Hoher Besuch bei SOS-Kinderdörfer weltweit
Anfang Mai verkündete der US-amerikanische Vizepräsident Michael Pence, er wolle radikal reinen Tisch machen und „Venezuela, Kuba und Nicaragua mit einem Schlag befreien“. Unter der brutalen politischen, wirtschaftlichen und militärischen Kriegstreiberei der USA, haben zuerst die Kinder zu leiden.
Bei einer der jüngsten Unruhen, die unter dieser Zielrichtung von den USA in Nikaragua angezettelten wurden, war unter den 138 Todesopfern ein junger Mann zu beklagen, der in einem SOS-Kinderdorf aufgewachsen ist. Daran erinnerte Paul Oquist Kelley, der als Ehrengast am diesjährigen Sommerfest der Berliner Niederlassung von SOS Kinderdörfer weltweit teilnahm. Der als UNO-Repräsentant in diversen internationalen Gremien wirkende Politiker und derzeitige persönliche Berater des Präsidenten von Nikaragua nahm diese Gelegenheit wahr, um einerseits SOS-Kinderdörfer für ihr Engagement zu danken und um andererseits auf die derzeitigen Probleme Nikaraguas aufmerksam zu machen. Das Land leide an hoher Arbeitslosigkeit, wirtschaftlichem Niedergang, ausbleibendem Tourismus und vor allem an der Gewalt im öffentlichen Raum. Diese Misere zerstöre Familien mit der Folge, daß nicht nur immer mehr Kinder verarmen, sondern ihnen obendrein die familiäre Geborgenheit entzogen wird. Ein kleiner Lichtblick sind da die acht Einrichtungen der Organisation SOS-Kinderdörfer weltweit, die in Nikaragua über 1000 solcher verwaisten Kinder einen familiären Ausgleich bieten. Diese Leistung bewegte den hochkarätigen Politiker von internationalem Ansehen, zu dem Sommerfest zu kommen.
Dieser Dank gebührt aber nicht allein den deutschen Organisatoren des internationalen Hilfswerkes. Vorstandsmitglied Petra Horn führte aus, daß derzeit die Filialorganisationen in den einzelnen Regionen in die Lage versetzt werden, aus eigener Kraft den Kindern in ihrer Region Hilfe zu leisten. Das gelte auch für Nikaragua.
SOS-Kinderdörfer Vorstand Petra Horn im Gespräch mit Paul Oquist Kelley.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Kiezrundgang mit der Gewobag und dem Mieterbeirat
Anfang Juli 2018 findet der zweite gemeinsame Rundgang mit Wolfram Tarras, Geschäftsführer der Gewobag MB, weiteren Mitarbeitern der Gewobag und dem Mieterbeirat durch den Kiez am Klausenerplatz statt. Auch diesmal sollen wieder Vorhaben des landeseigenen Wohnungsunternehmens, Dringlichkeiten, Probleme und Mieterwünsche direkt vor Ort angesehen und besprochen wurden.
Der Mieterbeirat wird dabei alle Hinweise und Vorschläge gebündelt vorbringen, die ihm bis dahin von den Mieterinnen und Mietern der Gewobag aus diesem Quartier mitgeteilt wurden.
Kontakt:
Mieterbeirat Klausenerplatz
Neue Christstraße 8 (Mieter-Club), 14059 Berlin-Charlottenburg
- Kiez, Menschen im Kiez -
Ausnahmesopran tritt in Charlottenburg auf
Zwei Schwierigkeiten standen demjenigen im Wege, der der Empfehlung des Blogs folgend, das Jazzkonzert der Jazz Big Band „Batumi“ besuchen wollte: Einmal ein publikumanziehendes Fußballspiel, bei dem sich die Kicker der deutschen Nationalmannschaft gegen ein frühes Aus bei der aktuellen Weltmeisterschaft abstrampelten, und zum anderen war der Konzertsaal dermaßen überfüllt, daß Spätkommer keinen Platz mehr fanden.
Einen Trost gibt es für diejenigen, die das Konzert verpaßt haben: In kleiner Form können sie dieses Erlebnis am kommenden Donnerstag nachholen: Unter dem Titel „Melodies of the Soul“ gibt der Bandleader Vakhtang Gordadze mit seiner Tochter Kristina am 28. Juni um 19 Uhr im Terzo Mondo in der Grolmannstraße 28 ein Konzert. Obwohl es diesmal nicht kostenlos ist (Eintritt 10 Euro), kann dieses Konzert nur wärmstens empfohlen werden, denn die jetzt in Potsdam lebende georgische Sopranistin verfügt über eine Stimme, die das Herz springen läßt. Wenn sie zu „Summertime“ aus Gershwins Oper „Porgy and Bess“ anhebt oder das Lied von Satchmo „What a wonderful world“ singt, sind die größten Interpreten dieser Lieder aus dem Ohr. So manchem Besucher des Konzerts standen beim Klang dieser glasklaren lyrischen Stimme, die, wie die Callas anscheinend spielerisch im Stakkato eine Oktave über die nächste setzen und dabei noch trillieren kann, die Tränen in den Augen. Ihr Vater, der sie am Klavier begleitet, wird auch solistisch konzertieren und dabei zudem eigene Kompositionen zu Gehör bringen.
Frank Wecker
FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Deutsche Oper zeigt Rossinis „Reise nach Reims“
Es geht um Europa, das krank zu sein scheint. Den ersten Teil von Gioacchino Rossinis Oper „Die Reise nach Reims“ hat Regisseur Jan Bosse in ein Krankenhaus verlegt. Doch auch im zweiten Teil läßt er dieses politische Konstrukt nicht besser aussehen. Bei einem großen Bankett ist die europäische Prominenz mit umgehängten blinkenden Reklameschildern angetreten, um ihre und vor allem den neuen französischen Herrscher in den höchsten Tönen, und das im wahrsten Sinne des Wortes, zu preisen.
Die Chefin Madame Cortese (Hulkar Sabirova) hat den Angestellten
der Heilanstalt eine wichtige Mitteilung zu unterbreiten.
Foto: Wecker
Die Handlung spielt 1824. In Reims wird Karl X. zum König von Frankreich und Navarra gekrönt. Aus mehreren Ländern Europas eilen Adlige zu diesem Ereignis. Sie erreichen aber, da keine Pferde für die Weiterreise zur Verfügung stehen, nicht ihr Ziel, sondern müssen in einem Hotel (hier Krankenhaus) ausharren. Dieses Warten ist der Stoff der Oper, die Rossini für die im folgenden Jahr stattfindende feierliche Krönung des Monarchen in Paris komponierte. An dieser Huldigung beteiligen sich alle Opernhäuser und Theater Frankreichs, so auch Rossinis „Théâtre royal Italien“. Solche Lobeshymnen auf amtierende Herrscher kommen, abgesehen von der „Merkel“ in der Neuköllner Oper, auf der Bühne nur selten vor.
Corinna (Elena Tsallagova, Bildmitte) glaubt als Diva das Geschehen im Griff zu haben.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Im Laufe von fünfeinhalb Jahren sind in der Reihe „Straßen und Plätze“ eine ganze Anzahl von Ortsbeschreibungen – außer zu den namengebenden Straßen und Plätzen auch zu Brücken, Tunneln, Verkehrsinseln, Großgaragen, Kinos und anderen Unterhaltungsstätten, Betrieben, Wohnhäusern, Schulen, Skulpturen, Kirchen, Friedhöfen, Gewässern und Verkehrsmitteln – entstanden, so daß es jetzt möglich ist, daraus so etwas wie Stadtführer für Charlottenburg und für Wilmersdorf zusammenzufügen. Es sei jedoch darauf hingewiesen, daß diese Stadtführer zwar jeweils eine Art ausgedehnten Rundgang ermöglichen, diese Rundgänge aber zu Orten führen, die allein nach dem persönlichen Gutdünken des Verfassers ausgewählt sind.
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MichaelR - Gastautoren, Geschichte -
Georgische Big Band zu Gast in Berlin
Am Freitag, 23. Juni, tritt um 19 Uhr im Forum Factory in der Besselstr. 13 in 10969 Berlin die georgische Jazz Big Band „Batumi“ auf. Unter der Leitung von Vakhtang Gordadze spielen sie Jazz, Swing, Bossa Nova und klassische Kompositionen. Stargast ist die Tochter des Orchestergründers, die Sopranistin Kristina Gordadze. Ihre internationale Karriere begann mit dem Engagement am Moskauer Staatstheater. Sie gewann mehrere Opernwettbewerbe in Deutschland, Rußland und Holland. Regelmäßig gibt sie innerhalb der EU, in Osteuropa und im Kaukasus Gastkonzerte. Seit 2011 lebt sie in Potsdam.
Die Sopranistin Kristina Vakhtang.
Foto: Lothar Rahn
Ihr Vater hatte das Jazzorchester 2007 in Georgien gegründet. Ihm gelang es, Jazzmusiker aus Aserbaidschan, Armenien und Georgien zu gewinnen. Das Orchester vereint Jazz, mit der Klassik und Volksmusik.
Der Eintritt ist frei, es wird jedoch um Spenden gebeten. Weitere Informationen gibt es auf der englischsprachigen Webseite: www.gordadze.com
Frank Wecker
FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Aus dem Leben einer Widerstandskämpferin
Frank Wecker hat sich in seinem neuen Buch mit dem Leben und Sterben der Widerstandskämpferin Libertas Schulze-Boysen (1913-1942) beschäftigt. Michael Roeder hatte das Buch im Kiezblog vorgestellt.
Am Mittwoch, 20. Juni, 18 Uhr findet im Integrationszentrum „Harmonie“
in der Katzlerstraße 11 in 10829 Berlin-Schöneberg die Premiere des Buches „Der
Tod der Freiheit. Der letzte Tag im Leben von Libertas Schulze-Boysen“
statt.
Die Handlung spielt am 22. Dezember 1942. Es ist der letzte Lebenstag von Libertas Schulze-Boysen. Sie hat von der Ablehnung ihres Gnadengesuchs und den Zeitpunkt ihrer Hinrichtung erfahren. Fortan kann das Leben im Sekundentakt herabgezählt werden. Mit jedem Herzschlag nähert sich die Todesstunde. Libertas Schulze-Boysen läßt ihr Leben in Form eines Filmes Revue passieren. Der Ablauf des Tages von der Überstellung vom Frauengefängnis bis zum Gang zur Hinrichtungsstätte in Plötzensee und die entsprechenden Vorbereitungen bestimmen die Struktur des Wechsels zwischen dem Erleben des Todestages und den Zeitsprüngen der Erinnerung.
Wie in biographischen Erzählungen üblich, wird vieles ausgeschmückt und hinzugedichtet, dennoch gibt es einen Unterschied: Da Libertas Schulze-Boysen weiß, daß dieser Film nie aus ihrer Gedankenwelt heraustreten wird, hat sie keinen Grund, weder gegen sich noch gegenüber der Nachwelt unehrlich zu sein.
Es lesen Absolventen der Schauspielschule „Transform“. Nach der Lesung besteht die Möglichkeit, bei Getränken und Gebäck mit dem Autor ins Gespräch zu kommen und Bücher signieren zu lassen.
Aus organisatorischen Gründen wird um eine Anmeldung unter E-Mail: Frank_Wecker@t-online.de oder unter Tel.: 03304 250 313 gebeten.
- Geschichte -
Helmut Newton Stiftung zeigt Arbeiten aus der Sammlung von Carla Sozzani
Mit der jüngsten Sonderausstellung der Helmut Newton Stiftung beschreitet Kurator Matthias Harder Neuland: Es werden nicht einzelne Fotografen, die mit Helmut Newton eng verbunden sind, mit ihrem Werk nebst Bildern von Helmut Newton vorgestellt, sondern 89 Fotografen mit 230 Arbeiten.
Manche Fotografen sind wie Alberto Korda nur mit einem Foto vertreten. Das ist dafür weltweit zu einer Ikone geworden. Es trägt Titel den: Heroic Guerilla Fighter Ernest 'Che' Guevara 1960. Es ist jenes Bild, das hundertausendfach auf T-Shirts und Fahnen gedruckt wurde. Erst jüngst griffen die protestierenden Eisenbahner Frankreichs auf dieses Bild zurück. Das Barett mit dem Roten Stern ersetzten sie durch eine Dienstmütze. Zu den Glanzpunkten der Ausstellung gehören auch drei Arbeiten Helmut Newtons, die noch nie zuvor in Berlin gezeigt wurden, denn die Fotos dieser Ausstellung stammen aus der Sammlung von Carla Sozzani, einer engen Freundin Helmut Newtons. Im Videoraum ist ein Kurzfilm über ihre Zusammenarbeit für eine Parfümwerbung in Monte Carlo zu sehen. Die genannten Arbeiten bilden nicht einmal den Schwerpunkt der neuen Ausstellung „Between Art & Fashion. Photographs from the Collection of Carla Sozzani“, sondern Ergebnisse der Zusammenarbeit mit Paolo Roversi, Sarah Moon, Bruce Weber und, soweit sie im Berliner Bestand vertreten sind, auch mit Helmut Newton. Diesen Künstlern ist zudem jeweils ein gesonderter Ausstellungsraum gewidmet.
Die Sammlerin Carla Sozzani.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Neue Leitlinien zur Zusammenarbeit von landeseigenen Wohnungsunternehmen und Mieterbeiräten
Die landeseigenen Wohnungsunternehmen und die Initiativgruppe Berliner Mieterbeiräte präsentieren heute einheitliche Rahmenbedingungen für die Arbeit der ehrenamtlich tätigen Mieterbeiräte und deren Zusammenarbeit mit den Wohnungsunternehmen.
Wir erinnern uns:
Im Jahr 2011 scheiterten die letzten Bemühungen, eine verbindliche
und einheitliche Vertragsgrundlage für Mieterbeiräte und Wohnungsgesellschaften vom
Berliner Senat einzufordern. Am 3. März 2010 wurde der entsprechende Antrag im Bauausschuss des Abgeordnetenhauses nach vorangegangener Anhörung
von Mieterbeiräten und Vertretern der landeseigenen
Wohnungsbaugesellschaften mit den
Stimmen der SPD, CDU, Grünen und Linken bei Enthaltung der FDP
angenommen. Auf dem Weg ins Parlament wurde der Antrag dann von der SPD
schließlich blockiert und so erfolgte keine endgültige Beschlussfassung
und Umsetzung im Abgeordnetenhaus und Senat. Eine Stellungnahme zum Ablauf ist hier nachzulesen. Eine echte, ehrliche Bürgerbeteiligung und Mietermitbestimmung wurde von der SPD also damals nicht gewünscht.
Inzwischen wurde das Ressort Stadtenwicklung nach den letzten Wahlen von der SPD (endlich) weg in andere, mieterfreundlichere Hände gelegt. Endlich werden Mitbestimmung und Mieterschutz zumindest ernster genommen.
Eine Initiativgruppe von Berliner Mieterbeiräten hatte trotz der negativen Erfahrungen aus den Jahren 2010/2011 nicht locker gelassen. Auch die Mieterräte hatten von Beginn an u.a. auf Änderungen der von den landeseigenen Wohnungsunternehmen einseitig und unterschiedlich erlassenen Wahlordnungen für Mieterbeiräte gedrängt.
Die Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen Katrin Lompscher dazu: „Die ehrenamtlich tätigen Mieterbeiräte leisten mit ihrem Einsatz einen unverzichtbaren Beitrag für die Wohnqualität und Wohnzufriedenheit in den Nachbarschaften im Interesse aller Mieterinnen und Mieter der städtischen Wohnungsbaugesellschaften. Mit der Verabschiedung der Leitlinien wird ein weiterer Punkt aus der Kooperationsvereinbarung umgesetzt, gleichzeitig schaffen die städtischen Gesellschaften damit einheitliche Standards für die wichtige Arbeit der Mieterbeiräte.“
Auch eine Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen von den Linken traut sich wohl (leider) immer noch nicht für vollkommen klare und verbindliche Regelungen bei den Landeseigenen zu sorgen und so sind (mal wieder) „Leitlinien“ dabei herausgekommen (1). Immerhin ist es unter den realen Bedingungen der hiesigen politischen Landschaft ein Fortschritt (2).
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- Gesellschaft, Menschen im Kiez, Politik -
Fotoaktion "Sicher älter werden im Kiez"
Die Landesseniorenvertretung Berlin (LSV) startet die Fotoaktion "Sicher älter werden im Kiez". Welche Barrieren müssen dafür abgebaut werden? Was fehlt wo – z. B. Bänke zum Ausruhen beim Spaziergang oder beim Einkauf? Wo sind Mittelinseln viel zu schmal, Gehwege kaputt oder Bordsteine nicht abgesenkt? Gesucht sind Schwachpunkte, die es zu verändern gilt, aber auch gute Beispiele, wo vormalige 'Sicherheitslücken' erfolgreich geschlossen wurden.
Der Fotoaktionsbogen wird als Flyer über die bezirklichen Seniorenvertretungen verteilt. Er ist auch unter www.ü60.berlin zum Herunterladen veröffentlicht oder wird gern per Post zugesandt (Telefon 030-32664126 Mo, Di, Do, Fr 9-13 Uhr - AB). Der Einsendeschluss ist der 31.07.2018.
Wenn also Probleme dieser Art bekannt sind, die das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf immer noch nicht gelöst haben sollte, dann versuchen Sie es doch mal auf diesem Weg und beteiligen sich rege an der Aktion.
"Der Erhalt der Mobilität im Alter verlangt eine Breite von Lösungen für das Zusammenleben in den Kiezen, insbesondere mehr als in den nacheinander entstehenden Bausteinen des Mobilitätsgesetzes Berücksichtigung finden können. Darum wird dieses Thema am 20.06.2018 auch die Debatte der Senioren im Parlament bestimmen", so Dr. Johanna Hambach, Vorsitzende der Landesseniorenvertretung Berlin. Seniorenvertretungen verfechten engagiert die Interessen der älteren Menschen gegenüber Politik und Verwaltung. Sie ermöglichen und sichern damit die Teilhabe der älteren Generation am gesellschaftlichen Leben. Die politische Interessenvertretung der berlinweit 198 Seniorenvertreter zielt dabei stets auf alle Generationen.
Weitere Informationen:
Gemeinsame Geschäftsstelle des
Landesseniorenbeirates Berlin (LSBB)
und
der Landesseniorenvertretung Berlin (LSV)
Telefon: 030-32664126 (Mo-Di, Do-Fr 9-13 Uhr)
Parochialstraße 3 (Neues Stadthaus, Raum 231), 10179 Berlin-Mitte
- Gesellschaft, Menschen im Kiez -
Am Dienstag machten Jörg Simon, Vorstandsvorsitzender der Berliner Wasserbetriebe, und Umweltstaatsekretär Stefan Tidow den ersten symbolischen Spatenstich zum Neubau des Abwasserpumpwerks. Auf dem Gelände wurde derweil bereits mit schwerem Gerät gearbeitet.
Jörg Simon, Vorstandsvorsitzender der Berliner Wasserbetriebe, und Umweltstaatsekretär
Stefan Tidow beim ersten Spatenstich zum
Neubau des Abwasserpumpwerks.
Die Berliner Wasserbetriebe haben vis á vis des seit 1890 an der Sophie-Charlotten-Straße 114 betriebenen Pumpwerks ein Grundstück auf dem Gebiet des früheren Güterbahnhofs Charlottenburg erworben (wir hatten berichtet).
„Der Neubau ist nicht nur technisch notwendig, er ist umweltpolitisch sinnvoll und erspart Investitionen an anderer Stelle“, so Jörg Simon, Vorstandsvorsitzender der Wasserbetriebe. „Ziel der Berliner Wasserwirtschaft ist es, die innerstädtischen Gewässer zu entlasten“, erklärte Umweltstaatsekretär Stefan Tidow. „Es soll weniger durch Nähr- und Schadstoffeinträge verunreinigtes Regenwasser in die Flüsse und Seen gelangen. Diesem Ziel dient der Regenwasserspeicher, der gemeinsam mit dem neuen Abwasserpumpwerk entstehen wird.“ Die Lösung heißt Abkoppelung des Teilgebietes Westend vom neuen Pumpwerk. Damit und mit dem neuen Regenbecken kann künftig in den Kanälen selbst und im Becken immens mehr Abwasser aufgestaut und die Spree vor Überläufen bewahrt werden. Das gesamte Abwasser-Einzugsgebiet des Altwerks wird in der Präsentation auf einer Karte dargestellt (1).
Mit dem Neubau des Abwasserhauptpumpwerks Charlottenburg werden bald alle 163 Berliner Pumpwerke automatisch aus einer Zentrale überwacht und gesteuert. Außerdem bekommt das neue Werk einen 7.000 Kubikmeter großen „Abwasser-Parkplatz“, um bei Starkregen Überläufe in die Spree zu vermeiden. Dabei wird der bereits vorhandene, 2,40 Meter mächtige
Abwasserkanal um 210 Meter verlängert, damit auch dieser künftig als
Stauraumkanal genutzt werden kann.
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- Kiez, Technik -
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Benefiz-Keramiktrödel im Museumsgarten
Schon zum 13. Mal in Folge lädt der Förderverein des Keramikmuseums zum Besuch seines beliebten Benefiz-Keramiktrödels an den beiden Pfingstfeiertagen ein.
Im Museumsgarten des 300 Jahre alten Charlottenburger Bürgerhauses kann wieder gestöbert, getrödelt, gekauft und gefachsimpelt werden. Und alles für einen guten Zweck: der gemeinnützige Förderverein KMB, der das Keramik-Museum ohne öffentliche finanzielle Unterstützung betreibt, hat wieder viele tolle und interessante Gefäße und Objekte aus vergangenen Zeiten für diesen Benefiz-Markt gespendet bekommen. Neben Nippes und wunderbarem Kitsch können auch Vasen, Schalen, Figuren, Objekte oder Gebrauchsgeschirr (Service / Serviceteile) aus Porzellan, Steinzeug, Fayence, Steingut oder Irdenware ertrödelt werden. Feine Unikate anerkannter Künstler oder einfache, rustikale sowie skurrile Keramikobjekte sind im Angebot, wie auch das eine oder andere Stück aus bekannten Manufakturen (z.B. KPM, Rosenthal, H. Bollhagen, Karlsruhe, Velten-Vordamm, Waltraud Eich).
Am Pfingstmontag runden zwei Vorstellungen (13:00 und 15:00 Uhr) mit traditionellem japanischem Tanz (Chihoko Yanagi) begleitet auf der Koto (Ritsuko Takeyama) die Veranstaltung ab.
Für den ermäßigten Eintrittspreis von 2,- Euro, der an beiden Tagen gilt, kann man sich auch die beiden aktuellen Sonderausstellungen anschauen:
- Im Rausch der Farben. Glasuren von Gerda Conitz (Ausstellung bis zum 28. Mai)
- Die Berliner Sammlung. Keramik in Landesbesitz (Ausstellung bis zum 13. August)
Sonntag, 20. und Montag, 21. Mai 2018
jeweils von 11:00 bis 17:00 Uhr
Keramik-Museum Berlin (KMB)
Schustehrusstraße 13, 10585 Berlin-Charlottenburg
Öffnungszeiten:
Fr - Mo von 13:00 bis 17:00 Uhr
Eintritt 4,00 Euro, ermäßigt 2,00 Euro
Jeder letzte Montag im Monat: Eintritt frei
- Poets' Corner in der Villa Oppenheim
Wo gibt es Raum für Poesie in Berlin? Welche Themen und Formen sind wichtig derzeit?
Poets' Corner, veranstaltet vom Haus für Poesie, überzieht die ganze Stadt mit Gedichten. Unterstützt von den Bezirken lesen und performen in Berlin lebende Lyriker ihre Werke - in Bibliotheken, Galerien, Museen und Kulturzentren: überall, wo es Raum gibt für Poesie und sie auf die Bewohner der Stadtteile trifft.
Es lesen Brygida Helbig, Kerstin Hensel, Anna Hetzer, Marius Hulpe, Iwona Mickiewicz und Kathrin Schmidt. Moderation: Karolina Golimowska
Samstag, 26. Mai 2018 um 14:00 Uhr
Museum Charlottenburg-Wilmersdorf
in der Villa Oppenheim
Schloßstraße 55, 14059 Berlin-Charlottenburg
Weitere KurzInfos zu Veranstaltungen und Themen rund um den Klausenerplatz-Kiez immer auch bei Twitter (ohne Anmeldung einsehbar!), bei Facebook in der offenen Kiez-Gruppe und unter Kiez-Web-Team Klausenerplatz (ohne Anmeldung einsehbar!).
- Kunst und Kultur -
Die Stachelschweine blicken auf uns herab
Wahrlich, heute gibt es kaum noch etwas zu lachen: Jeden Morgen ist bange zu fragen, herrscht hierzulande noch Frieden, steht das SEK vor der Tür, weil gestern Demo gegen Privatisierung war, hat ein neuer Sprachflitz der 3-Sterne-FeministInnen und -Außen die Medien erobert oder liegt bereits wegen eines Komplimentes die Klage betreffs sexueller Belästigung vor?
Allein das Kabarett „Die Stachelschweine“ zeigt, daß auch in solch trüber Zeit gelacht werden kann. Die Rettung bringt der Blick von oben auf diese Welt. So heißt denn auch das jüngste Programm, für das Klaus-Peter Grap und Thilo Bock verantwortlich zeichnen, „Himmlische Aussichten“, denn die Kabarettisten blicken aus göttlicher Perspektive auf das Publikum im Untergeschoß des Europa-Centers herab. Auf der Bühne stehen Kristin Wolf, Björn Geske und Daniel Kröhnert, die erneut die mit viel Bravour den hohen Ruf des Hauses aufrechterhalten. Schnelles Spiel, paßgenau sitzende Pointen, rasante Szenenfolgen und blitzschnelle Verwandlungen haben sie zu meistern. Diese Leistung verlangte auch solch gestandenem Autor wie Horst Pillau Respekt ab. „Das war brillantes und kurzweiliges Kabarett bester Güte“, sagte er nach der Premiere gegenüber diesem Blog.
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Nachlese zum Kiezspaziergang zu Orten der Mieter*Innen-Verdrängung
rund um den Klausenerplatz am Mittwoch, dem 9. Mai 2018, 18 Uhr
Auf Einladung der MieterWerkStadt Charlottenburg versammelten sich am Treffpunkt „Bücher-Zelle“ (Seelingstr. 22) mehr als 50 Spaziergänger*innen. Darunter waren mit Lisa Paus und Klaus-Dieter Gröhler auch zwei Bundestagsabgeordnete sowie mit Susanne Klose eine Fraktionsvorsitzende aus der Bezirksverordnetenversammlung (BVV).
Vor dem Aufbruch zu den einzelnen Häusern wurde allgemein auf das Verdrängungsphänomen eingegangen:
Die Wohnungsnot und die daraus resultierende, sich stetig schneller drehende Mietpreisspirale führen immer mehr Mieter an die Grenzen ihrer finanziellen Belastbarkeit. Selbst in Kiezen, in denen das Leben auf Außenstehende beschaulich und unbeschwert wirkt, geht die Sorge unter den Anwohner*innen um, wie lange sie dem Preisdruck noch standhalten und in ihrer angestammten Umgebung wohnen bleiben können.
Dieser Druck wird vor allem angeheizt durch Maßnahmen zur Steigerung des Profits. Derartige Maßnahmen sind insbesondere die
- Modernisierung, die den Vermietern eine Umlage von 11 % des Modernisierungsaufwands beschert, und/oder
- die hochprofitable Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen.
Dass sich dies alles auch rund um den Klausenerplatz vollzieht, zeigte der anschließende Spaziergang. Besucht wurden 11 Häuser am Klausenerplatz sowie an der Gardes-du-Corps-, der Danckelmann-, der Nehring- und der Seelingstraße.
Wohnungen werden in diesen Straßen zu einer Miete von knapp unter 15 € kalt pro m² monatlich angeboten. Vor Repressalien sind die Mieter*innen insbesondere in den zur Umwandlung vorbreiteten Häusern nicht sicher; neben Räumungsersuchen und -klagen wird versucht, Mieter*innen durch konsequentes Unterlassen der Gebäudeunterhaltung zum Auszug zu nötigen
Deutlich wurde im Übrigen auch, dass die Verdrängung neben den Wohnungsmietern auch Kleingewerbe sowie kulturelle und soziale Projekte betrifft. Hierzu konnten Betroffene unmittelbar gehört werden.
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MieterWerkStadt - Gastautoren, Menschen im Kiez, Politik -