Rede von Helmut Meyer, dessen Vater auf der Gedenktafel geehrt wird, bei der Enthüllung am 8. April 2011:
Werte Frau Bürgermeisterin Thiemen,
werte Frau Brüning,
werte Frau Schwalm,
werte Anwesende,
mit Freude und Stolz bin ich zur Enthüllung der Gedenktafel für die Gegner des Nationalsozialismus hier in Charlottenburg gekommen, auf der auch mein Vater genannt wird.
Meine Kindheit und Jugend erlebte ich hier in Charlottenburg – sie waren gekennzeichnet vom Krieg und den Verbrechen des Faschismus bis hin zu seinem blutigen Ende hier in Berlin.
Wenn jetzt mit der Ehrentafel der mutigen Charlottenburger Bürger gedacht wird, die sich damals dem Nationalsozialismus entgegenstellten, sollen ihre Namen nun auch der Öffentlichkeit genannt werden.
Ich freue mich, daß Frau Schwalm, die Ehefrau von Jan Petersen, hier heute teilnimmt. Sein Buch „Unsere Straße“ war 1947 das erste Buch, das ich als Jugendlicher damals in der Kamminer Straße über den antifaschistischen Widerstand las – mit Interesse ging ich dann auch an die Orte der Ereignisse, wie sie im Buch beschrieben werden.
Mit der Gedenktafel ist, wie es soeben gesagt wurde, ein „Stolperstein“ geschaffen worden, der vielen Menschen – hier besonders vielen jungen Menschen – Fragen zu den Ereignissen der damaligen Zeit an diesem Ort geben wird,
Die Tafel soll aber auch der Anlass sein, sich gegen den Neofaschismus zu wenden, wie er heute leider wieder in unserer Gesellschaft bereits Fuß gefasst hat. Die Gleichgültigkeit dazu ist in unserer Gesellschaft leider schon zu stark verbreitet.
Ich danke mit meiner Familie dem Historiker Herrn Michael Roeder für seine Initiative und Arbeit, die letztlich die Schaffung dieser Tafel möglich machten.
Ich danke auch der Gedenktafelkommission der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf und allen am Gelingen dieser Veranstaltung Beteiligten für diese angemessene Form der Ehrung und des Gedenkens der Gegner des Nationalsozialismus hier in Charlottenburg.
Ich danke Ihnen.
Helmut Meyer - Gastautoren, Geschichte -
Parkfreunde !
Wer hätte gedacht, dass Luise Kautsky, Stadtverordnete von Charlottenburg, von den Nationalsozialisten in Auschwitz ermordet, und Ehefrau des berühmten Arbeiterführers der Sozialdemokratie, Karl Kautsky (Windscheidtstr. 31 - dort befindet sich ein Stolperstein für Luise), bereits 1920 die beabsichtigte Parkgestaltung durch Erwin Barth kritisierte.
"Ich möchte nur anfragen, warum der Lietzenseepark in dieser Weise, wie es jetzt der Fall ist, zugerichtet wird"
...........
"Ich weiß nicht, ob ein solches Bedürfnis bestand, alles nur zur Zierde und zur Augenweide zu gestalten, und ob man nicht lieber das Wilde des Parkes beibehalten hätte, das vorher da war."
Quelle: Protokoll der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung von Charlottenburg, vom 18.2.1920
Joachim Neu - Gastautoren, Geschichte -
Diese Wandzeitung (oben) und die folgenden vier Plakate sind im Deutschunterricht der Klasse 10c der Oppenheim-Schule entstanden, hängen seit einigen Tagen im Haus der Jugend in der Zillestraße und laden dessen Besucher ein zur Teilnahme an der:
Enthüllung der Gedenktafel für Charlottenburger Gegner des Nationalsozialismus
am Freitag, den 8. April 2011 um 16 Uhr
Haus der Jugend Charlottenburg
Zillestraße 54
10585 Berlin
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Michael R. - Gastautoren, Geschichte -
Die BVV beschloß am 17. März 2011 einstimmig die Durchführung einer Einwohnerversammlung zur Haushaltspolitik im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf.
Mittwoch, 18. Mai 2011 von 19:00 bis 21:00 Uhr
Mensa der Nehring-Grundschule, Nehringstraße9-10
Unter der Moderation der BVV-Vorsteherin Frau Dr. Suhr wird
-
1. das Bezirksamt zur gegenwärtigen Haushaltskrise, zur erfolgten Haushaltssperre durch das Land Berlin, zu Plänen des Schuldenabbaus, zu den fiskalischen Perspektiven für den Zeitraum der nächsten Wahlperiode Stellung beziehen.
- 2. der Bürger ausführlich Fragen stellen und Beiträge liefern können.
- 3. die jeweils angesprochenen Parteienvertreter (SPD,CDU,GRÜNE,FDP,LINKE) ihre Lösungsvorschläge einbringen.
Die Einladung und die Bewerbung wird nach den Osterferien erfolgen.
Hier im Blog, oder auch sonst können Fragen gesammelt werden, die dann in die Veranstaltung eingehen sollen.
Kommen Sie zahlreich: Wir befinden uns in der Wahlkampfphase !
150 Plätze sind reserviert ! - Sollten Tausende teilnehmen wollen, wird die Diskussion in die Sömmeringhalle verlegt !!!
Joachim Neu - Gastautoren, Politik -
„Unsere Straße“ erwacht zu neuem Leben: vier Portraits
Die Veröffentlichung des Artikels „Die vergessene Geschichte“ von
Birgitt Eltzel am 8. Februar 2011 in der Berliner Zeitung hatte
ungeahnte Folgen: Neben einem Leser, der für die Gedenktafel spendete,
meldeten sich vier weitere Leser: In drei Fällen steht der Name des
Vaters, Bruders oder Onkels auf der Gedenktafel, im letzten Fall wohnte
die Familie damals in der Wallstraße (jetzt Zillestraße). Plötzlich
zeigt sich: Was sich vor über einem dreiviertel Jahrhundert dort
ereignete, hat lebendige Spuren bis in die Gegenwart!
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Michael R. - Gastautoren, Geschichte -
Die "LEO" - wie sie zutraulich genannt wird - endet im "Recht", genauergenommen am Amtsgericht Charlottenburg. Rechtlos waren hingegen vor 70 Jahren diejenigen jüdischen Bürger, die von den Nazis von Heut auf Morgen in den Osten transportiert wurden, um nie wiederzukommen.
Am 14. November 1941 wurden als erste, Clara und Max Nachemstein nach Minsk (Weißrußland), aus der LEO 6, vom Bahnhof Berlin-Grunewald in Eisenbahnwaggons abtransportiert ( mit ihnen zwischen 958-1030 weitere Bürger). Vier Tage später kamen sie im Minsker Ghetto an. Bereits im Dezember wurden sie in den umliegenden Wäldern erschossen..
Am 15. August 1942 wurden von Berlin-Moabit 997 bis 1004 Bürger nach Riga (Lettland) transportiert. Darunter Wally und Bertha Gordon, ebenfalls aus der LEO 6. Angekommen sind sie am 18. August, tot waren sie am gleichen Tage (ermordet in den Wäldern von Rumbula und Bikernicki).
Ich wohne seit über 35 Jahren in diesem Hause. Mußten sie vielleicht meine Wohnung verlassen ? Wußte keiner im Hause von ihrem Schicksal ? Heute kann man keinen mehr befragen, vor 35 Jahren hätte es vielleicht noch "Zeitzeugen" gegeben. Aber hätten sie sich erinnert, geschweige denn geredet?
Die Gegner der Nazis wurden morgens früh aus den Betten geholt und auf Pritschenwagen abtransportiert, die Juden mußten hingegen zuerst ihre Wohnungsbestände registrieren lassen und gingen dann geordnet zu den Sammelplätzen der jüdischen Gemeinde, in der Hoffnung als Aussiedler im neu gewonnenen Osten des NS-Reiches ein neues Leben beginnen zu können. Ihre Besitztümer verfielen dem Staat, der häufig die wertvolleren Dinge verkaufte und versteigerte, um die Vermieter zu entschädigen und so auch mancher Gier deutscher Volksgenossen nachkommen konnte.
Das feierliche Gedenken an die 21 Mitbürger aus der Strasse fand vor der Buchhandlung Hacker und Presting statt. Dort ist auch eine kleine Buchausstellung im Fenster einsehbar. Der Künstler Gunter Demnig, der seit Jahren Kreator und Organisator der Stolperstein-Aktion ist, war präsent und richtete einige Worte an die zahlreich Erschienenen. Ein Chor umrahmte die Zeremonie.
Über 1000 Stolpersteine sind bereits verlegt, und manch Kritiker wendet ein," man trampele nur von neuem auf die jüdischen Deutschen ein", manch andere sagen, es sei nie zu spät zu Gedenken, auch wenn es reichlich spät kommt.
Haben wir vergessen, dass noch vor nicht allzu langer Zeit ein - noch heute regierender Charlottenburger Stadtrat aus der Christlich Demokratischen Union es ablehnte, Stolpersteine im Bezirk auf öffentlichem Strassenland einzufassen, man könne schließlich über sie "stolpern"....
Es war also doch noch nicht zu spät.
Joachim Neu - Gastautoren, Geschichte -
Josef Zauritz war 35 Jahre alt, als er am 30. Januar 1933 in Ausübung seines Dienstes als Polizist starb.
Auf dem Heimweg von der Siegesparade anläßlich der Übertragung des Reichskanzleramtes an A. Hitler machte der berüchtigte SA-Sturm 33 extra einen Umweg, um durch die Wallstraße (jetzt Zillestraße) zu marschieren. Hier und in der Umgebung wohnten in der Mehrzahl Arbeiter und kleine Angestellte, und sie waren vorwiegend in den Arbeiterparteien und ihnen nahestehenden Gruppierungen und in der Gewerkschaft organisiert, weswegen man das Viertel auch „kleiner roter Wedding“ nannte. Nach der „Machtübernahme“ wollten die Nationalsozialisten den Anwohnern zeigen, daß sie jetzt auch hier endgültig das Sagen haben. Die Bewohner sahen das anders, und es kam zu einer Straßenschlacht mit etwa 300 Beteiligten und einer Schießerei. Der SA-Sturmführer H. Maikowski und der den SA-Zug begleitende Polizei-Oberwachtmeister Zauritz wurden deren Opfer. Im nachfolgenden Schauprozeß gegen über 50 Bewohner gelang es dem Gericht nicht, sie für die Morde verantwortlich zu machen, und es hat den wahren Täter nicht ermittelt, obwohl „die Gestapo informiert worden (war), daß die Schüsse, die zum Tode von Maikowski und Zauritz geführt hatten, von einem SA-Mann abgegeben worden seien“ (Kauperts Straßenführer, Stichwort ‚Zauritzweg’).
Zauritz erhielt (zusammen mit Maikowski) ein Staatsbegräbnis im Berliner Dom; das nördliche Ende der Weimarer Straße wurde im August 1933 in Zauritzweg umbenannt (ebenso wie die Wallstraße in Maikowskistraße) - es wurde also versucht, den Polizisten politisch zu vereinnahmen. Das gab den Anstoß für drei Mitglieder der Grünen in der BVV, in der Drucksache 1255/3 die Frage zu stellen: „Nationalsozialistische Altlasten auf Charlottenburg-Wilmersdorfer Straßenschildern?“ Die BVV beschloß deshalb auf ihrer 30. Sitzung am 30. April 2009, das Bezirksamt aufzufordern, verschiedene Straßenumbenennungen aus der Zeit von 1933 bis 1945 zu überprüfen, darunter auch den Zauritzweg. In der Stellungnahme des Bezirksamtes vom 16. November 2010 (unterschrieben von Bezirksbürgermeisterin Thiemen und Stadtrat Gröhler) heißt es dazu abschließend: „Die durch die Umbenennungen geehrten Personen stehen nach erfolgten Recherchen nicht im Verdacht, aktive Gegner der Demokratie und zugleich geistig-politische Wegbereiter und Verfechter der nationalsozialistischen Ideologie und Gewaltherrschaft gewesen zu sein.“ Zu Zauritz schrieb Jan Petersen schon 1933 in seinem Buch „Unsere Straße“: „Wie wir hören, war uns dieser Schupo Zauritz nicht feindlich gesinnt. [...] Noch eins: Wir werden in den nächsten Tagen für den erschossenen Polizisten Zauritz an der Mordstelle einen Kranz mit roter Schleife niederlegen.“ Möglicherweise hatte Zauritz sogar versucht, den SA-Sturm vom Marsch durch die Straße abzuhalten.
Bisher hieß es auf dem „Straßenerläuterungsschild“ (oberhalb des Straßenschildes) in der letzten Zeile: „* 1897 + 1933“. Für einen uninformierten, aber interessierten Betrachter, an den sich ja solch ein Schild wendet, war diese Feststellung jedoch wenig aussagekräftig. Daher ist es sehr zu begrüßen, daß die Bauverwaltung - als sie das stark verwitterte Schild Anfang März auswechselte - diese Zeile änderte in „geb. 1897 gest. 30.1.1933 (erschossen)“.
Michael R. - Gastautoren, Geschichte -
Am 28. Februar hatte die CDU im Bezirk zu einem Lietzenseerundgang geladen - parteiintern. Was Mitglieder des Bürgervereins Lietzensee bei dieser Gelegenheit aufschnappten, erschien ihnen zu ungeheuerlich, als sie es zu Beginn wahrhaben wollten.
Der Lietzensee soll in den nächsten Jahren als schwimmende Bühne in den Sommermonaten einem Massenspektakel dienen: Tommy Erbe - einer der Großen aus der Scene des Eventmanagements beabsichtigt den See mit einer schwimmenden Bühne auszustatten, auf der dann vorwiegend klassische Musikdarbietungen stattfinden sollen. Tommy Erbe hat bereits erfolgreich den Weihnachtsmarkt vor dem Schloß Charlottenburg organisiert und scheint damit den Bezirksgrößen - besonders Stadtrat Gröhler - Gewähr zu bieten, die entsprechende Attraktivität für den Bezirk einzuspielen. Abgesehen, dass auch mancher Euro für den klammen Bezirk abfallen wird, der die leeren Haushaltskassen füllen hilft.
Klammheimlich werden die Diskussionen hinter den Kulissen geführt, in die Öffentlichkeit hat sich bisher keiner gewagt. Es ist Wahlkampfzeit und wahrscheinlich fürchten die Parteien die Auswirkungen einer Love Parade im Park - es könnte sich negativ auf das Wählerverhalten auswirken. Zwar verspricht der Stadtrat - auf dringende Einwände und Nachfragen von Anwohnern - eine Bürgerversammlung, aber am besten nach den Wahlen und den Beginn des Eventes erst im nächsten Jahr.
Die Auswirkungen auf Park und Umgebung kennen wir von manch anderen Großereignissen: Parkraumprobleme, Lärmbelästigung, vollurinierte Landschaft, verwüstete Vegetation. Es mag zwar Touristen aus Berlin und anderswoher in den Bezirk spülen, wegspülen wird es jedoch auch die positive Entwicklungsarbeit des Bürgervereins aus den letzten Jahren. Auch wenn der Bezirk sicherlich versprechen wird, Geld in die Renaturierung und in die weitere Entwicklung des Parks einfließen zu lassen.
Herr Gröhler: die Bürger fordern Sie auf, endlich in die Öffentlichkeit zu gehen und die Planungen offen zu legen oder der Entrüstungssturm der Bürger fegt über Sie hinweg...
Ein ähnliches Projekt wurde in Potsdam vor kurzem von Hermannswerder verwiesen, bis es dort landete wo all die Großereignisse hingehören: auf eine Großbühne vor dem Strandbad Wannsee.....
Joachim Neu - Gastautoren, Gesellschaft -
Japan ist ohne Frage ein unglaublicher Schrecken. Doch wird leider durch diesen Schrecken ein anderer fast vergessen. Die Opposition in Libyen wartet auf Hilfe. Sie wartet darauf, dass ein Flugverbot über Libyen verhängt wird. Seit Wochen warten diese mutigen Menschen dort. Es ist richtig, dass der Westen solange nicht handeln konnte, bis die Arabische Liga einem Flugverbot zustimmen würde. Sie hat zugestimmt und noch immer handelt der Sicherheitsrat nicht. Unser Guido zeigt sich weltmännisch skeptisch, was ein Flugverbot angeht. Warum? Sicher, ein solches Verbot durchzuführen, wenn es von Gaddafis Luftwaffe missachtet wird, bedeutet Schwierigkeiten. Man müsste sie dann zwingen, eventuell mit Waffengewalt. Das wäre mir aber lieber, als zuzusehen, wie eine Opposition gegen einen Gewaltherrscher kaputt gebombt wird.
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T. Wiese - Gastautoren, Politik -
Die Einladungen zum 09.03.2011 um 19.00 Uhr in der Mensa der Nehringschule waren zahlreich im Klausenerplatzkiez plakatiert. Das Thema des Abends: der Ökokiez 2020.
Gastgeber war das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf vertreten durch Stadträtin für Soziales, Gesundheit und Umwelt Martina Schmiedhofer.
Mitgebracht hatte sie den Leiter des bezirklichen Umweltamtes Graf zu Lynar und die Vertreter Der Firma B&SU Frau Dr. Ricarda Rieck und Herrn André Butz.
B&SU soll ein integriertes kommunales Klimaschutzkonzept für den Klausenerplatzkiez entwickeln, das eine nachhaltige Strategie für Klimaschutz und Energiesparen bis 2020 ermöglicht. Auftraggeber ist das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, da dieses Konzept ausschließlich von Kommunen und Kirchen beantragt werden kann. Die Kosten für dieses Konzept liegen bei 102.000 Euro und wurden vom Bund, Land und der GEWOBAG finanziert.
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C. Reuß - Gastautoren, Kiez -
Ein dritter und vierter Artikel zu der Gedenktafel für 71 Charlottenburger Gegner des Nationalsozialismus sind am 22. Februar in der taz und am 2. März 2011 in der Berliner Morgenpost erschienen. Welche Bedeutung solche Zeitungsartikel haben – und das heißt auch: welche Bedeutung die Beschäftigung mit der lokalen Geschichte hat - kann man daran ersehen, daß sich bisher vier Leser gemeldet haben, die einen unmittelbaren persönlichen Bezug zu den Ereignissen von Anfang 1933 haben. Mehrere von ihnen werden bei der Enthüllung der Gedenktafel am 8. April anwesend sein und auch sprechen. Plötzlich besteht die Vergangenheit nicht mehr bloß aus Namen und Fakten, sondern wird in den Nachfahren lebendig.
Ausschnitt aus der Berliner Morgenpost vom 02.03.2011 als Foto:
Die folgende Wiedergabe des kompletten Artikels aus der taz erfolgt mit freundlicher Genehmigung der „taz - die tageszeitung“:
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Michael R. - Gastautoren, Geschichte -
Die Gedenktafelkommission des Bezirks hat am 8. Februar 2011 (nach dem ersten Entwurf) den folgenden Text als Grundlage für die Gedenktafel am
Haus der Jugend endgültig verabschiedet. Die Tafel soll am Freitag, 8. April 2011, um 16:00 Uhr am Haus der Jugend Charlottenburg (Zillestr. 54) enthüllt werden.
MichaelR
Michael R. - Gastautoren, Geschichte -
Sehr geehrte Frau Dr. Suhr,
hiermit bitte ich Sie in Ihrer Eigenschaft als Vorsteherin der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf, nach § 45 der Geschäftsordnung der BVV, eine Einwohnerversammlung mit Zustimmung von einem Drittel der Bezirksverordneten einzuberufen.
Die Themenstellung ergibt sich aus der gegenwärtigen Verschuldungssituation des Bezirkes und der Aufstellung des Haushaltes 2012/13 in den nächsten Monaten. Die Schuldenbremse und gegenwärtige Finanzsituation des Landes Berlin lassen für die nächste Legislaturperiode auf Landes- und Bezirksebene gravierende Einsparungen und Kürzung der Haushalte befürchten.
Die Bürger sind nicht mehr willens, von der Politik Streich- und Ausverkaufbescheide ohne Beteiligung der Betroffenen zu akzeptieren.
Mit freundlichem Gruß
Joachim Neu
Joachim Neu - Gastautoren, Politik -
Sehr geehrter Herr Verrycken,
ich habe mir den Doppelhaushalt 2010/11 und den heute in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) zum Beschluß anstehenden Ergänzungshaushalt angesehen. Daraufhin habe ich mit dem Bezirksamt, Abteilung Finanzen, telefoniert.
Vor dem Abgrund von ca 20 Mill Ausgaben, zu 9 Mill Einnahmen, erwarten die Bürger vor den Wahlen Antworten von der Politik, wie diese Mindereinnahmen, bzw. Schulden abgebaut werden sollen. Weiterhin durch Outsourcing (Haus der Jugend) oder durch Verkauf von Tafelsilber (Haus des Sports)? - durch Nichtbeachtung der Beschlüsse der Kiezkonferenzen? Welche Folgen hat dies für den bis Mai aufzustellenden Haushalt 2012/13? Was wird "dicht" gemacht, welches Personal auf die Strasse entlassen? Keine Einstellungen mehr im Bezirk? Weiterhin Chaos in den Bürgerämtern und deren weitere Schließungen? Eine Haushaltssperre auf Ewigkeit? Wird Herr Nußbaum der Stadtkämmerer für Charlottenburg-Wilmersdorf?
Wenn nichts mehr ausgegeben werden kann, brauchen wir vielleicht in der nächsten Wahlperiode auch keine BVV-Politiker mehr (der "WutBürger" läßt grüßen). Vielleicht lassen wir uns dann mit Bürgerentscheiden allgemein besser regieren.
Wollten Sie nicht den Charlottenburg-Wilmersdorfern mit dem Mittel der "Bürgerhaushalte" wichtige Mitbestimmungsmöglichkeiten einräumen?
Also: die Aufforderung an die (noch) "regierende" SPD und/oder das BA mit der SPD Politikerin und Noch-Bürgermeisterin Frau Thiemen an der Spitze der Finanzabteilung, in einer Bürgerversammlung die blamable Situation zu erläutern. Sie wissen: "ohne moos, nix los" !
mfG
Joachim Neu
Update 22.02.2011
Herr Verrycken hat die Fragen im Einzelnen beantwortet und uns gebeten dies weiterzugeben:
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Joachim Neu - Gastautoren, Politik -
Den Reigen mehrerer Artikel zu der Gedenktafel für 71 Charlottenburger Gegner des Nationalsozialismus - die in der Zillestraße am 8. April enthüllt werden soll - begann am 2. Februar in der „Berliner Woche“ (Ausgaben Charlottenburg und Wilmersdorf). Aus der Tatsache, daß über ein so „kleines“ Ereignis relativ viel berichtet wird, zeigt, daß es ein großes Interesse für die Geschichte des eigenen Wohnviertels gibt. Es wäre schön, wenn an vielen weiteren Stellen der Stadt die dortige Alltagsgeschichte – was auch immer es war – auf diese Weise lebendig gehalten würde – auch wenn dann „an jedem dritten Haus“ eine Gedenktafel wäre.
Die Wiedergabe des kompletten Artikels erfolgt mit freundlicher Genehmigung der „Berliner Woche“.
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Michael R. - Gastautoren, Geschichte -