Pressemitteilung, 31. März 2019
Die MieterWerkStadt Charlottenburg ruft zur Teilnahme an der Demonstration gegen Mietenwahnsinn und Verdrängung auf:
Sonnabend, den 6. April 2019, 12 Uhr, Alexanderplatz
Sie beteiligt sich auch an der Unterschriftensammlung für das Volksbegehren zur Vergesellschaftung von Wohnraum, die vor der Demonstration um 11 Uhr auf dem Alexanderplatz startet.
Unsere Teilnahme an der Demonstration und an der Unterschriftensammlung werden wir zum Anlass nehmen, wiederholt auf unsere Forderungen an Baustadtrat Schruoffeneger, Bezirksbürgermeister Naumann und die gesamte Bezirks“regierung“ hinzuweisen:
- Setzen Sie den Milieuschutz in Charlottenburg-Wilmersdorf im kompletten Bereich innerhalb des S-Bahn-Rings und sämtlichen darüber hinaus von Verdrängungsdruck betroffenen Planungsräumen um!
- Tragen Sie Ihren Teil dazu bei, die Mietpreisentwicklung wirksam zu begrenzen!
- Bilden Sie einen Milieuschutzbeirat unter Beteiligung der Mieter*innen – nehmen Sie unser Angebot einer Task Force an!
- Schaffen Sie die notwendigen finanziellen und personellen Voraussetzungen für die Umsetzung der Sozialen Erhaltungssatzungen und des Verbotes der Zweckentfremdung von Mietwohnungen!
Die MieterWerkStadt Charlottenburg fordert schnelles und entschiedenes Handeln der politisch Verantwortlichen, um den Weg in die mieten- und wohnungsbaupolitische Katastrophe aufzuhalten.
Wir erinnern das Bezirksamt an seine Pflicht, seinen Teil dazu zu tun, dass wir Bürger*innen unseren Anspruch aus Art. 28 der Verfassung von Berlin
„Jeder Mensch hat das Recht auf angemessenen Wohnraum“
verwirklichen können.
MieterWerkStadt Charlottenburg
Treffen: jeden 1. Mittwoch im Monat um 18:30 Uhr
Mieterclub, Neue Christstr. 8
14059 Berlin-Charlottenburg
Kontakt: mieter-werk-stadt@web.de
MieterWerkStadt - Gastautoren, Menschen im Kiez, Politik -
Einige waren sehr überrascht!
Und wir waren überrascht, wer denn die Domain kaufen wollte!
- Blog-News, Thema des Monats, ZeitZeichen -
Was würden Sie machen: Sie leiten eine Firma, die ein ungutes Ansehen hat, genauer gesagt, ein Wohnungsunternehmen, das größte im Lande, das unter anderem dafür kritisiert wird, daß es Milliardengewinn macht, indem es mangelhaft instandhält, dafür aber unnötig modernisiert und dadurch die Mieten hoch- und die Mieter vertreibt?
Vermutlich würden Sie einen Spezialisten für „Image-Management‟ engagieren. Und natürlich ist dem von Ihnen gewählten Image-Berater bekannt, daß gerade Kunst bei einem gewissen gehobenen Publikum einen hohen Stellenwert hat. So hoch, daß schon 1951 ein „Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI‟ (vielen Dank für den Hinweis, Frau Bezirksstadträtin!) gegründet wurde. Jetzt hat dieser Kreis um die 450 Mitglieder, darunter 21 der 30 DAX-Unternehmen. Sein „Vorstand (konstituiert) sich aus Führungspersönlichkeiten bedeutender deutscher Unternehmen‟, und die Mitglieder „dokumentieren die hohe Bereitschaft, Kunst und Kultur zu fördern sowie gesellschaftliche Mitverantwortung für den Erhalt und die aktive Gestaltung eines lebendigen Kulturlebens zu übernehmen‟. Ja, so geschwollen kann man es auch ausdrücken.
Natürlich würde Ihnen Ihr Image-Berater den Beitritt empfehlen (welchen Sie bereits vollzogen haben) sowie, zum Mäzen zu werden und einen Preis auszuloben. Auch dies tun Sie nun seit 2017, und Ihr Preis heißt ganz schlicht Vonovia Award für Fotografie. (Hatte man Ihnen diese Zweisprachigkeit empfohlen, oder ist das sozusagen auf Ihrem eigenen Mist gewachsen?) Jetzt bleibt noch ein kleines Problem: Sie brauchen einen Ausstellungsort für Ihre Preisträger. Am besten in der Hauptstadt, bevor Ihre Ausstellung, derart geadelt, weiterzieht ins örtliche Kunstmuseum an Ihrem Unternehmenssitz. Wie gut, daß es dt. Sozialdemokraten gibt, die an leitender Stelle sitzen und Ihnen hier gern dienlich sind.
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MichaelR - Gastautoren, Politik -
Vielfältige Aktionen zum Weltwassertag
„Wasser ist alle? Wasser für alle!“ Diese Forderung wurde bei einer Demonstration von Berliner Schülern zum Weltwassertag am 21. März erhoben.
Sie richteten ihre Forderung nicht an ein imaginäres Weltgewissen, sondern hatten konkrete Adressaten. Am Potsdamer Platz, wo die Demonstration endete, sollte der Lehrer und derzeitige Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) ihre Forderungen entgegennehmen, der hatte jedoch Wichtigeres zu tun, als sich um Anliegen von Schülern zu kümmern. So nahm die Forderungen der Geschäftsführer der die Demo veranstaltenden „German Toilet Organization“, Thilo Panzerbieter, entgegen, der sie noch am gleichen Abend zahlreichen Bundestagsabgeordneten zur Kenntnis brachte. Auf dem Weg zum Potsdamer Platz protestierten die Schüler vor dem Bundesfinanzministerium gegen die im aktuellen Entwurf des Bundeshaushalts vorgesehenen Kürzungen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.
Am Potsdamer Platz malten Schüler des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums ihre Forderungen auf die Straße.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Gesellschaft, Politik -
Am 22. Mai 2018 starteten die Berliner Wasserbetriebe mit dem ersten symbolischen Spatenstich den Neubau des Abwasser-Hauptpumpwerks Charlottenburg an der Sophie-Charlotten-Str. 4a (wir hatten berichtet). Inzwischen hat sich einiges getan.
Der große graue "Stein-Greifer" hatte sich im Juli 2018 tief im Boden auf die Suche begeben.
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- Kiez, Technik -
Deutsche Oper entdeckt Alexander von Zemlinsky
Am Sonntag, 24. März, 18 Uhr hat an der Deutschen Oper in der Bismarckstraße 35 „Der Zwerg“ von Alexander von Zemlinsky Premiere.
Der österreichische Komponist hatte seine Wirkungsstätten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vornehmlich in Wien, der deutschsprachigen Künstlergemeinde von Prag und gezwungenermaßen im US-amerikanischen Exil. Ab 1927 gab es auch ein sechsjähriges Intermezzo in Berlin. Dort komponierte er unter anderem die Oper „Der Kreidekreis“ nach Klabund, ein Soff, den Bert Brecht später aufnahm, und als Kapellmeister an der Krolloper war er musikalischer Leiter der Berliner Aufführung von Kurt Weills Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ nach dem Libretto von Bert Brecht. „Der Kreidekreis“ war ein Hochzeitsgeschenk an seine Geliebte Louise Sachsel, die er 1930, ein Jahr nachdem seine Frau Ida gestorben war, heiratete. Die große Liebe seines Lebens war jedoch seine junge Kompositionsschülerin Alma Schindler, die wandte sich jedoch einen anderen großen Komponisten, Gustav Mahler, zu. Von Gustav Klimt über die Gebrüder Mann bis zu Igor Strawinsky hat diese ungewöhnliche Frau zahlreiche große Künstler ihres Jahrhunderts inspiriert. Letztlich ist ihr auch die Oper „Der Zwerg“ zu verdanken.
Im Prolog spielen Adelle Eslinger-Runnicles und Evgeny Nikiforov
das LiebespaarAlma Schindler und Alexander von Zemlinsky.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Im Zusammenhang mit der Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg vor 100 Jahren kam die Frage auf: Wer war eigentlich diese Wilmersdorfer Bürgerwehr, die die beiden am Abend des 15. Januar 1919 in der Mannheimer Straße 43 (jetzt 27) festnahm und ihren Mördern auslieferte?
In Publikationen und Internetveröffentlichungen sind nur wenige bruchstückhafte Informationen zu finden; die örtlichen Archive verzeichnen zum Stichwort „Wilmersdorfer Bürgerwehr‟ keine Suchergebnisse; für die Januarausgaben der Lokalzeitung „Berlin-Wilmersdorfer Zeitung‟ weisen die Archive eine Bestandslücke aus.* So muß sich die folgende Darstellung darauf beschränken, diese Informationsbruchstücke zusammenzufügen und in die Entwicklung von Anfang November 1918 bis Mitte Januar 1919 einzuordnen.
Vom Aufstand der Kieler Matrosen bis zur Entlassung des Berliner Polizeipräsidenten
Der Aufstand der Matrosen in Kiel am 3.11.1918 und die nachfolgende Revolution hatten zwei entschiedene Gegner, die schon eine Woche später zueinander fanden. Es war dies zum einen die SPD-Führung, die gleich am folgenden Tag Gustav Noske nach Kiel schickte, um die revolutionäre Bewegung unter Kontrolle zu bringen. An jenem Tag gelang es ihm jedoch noch nicht, sie wirkungsvoll einzudämmen; sie griff stattdessen erst einmal auf das weitere Reichsgebiet über.
Der andere entschiedene Gegner war die Obersten Heeresleitung (OHL) unter Generalleutnant Wilhelm Groener. Schon einen Tag vor der endgültigen Kriegsniederlage durch Anerkennung der Waffenstillstandsbedingungen am 11.11.1918 rief er den gerade ins Amt gekommenen Vorsitzenden des Rats der Volksbeauftragten, Friedrich Ebert (SPD), an. Er sicherte Ebert die Loyalität der OHL zu; als Gegenleistung beließ Ebert die Befehlsgewalt über die Resttruppen bei den kaiserlichen Offizieren; und man war sich einig, gemeinsam den „Bolschewismus‟ – also die Kräfte links von der SPD – zu bekämpfen. Mit dem „Ebert-Groener-Pakt‟ hatte sich die OHL vom verlorenen Kampf gegen den äußeren Feind hingewandt zum inneren, der Revolution: „Wir hofften durch unsere Tätigkeit einen Teil der Macht im neuen Staat an Heer und Offizierskorps zu bringen. Gelang das, so war der Revolution zum Trotz das beste und stärkste Element des alten Preußentums in das neue Deutschland hinübergerettet. ... Von da ab besprachen wir uns täglich abends auf einer geheimen Leitung über die notwendigen Maßnahmen. Das Bündnis hat sich bewährt." (W. Groener, Lebenserinnerungen, S. 467ff.).
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MichaelR - Gastautoren, Geschichte -
Am Sonntag, 17. März, findet im Schillertheater in der Bismarckstraße 110, der Ausweichspielstätte der Komödie am Kurfürstendamm, die Uraufführung des Stückes „Monsieur Pierre geht online“ statt.
Diese Premiere ist zugleich die 25. Inszenierung, die Folke Braband für das am Kurfürstendamm beheimatete Haus besorgt hat. An diesem Haus begann Folke Brabands Weg vom Regieassistenten über den Dramaturgen bis zum Regisseur und Autor. Wer sich an „Bette & Joan“ mit Manon Strache und Desiree Nick, „Eine Sommernacht“ mit Tanja Wedhorn und Oliver Mommsen, „Fettes Schwein“ mit Marie Schöneburg in der Hauptrolle, „Spätlese“ oder „Ladies Night“ erinnert, weiß etwa, was er zu erwarten hat: einen unterhaltsamen Theaterabend mit Tiefgang.
Jochen Schropp, Vanessa Rottenburg und Walter Plathe in „Monsieur Pierre geht online“.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Pressemitteilung
zum Aufstellungsbeschluss des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf für das Milieuschutzgebiet „Klausenerplatz/Sophie-Charlotte-Platz“ (Amtsblatt vom 25.01.2019 Nr. 04 S. 0705-0832 2019, 724 f):
Die MieterWerkStadt Charlottenburg fordert vom Bezirksamt:
- Milieuschutzverordnung schnell erlassen;
- Fachpersonal im Bezirksamt zur Überwachung des Milieuschutzes/Zweckentfremdungsverbots aufbauen;
- Milieuschutzbeirat bilden.
Milieuschutz
Am 25.1. 2019 wurde der Aufstellungsbeschluss für das Milieuschutzgebiet „Klausenerplatz/Sophie-Charlotte-Platz“ im Amtsblatt veröffentlicht und ist damit in Kraft getreten. Nunmehr kann das Bezirksamt im Vorgriff auf die nun binnen Jahresfrist zu erlassene Milieuschutzverordnung Maßnahmen wie Wohnungsmodernisierung und Umwandlung in Eigentumswohnungen zurückstellen, wenn durch sie eine Verdrängung droht.
Gleichwohl kann das Milieuschutzrecht noch nicht seine volle Wirkung entfalten.
So ist das Bezirksamt beispielsweise gehindert, das Vorkaufsrecht zur Abwendung des Verkaufs von Miethäusern, z.B. an Immobilienspekulanten (wie aktuell in der Karl-Marx-Allee geschehen), auszuüben, da die nötige Milieuschutzverordnung noch nicht in Kraft getreten ist. Damit ist auch die Möglichkeit unterbunden, im Rahmen einer Abwendungsvereinbarung, z.B. Mietpreisgrenzen für Bewohner*innen mit dem Käufer eines Miethauses zu vereinbaren. Dies Mittel wird z.B. in München seit einiger Zeit erfolgreich angewandt.
Hier ist somit das Bezirksamt gefordert, die Schutzlücke möglichst schnell zu schließen, um der Mietpreisexplosion infolge von Eigentümerwechsel / energetischer Sanierung / Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen wirksamer entgegentreten zu können.
Personalmangel beheben
Seit mehreren Jahren haben Immobilienfirmen und institutionelle Anleger ( in- und ausländische Banken, betriebliche Rentenfonds...) den Berliner Wohnungsbaubestand als lukrative Anlageobjekte entdeckt. So explodieren die Boden- und Häuserpreise ins Unermessliche.
Das Bezirksamt muss dieser Entwicklung nicht nur durch die Ausweisung von immer mehr Milieuschutzgebieten entgegenwirken, sondern auch die personellen Voraussetzungen für die Durchsetzung der rechtlichen Beschränkungen sicherstellen.
Hier hat das Bezirksamt noch einen großen Nachholbedarf, der möglichst schnell behoben werden muss.
Uns irritiert, dass sich uns der Eindruck aufdrängt, dass Bezirksbürgermeister Naumann als der für Personal Zuständige noch nicht alles unternimmt, um den/die zuständigen Stadtrat/räten bei der Beseitigung des Personalmangels zu unterstützen. Und das, obwohl Herrn Naumann u.a. durch seine beliebten Stadtrundgänge der Umfang der Wohnungsmisere bekannt sein müsste.
Milieuschutzbeirat
Wir fordern das Bezirksamt auf, dem Bezirksamt Neukölln zu folgen, und einen Milieuschutzbeirat unter Beteiligung der Mieter*innen auch in Charlottenburg-Wilmersdorf zu bilden. Aufgabe des Milieuschutzbeirats ist die Beteiligung der Mieter*innen an der Beratung, Evaluierung und Weiterentwicklung des sozialen Erhaltungsrechts.
MieterWerkStadt Charlottenburg
Treffen: jeden 1. Mittwoch im Monat um 18:30 Uhr
Mieterclub, Neue Christstr. 8
14059 Berlin-Charlottenburg
Kontakt: mieter-werk-stadt@web.de
MieterWerkStadt - Gastautoren, Menschen im Kiez, Politik -
Kostspielige Nichtnutzung
Im Jahr 2011 zog das frühere Heimatmuseum Charlottenburg aus dem Haus Schloßstraße 69 aus und eröffnete neu als Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim an der Schloßstraße 55. Es folgte die damals gleich daneben liegende Naturwissenschaftliche Sammlung der Stiftung Stadtmuseum Berlin, die damit unseren Kiez leider ganz verließ (wir hatten berichtet). Viele werden sich all die Jahre gefragt haben, wie denn nun eigentlich das Gebäude weiterhin genutzt werden soll.
Licht in das trübe Dunkel brachte jetzt eine Schriftliche Anfrage im
Abgeordnetenhaus: "Bedeutende Gebäude ohne Nutzung – Zukunft der
Schloßstraße 69/69a in Charlottenburg" (1).
Nun wurde das Käthe-Kollwitz-Museum für den Standort ins Gespräch gebracht (Der Tagesspiegel vom 01.02.2019). Im Jahr 2018 hieß es noch, es wäre klar, daß das Museum an den Spandauer Damm 19 zieht (Berliner Morgenpost vom 06.04.2018 und vom 14.07.2018) (2).
Schloßstraße 69/69a
Wie wird es wohl endlich kommen? Vom Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf ist
auch nichts zu vernehmen. Besteht kein Interesse, sich wenigstens zum Geschehen im eigenen Bezirk mit einzubringen? Und wenn sie alle nicht so recht wissen
sollten, welche sinnvollen Nutzungen sich für zwei landeseigene Gebäude
im direkten Umfeld des Schlosses und weiterer Museen anbieten würden, dann wird neben dem
Käthe-Kollwitz-Museum auch noch ein Plätzchen für George Grosz gesucht. Würde schon passen.
Und wenn dann alles wieder scheitern sollte, dann könnte man übrigens landeseigene Gebäude, deren Leerstand auch noch so richtig kostet, einfach an eine landeseigene Wohnungsbaugesellschaft zur Schaffung von Mietwohnungen übertragen. Sie sollten doch eigentlich wirklich schon mal etwas davon mitbekommen haben: gerade in Charlottenburg-Wilmersdorf besteht dringendster Bedarf an bezahlbarem Wohnraum!
Spandauer Damm 19
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- Kiez, Kunst und Kultur, Politik -
Offener Brief
Berlin, 06.02.2019
Sehr geehrte Mitglieder des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf,
sehr geehrte Bezirksverordnete,
in den vergangenen 6 Jahren hat auf dem Immobiliensektor die Entwicklung auch in unserem Bezirk verstärkt Fahrt aufgenommen. Aber weder in der BVV noch im Ausschuss für Stadtentwicklung kommen die Akteure dieser Fahrgeschwindigkeit hinterher.
Als interessierte Beobachter beider Gremien haben wir den Eindruck, dass die Akteure dem Geschehen staunend hinterher gucken. Zu keiner Zeit konnten wir den Eindruck gewinnen, dass hier jemand ernsthaft versucht, dem Treiben der Spekulanten und den Bauherren Paroli zu bieten. Die Devise „Viel Bauen hilft viel“ war eine hilflose Floskel unseres Regierenden, die auch nur den Bauherren und keinem einzigen Mieter geholfen hat.
Unser Bezirksamt schweigt mehrheitlich ganz zu diesem Thema.
Eine Strategie oder auch nur eine Idee, wie man die „ganz normalen“ Menschen vor Verdrängung schützen kann, wurde mehrheitlich nicht kundgetan. Nicht von unserem Bezirksbürgermeister noch von seiner SPD, allerdings auch nicht von Parteien, die rechts der CDU stehen.
Einzig die Grünen und die Linken versuchen offenbar diesem Trend politisch entgegenzuwirken. Der Baustadtrat müht sich, den Forderungen der Bürger gerecht zu werden, möglichst viele Gebiete im Bezirk per Milieuschutz wenigstens halbwegs vor Verdrängung zu schützen.
Der für Personal zuständige Bezirksbürgermeister lässt ihn aber an seinem langen Arm verhungern. In unserer Bezirksverwaltung sind inzwischen fast 400 Stellen nicht besetzt, da sind notwendige neue Stellen noch nicht mitgerechnet.
Offenbar hat Herr Naumann keine Vorstellung davon, was unser Bezirk braucht.
Dass viele Bürgerinnen und Bürger in unserem Bezirk aus ihren Wohnungen verdrängt werden, scheint ihn nicht weiter zu stören.
Da werden Menschen nach Jahrzehnten aus ihren Wohnungen vertrieben, obwohl sie sich nie etwas haben zuschulden kommen lassen. Sie können ihre sanierte und übermodernisierte Wohnung nicht mehr bezahlen oder müssen ausziehen, weil das Haus verkauft und in Eigentumswohnungen umgewandelt wurde. Oder sie werden aus ihren Wohnungen geekelt, weil neue Eigentümer durch Abriss und Neubau mehr Rendite anstreben.
Inzwischen gibt es jede Menge Negativbeispiele. Wenn der Bezirksbürgermeister mal an einem der Kiezspaziergänge der MieterWerkStadt Charlottenburg teilgenommen hätte, wäre ihm die Wirklichkeit präsentiert worden.
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MieterWerkStadt - Gastautoren, Menschen im Kiez, Politik -
Der Berliner Maler Matthias Koeppel ist auch als Erfinder des „Starckdeutschen“ bekannt geworden. Zusammen mit Johannes Grützke und Manfred Kleber wurde dieser absurd künstliche Dialekt bei einer durchzechten Nacht im „Natubs“, der legendären Westberliner Künstlerkneipe kreiert. Ein kleines Gedicht aus den 70er Jahren, in dem es um Malerei geht, ist hier im Kiezblog anlässlich eines Gesprächs mit Sooki und Matthias Koeppel aufgeführt.
Der Literatur-Salon Potsdamer Straße und das Kaffeehaus Zimt & Zucker laden zu der Lesung „Starckdeutsch“ ein.
Matthias Koeppel liest Gedichte aus Früh- und Spätwerken. Die Komponistin Mathilde Koeppel begleitet am Klavier mit klanglicher Vielfalt.
Moderation: Sibylle Nägele und Joy Markert vom Literatur-Salon Potsdamer Straße
Der Eintritt ist frei.
Donnerstag, 21. Februar 2019, um 19:00 Uhr, Einlass 18.00 Uhr
Kaffeehaus Zimt & Zucker
Potsdamer Straße 103, 10785 Berlin-Schöneberg
- Kunst und Kultur -
06. Februar 2019 - 23:52Sex sells
Ausstellung zeigt Frau in der Werbung
Gegenüber dem monumentalen Bau des Auslandsgeheimdienstes befindet sich in der Chaussestraße 36 ein Berliner Gründerzeithaus, worin mit „Women on View. Eine Ästhetik des Begehrens“ eine Ausstellung zu sehen ist, die sich mit der Nutzung abgebildeter Frauen für die Werbung beschäftigt. Das Ganze ist geschichtlich aufgebaut und stellt Arbeiten von Fotografen vor, die in der Werbefotografie Rang und Namen haben.
Über die Werbebranche hinaus gebührt dieser Ausstellung ein Platz in der gegenwärtigen Auseinandersetzung um „Sexismus in der Öffentlichkeit“, was eines der wichtigen aktuellen Kampffelder der Emanzipationsbewegung ist. Diese Ausstellung präsentiert zahlreiche Beispiele, bei denen die erotische Anziehungskraft des weiblichen Körpers in den Dienst der Produktvermarktung gestellt und oftmals mit einer demütigenden und erniedrigenden Darstellung der Frauen verbunden wird. Solche Auswüchse sind in der letzten Abteilung, der sich der Ära der Hyper-Erotisierung der 2000er Jahre widmet, zu sehen. Darunter sind Spots, die wohl in den prüden USA gezeigt werden konnten, aber nicht im EU-Europa. Hier hätten sie wohl zu Recht für einen Aufschrei der Empörung nicht nur unter den „5-Gendersterne-FeministInnen“ gesorgt. Der Aufschrei gegen die Unterwerfung des Menschen unter ihm wesensfremde Normen, wie sie unter der Herrschaft des Kapitals die gesellschaftlichen Verhältnisse prägen, ist nicht allein eine Angelegenheit des Feminismus.
Kuratorin Alice Le Campion in der Ausstellung.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
100 Jahre Bauhaus im Bröhan-Museum
Vor 100 Jahren wurde von Walter Gropius in Weimar eine Kunstschule gegründet, deren Name „Bauhaus“ zur Legende werden sollte. Der Schule lag der Gedanke zugrunde, Kunst und Handwerk bei der Gestaltung von Gebrauchsgegenständen zusammenzuführen. Die sogenannten angewandten Künste sollten den Alltag für jedermann verschönern.
Von der Gestaltung des Lebensraumes in den Städten, in den Gebäuden, auf den Straßen, der Arbeits- und Erholungswelt, bei Tisch und im Bett sollte der gesamte Alltag funktional und ästhetisch gestaltet werden. Mittels der industriellen Fertigung und einfacher Konstruktion sollten die Produkte zugleich billig angeboten werden können, so daß es sich jeder leisten kann. Arbeiterwohnsiedlungen wie Siemensstadt oder Jungfernheide, die unter Beteiligung des Architekten Walter Gropius nach diesen Gedanken entwickelt wurden, gehören noch heute zu den begehrtesten Wohnlagen.
Dieser für ganze soziale Schichten durch Ästhetik errungene Gewinn an Lebensqualität wird im Jubiläumsjahr des Bauhauses mit zahlreichen Veranstaltungen im In- und Ausland gewürdigt. Allein das Eröffnungsfestival der bundesweiten Feierlichkeiten in der Akademie der Künste verzeichnete in den ersten fünf Tagen 5000 Besucher. Deutschlandweit wird der 100. Geburtstag des Bauhauses mit 180 größeren Veranstaltungen gewürdigt. Zu den Einrichtungen, die in Berlin den Auftakt geben, gehört das Bröhan-Museum mit seiner Ausstellung „Von Arts and Crafts zum Bauhaus. Kunst und Design – eine neue Einheit!“
Kreis, Dreieck, Linie: aus einfachen geometrischen Grundformen wurde
diese
Spielzeugschubkarre 1920 von dem Bauhauskünstler Gerrit Rietveld
gestaltet.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
„Hase Hase“ ist wieder da
Der Umzug in das Schillertheater scheint der Komödie am Kurfürstendamm gut zu bekommen. Das Boulevardtheater war in seiner Klasse schon immer gut, aber jetzt wird mit „Hase Hase“ richtig großes Theater gespielt.
Das mag nicht zuletzt an dem Darstellerensemble liegen, das nahezu komplett aus den familiären Banden der Theaterdynastien Thalbach – Besson besteht. Barbara Schall hinzugenommen schließt es auch die am früheren Berliner Ensemble geknüpften künstlerischen Bande ein. Es ist kaum zu glauben, aber diese Inszenierung beweist es: Talent ist offensichtlich über vier Generationen hinweg vererbbar. Bertolt Brecht, Sabine Thalbach und Benno Besson haben nicht nur auf der Bühne einen großartigen Beitrag für die Theaterkunst erbracht.
Pierre Besson, Raphael Dwinger, Markus Völlenklee, Philippe Besson
und Katharina Thalbach in „Hase Hase“.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -