Die MieterWerkStadt Charlottenburg lädt herzlich zum nächsten Treffen ein.
Mittwoch, 7. März 2018 um 18:30 Uhr
Neue Christstr. 8 (MieterClub)
14059 Berlin-Charlottenburg
Auf der Tagesordnung stehen u.a. folgende Themen:
- „Gemeinsam gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn“: Netzwerk-Vorbereitungen für die Aktionstage (4. bis 14. April) und die Abschlussdemo (14. April 2018)
- Stand zur geplanten Änderung des Zweckentfremdungsverbots-Gesetzes (ZwVbG) - Fälle von Zweckentfremdung im Kiez
- Inhalte und Strategie für eine neue Bodenpolitik
- "Stadtentwicklung in der City West" (Bericht vom 2. Treffen am 21. Februar)
- Stand zur Korrektur der Berechnung von Kostenmieten im Sozialen Wohnungsbau (Initiative von mieterstadt.de)
In der MieterWerkStadt Charlottenburg haben sich Mieterinnen und Mieter
aus Charlottenburg und auch aus Wilmersdorf zusammengetan weil die
Mieten ständig übermäßig steigen, weil es für Menschen mit geringeren
oder mittleren Einkommen immer schwieriger wird eine Wohnung zu finden
und weil viele bereits akut von Verdrängung bedroht sind.
Die Treffen
finden in den Räumen des Mieterclubs statt, die der Mieterbeirat Klausenerplatz
freundlicherweise zur Verfügung stellt. Alle Interessierten und weitere Mitstreiter sind immer herzlich willkommen.
Treffen: jeden 1. Mittwoch im Monat um 18:30 Uhr
Mieterclub, Neue Christstr. 8
14059 Berlin-Charlottenburg
Kontakt: mieter-werk-stadt@web.de
MieterWerkStadt - Gastautoren, Politik -
Letzte Premiere in der Komödie am Kurfürstendamm
Am Sonntag, 4. März, gibt es bei den traditionsreichen Woelfferbühnen am Kurfürstendamm die letzte Premiere. Auf dem Spielplan stand die Uraufführung der Komödie „Die Niere“ von Stefan Vögel.
Dominic Raacke und Jana Klinge in „Die Niere“ in der Komödie am Kurfürstendamm.
Foto: Wecker
Das Stück kreist im gängigen Boulevardstil um das Modell eines Hochhausturmes, das erwartungsgemäß zum Schluß wie ein Kartenhaus zusammenfällt. Zwischendurch geht es ebenso erwartungsgemäß um die Abwege in der bürgerlichen Ehe und um Liebesprüfungen. Es wäre nichts Besonderes, wenn da nicht das Spiel der Akteure wäre, was diese Inszenierung von Martin Woelffer so sehenswert macht.
Wirrungen der Beziehungen um einen Turm: Dominic Raacke und Jana Klinge
in „Die Niere“ in der Komödie am Kurfürstendamm.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Helmut Ollk wurde am 30.7.1911 in Schmargendorf geboren. Er lernte zunächst Maurer und studierte später Architektur. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er an der Neugründung des Bundes Deutscher Architekten (BDA) (West)Berlin beteiligt. Er starb am 30.1.1979; sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Wilmersdorf (Abt. C 5 UW 1/21).
Abb. 1 – Helmut Ollk (Anfang der 1970er Jahre; Foto: Fam. Ollk)
„Die Welt“ nannte ihn Ende der 1960er Jahre einen „bekannten Architekten“*. Noch fast 40 Jahre nach seinem Tod erinnert sich Klaus-J. Thieme, ein Kollege aus der nachfolgenden Generation, an ihn als „einen der ganz großen Architekten der 50er bis 70er Jahre in Westberlin; seine Architektur war beeindruckend, anders als die Masse“. Dies wird bestätigt, wenn man etwa Ollks Entwurf für das Wohn- und Geschäftshaus am Henriettenplatz (s. u. Liste Nr. 5) mit der ursprünglichen Planung vergleicht:
Abb. 2 und 3 - Ursprünglicher Entwurf (1950/51) und Entwurf Ollk/v.
Schöppenthau (1955)
für das Wohn- und Geschäftshaus am Henriettenplatz
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MichaelR - Gastautoren, Geschichte -
Zur Behebung der Wohnungsnot nach dem Ersten Weltkrieg wurden reichsweit von Kommunen, Gewerkschaften und Betrieben (1) Institutionen zur Förderung des Wohnungsbaus gegründet. In Groß-Berlin entstand 1924 die „Wohnungsfürsorgegesellschaft Berlin m.b.H. (WFG)“, die zur Förderung von Neubauten Mittel vergab und deren Verwendung überwachte. An sie wandte sich 1925 der Fuhrunternehmer Carl (Karl) Haereke (2), als er sein Grundstück an der Ecke von Wilhelmsaue und Mehlitzstraße bebauen wollte. Als Architekten wählte er Walter Hämer (1899-1974) (3).
Abb. 1 - Grundriß (1925)
Entsprechend der Vorgabe der Wohnungsfürsorge entwarf Hämer das Wohnhaus so, „dass die Hauptgesimse der anstossenden Fassaden auch bei diesem Gebäude durchgeführt werden“ (Bauantrag vom 29.12.1925). Es gab dabei jedoch ein Problem, denn der Bauherr wollte „die Etagen in den einzelnen Geschossen nicht unnötig hoch ausbauen, weil die Wirtschaftlichkeit dieses Projekts dann in Frage gestellt ist“ – d.h., er wollte die 1925 in Berlin auf 2,50 m (4) gesenkte Wohnraummindesthöhe (in den angrenzenden Altbauten aus der Gründerzeit hatten die Räume eine tatsächliche Höhe von 3,30 m oder mehr) möglichst nicht überschreiten, um bei gegebener Gebäudehöhe mehr Geschosse und damit mehr vermietbare Fläche zu erzeugen. Das hatte aber zur Folge, daß zum Nachbargebäude in der Wilhelmsaue sechs Geschosse nötig waren, um die Vorgabe der Wohnungsfürsorge zu erfüllen. Allerdings sah § 7 Zi. 1 der „Bauordnung für die Stadt Berlin vom 3.11.1925“ maximal fünf Geschosse vor. Daher stellte die Baufirma am 12.1.1926 an den Polizeipräsidenten einen Antrag auf Dispens, da „bei dem Bau von nur 5 Geschossen ein häßlicher Brandgiebel des Nachbarhauses sichtbar bleiben würde, was fraglich eine grobe Verunzierung der ganzen Strasse und auch unseres Bauvorhabens bedeuten würde“. Der Dispens für die Überschreitung der Geschoßzahl und gleichzeitig der „Gebäudehöhe von 20,0 m um 0,30 m“ (5) wurde erteilt.
Abb. 2 - Bauplan, dem Bauantrag von Dezember 1925 beigefügt
(li. oben in Grün: „Geschoß nur zulässig auf Grund einer Befreiung von § 7 1 Bauordnung“)
Abb. 3 - Nachtrag von Mai 1926 (mit Änderungen in Rot)
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MichaelR - Gastautoren, Geschichte -
Nacktheit in den Kunstsälen Berlin
Heute eine Ausstellung unter dem Titel „Satisfy me“ zu eröffnen erfordert Mut, zumal wenn der weibliche Körper als Objekt ausgestellt wird. Die politisch Korrigierenden blasen schon bei weit geringeren Anlässen zum Bildersturm. Die Hinwendung zu gesellschaftlicher Repression ermöglicht der Kunst wieder den Tabubruch. Das hätte vor kurzem kaum jemand für möglich gehalten.
Der Kunstsammler Heiner Wemhöner.
Foto: Wecker
Vielleicht vermag diese von Philipp Bollmann kuratierte Gruppenausstellung in den Kunstsälen Berlin in der Schöneberger Bülowstraße 90 der Umstand schützen, daß es dort dem männlichen Körper nicht anders als dem weiblichen geht. Es wird sehr auf Ausgewogenheit geachtet: Der fotografischen Szenerie eines Pornoshootings für eine lesbische Beziehung (Andreas Mühe: „Das Studio“) wird die Abbildung einer Frau in feministischer Verweigerungspose von Birgit Brenner („Ich lasse mir nichts“) gegenübergestellt. Zwischen ihnen befindet sich die Plastik „Space Between Lovers“, die auch völlig gleichberechtigt die Abformungen des weiblichen und männlichen Körpers beim Geschlechtsakt zeigt. Das könnte man auch aus der Höhe betrachten, wenn denn die Kletterwand an der Seitenwand besteigbar wäre. Doch die ist reine Kunst. Die Klettergriffe von Nevin Aladag sind sogar sehr zerbrechliche Kunstformungen: Es sind „21 Abdrücke weiblicher und männlicher Körperteile, gegossen in farbig glasiertes Meißner Porzellan“. Die Gleichberechtigung setzt sich auch bei dem New Yorker Fotografen Duane Michals fort, von dem einmal „The most beautiful part of a man’s body“ und zum anderen „The most beautiful part of a women’s body“ zu sehen sind.
Kurator Philipp Bollmann und der Kunstsammler Heiner Wemhöner.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Milieuschutz im Streit der Interessen: Quartierserhalt oder Symbolpolitik?
In der Bewertung des Milieuschutzes unterscheiden sich die Parteien in Berlin deutlich. Anders als die Parteien der Rathauskoalition halten CDU und FDP Milieuschutz für unwirksam bis schädlich. Ebenso wie Vertreter aus der privaten Immobilienwirtschaft verlautbaren sie, dass Milieuschutz die gewünschten Wirkungen hinsichtlich der Stabilisierung der Mieten als Mittel für die Erhaltung der Anwohnerstruktur nicht zeitigt. Sie führen dabei an, dass es keine verlässlichen wissenschaftlichen Methoden für eine Effizienzuntersuchung gibt und kommen so zu dem Vorwurf, dass die Koalitionsfraktionen reine Symbolpolitik betrieben und ihrer Klientel Sand in die Augen streuten.
Diese Behauptungen haben mit den tatsächlichen Gegebenheiten nichts zu tun. Anders etwa als im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, der erst in dieser Wahlperiode seine erste Milieuschutzsatzung erlassen wird, gibt es aus anderen Bezirken mit über 30 Milieuschutzgebieten langjährige Beobachtungen der Mieterverdrängung und der Wirkung erlassener Milieuschutzsatzungen.
Generell ist in regelmäßigen Abständen zu prüfen, ob die Voraussetzungen für die Geltung der Milieuschutzsatzung fortbestehen. Mit dieser Überprüfung wird vermieden, dass Gerichte Milieuschutzmaßnahmen (etwa die Versagung einer Modernisierungsgenehmigung) aufheben, weil sie mangels Kenntnis der aktuellen Entwicklung nicht mehr beurteilen können, ob Eingriffe in die Verfügungsgewalt der Eigentümer/Vermieter noch durch vorrangige Allgemeinwohlinteressen weiterhin gerechtfertigt sind.
Am konkreten Beispiel des „Erhaltungsgebiets Hornstraße“ in Kreuzberg sieht das so aus:
- Vor Erlass der Erhaltungsverordnung im Jahr 2004 hatte der Bezirk die Verdrängungskriterien von einem Stadtforschungsbüro untersuchen lassen. Das Ergebnis war dann Grundlage für den Erlass der Milieuschutzsatzung im Jahr 2004.
- Überprüfungen der Milieuschutzvoraussetzungen wurden dann 2008 und 2012 in eingehender wissenschaftlicher Bestandsaufnahme nebst Auswertung vorgenommen.
Beide Überprüfungen bestätigen die Schutzwirkung der Erhaltungssatzung und kommen gleichzeitig zur Notwendigkeit, den Milieuschutz fortzuführen. Untersucht werden dabei insbesondere die Mietentwicklung, die Veränderungen in der Anwohnerstruktur (u.a. Alter, Einkommen und verfügbarer Raum) und Veränderungen im Ausstattungsniveau. Daraus wird abgeleitet, welche Wirkungen der Milieuschutz gezeitigt hat und ob die Gefahr der Verdrängung von Mietern fortbesteht.
Untersuchungen dieser Art werden bundesweit im Rahmen des Milieuschutzes vorgenommen. Ihre Ergebnisse sind Gegenstand der Sachverhaltsermittlung bei Klagen gegen behördliche Milieuschutzmaßnahmen.
Im Mai 2017 hat sich der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ein Überprüfungsgutachten für die Milieuschutzgebiete „Bergmannstraße Nord“, „Graefestraße“ und „Luisenstadt“ vorlegen lassen. Es ist eines der ersten Gutachten, die in der neuen Legislaturperiode erstellt worden sind. Es kann über die Internetseite des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg abgerufen werden und dürfte insbesondere allen Berliner Bezirksverordneten bekannt sein, die sich schwerpunktmäßig mit der Stadtentwicklung befassen.
......
Die Nutzung des erhaltungsrechtlichen Instrumentariums bei baulichen
Modernisierungsvorhaben hatte sowohl städtebauliche Wirkungen als auch,
für den von Maßnahmen betroffenen Teil der Gebietsbevölkerung,
strukturerhaltende Effekte.
.....
Indirekt wirkt die soziale Erhaltungsverordnung auch als Mieterschutz,
da es im Erhaltungsgebiet darum geht, bauliche Veränderungen im
notwendigen Umfang zuzulassen, ohne jedoch die Zusammensetzung der
Bevölkerung zu gefährden oder im Einzelfall Härten zu schaffen.
.....
Quelle: WIRKUNGSANALYSE - Soziale Erhaltungsverordnungen nach § 172 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 BauGB im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin (Mai 2017) der ASUM GmbH im Auftrag des Bezirksamts (Gutachten zum Download)
Das Gutachten trägt den Titel „Wirkungsanalyse“ und es bestätigt, dass die Fortgeltung der drei Erhaltungssatzungen gerechtfertigt ist. Die Gebiete stehen seit 1998 (Graefestraße und Luisenstadt) und 2002 (Bergmannstraße Nord) unter Milieuschutz. Bei der erheblichen Dauer der ununterbrochenen Unterschutzstellung lassen sich Tendenzen der Entwicklung besonders verlässlich herausarbeiten, wodurch ein wertender Vergleich zusätzlich an Aussagekraft gewinnt.
Vor diesem Hintergrund ist bemerkenswert, dass die FDP-Vertreter mit Schwerpunkt Stadtentwicklung in der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf noch im September 2017 von Symbol- und Schaufensterpolitik gesprochen haben. Anlass war die Behandlung von Vorlagen zum Milieuschutz (hier: Einwohnerantrag DS 299/5, 400/5 und 401/5). Man darf wohl unterstellen, dass diese Verordneten wider besseres Wissen, dafür aber an ihren privaten Interessen orientiert debattiert haben.
MieterWerkStadt Charlottenburg, W.M., 25. Januar 2018
In der MieterWerkStadt Charlottenburg haben sich Mieterinnen und Mieter
aus Charlottenburg und auch aus Wilmersdorf zusammengetan weil die
Mieten ständig übermäßig steigen, weil es für Menschen mit geringeren
oder mittleren Einkommen immer schwieriger wird eine Wohnung zu finden
und weil viele bereits akut von Verdrängung bedroht sind.
Die Treffen
finden in den Räumen des Mieterclubs statt, die der Mieterbeirat Klausenerplatz
freundlicherweise zur Verfügung stellt. Alle Interessierten und weitere Mitstreiter sind immer herzlich willkommen.
Treffen: jeden 1. Mittwoch im Monat um 18:30 Uhr
Mieterclub, Neue Christstr. 8
14059 Berlin-Charlottenburg
Kontakt: mieter-werk-stadt@web.de
MieterWerkStadt - Gastautoren, Politik -
Porträts von Verfolgten des Nationalsozialismus auf der Schloßstraße in Charlottenburg
Ein Jahr lang traf der deutsch-italienische Fotograf und Filmemacher Luigi Toscano Verfolgte des
Nationalsozialismus, die heute in Deutschland, den USA, der Ukraine,
Israel und Russland leben. Er gab den Menschen Gelegenheit, vielleicht
zum letzten Mal, ihre ganz persönliche Geschichte zu erzählen. Dabei
entstanden mehr als 200 Porträt-Fotos – das Herzstück des Projekts.
Auf Initiative des Charlottenburg-Wilmerdorfer Bezirksstadtrats Oliver Schruoffeneger ist die Foto-Installation ‚GEGEN DAS
VERGESSEN‘ noch bis zum 14. April 2018 auf dem Mittelstreifen der
Charlottenburger Schloßstraße zwischen Spandauer Damm und
Schustehrusstraße zu sehen.
Der Fotograf und Filmemacher Luigi Toscano und Bezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger (re.)
‚GEGEN DAS VERGESSEN‘ ist eine Installation mit überlebensgroßen Porträtfotos von Überlebenden des Nazi-Terrors. Informationstafeln, eine App sowie ein
Dokumentarfilm ergänzen die Ausstellung.
Dies ist die fünfte internationale Station des Projekts.
Neben Berlin wird ‚GEGEN DAS VERGESSEN‘ im Januar 2018 bei den Vereinten
Nationen in New York gezeigt. Parallel wandert die Ausstellung
schon seit einem Jahr in der Ukraine. Der Sekretär der Botschaft der
Ukraine, Oleg Sokolovskyy, sprach in seinem Grusswort zur Eröffnung am Montag das
Massaker von
Babyn Jar im Jahr 1941 in seinem Land an.
Worte von Oleg Sokolovskyy, Sekretär der Berliner Botschaft der
Ukraine, bei der Eröffnung
Margot Friedländer spricht bewegende Worte zur Eröffnung
Eine der portraitierten Frauen erinnerte bei der Eröffnung der Fotoinstallation am 29. Januar 2018 im Nachbarschaftszentrum am Klausenerplatz: die Jüngeren müssen die Geschichte zur Mahnung weitergeben und immer wachsam bleiben. Der Wunsch der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer ist schon kurze Zeit später bei Alt und Jung auf reges Interesse gestossen.
Foto-Installation ‚GEGEN DAS
VERGESSEN‘ auf dem Mittelstreifen der Schloßstraße
Weitere Informationen auf der Webseite des Projekts: www.gdv-2015.de.
Parallel zur Ausstellung werden in Kooperation mit der Jugendkunstschule
Charlottenburg-Wilmersdorf, dem Haus der Wannseekonferenz, der Stiftung
Denkmal für die ermordeten Juden Europas und der Stabsstelle Bildung
für nachhaltige Entwicklung des Bezirkes Charlottenburg-Wilmersdorf
Workshops für Schülergruppen und interessierte Besucher angeboten. Die
Workshops sind kostenfrei.
Gerne können sich noch weitere engagierte Jugendliche melden, die bei den Leitungen von Workshops und Führungen mit aktiv werden möchten.
Anmeldungen per E-Mail:
bne@charlottenburg-wilmersdorf.de
Öffentliche Führungen durch die Ausstellung finden
donnerstags und samstags um 15:00 Uhr statt. Treffpunkt ist an der Schloßstraße / Ecke Schustehrusstraße.
- Geschichte, Kiez -
Fotoausstellung erinnert an Geschichte der Wölfferbühnen
Es sind nur noch vier Monate, bis sich die Berliner Landesregierung ein weiteres Ruhmesblatt in die Annalen heften kann: den Abriß von Komödie und Theater am Kurfürstendamm.
Die Komödie zeigt die Ausstellung „Boulevard Berlin“.
Foto: Wecker
Wie das über Deutschland hinaus bekannte Kabarett „Die Stachelschweine“ soll nun auch das noch traditionsreichere Boulevardtheater vom Kurfürstendamm in die Katakomben eines Einkaufspalastes verbannt werden. Das ist kein Schicksalsschlag, sondern Berliner Kulturpolitik. Die Immobilie, das Ku’dammkarree, befand sich einst in Landesbesitz und wurde, vorgeblich um Schulden abzubauen, verkauft. Seither ist die Verschuldung Berlins gewachsen, obwohl auch zahlreiche weitere Berliner Traditionshäuser nur noch in der Theatergeschichte auftauchen. Erinnert sei nur an das Metropoltheater, Hansatheater, Schillertheater, Tribüne, Volksbühne sowohl am Rosa-Luxemburg-Platz als auch die Freie Volksbühne in der Schaperstraße.
Auf den Brettern dieser Bühnen standen die bedeutendsten Theaterkünstler Deutschlands und viele Stars aus dem Ausland. Allein bei den beiden Ku’dammbühnen agierten Blandine Ebinger, Ernst Deutsch, Elisabeth Berger, Wolfgang Neuss, Marlene Dietrich, Heinz Rühmann, Curt Bois, Harald Juhnke, Günter Pfitzmann oder Georg Thomalla.
Bis zum 27. Mai beweisen dies rund 60 Fotos, die in der Ausstellung „Boulevard Berlin - Ein Jahrhundert Komödie am Kurfürstendamm“ zu sehen sind. Zu sehen ist auch die Fassade des Gebäudes mit dem 1924 von Max Reinhardt eröffneten Theater. In der Ausstellung werden zudem erstmals handgezeichnete Kostümfigurinen und Bühnenbildentwürfe sowie ein Original-Theatersessel aus der Erstausstattung der Komödie gezeigt. Die Bilder stammen aus dem Bestand der Stiftung Stadtmuseum und wurden dank der Förderung durch die Theatergemeinde Berlin restauriert und digitalisiert.
Max Reinhardt und Hans Wölffer prägten die Komödie am Kurfürstendamm.
Foto: Wecker
Führungen durch die Ausstellung und die Komödie am Kurfürstendamm finden am 15. Februar, 15. März, 19. April und 10. Mai jeweils um 18.30 Uhr statt. Die Teilnahme ist jeweils auf 25 Personen begrenzt, weshalb sich eine telefonische Anmeldung unter 030/88 59 11 88 empfiehlt. Die Teilnahme ist Gästen vorbehalten, die im Anschluß die Vorstellung besuchen. Die Führung kostet pro Person 5 Euro.
Frank Wecker
FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Carmen als Flüchtlingsdrama
Seit 140 Jahren zieht „Carmen“ mit unverwüstlicher Kraft das Publikum in den Bann. Selten vereinigt eine Oper so viele populäre Schlager wie Carmen. Das beginnt mit dem wuchtigen Vorspiel geht weiter mit der Habanera, die mit „La Paloma“ zu den berühmtesten Partien dieser Art gehört, und reicht bis zum Auftrittslied des Toreros Camillo. Außer der Zauberflöte können mit dieser Popularität vielleicht noch Operetten und Musicals mithalten, denen es aber vergleichsweise an Tiefe fehlt. In dieser Oper brechen die Urgewalten menschlicher Triebkräfte wie Sexualität, Machtstreben und Liebe mit einer eruptiven musikalischen Gewalt hervor. Damit ist sie über alle Zeiten hinaus gültig und kann, was bei einer Operette nicht funktionieren würde, in ein beliebiges Zeitgewand gekleidet werden.
Clementine Margaine als Carmen und Charles Castronovo als Don Jose.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
In der Wilmersdorfer Dorfstraße, ab 1874 Wilhelmstraße, ab 1888 Wilhelmsaue, spiegeln nur noch wenige Gebäude den Übergang vom Dorf zur Großstadt (1) wider - also die Zeit zwischen dem Ende des Deutsch-Französischen Krieges 1871 und den frühen 1890er Jahren, als 4-5geschossige großstädtische Mietshäuser zunehmend auch in Wilmersdorf die Oberhand gewannen. Eines davon ist die Vorstadtvilla Hausnummer 31 (2).
Noch Mitte des 19. Jahrhunderts war Wilhelmsaue 31 Teil eines Grundstücks (Eigentümer: August Haupt), das gemäß „Lageplan von Dt.-Wilmersdorf im Jahre 1856" (Abb. 3) das gesamte Areal zwischen Wilhelmsaue (Nr. 31) und Berliner Straße (Nr. 125) bis hin zur Blissestraße einnahm. Im Lauf der folgenden Jahre war es in elf Liegenschaften geteilt worden, wobei dieses Grundstück zur Wilhelmstraße 17/18 wurde. Dem Baugesuch von Dezember 1886 für das heutige Wohnhaus ist ein Lageplan beigefügt (Abb. 1), der eine zu dieser Zeit fast unbebaute Liegenschaft zeigt, die tief in das Areal hineinreicht (und dort an das Grundstück Berliner Straße 125 stößt). Anstelle eines abgebrannten Wohnhauses sollte ein neues mit mehr als der doppelten Grundfläche entstehen, zweigeschossig, traufständig und mit fünfachsiger Fassade (Abb. 2), außerdem ein kleineres Stallgebäude an der rechten Grundstückgrenze. Bauherr war Friedrich Stork (1846-1897), von 1892 bis zu seinem Tod Amts- und Gemeindevorsteher von Wilmersdorf (3).
Abb. 1 - Baugesuch von Dezember 1886: Situationsplan Abb. 2 - und Fassade des Wohnhauses
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MichaelR - Gastautoren, Geschichte -
Kaum neue Mietwohnungen im Bezirk
Baustadtrat Oliver Schruoffeneger (B'90/Die Grünen) weist auf die Zahlen der neuesten Statistik der Wohnungsneubauvorhaben der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften hin.
Danach befinden sich in Berlin zurzeit über 36.413 Wohneinheiten in der Planung bei den landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften. Davon sind allerdings nur ganze 198 Wohneinheiten, also rund 0,6% im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf angesiedelt.
Im Jahr 2014 wurden demnach in Charlottenburg-Wilmersdorf von 584 fertiggestellten Wohnungen nur 84 Wohnungen als Mietwohnungen errichtet. 2015 waren es dann ganze 4 von 382 Wohnungen und 2016 300 von 918 Wohnungen. In den 3 Jahren wurden also nur rund 20 Prozent der Neubauwohnungen als Mietwohnungen gebaut.
Baustadtrat Oliver Schruoffeneger:
Städtische Wohnungsbaugesellschaften müssen im Bezirk deutlich mehr leisten
Die neueste Statistik der Wohnungsneubauvorhaben der städtischen Wohnungsbaugesellschaften macht deutlich: Die Gesellschaften machen einen großen Bogen um den Bezirk. Dies ist ein Armutszeugnis für die städtische Wohnungspolitik. Wenn immer wieder kritisiert wird, dass in der City West fast nur teure Eigentumswohnungen privater Investoren entstehen, dann muss dafür gesorgt werden, dass die städtischen Gesellschaften sich aktiv in den Bezirk begeben, Grundstücke erwerben und dann hier auch bauen. Die dafür notwendigen finanziellen Mittel muss das Land Berlin bereitstellen. Wenn die Städtischen aufgrund der aktuellen Grundstückspreise einen weiten Bogen um den Bezirk machen, kann es nicht gelingen, die Preisspirale zu stoppen und auch wieder zu einem normalen Mietwohnungsbau in erheblichem Umfang im Bezirk zu kommen. Wie notwendig dies aber wäre, machen die letzten Fertigstellungsstatistiken deutlich.
Wir brauchen die Trendwende. Der Senat muss dringend dafür Sorge tragen, dass die landeseigenen Gesellschaften in die Lage versetzt werden, auch in Charlottenburg-Wilmersdorf deutlich mehr Aktivitäten zu zeigen als in den vergangenen Jahren.
Bedenkt man, daß die landeseigenen Wohnungsunternehmen bei den Neubauten die Mieten staffeln, so sieht das Ergebnis für wirklich preisgünstige Wohnungen insgesamt noch armseliger aus. Eines der wenigen bezirklichen Bauvorhaben der städtischen Degewo an der Pulsstraße macht dies deutlich.
Allerdings kann sich der Charlottenburg-Wilmersdorfer Baustadtrat auch nicht so einfach aus seiner eigenen Verantwortung stehlen und es nur bei Worten (Pressemitteilungen) belassen. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und
Wohnen teilte mit, daß in Abstimmung mit den Bezirken eine Analyse der
vorhandenen Potenziale in der Stadt erstellt wurde. Dann sollte er seine grundsätzlich richtigen Forderungen auch an konkreten Objekten benennen. Er ist weiterhin gefordert, das „Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung“ bei privatem Wohnungsbau konsequent und ausnahmslos anzuwenden, sofern der Abschluss städtebaulicher Verträge zulässig ist. Immer noch warten viele Menschen im Bezirk dringend auf die Ausweisung weiterer Milieuschutzgebiete, die es dem Bezirksamt unter anderem ermöglichen, das Vorkaufsrecht (gemäß § 24 Abs. 1 Satz 1 Nr. 4 Baugesetzbuch in sozialen Erhaltungsgebieten) durch landeseigene Wohnungsunternehmen wahrnehmen zu lassen. Ein engagierter Baustadtrat, der sich tatkräftig für die Einwohner seines Bezirks einsetzt, und sich auch mal an Orten des Geschehens an die Seite der Anwohner stellt, um vielleicht gemeinsam den nötigen öffentlichen Druck zu erzeugen, hätte sicher viele Mieterinnen und Mieter auf seiner Seite.
- Kiez, Menschen im Kiez -
Fotografien aus Kriegszeiten im „Verborgenen Museum“
Das „Verborgene Museum“ hat die viel beachtete Ausstellung „Kriegsfotografinnen in Europa 1914 - 1945“ bis zum 25. März verlängert.
Obwohl das Museum in der Schlüterstraße 70 etwas verborgen im Hinterhof untergekommen ist, gibt nicht dieser Umstand den Ausschlag für seinen Namen. Gemeint sind die Künstlerinnen, die dort ausgestellt werden. Das Museum ist aus der feministischen Bewegung hervorgegangen und will Künstlerinnen, die ansonsten der Vergessenheit anheimfallen würden, aus dem Verborgenen in die Öffentlichkeit holen.
Diesem Anspruch wird das Museum insbesondere mit dieser Ausstellung über die Kriegsfotografinnen gerecht, der seitens des Vermarkters, der Agentur „Artefakt Kulturkonzepte“, der reißerische Titel „Kriegsalltag und Abenteuerlust“ vorangestellt wurde.
Florence Farmborough: Ein toter Soldat auf dem Schlachtfeld an der Ostfront, 1916.
© Imperial War Museum, Ref: Q 98431
Käthe Buchler: Frauen in Männerberufen: Schaffnerinnen, Braunschweig 1916
© Museum für Photographie Braunschweig
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FW - Gastautoren, Geschichte -
Neubau des Abwasserpumpwerks und Verkehrseinschränkungen in der Sophie-Charlotten-Straße
Die Bürgerinnen und Bürger hatten die Rücknahme der Privatisierung der Berliner Wasserversorgung mit einem erfolgreichen Volksbegehren erzwungen. Auch wenn die damit erreichte Rekommunalisierung nur ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer rein gemeinnützig organisierten Wasser- und Abwasserversorgung im Sinne des Gemeinwohls war, so macht es sich doch bereits bemerkbar. Entsprechend selbstbewußt präsentierte man sich in der Sophie-Charlotten-Straße.
In der Charlottenburger Sophie-Charlotten-Straße 114 arbeiten Trichter und Denker
Wir hatten bereits von Abrissarbeiten auf dem gegenüber liegenden Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Charlottenburg berichtet. Nach, wie man uns versicherte, gründlichem Nachdenken, wurden folgende Planungen entwickelt. Die Vorarbeiten an der Sophie-Charlotten-Straße sollen nun am Montag, 15. Januar 2018, beginnen.
Pumpwerk Charlottenburg in der Sophie-Charlotten-Straße 114
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- Kiez, Technik -
Tanja Wedhorn und Oliver Mommsen spielen am Ku’damm
Es ist die letzte Spielzeit vor dem Abriß, so ist es überall in der Komödie und dem Theater am Kurfürstendamm zu lesen.
Somit liegt ein Hauch von Wehmut über allem, was auf den beiden Bühnen zu sehen ist. Das trübt die Vorfreude selbst auf die lustigsten Stücke. Doch glücklicherweise läßt die jüngste Produktion in der Komödie „Die Tanzstunde“ für Stunden die traurige Gewißheit über die Zukunft dieser Bühne vergessen.
Oliver Mommsen in „Die Tanzstunde“.
Foto: Wecker
Zum vierten Mal steht das Traumpaar des Kurfürstendammtheaters Tanja Wedhorn und Oliver Mommsen auf der Bühne. Diesmal spielen sie die Geschichte einer Tänzerin und eines Wissenschaftlers, die aufgrund gesundheitsbedingter Widrigkeiten eigentlich nicht miteinander tanzen können und – soviel sei verraten – es schließlich doch tun. Die Tänzerin hat ein geschientes Bein und der Wissenschaftler leidet am Asperger-Syndrom, was heißt, er kann keinen anderen Menschen berühren. Die dramaturgische Konstellation will nun, daß die beiden miteinander tanzen. Wie sie sich nahezu millimeterweise aufeinander zubewegen, ist ein Vergnügen zu sehen und eine Meisterleistung der Schauspielkunst.
Tanja Wedhorn in „Die Tanzstunde“.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Nach der ersten Aktion im letzten Jahr am Klausenerplatz, können sich nun alle Einwohner von Charlottenburg-Wilmersdorf bis einschließlich Juni 2018 kostenlos und bequem zu Hause von der Berliner Verbraucherzentrale und dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) zu den Themen Energiesparen und Abfallvermeidung beraten lassen.
Den normalerweise anfallenden Verbraucheranteil für die Energieberatung übernehmen das Bezirksamt, die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Gewobag und der Beamten-Wohnungs-Verein zu Berlin eG.
Interessierte melden sich bitte zunächst telefonisch unter der Nummer (030) 7879 0060 oder auf der Webseite www.klimaschutzbeidirundmir.de für die Beratung an. Die Energie- und Abfallexperten melden sich zurück und vereinbaren einen individuellen Termin. Die Beratung findet in der eigenen Wohnung statt. Dabei soll gemeinsam herausgefunden werden, wie Sie mit geringem Aufwand Energie sparen, effektiv Müll vermeiden und dabei noch Geld sparen können.
- Kiez, Technik -