Uraufführung an der Deutschen Oper
„Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick, die Braue, Pupillen, die Lider – Was war das? Vielleicht dein Lebensglück…vorbei, verweht, nie wieder.“
Mit diesen Versen fing Kurt Tucholsky 1930 die Atmosphäre der Großstadt ein: Anonym, flüchtig, unverbindlich. Jeder Moment scheint vielfältige Möglichkeiten zu eröffnen, doch wird eine ergriffen, dann setzt der Rhythmus, die Schlagader des Großstadtleben, aus. So treibt der Rhythmus der Großstadt das Individuum immer weiter durch seinen Dschungel, wie der Rhythmus des Gedichts den Rezipienten.
Die israelische Komponistin Chaya Czernowin hält diesen fremdbestimmten Rhythmus an. Sie hält jenen Wimpernschlag der Begegnung fest. Sie lotet ihn aus. Sie baut um ihn herum ein ganzes Opernwerk mit schier überbordenden Klängen. Es ist von solcher Fülle, daß ein Orchester im Graben allein dazu nicht ausreicht. Chaya Czernowin stellt ihm ein 16stimmiges Vokalensemble zur Seite, das zur Uraufführung ihres Werkes „Heart Chamber“ in der Deutschen Oper in der Bismarckstraße 35 auf den Rängen plaziert wird. Seitlich der Bühnenzugänge befindet sich das Ensemble Nickel, das mittels Elektronik bislang „unerhörte“ Klänge produziert. Die Skala der Töne reicht vom Nichtklang, der Stille, über kaum hörbar gehauchte Laute, den aus voller Inbrunst geschmetterten Operngesang, den Schrei bis zum Ausbruch voller Klangmassen. Dieser ungeheure musikalische Aufwand erfolgt „nur“, um das Befinden zweier Personen, deren Schicksal dieser eine Augenaufschlag miteinander verknüpft, in seiner Tiefe zum Ausdruck zu bringen.
Eine flüchtige Begegnung wird zur Beziehung. Patrizia Ciofi und Dietrich Henschel in Heart Chamber.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Antiquariate, Second-Hand-Läden, Tauschzentralen, Flohmärkte, Verkaufsportale im Internet – sie alle laufen darauf hinaus, daß gebrauchte Gegenstände jeder Art nicht weggeworfen, sondern von jemand anderem weiterbenutzt werden. Oder um ein Schlagwort zu benutzen: sie wirken gegen die „Wegwerfkultur“ (und es läßt sich oft auch noch ganz schön damit verdienen).
In diese Reihe gehören auch die – allerdings kostenlosen – Repair-Cafés, deren Wurzel im Holland des Jahres 2009 liegen soll und die man heute weltweit finden kann, auch in Berlin. Zur Zeit gibt es hier 25, zwei davon auch in unserem Bezirk.
Beim Reparieren
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MichaelR - Gastautoren, Kiez -
Nordic Design - eine neue Ausstellung im Bröhan-Museum
Das Jubiläumsjahr für das Bauhaus neigt sich dem Ende. Auch das Bröhan-Museum in der Schloßstraße 1a setzt mit seiner neuen Ausstellung „Nordic Design. Die Antwort aufs Bauhaus“ bei den Folgen der Bauhaus-Bewegung an. Mit der Ausstellung „Von Arts and Crafts zum Bauhaus. Kunst und Design – eine neue Einheit!“ vom Beginn des Jahres schließt das Bröhan-Museum eine Klammer um das Bauhaus, ermittelt das Vorher und das Nachher.
Mit der neuen Ausstellung richtet das Bröhan-Museum den Fokus auf die Avantgarde des Nachkriegszeitalters, ohne das deren weltweite Wirkung vom Museum in den Mittelpunkt der Darstellung gerückt wird. Kurator und Museumsleiter Dr. Tobias Hoffmann geht es um den „skandinavischen Weg der Moderne, der sich in einer starken Auseinandersetzung mit den Ideen des Bauhauses vollzog“. Sicherlich wäre es auch lohnenswert, den Auswirkungen des nordischen Designs nachzugehen.
Patientenzimmer von Aalto.
Foto: Wecker
Dr. Anna Grosskopf präsentiert nordisches Alltagsdesign mit Möbeln
für
das Kinderzimmer, die gleichzeitig als Spielzeug dienen können.
Foto:
Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
In geheimer Vorbereitung auf den Zweiten Weltkrieg wurde schon 1935 – unter dem Tarnnamen „Projekt Trafo“ – hinter dem Haus Hohenzollerndamm 120 mit dem Bau eines unterirdischen, durch eine 1 ½ Meter dicke Betondecke geschützten Bunkers begonnen, der 1937 und somit rechtzeitig vor Kriegsbeginn in Betrieb genommen werden konnte. Es handelte sich um den Befehlsstand der Reserve-Flugmeldekompanie. Oder anders gesagt: von hier gingen im dann kommenden Krieg die Warnungen für die Reichshauptstadt vor anfliegenden alliierten Bomberverbänden raus. Der Bunker lag auf Postgelände, die Militärs gingen als Postangestellte oben ins Haus, stiegen in den Keller, zogen sich um und versahen als Soldaten im Bunker ihren Dienst.
Der Bunker blieb noch lange nach Kriegsende zwar weiterhin vor der Bevölkerung geheim, aber den Westberliner Politikern war er durchaus bekannt, denn sie planten in den 80er Jahren, ihn in Vorbereitung auf den nächsten Krieg zu einem Atombunker umzuwandeln.
Ursprünglicher Grundriß (Länge:57 m, Breite 34 m)
Wandmalerei aus der Entstehungszeit des Bunkers
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MichaelR - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Neuer Mieterbeirat Klausenerplatz
Die Gewobag teilt mit:
Das Wahlergebnis der diesjährigen Mieterbeiratswahl steht fest. Die konstituierende Sitzung des neuen Mieterbeirats hat am 10. Oktober 2019 stattgefunden.
Die aktuellen Sprechstunden entnehmen Sie bitte dem Aushang im Schaukasten am Mieterclub, Neue Christstr. 8.
Kostenlose Mieterberatung zum Millieuschutz
Das Bezirksamt teilt mit:
Wurden Ihnen Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen angekündigt? Soll Ihre Mietwohnung in eine Eigentumswohnung umgewandelt werden? Wenn Sie Wohnungsmieter aus den sozialen Erhaltungsgebieten „Mierendorff-Insel“ oder „Gierkeplatz“ sind oder in dem Aufstellungsgebiet „Klausenerplatz/Sophie-Charlotte-Platz“ wohnen, können Sie sich ab sofort von der Mieterberatung Charlottenburg-Wilmersdorf kostenlos beraten lassen.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Sprechzeiten:
Montags, 10.00 bis 13.00 Uhr, Rathaus Charlottenburg, Raum 123 (Otto-Suhr-Allee 100)
Dienstags, 15.00 bis 18.00 Uhr, Haus am Mierendorffplatz (Mierendorffplatz 19)
Mieter aus den festgesetzten Gebieten „Gierkeplatz“ und „Mierendorff-INSEL“ werden beraten zu:
- Fragen geplanter Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen
- Umwandlung von Mietwohnungen in Eigentumswohnungen im Sozialen Erhaltungsgebiet
- Rechte und Pflichten bei Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen sowie bei Umwandlung in Eigentumswohnungen
- Fragen zum bezirklichen Vorkaufsrecht
Mieter aus dem Gebiet mit Aufstellungsbeschluss „Klausenerplatz/Sophie-Charlotte-Platz“ werden beraten zu:
- Bedeutung und Wirkung des Aufstellungsbeschlusses
- Zurückstellung bzw. vorläufige Versagung von Baumaßnahmen
- Kiez, Menschen im Kiez -
Hallo zusammen,
erinnert sich hier noch jemand an den 18. September 2014? An dem Tag gab es einen Hinweis, dass ich den Server gewechselt und die Serversoftware ausgetauscht habe.
Und jetzt, knapp 5 Jahre später, gibt es wieder diesen Hinweis.
Nur das es hier nun eine kleine Änderung der Vorgehensweise gibt. ;)
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- Blog-News, Technik, ZeitZeichen -
Ein Gespräch mit Peter Delin, der seit 1979 35 Jahre Bibliotheksmitarbeiter in der Amerika-Gedenkbibliothek war. Dort hatte er von 1987 bis 1991 an der Planung des Erweiterungsbaus mitgewirkt, der im Rahmen der Sparmaßnahmen 1992 vom Senat gestrichen wurde und nun seit fast 30 Jahren schmerzlich fehlt. Danach hat er in 20 Jahren den Filmbereich aufgebaut, dessen über 50.000 Filme bis heute intensiv genutzt werden. Peter Delin ist Mitglied der bezirksübergreifenden ‚Bürgerinitiative Berliner Stadtbibliotheken‘*, die auch zu Anhörungen des Ausschusses für Kulturelle Angelegenheiten des Abgeordnetenhauses eingeladen wird.
Warum gibt es überhaupt öffentliche Bibliotheken? Es gibt doch Buchhandlungen.
Buchhandlungen sind zwar ebenfalls kulturelle Einrichtungen, aber kommerzieller Art, ausgerichtet auf Aktualität und Verkaufszahlen. Öffentliche Bibliotheken dagegen sind gemeinnützige Einrichtungen. Sie sind der einzige Ort, an dem alles, was auf dem Buchmarkt für das Publikum wichtig ist, allen frei zugänglich ist, und nicht nur Neuerscheinungen, denn öffentliche Bibliotheken bewahren auch auf. Bücher sind das wichtigste Kulturmedium in Deutschland. Alle Erscheinungen des Lebens werden in ihnen ‚verhandelt‘. Öffentliche Bibliotheken sind daher von großer Bedeutung für die Gesellschaft, da sie zur allgemeinen Aufklärung beitragen. Darum ist es so wichtig, sie zu verteidigen.
Tonangebende Bibliotheksvertreter träumen aber davon, die öffentlichen Bibliotheken zu rationalisieren, alles ins Netz zu verschieben und sie zu reinen Aufenthaltsorten zu machen. Was hat es damit auf sich?
Es gibt zwei Mythen: Zum einen, Bücher seien überflüssig; es sei doch alles im Internet zu finden. Und zweitens, die Buchausleihe gehe zurück, weil das Interesse an Büchern abnehme. Beides ist falsch: Das Urheberrecht verbietet nämlich, alle nach 1948 erschienenen Bücher sowie alle Bücher, deren Autoren nach 1948 gestorben sind, ins Netz zu stellen, wenn die Rechteinhaber nicht zustimmen. Damit sind 70 Jahre Buchkultur dort nicht frei zugänglich – aber in den öffentlichen Bibliotheken! Und was die Ausleihe betrifft, die geht tatsächlich teilweise zurück – aber eben nicht die von Büchern, sondern die von DVDs, CDs usw., weil ihnen billige Musik- und Film-Streamingdienste Konkurrenz machen. Und E-Books schließlich konnten sich gegenüber dem gedruckten Buch nicht durchsetzen. Ihr Anteil am Gesamtumsatz des deutschen Publikumsmarkts lag 2018 bei 5 %. E-Books sind nur ein Zusatzmedium.
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MichaelR - Gastautoren, Politik -
Uraufführung der „Wolfsschlucht“ von Malte Giesen
Der Raum ist assoziativ. Sein Name ist Wolfsschlucht, wie die Schlüsselszene in Carl Maria von Webers Nationaloper „Der Freischütz“. Ebenso heißt der Musiktheaterabend in der Tischlerei der Deutschen Oper. Der Berliner Komponist Malte Giesen hat, wie es die Deutsche Oper formuliert, die Oper Webers „überschrieben“.
Er überschrieb, indem er die musikalische Vorlage, wie es in der Architektur heißt, „entkernt“ und damit die schlichte Schönheit des Materials hörbar gemacht hat. Das ist ihm an mehreren Stellen beeindruckend gelungen, insbesondere jedoch, wenn der Kinderchor den berühmten Jägerchor anstimmt.
Susanna Fairairn als Agathe.
Foto: Wecker
Andrew Dickinson als Max.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Frank Castorf inszeniert an der Deutschen Oper
Optimistisch, gar vergnügt oder beschwingt wird der Besucher der Aufführung „La Forza del Destino“ (Die Macht des Schicksals) das Opernhaus an der Bismarckstraße 35 nicht verlassen. Vielleicht ist er verärgert, wenn er ein Anhänger werkgetreuer Inszenierungen ist. Wer sich jedoch auf die von Frank Castorf inszenierte Geschichte einläßt, wird die Oper nachdenklich, und mit Blick auf die heutigen Lebensumstände, sorgenvoll verlassen.
Erzählt wird eine Geschichte von Liebe und Rache, die vom Schicksal oder auch dem Zufall beherrscht wird, wogegen die handelnden Figuren wenig auszurichten vermögen. Das sind vor allem das Liebespaar Donna Leonora und Don Alvaro sowie Leonoras Bruder Don Carlo di Vargas. Durch einen verirrten Schuß, der ausgelöst wird, als Don Alvaro die Waffe zu Boden wirft, wird der Vater des Geschwisterpaares getötet. Leonoras Bruder sinnt nun auf Rache. Die gelingt und die Oper endet mit dem Tod der Protagonisten.
Für die Volksszenen ließ sich Verdi von Schillers Wallenstein inspirieren.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Charlottenburg soll niemals untergehen
Die Berliner Wasserbetriebe hatten eingeladen, um die Fortschritte auf der Baustelle an der Sophie-Charlotten-Straße zu zeigen: „Seit gut einem Jahr nimmt das Projekt jetzt Formen an. Räume und Formen, die so bald nicht mehr sichtbar sein werden, weil das Meiste unter der Erde verschwindet.“
Nach unserem letzten Besuch im März 2019, hatte der große graue "Stein-Greifer" etliche Findlinge mit einem Durchmesser von bis zu 1,20 Metern aus der Tiefe des Charlottenburger Grundes geholt.
Welche Eiszeiten sie dorthin befördert haben, werden Geologen wissen. Die Wasserbetriebe beschäftigen sich mehr mit den gegenwärtigen Starkregenzeiten. Der „Abwasser-Parkplatz“, ein 7.000 Kubikmeter fassendes Becken, um bei Starkregen Überläufe in die Spree zu vermeiden, wird ausgebaut. Die Grundarbeiten für das Gebäude des neuen Pumpwerks gehen weiter. An diesem Tag standen Betonierarbeiten im Mittelpunkt des Geschehens.
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- Kiez, Technik -
Die Katze und ich
Die Hoftüren sind geöffnet, sie betrachtet sich das vom Flur aus. Dann setzt sie sich gemächlich in Bewegung. Nach einigen Schritten auf den Hof bleibt sie stehen und maunzt. Der Stuhl fehlt. Jetzt steht der Stuhl da, aber sie springt nicht drauf, sondern maunzt erneut. Ich setze mich auf den Stuhl. Sie springt auf meine Knie und läßt ihren Blick über ihr Revier vor sich schweifen, während sie sich gleichzeitig von hinten kraulen läßt - sie, die unangefochtene Herrscherin über zwei kleine Hinterhöfe.
MichaelR
MichaelR - Gastautoren, Kiezfundstücke -
Beginn der Haushaltsbefragung zur Vorbereitung eines sozialen Erhaltungsgebietes im Bereich Klausenerplatz / Sophie-Charlotte-Platz
Die MieterWerkStadt Charlottenburg hatte einen Einwohnerantrag zur Ausweisung von Milieuschutzgebieten eingebracht, der auf der Sitzung vom 21. September 2017 von der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) mehrheitlich angenommen wurde (Drucksache 0299/5). Von einer zeitnahen, zumindest beginnenden, Umsetzung des Beschlusses war lange nichts zu bemerken. Nur durch den nie nachlassenden Druck der Anwohnerinnen und Anwohner passierte überhaupt etwas.
Am 25. Januar 2019 wurde der Aufstellungsbeschluss für das Milieuschutzgebiet
„Klausenerplatz/Sophie-Charlotte-Platz“ im Amtsblatt veröffentlicht und
ist damit in Kraft getreten. Weitere 7 Monate später - für viele betroffene Mieterinnen und Mieter inzwischen viel zu spät (z.B. Berliner Morgenpost vom 17.10. 2018) - will das Bezirksamt nun endlich mit der abschließenden Untersuchung beginnen.
Beginn der Haushaltsbefragung zur Vorbereitung eines sozialen Erhaltungsgebietes im Bereich Klausenerplatz / Sophie-Charlotte-Platz
Für das Gebiet Klausenerplatz / Sophie-Charlotte-Platz besteht seit Januar ein Aufstellungsbeschluss für eine soziale Erhaltungsverordnung (Milieuschutzgebiet). Zur Begründung eines Milieuschutzgebietes sowie zur Bestimmung des räumlichen Geltungsbereichs sind aktuelle Informationen über den Wohnungsbestand und die Wohnbevölkerung des Gebietes erforderlich. Diese notwendigen Informationen sollen über eine Haushaltsbefragung ermittelt werden.
Stadtentwicklungsstadtrat Oliver Schruoffeneger zur Haushaltsbefragung:
"Ich freue mich, dass wir nunmehr mit der Haushaltsbefragung den nächsten Schritt in Richtung Milieuschutz angehen, um die Mieter vor bestimmten kostentreibenden baulichen Modernisierungsmaßnahmen zu schützen. Die Haushalte wurden zufällig ausgewählt und die Teilnahme an der Befragung ist selbstverständlich freiwillig. Die Ergebnisse sind umso zuverlässiger, je mehr Bürgerinnen und Bürger den Fragebogen beantworten. Alle Angaben werden streng vertraulich behandelt, nach der Auswertung fachgerecht vernichtet und unterliegen dem Gesetz zum Schutz personenbezogener Daten in der Berliner Verwaltung. Nun hoffe ich auf einen umfangreichen Rücklauf der Fragebögen, damit wir dann zügig die nächsten Schritte zur endgültigen Festsetzung einleiten können."
Quelle: Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, Pressemitteilung vom 13.08.2019
Wie uns mitgeteilt wurde, haben die ersten Haushalte den Fragebogen bereits erhalten. Der Aufruf geht an alle Mieterinnen und Mieter, die ebenfalls ausgewählt wurden: Bitte beteiligen Sie sich an dieser Befragung. Das Bezirksamt muß umgehend handeln!
MieterWerkStadt Charlottenburg
Treffen: jeden 1. Mittwoch im Monat um 18:30 Uhr
Mieterclub, Neue Christstr. 8
14059 Berlin-Charlottenburg
Kontakt: mieter-werk-stadt@web.de
- Kiez, Menschen im Kiez, Politik -
Woelffer-Bühnen setzen Spielbetrieb im Schillertheater fort
Die eigenen Spielstätten wurden abgerissen; die Komödie und das Theater am Kurfürstendamm sind zur Überbrückung in das Schillertheater gezogen. 2022 ist die Rückkehr an den Kurfürstendamm geplant, aber am BER sollte auch schon seit 2012 reger Flugverkehr herrschen.
Für Martin Woelffers Theaterunternehmen ist diese Situation nicht dramatisch. Gegenüber der letzten Saison am Stammhaus kann das Theater sogar einen leichten Zugewinn an Besuchern verzeichnen. Wirtschaftlich ist das von Vorteil, weil er statt zwei Häusern nur eines unterhalten muß. 155 000 Besucher machten der Komödie in der ersten Saison an der Übergangsspielstätte ihre Aufwartung. Damit das so bleibt, hat sich Martin Woelffer für die zweite Saison viel vorgenommen und dafür eine ganze Reihe großartiger und beliebter Schauspieler verpflichten können.
Zur Auftaktpressekonferenz konnte Martin Woelffer zahlreiche Stars
gleichzeitig in seinem
Haus versammeln: Frank Leo Schröder, Gayle Tufts,
Katharina Thalbach, Martin Woelffer,
Oliver Mommsen, Hajo Schüler,
Dominic Raacke, Henriette Richter- Röhl und Tobias Wellemeyer.
Foto:
Wecker
Eines der Zugpferde aus der vergangenen Saison war „Hase Hase“, das in leicht veränderter Besetzung wieder aufgenommen wird. Katharina Thalbach wird zudem mit einer Neuinszenierung vertreten sein. Sie wird Agathe Christies erfolgreichsten Kriminalroman „Mord im Orientexpress“ inszenieren und zugleich die Hauptrolle des exzentrischen Kommissars Hercule Poirot übernehmen. Obwohl es bereits eine für den Film erfolgreich dramatisierte Fassung gibt, hat sie mit dem US-Dramatiker Ken Ludwig einen Autor gefunden, der dieses Werk theatergerecht zugeschnitten hat.
Dominic Raacke und Henriette Richter- Röhl werden das Traumpaar in der Liebesgeschichte Skylight.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
... erzählt er lieber nichts davon in der Öffentlichkeit*
Als Bezirksbürgermeister hat man es nicht leicht: im Bezirksamt die Abteilungen Personal, Finanzen und Wirtschaftsförderung leiten, den Bezirk bei allen möglichen Empfängen und sonstigen Gelegenheiten repräsentieren, Kiezspaziergänge durchführen, Fahnen hissen, die eigene Seite bei Facebook füllen und vieles, vieles mehr – und dann auch noch ewig diese dienstlichen Reisen!
Schon 24mal mußte er in den 30 Monaten seit seiner Wiederwahl bisher fort in die Fremde. Besonders lastete die „Pflege der 21 Städtepartnerschaften und der einen freundschaftlichen Beziehung“ auf ihm und nötigte ihn, sich nach Mannheim, Marburg-Biedenkopf (Kirchvers), Kulmbach, Forchheim, Bad Iburg, Mering, Or Yehuda und Karmiel (Israel), Trento (Italien), Linz (Österreich), Kiew-Petschersk (Ukraine), Gladsaxe (Dänemark), Peking-Dongcheng (China) und Split (Kroatien) zu begeben.
Nicht genug damit, mußte er doch auch noch als Vertreter der Berliner Bezirke zu den Sitzungen von Kultur- sowie Sportausschuß des Deutschen Städtetages nach Oberstdorf, Gotha, Bayreuth, Kiel, Saarbrücken und Braunschweig reisen.
Und das auch noch: „In Bilbao (Spanien) hat es einen fachlichen Besuch gegeben (Stadionbesichtigung).“
Er spricht vor den Bürgern nicht gern darüber, auch sein Büro nicht. Da half bisher ein Blick in seinen Facebook-Account, aber der ist jetzt für die Öffentlichkeit gesperrt. Bleiben also nur noch Einwohnerfragen.
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MichaelR - Gastautoren, Satire -
Bröhan-Museum zeigt Visionen von 1900
Zum diesjährigen Sommerfest des Bröhan-Museums wurde die Ausstellung „Reaching Out for the Future. Zukunftsfantasien um 1900“ eröffnet.
Faszinierend an der Ausstellung ist der Optimismus, mit dem unserer Groß- und Urgroßeltern in das 20. Jahrhundert schritten. August Bebel stieß mit den Worten „Das Vergangene Jahrhundert war das der Verheißung, das kommende wird das der Erfüllung sein“ mit seinen Genossen im Parteivorstand der SPD auf die Zukunft an.
Kaum hatten die Bilder das Laufen gelernt, waren im Kino Expeditionen zum Mond zu sehen. Maschinen versprachen ein von Mühsal befreites Leben. Dank Kunstdünger aus den chemischen Laboren gab es überdimensionale Früchte, die die Menschen satt machten. Der größte Fortschritt wurde offensichtlich vom Verkehr erwartet. Die Ausstellung zeigt Ballone, Schwebebahnen, Luftschiffe und Flugapparate neuer Art, die sich im Himmel über den Städten tummeln, aber auch Visionen von venezianischen Gondeln, Zügen, die durch die Luft reisen, und Autos, die senkrecht die Häuserfassaden hinauffahren. Der Mensch als Diener für andere Menschen scheint ausgedient zu haben. Restaurants werden vollautomatisch betrieben, selbst ein komplett personalloses Hotel, wie es erst in diesen Tagen mit den französischen Hotel-Typ „F1“ fast Wirklichkeit werden sollte, existierte schon in der Vorstellung eines Künstlers. Eine im Keller untergebrachte zentrale Dampfmaschine betreibt die gesamte Hausmechanik, darunter einen über sieben Etagen gehenden Paternoster, der die Gäste bis zur Dachterrasse bringt, wo sie den erwähnten Flugbetrieb beobachten können. Die Maschine treibt Schuhputzmaschinen an, in der Küche eine Seilbahn, aus deren Gondeln die Zutaten für die Speisen in die Kochtöpfe fallen, Handtuchhalter, die den Rücken trocknen, wippende Schaukelstühle schließlich ein Transportband, das die Schuhe in eine zentrale Putzanlage befördert.
Für Kurator Nils Martin Müller ist es die erste eigenständige Ausstellung im Bröhan-Museum.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -