Kreatives Schaffen, Begegnungen und Genuß
Am Donnerstag, 18. Juli, lädt das Bröhan-Museum in der Schloßstraße 1 zum diesjährigen Sommerfest ein. Gefeiert wird wieder gemeinsam mit dem benachbarten Rathgen-Forschungslabor und dem Museum Berggruen. Das Fest findet bei freiem Eintritt von 17.30 Uhr bis 22 Uhr statt.
Im Bröhan-Museum wird die Ausstellung „Reaching Out for the Future. Zukunftsphantasien um 1900“ eröffnet. Fasziniert von der industriellen Revolution und angeregt von der anscheinend unbegrenzten menschlichen Schöpferkraft, wie sie sich begeisternd in der utopischen Literatur niederschlug, schufen damals Zeichner und Karikaturisten phantastische Zukunftsbilder. Heutigen Visionen entsprechend können die Besucher im mobilen Zukunftslabor Jutebeutel bedrucken und ihre Ideen zu Papier bringen. Außerdem gibt es Führungen durch die Sonderausstellung „Skandal! Mythos! Moderne! Die Vereinigung der XI in Berlin“ sowie durch die neu gestaltete Dauerausstellung „Jugendstil – Art Deco – Funktionalismus“. Die Sonderausstellung wurde inzwischen um Franz Skarbinas Pastell „De quoi ércrire“ bereichert. Das Bild wurde von einem Kunstliebhaber wenige Stunden vor der Ausstellungseröffnung im Auktionshaus Villa Grisebach ersteigert und sofort dem Bröhan-Museum für diese Ausstellung zur Verfügung gestellt.
Hat Dank eines großzügigen Sammlers noch Eingang in die Ausstellung
„Skandal! Mythos! Moderne!“ gefunden: Franz Skarbinas „De quoi ecrire“.
Repro: Bröhan-Museum
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Der letzte Besuch ist schon vier Jahre her, im August 2015 – zu einer Zeit, als die Auseinandersetzung zwischen dem Erhalt von Grün zugunsten aller Bürger und dem Bau von Wohnungen für das obere Preissegment in der über 100jährigen und wesentlich größeren Kleingartenkolonie Oeynhausen für die Bürger allmählich verlorenging.
Sommerfest (Foto: KGK Bundesallee)
Einige Beobachtungen vor Ort
Diesmal war Anlaß für den Besuch das Sommerfest am 15. Juni. Zu sehen, hören und fühlen war: Die 2013 selbstgebaute Rampe am Zugang ermöglichte es mehreren gehbehinderten Bewohnern des nahegelegenen Bockelmann-Hauses, an dem Fest teilzunehmen. In den Körben an verschiedenen Gartentoren lag Obst zum Mitnehmen. Die Zahl der Kinder hat weiter zugenommen; im hinteren Teil des Geländes sind für sie zwei Hochbeete eingerichtet. Für die 21 Parzellen gibt es eine Warteliste mit fünfzehn Interessenten. Das sind Menschen, die bereit sind, Arbeit in ihr Grundstück zu stecken und damit gleichzeitig einen Beitrag für die Pflege einer öffentlichen Grünanlagen zu leisten, denn der Zugang ist Tag und Nacht offen. Beim Fortgehen war zu spüren, wie die sommerliche Temperatur im angrenzenden Wilmersdorfer Volkspark fühlbar über der in der Kolonie lag.
Kinderbeete / Vor der Ernte
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MichaelR - Gastautoren, Gesellschaft -
74 Jahre seit dem Zweiten Weltkrieg und 4 ½ Jahre seit Einleitung einer Initiative
Am Dienstag, den 2. Juli findet um 19 Uhr im Auditorium der Topographie des Terrors (1) eine Veranstaltung statt zum Thema Debatten um historische Orte der NS-Zwangsarbeit in Berlin. Der folgende Beitrag faßt zu diesem Anlaß die bisherige Debatte über einen solchen Ort der NS-Zwangsarbeit zusammen (eine detailliertere Darstellung finden Sie in den Texten dieser Liste).
Zwangsarbeiterlager des Bezirksamtes Wilmersdorf in der Wilhelmsaue 40?
Seit Januar 2015 sind den zuständigen bezirklichen Gremien – Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, Gedenktafelkommission und Kulturausschuß – die Ergebnisse einer Recherche bekannt, die belegen, daß sich in der ersten Hälfte der 1940er Jahre in der Wilhelmsaue 40 das Zwangsarbeitslager des Bezirksamtes Wilmersdorf befand (2). Grundlage für diese Einschätzung sind zwei Dokumente (1. Kapitel ). Ein Jahr später (3) hatte sich die Mehrheit der bezirklichen Gremien im großen und ganzen auf bestimmte Bedenken gegen die Rechercheergebnisse festgelegt (2. Kapitel). Mit Bezug auf die zwei Dokumente und diese Bedenken gaben darauf im Frühjahr 2017 drei Historiker Stellungnahmen ab, die in Auszügen wiedergegeben sind (3. Kapitel). Im 4. Kapitel wird der heutige Stand dargestellt.
1. Zwei Dokumente
Es sind dies die
vom Gesundheitsamt Wilmersdorf aufgestellte Liste der
Zwangsarbeiterlager im Bezirk (30.11.1942) (4), in deren drittletzter
Zeile sich das Bezirksamt selbst („Bez.Verw. Wilmsdf.“) als Betreiber
eines Lagers in der Wilhelmsaue 40 bezeichnet, und die Anweisung des
stellvertretenden Bezirksbürgermeisters vom 30.4.1944 (5), in der er
festlegt: „Ich behalte mir den Arbeitseinsatz der Ausländer selbst vor.“
Liste des Gesundheitsamtes (1942) und
Anweisung des stellvertretenden Bürgermeisters (1944)
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MichaelR - Gastautoren, Geschichte -
Helmut Newton Stiftung erinnert an einen legendären Bildband
Die jüngste Ausstellung der Helmut Newton Stiftung ist eine Wiederbegegnung, zugleich über bislang Gezeigtes hinausgehend, was sie auch für Kenner besuchenswert macht. Sie widmet sich der 20. Wiederkehr der Veröffentlichung des monumentalen Kunstbuchs „Helmut Newton’s SUMO“.
Das Buch ist eine in Buchform präsentierte Sammlung von 464 Postern im Format von 70 mal 50 Zentimetern. Damit überschreitet es die Grenze des handhabbaren, denn es in die Hand nehmen und durchblättern könnten nur Riesen. Um das 30 Kilogramm schwere Buch betrachten zu können, wurde dafür von Philippe Starck eigens ein Sumo-Tisch entworfen. Das Buch wurde in einer Auflage von 10 000 Exemplaren gedruckt, die alle von Helmut Newton signiert wurden. Ein auf der Frankfurter Buchmesse präsentiertes Exemplar wurde von zahlreichen der darin abgebildeten Prominenten signiert. Dieses Exemplar wurde für 620 000 Mark versteigert und gilt damit als das teuerste Buch des 20. Jahrhunderts.
Hinter diesem Sensationsgeheisch steht ein epochaler Umbruch: Der Einzug der digitalen Technik in Druck und Fotografie. An deren Ende war all das über Jahrhunderte gesammelte Wissen über Film-, Papier- und Filterqualitäten, über Drucktechniken und Satzgestaltung überflüssig. Aber bevor es soweit war, konnte mit Büchern wie „SUMO“ die gesamte Leistungsfähigkeit der analogen Technik gezeigt werden, an deren Qualität die digitale Technik damals noch nicht herankam. Heute ist absehbar, daß über kurz oder lang selbst mit Handykameras diese Qualität erreicht werden wird.
Der Verleger Benedikt Taschen (Mitte) im Gespräch mit dem Fotografen
Just Loomis
und dem Direktor der Helmut Newton Stiftung Matthias Harder.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Ein e.V. namens „Bürgerinitiative Wilmersdorfer Mitte‟ gehört wohl eher zur zweiten Kategorie, wenn man sieht, wie er als zwar parteinahe, aber ortsfremde Gruppierung undemokratisch und hintenherum rund um die Wilhelmsaue noch mehr Begegnungszonen „beispielhaft‟ schaffen will.
Oder ist es ungerecht, diesen e.V. und sein Vorgehen so zu charakterisieren? Urteilen Sie selbst!
Parteinah Auf einer ersten Versammlung im Februar 2016 im Eva-Kino verschwieg der Initiator und 1. Vorsitzende, daß er zu diesem Zeitpunkt Direktkandidat einer Partei für den dortigen Wahlkreis war. – Zwei Monate später, im April 2016, fand die Gründungsveranstaltung im Gemeindesaal der Auenkirche statt; allerdings hatte der Initiator schon vorher mit fast durchweg parteipolitisch Gleichgesinnten den e.V. auf den Weg gebracht – sehr ungewöhnlich, da die Reihenfolge eigentlich genau umgekehrt ist: Erst bilden Bürger eine BI, und (eventuell) machen sie später daraus einen e.V., statt daß sich die Mitglieder eines e.V. eine ihrem Verein angegliederte, abhängige „BI‟ schaffen. – Drei Jahre später, im April 2019, lud der e.V. erneut zu einer Versammlung im Gemeindesaal ein, um sich seinen Antrag (DS 1115/5) zum Umbau eines Teils der Wilhelmsaue – den Antrag hatte der e.V. da schon längst vermittels der mit ihm verbundenen Partei (plus einer weiteren behilflichen Partei) in die BVV eingebracht – nachträglich von den Bürgern absegnen zu lassen.
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MichaelR - Gastautoren, Gesellschaft -
Eine städtische Verkehrssenatorin hat kürzlich (als es um diese schicken Elektrotretroller ging) behauptet: „Die Bürgersteige sind Schutzräume für Fußgänger°, damit diese sich dort frei und ungefährdet bewegen können.‟ Damit hat sie sich wohl mächtig vergaloppiert, wie die beiden folgenden Zuschriften an die Redaktion zeigen, in der die Not von Radfahrenden beredt zutage tritt bzw. sich gar nicht mehr in Worte fassen lässt:
Ich bin leidenschaftlicher und rücksichtsvoller Radfahrer und benutze
widerrechtlich einen Teil des Gehwegs, um zu meiner Wohnung zu gelangen.
Dies ist der Einbahnstraße und im weiteren Verlauf dem
Kopfsteinpflaster geschuldet. Mahnschilder für ‚rücksichtslose
Geisterfahrer' sind bereits in der Straße installiert. Hier hilft nur
partnerschaftliches Verhalten oder eventuell ein Fahrradweg.
Die Vorschläge zur Verbesserung der Situation in der Straße sind mir zu
restriktiv. Die Situation für die Radfahrer ist auch so schon unmöglich.
Mehr kann ich dazu einfach nicht sagen.
Erschüttert saß die gesamte Redaktion vor diesen Zeugnissen radelnden Unglücks. Ganz offenbar stehen beide unter dem totalen Zwang höchst widriger äußerer Lebensumstände: Kopfsteinpflaster! Einbahnstraße! Kein Radweg! Da diese Zwänge einfach zu groß sind, können sie verständlicherweise doch gar nicht anders, als die angeblichen Rechte zum Schutz der untersten Kategorie von Verkehrsteilnehmern situationsgemäß zu interpretieren. Was sollen sie denn sonst auch tun? Denn es ist schließlich ein verbrieftes Menschenrecht, bequem und umwegfrei überall radzufahren (siehe UN-Charta, EMRK usw.).
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MichaelR - Gastautoren, Satire -
Die Vereinigung der XI rüttelte auf
Gemeinhin gilt in der deutschen Kunstgeschichte die Berliner Sezession als Startpunkt für die Moderne.
Ausgangspunkt waren Anfeindungen gegen Edvard Munch, der vom Verein der Berliner Künstler zu einer Einzelausstellung eingeladen war, die aber auf Betreiben des Direktors der Berliner Kunstakademie nach wenigen Tagen unter wüsten Beschimpfungen von engstirnigen Eiferern wieder abgebaut werden mußte. Vor diesem Hintergrund schlossen sich im Februar 1892 einige Künstler zu einer „freien Vereinigung zur Veranstaltung von künstlerischen Ausstellungen“ zusammen und organisierten an der „Großen Berliner Kunstausstellung“ vorbei ihre erste eigene Kunstausstellung, die am 3. April 1892 eröffnet wurde. Beteiligt waren elf Künstler, von denen Max Liebermann der bekannteste war. Spiritus Rector war jedoch der damals in Berlin noch völlig unbekannte Walter Leistikow. Als Ausstellungsort fanden die Elf eine private Galerie am Standort des heutigen Adlon, die Galerie Schulte im Palais Redern. Das war der modernste Ausstellungsraum in Berlin, der als einziger sogar über elektrisches Licht verfügte.
Die Kuratorinnen Dr. Sabine Meister und Dr. Anna Grosskopf
in dem Walter Leistikow gewidmeten Ausstellungsraum.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Neues Programm im Europacenter
Nach der Premiere des neuen Programms „Stachelschweinerei. Humor ist, wenn es trotzdem kracht“ bei den Stachelschweinen im Europacenter gab es sogar Bravorufe. Doch die verhallten einsam, eher grenzte der Schlußapplaus mit nur einem Vorhang nahezu ans Peinliche.
Das liegt gewiß nicht an den drei Protagonisten, von denen Melanie Koschorz und Sebastian Fischer neu auf der Bühne im Europacenter sind und Henning Mayer schon in den Programmen von Michael Frowin hier zu sehen war. Letzterer sollte seit Juni vergangenen Jahres frischen Wind über die ehrwürdige Bühne wehen lassen, wovon dank seines Programms „Menschen. Ämter. Katastrophen“ allerdings nur ein Hauch übriggeblieben ist. Ansonsten scheint der kurzzeitige künstlerische Leiter und als Hoffnungsträger des Traditionshauses gefeierte Kabarettist aus den Annalen der Stachelschweine getilgt zu sein. Weder bei den Stachelschweinen, noch in Wikipedia und auch nicht auf seiner eigenen Internetseite findet sich ein Hinweis auf das Wirken Frowins in diesem Ensemble.
Es hat den Anschein, als wäre der verdienstvolle Klaus-Peter Grap schnell in die Bresche gesprungen, so wirkt das das Programm wie mit der heißen Nadel gestrickt. Bis kurz vor der Pause werden, ohne in die Tiefe zu gehen, Pointen zu den allseits strapazierten Themen von den Mieten über die AfD bis zum BER abgeliefert. Erst unmittelbar vor der Pause nimmt das Programm mit einer Marionettentheaternummer, in der Merkel, Putin, Erdoan und Macron im Kinderwagen die Protagonisten sind, Fahrt auf. Das ist originell, hat Witz und begeistert zurecht. Nach der Pause sehen die Zuschauer wieder klassisches Kabarett mit Spielszenen, wovon die Bewerbungsszene bei der Polizei recht lustig ist.
Frank Wecker
FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Anwohner-Info zum Milieuschutz für das Gebiet
um Klausenerplatz und Sophie-Charlotte-Platz
• Bezirksamt unterlässt Anwohnerinformation
• MieterWerkStadt Charlottenburg versucht, die Lücke zu schließen
Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf hat sich entschieden, für das Gebiet zwischen Ringbahn, Kaiser-Friedrich-Straße und Stuttgarter Platz (rund um Klausenerplatz und Sophie-Charlotte-Platz) eine Milieuschutzsatzung vorzubereiten. Diesen Beschluss hat es am 25. Januar 2019 im Amtsblatt veröffentlicht.
Auf einer Veranstaltung der MieterWerkStadt Charlottenburg am 28. Januar 2019 im Divan ist Herr Stadtrat Schruoffeneger gebeten worden, die Anwohner des Gebiets über diesen Beschluss und insbesondere über die damit verbundenen Vorwirkungen des Milieuschutzes durch entsprechende Info-Post zu unterrichten.
Diese Bitte wurde zurückgewiesen. Eine Unterrichtung seitens des Bezirksamts soll den AnwohnerInnen erst nach Erlass der Milieuschutzsatzung übermittelt werden.
Die MieterWerkStadt Charlottenburg hat sich entschieden, diese Lücke nach besten Kräften nun selbst zu schließen. Sie hat ein Informationsblatt entwickelt, in welchem sie auf die schon jetzt bestehende Möglichkeiten hinweist, Modernisierungen und Umwandlung von Eigentumswohnungen zurückzustellen. Dies wird verbunden mit der Aufforderung, das Bezirksamt unverzüglich über ein eventuell milieuschutzrelevantes Verhalten des Eigentümers zu unterrichten.
Der Wortlaut dieses Infoblatts ist hier im Anhang abgedruckt. Der Lageplan des in Aussicht genommenen Milieuschutzgebiets findet sich als Download auf der Webseite des Bezirksamts.
Die MieterWerkStadt Charlottenburg ist bemüht, dieses Infoblatt möglichst breit im Kiez zu platzieren.
19. Mai 2019
Wolfgang Mahnke, MieterWerkStadt Charlottenburg
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MieterWerkStadt - Gastautoren, Menschen im Kiez, Politik -
Ingelore Willing stellt bei Carlos Hulsch aus
„Dem Staunen gewidmet“, so hieß das Motto der Neueröffnung des Revuetheaters „Wintergarten“ in der Potsdamer Straße. Mehr noch als auf dieses berühmte Theater scheint dieses Motto auf die Fotografien von Ingelore Willing zuzutreffen, die sie in ihrer ersten Ausstellung bei Carlos Hulsch im Foyer des Abba Hotels in der Lietzenburger Straße 89 der Öffentlichkeit vorstellt.
Selbst Kunstkenner wie der gestandene Galerist Carlos Hulsch hielten diese Arbeiten zunächst für Aquarelle, obwohl es Fotografien sind. Im Untertitel der Ausstellung „Ab-Art“ heißt der Begriff für diese erstmals gezeigten Arbeiten „fotobasierte Aquarelle“. Dies ist um so verblüffender, da die Künstlerin steif und fest behauptet, die Bilder nicht markant mit computergestützten Bildbearbeitungsprogrammen manipuliert zu haben.
Ingelore Willing.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Kiez-Spaziergang gegen Mietenwahnsinn & Verdrängung
17 Mieterinitiativen und Hausgemeinschaften aus Charlottenburg-Wilmersdorf laden ein.
Dabei sind u.a. MieterWerkStadt Charlottenburg, Mieterini Mierendorff-Kiez, Mieterbeirat Charlottenburg-Nord, Freundeskreis Fechnerstr. 7, Berliner Mieterverein (Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf), Künstlerkolonie Berlin e.V. und und und ...
Samstag, 11. Mai, Startpunkt: 14:30 Uhr Ludwig-Barnay-Platz (Nähe U-Breitenbachplatz)
Abschlusskundgebung gegen 17:00 Uhr am Rüdesheimer Platz
Publikumsdiskussion mit Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher
- "Gemeinsam gegen Mietenwahnsinn & Verdrängung!" -
Die Linksfraktion in der BVV-Charlottenburg-Wilmersdorf lädt ein: „In lockerer Atmosphäre wollen wir diskutieren über Erreichtes und die Herausforderungen, die vor uns stehen.“
Anschließend: Gemeinsames Grillen und Vernetzung. Für Getränke, Snacks und Kultur ist gesorgt.
Zahlreiche Mieterinitiativen und Hausgemeinschaften aus Charlottenburg-Wilmersdorf werden sich beteiligen.
Montag, 13. Mai 2019 ab 17:30 Uhr
Haus der Nachbarschafft e.V., Straße am Schoelerpark 37, 10715 Berlin (U7: Blissestraße)
- Kiez, Menschen im Kiez, Politik -
Heimatkomödie im Schillertheater
So wollen viele Ossis den Beginn der neuen Zeit erlebt haben: Die fesche
Reiterin
(Katrin Hauptmann), der Großinvestor (Jan Kersjes) und
Ökofreak (Julian Mehne)
streiten um die Zukunft des Dorfes, während der
Ossibürgermeister
(Matthias Zahlbaum) deppert im Abseits stehend das
Geschehen verfolgt.
Foto: Wecker
Wer mal über Land ins Brandenburgische gefahren ist, kann all die Typen treffen, die seit Sonntag, 28. April, die Bühne des Schillertheaters bevölkern:
Den mürrischen Schlosser in einer heruntergewirtschafteten Werkstatt, den früheren Großbauern, der in der LPG den Sozialismus überwintert hat, um nun an smarten Finanzhaien zu scheitern, den überforderten neuen Bürgermeister, den aus tiefstem Wessiland angereisten Großinverstor, der den Bauern das Blaue vom Himmel verspricht, die fesche Reiterin mit Geschäftssinn, die clever Hobby und Landspekulation zu verbinden weiß, der ambitionierte Umweltschützer, der jede Veränderung blockiert, um seine Vorstellungen einer heilen Naturwelt in der schon unter Friedrich II. umgekrempelten Landschaft der Mark zu verwirklichen oder den früheren LPG-Brigadier, der die einstige Bodenreform mit wehenden roten Fahnen verteidigen will. Die aus dem Westen Zugewanderten und Einheimischen treffen 20 Jahre nach der Wende, genau am 24. Juli 2010, aufeinander, um ihr Glück bei einer Bodenspekulation für einen Windpark zu machen. Da werden alle hehren Werte vergessen und mit brutalen Mitteln um den persönlichen Erfolg gekämpft. Einzig der frühere Großbauer, dem die alte Dorfgemeinschaft alles Übel zuschreibt, gewinnt eine gewisse moralische Überlegenheit. Spätestens da gleitet das vom Roman „Unterleuten“ der mehrfach preisgekrönten Autorin Juli Zeh adaptierte Stück ins Klischeehafte, was im Osten nicht gut ankam. Das Stück wurde bereits in Potsdam und Weimar gezeigt. Das mag an überlebten Dummheiten liegen, die kolportiert werden, so von der Stasi, die bereits im Kindergarten die Gespräche überwacht und Eifersuchtsfälle geklärt hatte. Die Wessis sind im Charakter schmierig, die Ossis im Äußeren, so daß wie im Krieg die Fronten sofort unterscheidbar sind. Die verwickelten Handlungsstränge führen letztlich tatsächlich zum Krieg mit Mord und Totschlag, Flammenwerfern und brennenden Autoreifen. Der Streit geht um die wirtschaftliche Zukunft zwischen Ökoland, Windpark und Tourismus.
In der Glanzrolle des alteingesessenen Ehepaares Gombroski
sind Ilona Schulz und Dirk Schoedon zu sehen.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
- Anmerkungen zur Entschädigungslast -
Seit dem 6. April 2019 werden Unterschriften für den Antrag auf Zulassung des Volksbegehrens gesammelt. Dem Antrag ist zu folgen, wenn er von mindestens 20.000 BerlinerInnen unterstützt wird. Darauf folgt eine weitere Unterschriftenaktion zur Durchführung des Volksbegehrens, das dann stattfindet, wenn dies von mindestens 7 % der Wahlberechtigten (ca. 170.000 Personen) befürwortet wird.
Derzeit liegen an etlichen Stellen Unterschriften für den Antrag aus. Darunter sind auch Büros des Berliner Mietervereins und der LINKEN. Zu den Adressen dieser Anlaufstellen, die auch Unterschriftenlisten zum Mitnehmen bereithalten, findet man über folgenden Link: www.dwenteignen.de.
Auskünfte kann man auch über das Kampagnen-Handy (0151 75749283) einholen.
Im Umfeld des Klausenerplatzes wird sich die MieterWerkStadt Charlottenburg an der Unterschriftensammlung mit einem eigenen Stand und durch personelle Verstärkung der Sammelaktionen anderer Unterstützer beteiligen.
Eine der häufigsten an den Ständen gestellte Frage ist die nach der Entschädigungslast. Die Milliardenbeträge, die im Unterschriftenblatt als Entschädigungsbeträge genannt werden (DW enteignen: 7,3 bis 13,7 Mrd. €; Senat: 28,8 bis 36 Mrd. €), wirken auf viele so erdrückend, dass sie sich nicht vorstellen können, wie diese Last geschultert werden kann.
Als Hilfe, diese Furcht abzulegen, kann das folgende Berechnungsmodell dienen:
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MieterWerkStadt - Gastautoren, Gesellschaft, Politik -
26. April 2019 - 23:28Isang Yun
Isang Yun (1917-1995) ist heutzutage ein weniger bekannter Komponist. Das war Ende der 1960er Jahre anders, als er durch seine Entführung ins allgemeine Bewußtsein der Deutschen getreten war. In den 1980er Jahren dann „schien er ins Repertoire der Abonnementskonzerte einzugehen. Zusammen mit Pierre Boulez und vielen anderen gehörte er zur Avantgarde, war aber eher randständig‟, stellt Walter-Wolfgang Sparrer fest – Leiter der Isang Yun Gesellschaft*, die 1996 gegründet wurde, um die Erinnerung an Isang Yun wachzuhalten und die Aufführung seiner Werke zu fördern.
Isang Yun 1988 (Foto: Elke Nord)
Stationen seines Lebens
Isang Yun wurde 1917 nahe der Hafenstadt Tongyeong geboren. Zu dieser Zeit war Korea eine Einheit, wenn auch seit 1905 als japanische Kolonie.** Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es von USA und Sowjetunion geteilt, und Tongyeong lag nun in Südkorea. Diese wechselnden politischen Konstellationen haben in Isang Yuns Leben mehrfach eine Rolle gespielt. „1943 verhaftete und folterte ihn die japanische Polizei, weil er entgegen dem Verbot, die koreanische Sprache zu benutzen, koreanische Lieder geschrieben hatte.‟ Im Juni 1967 kidnappte ihn der südkoreanische Geheimdienst an seinem Westberliner Wohnsitz, folterte und entführte ihn, zusammen mit 16 Landsleuten, nach Seoul, wo er vor Gericht gestellt wurde. „Man warf ihm vor, er sei ein nordkoreanischer Spion, weil er 1962 nach Nordkorea gereist war, um dort einen Bekannten zu treffen. Auch hatte er als Sprecher der Exilkoreaner 1961 gegen die Zerschlagung der Gewerkschaften nach der Machtübernahme von Park Chung-hee protestiert.‟ Unter Anwendung des Gesetzes zur Nationalen Sicherheit und des Antikommunisten-Gesetzes beantragte der Staatsanwalt gegen ihn das Todesurteil; er wurde zu lebenslänglicher Haft verurteilt, die in den folgenden Instanzen schließlich auf zehn Jahre reduziert wurde. Im Februar 1969 entließ man ihn aus der Haft. Weltweite Proteste, darunter von Kollegen wie Igor Strawinsky und György Ligeti und dem Dirigenten Herbert v. Karajan, hatten zur Freilassung beigetragen. „Diese Erfahrungen ließen seine danach entstandenen Stücke tragischer und in der Textauswahl ernsthafter werden.‟ Ein Politikum blieb er gegen seinen Willen auch danach noch. Das zeigte sich ein Jahr vor seinem Tod: „1994 wollte er erstmals wieder nach Südkorea reisen. Aber diese Reise hat sich in letzter Minute aus politischen Gründen zerschlagen.‟
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MichaelR - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Junge Künstler auf dem Meeresgrund
Der Beitrag, den die Deutsche Oper zur musischen Jugendförderung leistet, kann nicht genug gewürdigt werden. Dazu gehört auch die Unterstützung des musikalischen Nachwuchses.
Nach einjähriger Pause wird die Reihe „Neue Szenen“ fortgesetzt. Wie schon in früheren Ausgaben, ist dieser Opernabend nur sehr kurz zu erleben. Vorstellungen gibt es nur noch am 13., 14. und 16. April jeweils um 20 Uhr in der Tischlerei der Deutschen Oper in der Richard-Wagner-Straße Ecke Zillestraße.
Der besondere Reiz dieser Produktionen besteht darin, daß im Auftrag der Deutschen Oper Absolventen von Berliner Kunsthochschulen neue Werke hervorbringen, deren Aufführung zugleich jungen Künstlern Gelegenheit gibt, sich an einem großen Opernhaus zu erproben. Die Kompositionen stammen von bereits „gestandenen“ Künstlern, die für die konkreten Projekte bei einem Wettbewerb ermittelt werden.
Die Sänger Janneke Dupre, Caroline Schnitzer und Hubert Kowalczyk
begeben sich als Forscher zum tiefsten Punkt des Meeres.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -