Am letzten Sonnabend vor den Sommerferien, am 5. Juli, hatte das Goethe-Gymnasium sein diesjähriges Sommerfest durchgeführt. Dort präsentierten drei Schülerinnen und Schüler einer 10. Klasse einen Text mit der Forderung „Für eine Gedenktafel in der Uhlandstraße!“. Wir geben ihn im folgenden wieder, zusammen mit dem Begleittext eines ihrer Lehrer.
"Wer Geschichte vergisst,
muss sie nochmal durchleben."
George Santayana
Dies gilt auch für die grausamen Zeiten des SS-Regimes. Darunter litt ebenfalls der 17-Jährige Unbekannte. Gezwungen weiter zu kämpfen, obwohl es bereits keine Hoffnung auf Sieg mehr gab und dazu getrieben weiterhin Menschen zu töten, entschied er sich, seine Waffen niederzulegen und dem SS-Regime den Rücken zu kehren, ob aus Mut, Tapferkeit, Feigheit oder Angst. Für dieses „Vergehen“ wurde er verurteilt und von seinen „Kameraden“ der Waffen-SS verachtet. Um seiner gegenläufigen Haltung und der besagten Grausamkeit zu gedenken und auf dass sowas nie wieder geschehen möge, setzen wir uns für eine Gedenktafel an der Uhlandstraße 103 ein, wo der 17-Jährige seinem Schicksal unterlag. Um ein Gegenargument für die Gedenktafel zu entkräften: Er trug zwar eine Jacke der Waffen-SS und war Angehöriger des Regimes, jedoch kann man davon ausgehen, dass er dies notgedrungen tat. Die Soldaten der Waffen-SS hatten zwar eine höhere Chance den Krieg zu überleben, aber dennoch entschied er zu desertieren. Außerdem fungiert eine Gedenktafel als Mahnmal. Es soll zukünftige Generationen an diesen tragischen Abschnitt der Geschichte erinnern, wobei der Unbekannte 17-Jährige für jeden von uns stehen könne.
Nihade Pamuk, Philip Steinskamp, Jenissa Terzic
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Jeden Tag gehen wir in unsere Schule. Wir lernen, unterrichten, lachen, strengen uns an, treffen uns in der Pause. Genauso, wie alle Schülerinnen und Schüler das in ihrem Leben kennen. Und genauso muss es wohl auch dieser siebzehnjährige Junge erlebt haben. Auch er muss einmal ein ganz normaler Schüler gewesen sein. Unsere Schülerinnen und Schüler haben es ganz treffend ausgedrückt: Es hätte jeder von uns sein können.
Wir haben von diesem Jungen nicht gewusst. Wie muss die Stelle im Frühjahr 1945 ausgesehen haben, an der er umgebracht wurde? Eine Stelle in Sichtweite des Goethe-Gymnasiums, eine Stelle, an der wir jeden Tag auf unserem Schulweg vorbeigehen.
Den Menschen damals war das Schicksal des Jungen offenbar nicht gleichgültig und sie haben, so hören wir, noch lange mit einem Pappschild an ihn erinnert. Und wenn spätere Zeiten ihn vergessen haben, für unsere Schülerinnen und Schüler, ja, auch für das Selbstverständnis unserer Schule wäre es wichtig, dass diese Erinnerung nicht verlorengeht, sondern fortgeführt wird, damit wir wachsam bleiben, wenn vor unseren Augen Unrecht geschieht.
Deshalb danken wir Lehrerinnen und Lehrer des Goethe-Gymnasiums Herrn Michael Roeder und seinen Unterstützern sehr für ihre engagierte Initiative und unterstützen die Forderung nach der Errichtung der Gedenktafel für den ermordeten siebzehnjährigen Jungen in besonderem Maße.
Christian Hahn, Geschichts-Lehrer am Goethe-Gymnasium
In einem Schreiben vom 4. August an die Gedenktafelkommission hat sich der Bezirksvorstand DIE LINKE Charlottenburg-Wilmersdorf ebenfalls für die Gedenktafel ausgesprochen und gefragt, „warum und an welcher Stelle Hinderungen auftreten und das Projekt nicht zu einem würdigen Ende ... geführt werden kann“.
MichaelR - Gastautoren, Geschichte -
Helmut Meyer kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken: Drittes Reich, Zweiter Weltkrieg, Westberlin, Ostberlin, schließlich BRD. Er war schon früh künstlerisch aktiv und ist es immer noch – siehe seine Ausstellung im September 2011 in der Taverna Karagiosis am Klausenerplatz. Und er hat, ebenfalls schon früh, am Beispiel seines Vaters erlebt, was es bedeutete, Gegner des Nationalsozialismus zu sein. 2011, als sein Vater zusammen mit weiteren 70 Charlottenburgern für seinen Widerstand geehrt wurde, hatte er uns von ihm erzählt.
Helmut Meyer verbrachte seine ersten vierzehn Lebensjahre in der Kamminer Straße, in dem Viertel, das heute nach einem Platz benannt wird, der damals nach Gustav Adolf hieß und seit 1950 den Namen des Widerstandskämpfers Carlo Mierendorff trägt. Sehr plastisch und voller Details schildert er das Leben dort vor 75 Jahren: Wie die Straße der Spielplatz für die Kinder war, wo sie den größten Teil des Tages verbrachten: das Pflaster diente als Malgrund, die Ladenschwellen als Sitzplätze, die Gaslaternen als Ausguck. In der ganzen Straße gab es nur drei Autos, dafür jede Menge Fuhrwerke: die der Müllkutscher, der Brauereien, des Eismannes und der Meierei Bolle. Außerdem traf man dort Lumpen- und Kartoffelschalensammler, Leierkastenmänner und Moritatensänger.
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MichaelR - Gastautoren, Geschichte -
Der Straßen-, Wandbild-, Portrait-, Hinterglas- und Innenraummaler Fabian Fritz
Unser Bezirk ist voll von Wandbildern – manchmal in Hinterhöfen oder Treppenhäusern versteckt, oft aber gut sichtbar. Und trotzdem laufen viele Menschen, mit gesenktem oder verschleiertem Blick, an ihnen vorbei. Zum Beispiel an diesem hier:
Es flankiert zusammen mit einem anderen Wandbild von 1960 den Eingang zur Mehlitzstraße von der Berliner Straße her. Die Darstellung ist so realistisch, daß 1987, als noch tatsächlich das Baugerüst dort stand, einmal eines Abends eine Frau in einem gegenüberliegendes Geschäft gefordert haben soll, man müsse sofort die Polizei rufen, da würden irgendwelche Leute herumklettern.
Der Auftraggeber sah damals Fabian Fritz beim Straßenmalen zu und sprach ihn an. Das war auf dem Kurfürstendamm Ecke Uhlandstraße, und Fabian Fritz war gerade dabei, mit Farbkreide ein Detail aus Adolf Menzels Gemälde „Flötenkonzert“ zu malen. Er war zwei Jahre zuvor nach Westberlin gekommen, eigentlich nur für zwei Wochen, um am Marathon teilzunehmen. Aber dann kamen in diesen zwei Wochen alle möglichen Malaufträge über ihn, und er fand sogar eine Wohnung – und blieb.
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MichaelR - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Oder:
Wie immer weniger Bezirkspolitiker immer mehr die Bebauung der Kolonie Oeynhausen fördern
Im März stellten wir die Frage: „Was sind 12.100 Unterschriften wert?“ Es ging damals um die Unterschriften für den Bürgerentscheid zur vollständigen Rettung der Kleingartenkolonie Oeynhausen.
Eigentlich ist es in einer Demokratie so, daß die Stimmen aller Bürger gleich viel Gewicht haben und sich am Ende die Mehrheit durchsetzt. Aber das Schöne an unserer Unterform von Demokratie, der „repräsentativen“, ist ja, daß die Stimmen der recht kleinen Handvoll „Repräsentanten“ mehr Gewicht haben und sich daher gegenüber dem Volk durchsetzen können.
So war es dann auch am 20. März 2014 in der BVV: 28 Verordnete der SPD plus freundliche Unterstützung der meisten Verordneten der Grünen Partei genügten vollauf, um den 12.100 ihren Willen aufzuzwingen und eine dunkle Warnung vor einem „Entschädigungsrisiko bis zu 25 Millionen Euro“ in die Wahlunterlagen für den Bürgerentscheid hineinzuschreiben.
Das war schön für Stadtrat Schulte, erledigten ihm doch seine eigenen Verordneten und deren Helfer die Arbeit.
Seitdem hat sich die Lage ein Stück weit geändert:
Am
25. Mai gaben bei dem Bürgerentscheid trotzdem 84.945 Bürger der
vollständigen Erhaltung der Kleingartenkolonie ihre Stimme.
Aber
noch hielt der rotgrünen Zählgemeinschaftsdeich: Wie schon auf den BVVs
vom 17. Januar 2013 und vom 31. Januar 2014, genügten – trotz dieses klaren Votums – am 19. Juni 2014 wieder ganze 27 „Repräsentanten“ von SPD und Grüner
Partei (1), um den Willen von 84.945 Bürgern auszuhebeln und zum dritten
Mal eine Veränderungssperre zu verhindern.
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MichaelR - Gastautoren, Politik -
„Summer In The City“ lädt ein
Vom 1. bis zum 17. August werden die berühmtesten Einkaufsstraßen der Welt erneut beim Fest „Summer In The City“ zu Gast sein.
Das Sommerfest der AG City findet zwischen dem Europa-Center und der Gedächtniskirche auf dem Breitscheidplatz statt. Wie bereits in den vergangenen beiden Jahren wird das Fest auch in seiner vierten Auflage drei Wochenenden einschließen. Jedes Wochenende hat einen thematischen Schwerpunkt. Das Auftaktwochenende steht im Zeichen der internationalen Partnerboulevards. Das zweite Wochenende ist aus Anlaß des zwanzigjährigen Bestehens der Städtepartnerschaft von Berlin mit Peking der Kultur Chinas gewidmet. Am Sonnabend, 9. August, werden über 20 chinesische Künstler unterschiedlicher Provenienz auf der Bühne erwartet. Am folgenden Sonntag, 10. August, findet unter dem Titel „International Music for Charity“ ein Wohltätigkeitskonzert für die Björn-Schulz-Stiftung statt. Höhepunkt des dritten Wochenendes ist am Sonnabend, 16. August, der Berlintag. Dazu werden die stadtbekannten Originale wie der „Eckensteher Nante“ und der „Hauptmann von Köpenick“ erwartet.
Ein sommerlicher Bummel über den Breitscheidplatz kann auf Reisen in die Ferne einstimmen.
Fotos: Wecker
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FW - Gastautoren, ZeitZeichen -
Der Verfasser dieser Erinnerung an das Kriegsende war im April 1945 elf Jahre alt.
Es war Ende April 1945, einen Tag bevor die Amerikaner das Dorf in Ostthüringen erreichten, in dem wir nach der Flucht aus Ostpreußen untergekommen waren.
Im oberen Saaletal, nur ein paar Dutzend Kilometer entfernt, wurde bereits gekämpft. Ein Bataillonsstab der Wehrmacht, im gleichen Haus wie wir untergebracht, räumte sein Quartier und rückte ab.
Dann wurden alle im Dorf lebenden Mitglieder von „Jungvolk“ und „Hitlerjugend“ auf den Sportplatz hinter der Schule befohlen. Als wir dort waren, kamen ein paar SS-Männer unter dem Kommando eines Scharführers mit Panzerfäusten. Die Waffen wurden an uns ausgegeben. Man erklärte uns flüchtig, wie sie zu bedienen seien, und dann zogen auch die SS-Männer ab.
Der Bürgermeister des Dorfes hatte alles mitbekommen. Er hatte – zum Glück! – Vernunft bewahrt. „Jungs“, sagte er zu uns, „jetzt sind die Schwarzen (d.h. SS) weg. Vergrabt die Panzerfäuste drüben am Waldrand und geht nach Hause! Das hat alles keinen Sinn mehr. In ein paar Stunden sind die Amerikaner da!“
Nur zu gern befolgten wir seinen Rat.
Am späten Nachmittag rollten die ersten amerikanischen Panzer ins Dorf.
So hat ein besonnener und mutiger Mann uns vor dem Schicksal wie dem des unbekannten Siebzehnjährigen bewahrt, obwohl er Parteigenosse und „Ortsbauernführer“ war!
Johann Christoph Leitner, Juni 2014
J.C. Leitner - Gastautoren, Geschichte -
Über die Mär von den allerorts geheimen Gedenktafelkommissionen (GTK)
Langandauernde ungute Erfahrungen mit Teilen der hiesigen Bezirkspolitiker bei dem Versuch, eine Gedenktafel für einen ermordeten 17jährigen Deserteur in Wilmersdorf zu initiieren, haben mich auf die Idee gebracht, elf Odysseen durch die Verwaltung der übrigen elf Bezirken zu unternehmen auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage:
Tagt Ihre Gedenktafelkommission öffentlich?
Denn allzu gern beruft man sich hierzulande darauf, daß es die anderen doch auch nichtöffentlich machen. So hieß es jedenfalls, als die Drucksache 0779/4 „Gedenktafelkommission“ im Februar 2014 zur Abstimmung stand, nachdem sie zuvor im Kulturausschuß von der Mehrheit der BVV stark beschnitten worden war, wie man im Vergleich zwischen dem ursprünglichen Antrag (siehe rechts oben den Link „Antrag“) und dem Ergebnis erkennen kann: Es blieb man gerade mal die öffentliche Ankündigung von Sitzungstermin und Tagesordnung übrig – und das allerdings auch nur in der Theorie.
Denn für die Umsetzung in die Praxis wurde vom Büro der Vorsteherin eine erfrischend bürgerfeindliche Lösung gefunden: beides wird nur wenige Tage vor der Sitzung veröffentlicht, fernab vom üblichen Sitzungskalender (1), und nach der Sitzung sogleich wieder spurlos beseitigt. So kann man behaupten, dem Buchstaben des BVV-Beschlusses Genüge getan zu haben.
Politisch nicht nachvollziehbar, daß bislang nicht eine einzige der fünf auf Bürgernähe bedachten
BVV-Parteien dagegen eingeschritten ist.
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MichaelR - Gastautoren, Geschichte -
Juli 2014
MichaelR - Gastautoren, ZeitZeichen -
Berliner Künstler erringen Herz der Südtiroler
Bei der Vergabe des Publikumspreises des Berliner Theaterclubs, dem „Goldenen Vorhang“, stellt das Renaissance Theater regelmäßig die beliebtesten Darsteller.
Diese Bühne vermag sich aber auch im gesamten deutschsprachigen Raum durchzusetzen. Die Südtiroler haben in der Spielzeit 2013/2014 die Produktion „Der Vorname“ zur besten Produktion der „Tour de Théâtre“ gewählt. Das ist eine Veranstaltung des Südtiroler Kulturinstitutes, die hervorragende deutschsprachige Theater zu ihren Bühnen nach Bozen, Meran und Brixen einlädt. In dieser Saison waren aus Deutschland unter anderem das Residenztheater München, das Berliner Ensemble, das Deutsche Theater und das Staatsschauspiel Dresden vertreten. Aus der Schweiz kamen das Baseler Theater und das Schauspielhaus Zürich, aus Österreich war das Wiener Burgtheater vertreten. Der Veranstalter hat die Creme des deutschsprachigen Theaters zu einer Reise in die Südtiroler Bergwelt verführen können. Nunmehr bemühten sich Walburg Oberrauch von der den Publikumspreis stiftenden Firma „Finstral“ und Peter Silbernagel vom Südtiroler Kulturinstitut nach Berlin, um dem von ihren Landsleuten am meisten geschätzten Theater den Preis zu überbringen. Der Intendant des Renaissance Theaters Horst Filohn (links) sowie die im Stück mitwirkenden Schauspielerinnen Nadine Schori (rotes Kleid) und Anika Mauer (rechts) durften ihn in Empfang nehmen. Auch das bestätigt wieder: Wer hier im Kiez lebt, hat einen Teil der besten deutschen Theater gleich um die Ecke.
Frank Wecker
Foto: Wecker
FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Botschafter unterzeichnet Kooperation mit Zoo von Los Angeles
Botschafter John B. Emerson unterzeichnet den Kooperationsvertrag.
Foto: Wecker
Die seit 1967 bestehende Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Los Angeles wurde am Donnerstag, 3. Juli, um eine weitere Facette bereichert.
Zwischen den Berliner Tiergärten Zoo und Tierpark Berlin wurde eine Kooperation mit dem Zoo von Los Angeles unterzeichnet. Die Vereinbarungen unterzeichneten der amerikanische Botschafter John B. Emerson, der von Stadtrat Tom La Bonge begleitet wurde, und Zoodirektor Dr. Andreas Knieriem. „Die zoologischen Einrichtungen beider Städte sind meine Lieblingsplätze“, sagte der Botschafter, der seine Töchter Jacqueline, Hayley und Taylor sowie seine Frau Kimberly mitbrachte. Letztere hat vielleicht den größten Anteil an dem Vertragsabschluß. Elf Jahre lang hatte sie in Los Angeles dem Beirat des städtischen Zoos angehört, vier Jahre war sie dessen Präsidentin. „Schon auf dem Flug nach Berlin hat sie mich um einen Zoobesuch gebeten“, berichtet der Botschafter. Daraus ist viel mehr als ein Ausflug geworden.
Stolz hält Stadtrat Tom La Bonge neben Kimberly Marteau Emerson den gerade
vom Botschafter (links) und Zoodirektor unterzeichneten Vertrag in den Händen.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Gesellschaft -
Neue Ausstellung im Berliner Büro
Auf der ganzen Welt hilft die Organisation „SOS-Kinderdörfer“ Kindern, die aus unterschiedlichen Gründen nicht in ihrer leiblichen Familie leben können.
Sie erhalten in Kinderdörfern eine Ersatzfamilie, deren Mütter und Väter aus der jeweiligen Region stammen und so den Kindern nicht nur ein behütetes Aufwachsen, sondern auch eines in ihrer vertrauten Kultur und Umgebung ermöglichen. Das Projekt wird nur aus Spenden finanziert. Die Organisatoren sind auf die guten Herzen aller Menschen angewiesen. Sie werden aber auch von denjenigen besonders unterstützt, denen das Schicksal eine besondere Stellung im Gemeinwesen vorgesehen hat.
So stellen zweimal jährlich international bekannte Künstler zugunsten eines SOS-Kinderdorfes in ihrem Herkunftsland neue „SOS-Editionen“ an originalen Kunstwerken zur Verfügung, deren Erlös den Kindern zugute kommt. Mit dem Kauf eines Bildes aus der SOS-Edition tragen die Besucher dazu bei, daß die Kinder in den SOS-Kinderdörfern auf der ganzen Welt ein liebevolles Zuhause finden.
Die jüngste Edition stammt von der ivorischen Künstlerin Chia Raissa Gildemeister. Sie unterstützt mit ihren Arbeiten das SOS-Kinderdorf Abobo-Gare an der Elfenbeinküste. Es war das erste SOS-Kinderdorf auf dem afrikanischen Kontinent, das nun dringend erneuert werden muß, zumal es im Bürgerkrieg vor zwei Jahren in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Die Künstlerin Chia Raissa Gildemeister.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Gesellschaft, Kunst und Kultur -
„Es sollte nicht notwendig sein, für solch
eine Gedenktafel überhaupt Unterschriften
sammeln zu müssen.“
Dr. Ellis Huber
Aber die Umstände in diesem Bezirk machen es nun einmal notwendig. Das Positive daran ist, daß sich dabei interessante Gespräche und Fragen ergeben wie zum Beispiel:
Warum tagt die Gedenktafelkommission eigentlich geheim? Sind Gedenktafeln nicht in besonderer Weise eine Angelegenheit der Öffentlichkeit? In Friedrichshain-Kreuzberg plant man jedenfalls, die Sitzungen öffentlich zu machen. Die Fraktion der Piratenpartei in unserem Bezirk scheint sich im Rahmen von „OpenAntrag“ eine entsprechende und eigentlich selbstverständliche Forderung (Eingang 21.3.2014) zueigen machen zu wollen. Die bisherigen Reaktionen von Bezirkspolitikern darauf sind aber noch nicht wirklich ermutigend; aber immerhin wird es für unverständlich gehalten, daß noch nicht einmal die Antragsteller eingeladen werden – seit Bildung der jetzigen Kommission im November 2011, also seit 2 ½ Jahren, wurde unter dem Vorsitz von Frau Stückler (CDU) noch kein einziger in eine Sitzung gebeten. Und offenbar soll es – laut Presserecherche – nach dem Willen der Kommissionsmehrheit auch weiterhin so gehalten werden: Denn BILD meldete am 24. Juni:
„Im August soll die Gedenktafel-Kommission des Bezirks darüber entscheiden“,
aber mein Begleiter, ein renommierter Historiker und Träger des Großen
Bundesverdienstkreuzes, und ich als Antragsteller sind der
Kommissionsmehrheit bereits zum vierten Mal unerwünscht – und das,
obwohl die Vorsitzende bereits am 6. Februar per Email diese Zusage
gegeben hatte:
"Sobald die Angelegenheit beratungsreif ist, werde ich Sie zu einer Sitzung der
Gedenktafelkommission einladen. Es steht Ihnen frei, ggf. eine weitere
fachkundige Person hinzuzuziehen." (Hervorh. v. mir)
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MichaelR - Gastautoren, Geschichte -
Nachwuchs im Berliner Zoo
Tierpfleger Mario Barabasz ist auf diesen Ponynachwuchs besonders stolz.
Foto: Wecker
„Das ist eine ganz ungewöhnliche Farbe“, sagt Tierpfleger Mario Barabasz als er seinen jüngsten Pflegling, das am 10. Juni geborene Shetlandpony „Renate“ liebevoll streichelt. Sein Zuhause ist im Streichelzoo, wo es wie auf einem Bauernhof gemeinsam mit vielen weiteren Tieren der Haus- und Nutztierrassen lebt. Diese kleine aber umso widerstandsfähigere Pferderasse hat sich unter den unwirtlichen Klima- und Bodenverhältnissen auf den Shetlandinseln entwickelt. Im 19. Jahrhundert fristeten sie ihr Dasein als Grubenpferde, wo sie dann niemehr das Sonnenlicht erblickten. Heute sind sie zumeist die ersten Reitpferde für Kinder und werden gern als Fahrpferde eingesetzt.
Frank Wecker
Renate mit ihrer Mutter Froni.
Foto: Wecker
FW - Gastautoren, Kiezreportagen -
Neue Produktion im Theater am Salzufer
Die Stühle stehen wacklig auf den Gitterrosten und sind zudem unbequem. Dennoch nehmen auf ihnen Diplomaten, Verlagsleiter, namhafte Autoren und Regisseure Platz, um im „Teatr Studio“ am Salzufer 13/14 ausgefeilte Schauspielkunst zu erleben.
Das „Teatr Studio“ ist eine deutsch–polnische Bühne, die vor zehn Jahren von der polnischen Exilkünstlerin Janina Szarek unter dem Dach der von ihr gemeinsam mit ihrem Lebenspartner Prof. Olav Münzberg geleiteten Schauspielschule „Transform“ gegründet wurde, um die Eleven möglichst praxisnah auszubilden und ihnen schon während des Studiums Gelegenheit zu geben, vor Publikum aufzutreten. So ist es auch bei der neuesten Produktion „Pfannkuchen – Schweine – Heiligenscheine“, die aus Texten der polnischen Autorin Brygida Helbig montiert wurde. Es spielen Studenten des ersten Studienjahres, die damit vor der schwersten Herausforderung ihres Berufes stehen, die Zuschauer zum Lachen zu bringen. In Ergriffenheit oder Traurigkeit kann sich der gutwillige Zuschauer langsam hineinfühlen, das Lachen ist jedoch spontan, unkontrolliert und damit allein von der Kunst der Schauspieler verursacht. Die Komik dieser Produktion folgt aus der satirischen Auseinandersetzung mit gegenseitigen Vorurteilen von Deutschen und Polen, die anhand der letztlich tragisch fehlschlagenden Integrationsgeschichte einer jungen polnischen Auswanderin, gespielt von Nadine Rey, erzählt wird. Das Stück ist für jene Besucher von besonderem Reiz, die diese Integrationsgeschichte selbst erlebt haben, aber auch für alle, die mehr Verständnis für ihre neuen Mitbürger gewinnen wollen. Inszeniert hat diese Geschichte Janina Szarek. Sie hat in Polen an ausgezeichneten Ensembles und mit der ersten Garde der polnischen Regisseure zusammengearbeitet. Seit 1981 lebt sie in Berlin und bildet junge Schauspieler aus, die heute an Bühnen im In- und Ausland spielen und von Film- und Fernsehen bekannt sind. Das besondere an der Charlottenburger Bühne, die seit diesem Jahr den Ergänzungsnamen „Tadeusz Rózewicz Bühne Berlin“ trägt, ist, daß die künftigen Stars ganz am Beginn ihrer Karriere zu erleben sind. Es spielen junge Schauspieleleven, die nichts zu verlieren, aber eine Welt zu gewinnen haben.
Nach der erfolgreichen Uraufführung freuen sich die jungen Darsteller
gemeinsam mit der Autorin Brygida Helbig.
Foto: Frank Wecker
Theaterleiterin und Regisseurin Janina Szarek gratuliert nach der
erfolgreichen Uraufführung der Autorin Brygida Helbig.
Foto: Frank
Wecker
Die nächsten Vorstellungen sind am Freitag 27.06.14, dann am 8. und 9. Juli jeweils um 20 Uhr. Danach ist das Stück erst wieder nach der Sommerpause ab dem 30. August zu sehen.
Karten können unter Tel.: 324 23 41 und per E-Mail unter:contact@teatrstudio.de vorbestellt werden.
Frank Wecker
FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -