild li.).
Salome und ihr Stiefvater Herodes (Bild re.).
Fotos: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
- "COCIDO JAM" in der Kulturwerkstadt
"Cocido" ist ein "Eintopf" mit ganz vielen unterschiedlichen Zutaten,
die in diesem Fall ein Mix der unterschiedlichsten Musikrichtungen sein
könnte..... Alle die ein Instrument spielen, und Lust haben an der
"Zubereitung" teil zu haben oder aber auch nur zuhören möchten, sind
herzlich eingeladen. Bringt Eure Instrumente oder halt nur Eure Ohren
mit..... Jeder ist willkommen !
Eintritt frei - Spende erbeten.
Dienstag, 19. Januar 2016
Einlass: 19:30 / Beginn: 20:00 Uhr
Kulturwerkstadt (in der ehemaligen Engelhardt-Brauerei)
Danckelmannstraße 9 A
14059 Berlin-Charlottenburg
- Vortrag im Keramik-Museum Berlin
Im Januar stellte das rbb-Inforadio das von Herrn Theis geleitete Keramik-Museum in Charlottenburg vor.
Zwei Tage vor dem Ende der Ausstellungen "Sobibor-Projekt. Aufspüren der Vergessenheit" und "Waltraud Eich. Keramik der 1950er Jahre" wird die israelische Künstlerin Yael Atzmony in einem Vortrag die Hintergründe zu ihrem "Sobibor-Projekt" erläutern und ihre Arbeitstechniken vorstellen.
Eintritt 4,- Euro (inkl. Besuch der 3 Sonderausstellungen)
Samstag, 23. Januar 2016 um 17:30 Uhr
Keramik-Museum Berlin (KMB)
Schustehrusstraße 13, 10585 Berlin-Charlottenburg
Öffnungszeiten:
Mo - Fr von 12:00 bis 17:00 , Sa u. So von 13:00 bis 17:00 Uhr
- Neujahrsempfang im WESTRAUM
Die Initiatorin Anita Staud lädt zum Neujahrsempfang unter dem Motto "voir La vie en rose" in den Wilmersdorfer Projektraum ein.
Gezeigt werden Bilder, Skulpturen, Fotos und Objekte von zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern - mit einer Einführung von Richard Rabensaat, Musik und Performance.
Sonntag, 24. Januar 2016 ab 17:00 Uhr
WESTRAUM
Nestorstrasse 36
10709 Berlin-Wilmersdorf
Weitere KurzInfos zu Veranstaltungen und Themen rund um den Klausenerplatz-Kiez immer auch
bei Twitter (ohne Anmeldung einsehbar!) und
bei Facebook.
Weitere Termine auch stets im StadtteilKalender für Charlottenburg-Wilmersdorf des Nachbarschaftshauses am Lietzensee.
- Kunst und Kultur -
Künstler aus aller Welt unterstützen UNICEF
Bis zum 10. Februar macht die Ausstellung „23 internationale Kunstherzen für UNICEF“ in der Filiale der Commerzbank am Kurfürstendamm 237 Station.
Neugier erweckt einmal die Herausforderung an die Künstler, sich an eine strenge Formvorgabe zu halten. Es gilt, ein Motiv auf einer herzförmigen Scheibe in der Größe von 40 mal 40 Zentimetern aus Fichtenholz zu gestalten. Bemerkenswert ist zudem die Geschichte dieser Herzkunst und schließlich verwundert drittens, daß eine Bank, die schon den verpönten Begriff „Kommerz“ in ihrem Namen trägt, sich dennoch nicht allein den Geschäften widmet, sondern sich in der Gesellschaft weitgefächert engagiert. Selbst gegen den Grundsatz aller Public Relation „Tue Gutes und Rede darüber“ verstößt sie. Sie verschweigt einfach Teile ihres Engagements. Nur aus eigener Anschauung weiß der Verfasser dieser Zeilen, daß sie kleinen Initiativen wie der „Fondation Aman International“ hilft, ohne dies auch nur zu erwähnen, und selbst über die hier beworbene Aktion mit einer der bedeutendsten Hilfsorganisationen UNICEF findet sich auf der der Bank eigenen Internetpräsenz kein Hinweis. Allein schon deshalb sei diese Ausstellung den Lesern dieser Zeilen ans Herz gelegt.
Die türkische Künstlerin Meral Alma mit ihrem Bild „Die Ballerina Sevgi“.
Foto: Wecker
Die Künstlerinnen Meral Alma (Türkei) mit ihrem Bild „Die Ballerina
Sevgi“, Nadja Zikes (Slowenien) mit ihrem Bild „Syno – Kardia“ und
Theresa Kallrath (Schweden) mit dem Bild „Färgtagen“.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Gesellschaft, Kunst und Kultur -
- Kulturpolitik und Stadtentwicklung im alten »Schlorrendorf«
Die Geschichte von Charlottenburg-Wilmersdorf ist eine von Kultur- und Kunstvielfalt. Doch wie hat sich dieser „Standort“ in den vergangenen 25 Jahren verändert, auf wessen Kosten und wie muß Kulturpolitik als Teil von Stadtentwicklung gedacht werden?
Katrin Lompscher (MdA / Die Linke) diskutiert im Rahmen der Reihe "StadtGespräche" mit Volker Fischer (sozialwissenschaftliches büro berlin), Kulturstadträtin Dagmar König (angefragt), Stefan Evers (MdA / CDU) und den dazu herzlich eingeladenen Bürgern. Der Eintritt ist frei.
Donnerstag, 17. Dezember 2015, 18:30 bis 20:00 Uhr
Kultur-Club Westend im Schlorrendorfer
(Kiez- und Kulturgaststätte)
Meerscheidtstraße 9 - 11, 14050 Berlin-Westend
- »Mythos Gleisdreieck«
Die Industrielandschaft Gleisdreieck hat seit ihrer Entstehung Schriftsteller und Künstler fasziniert. Joseph Roth und Walter Mehring beschrieben sie expressiv, Günter Grass nutzte das Gleisdreieck als Symbol für die geteilte Stadt, Wim Wenders inspirierte es zu Szenen seines Filmes »Der Himmel über Berlin«. Mythos und Wildnis, Verkehr und Brache. Heute: gebändigte Stadtnatur und enthusiastisch gelobter Park.
Lesung und Gespräch mit:
- Andra Lichtenstein, Landschaftsarchitektin, und Flavia Alice Mameli, Produktdesignerin, sind zwei Stadtforscherinnen mit Leidenschaft für Berlin. Im Sommer 2015 erschien ihr Buch »Gleisdreieck/Parklife Berlin«, ein vielschichtiges bilinguales Portrait der Geschichte der Berliner Brachlandschaft und ihrer Entwicklung zum Park des 21. Jahrhunderts (Transcript-Verlag).
- Roland Kretschmer arbeitet als freier Rezitator. Deutschlandweit bekannt wurde er mit einer fünf Monate dauernden Gesamtlesung von Robert Musils »Der Mann ohne Eigenschaften«. Außerdem betreibt er die Weinbar Les Climats in der Pohlstraße.
- Matthias Bauer war Mitglied der Aktionsgemeinschaft Gleisdreieck und ist Herausgeber des Gleisdreieck-Blogs.
- Sibylle Nägele und Joy Markert sind Autoren. 2011 erschien die erweiterte Neuauflage ihres Buches »Die Potsdamer Straße. Geschichten, Mythen und Metamorphosen«. Ab 2009 Betreiber des Literatur-Salon Potsdamer Straße mit Veranstaltungen wie »Annäherung an Herwarth Walden«, »War Walden Punk?«, »Lesung in zehn Runden«.
Eine Veranstaltung des Literatur-Salons Potsdamer Straße in Kooperation
mit [P103] Mischkonzern im Rahmen der Reihe: Charme-Offensive Potsdamer
Straße. Der Eintritt ist frei.
Sonntag, 20. Dezember 2015 um 17:00 Uhr
[P103] Mischkonzern, Potsdamer Straße 103
10785 Berlin-Schöneberg
- Geschichte, Kunst und Kultur -