Am Donnerstag hat es plötzlich geknallt und gescheppert, so berichteten Anwohner. Ein Baum war umgestürzt und quer über die Fahrbahn bis auf den Mittelstreifen der Schloßstraße gefallen. Dabei soll er noch ein Auto getroffen haben. Personen wurden nach den Angaben allerdings nicht verletzt. Als wir am Freitag diese Fotos machten, war von einem beschädigten Auto nichts mehr zu sehen.
Update:
Die rbb-Abendschau vom 10.05.2013 hat darüber berichtet.
Danach hatte die umgestürzte Kastanie Braunfäule und soll sogar zwei Autos (im Vorgarten?) beschädigt haben. Das Bezirksamt will nach dem Vorfall in den nächsten Wochen alle Bäume in der Gegend untersuchen lassen.
- Kiez -
Im Januar dieses Jahres gab es eine Veranstaltung mit dem Thema "Unser Umgang mit Straßenbäumen" im Rathaus Charlottenburg. Im Februar hatten sie die ersten Pappeln auf dem Klausenerplatz gefällt. Dabei hatte das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf "vergessen" (wörtlich: ...
da hat es leider nicht geklappt) die Anwohner vorher zu informieren.
Erstaunlich zügig wurden jetzt neue Bäume als Ersatz gepflanzt. Insgesamt 9 neue Säuleneichen zieren nun die vier Platzecken.
Die negative Mitteilung: auch die anderen ehrwürdigen Pappeln am Klausenerplatz sollen nach und nach gefällt werden. Immerhin sollen auch diese durch Säuleneichen ersetzt werden. Mit den alten Pappeln habe man halt Probleme, so war von einem freundlichen Herrn aus dem Grünflächenamt zu hören. Ob in diesem Beitrag "Von Pappeln und Säuleneichen und anderen Lästlingen" vielleicht ein Hinweis auf mögliche Hintergründe zu finden ist? Vorerst bleibt uns wohl nur übrig, sich über den relativ schnellen Ersatz zu freuen. Säuleneichen wachsen pyramidenförmig, ähnlich wie die Säulenpappeln, und deswegen heißen sie ja auch so.
- Kiez -
Wir hatten im Februar vom diesjährigen
Modernisierungsvorhaben der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft
GEWOBAG in der Danckelmannstraße 2 berichtet.
Der Berliner Kurier hat inzwischen die Mietergemeinschaft des Hauses besucht und sich über ihre Sorgen und Nöte informiert. Darüber soll voraussichtlich in den nächsten Tagen ein Artikel erscheinen..
Und auch dazu kann man sich solidarisch zeigen und die Zeitung kaufen. Vielleicht schauen Sie einfach mal in diesen Tagen bei einem Zeitungsladen im Kiez vorbei.
Update:
Der Artikel ist im Berliner Kurier am 19.03.2013 erschienen.
- Kiez, Menschen im Kiez -
Die Berliner Polizei bittet erneut um Mithilfe bei der Aufklärung eines Raubmordes aus dem Jahr 2003 bei uns im Kiez. Der Fall gehört zu den Tötungsdelikten in Berlin, die bisher nicht oder nicht völlig geklärt werden konnten.
Heute hat die Polizei neue Suchplakate mit den aktuellen Fragen an die Bevölkerung im Gebiet ausgehängt.
Wer kann tatrelevante Hinweise geben?
Hinweise bitte an:
Landeskriminalamt LKA 117 - 7. Mordkommission
Keithstraße 30, 10787 Berlin
Tel. 030 / 4664 - 911701
oder
jede andere Polizeidienststelle
- Kiez, Menschen im Kiez -
Wie von uns schon am 11.11.2012 bekanntgegeben, schließt die Aldi-Filiale in der Neufertstraße Ende März.
Nun gibt es dort im Schaufenster auch eine offizielle Bekanntmachung von Aldi Nord selbst.
Auf diesem Plakat findet man nun auch den letzten Tag, an dem man in dieser Filiale einkaufen kann. Gewählt wurde der 23.03.2013. Eine Woche vor Ostern.
Dies bedeutet natürlich auch für uns, dass wir, falls wir dort Osterartikel kaufen wollen, diese vorher kaufen müssten. Ob das Gerücht stimmt, dass sich in diesem Laden ein Bioladen einfinden wird, werden wir dann ja sehen. Hoffentlich hat bis dahin auch wieder der Lylla Biomarkt eröffnet. Es gab dort ja schon ein Eröffnungskonzert.
Leider kann man dem Plakat auch entnehmen, dass es wohl keine neue Aldi-Filiale im Kiez geben wird. Steht dort doch geschrieben:
Die Verkaufsstellen in der direkten Umgebung finden Sie hier:
- 14059 Berlin-Charlottenburg, Fürstenbrunner Weg 50
- 10589 Berlin-Charlottenburg, Treseburger Str. 2
Wie jedem auffallen wird, sind diese Filialen nicht gerade leicht erreichbar, daher werden wir auch noch mal eine Anfrage bei Aldi stellen, ob man auch an die Älteren und "Gebrechlichen" im Kiez bei dieser Entscheidung gedacht hat. Falls wir eine Antwort erhalten, werden wir diese auch hier veröffentlichen.
Bis dahin, kauft noch alle bei Aldi ein. Solang es noch geht.
- Gewerbe im Kiez, Kiez, Kiezfundstücke -
Kurz vor Weihnachten erhielten die Mieter in der Danckelmannstraße 2 von der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAG die erste schriftliche Mitteilung zum diesjährigen Modernisierungsvorhaben. Angekündigt wurde ihnen darin, daß ein Verbleiben in ihrer Wohnung nicht möglich sein wird und die Wohnungen zwecks Schaffung von Baufreiheit vollständig geräumt werden müssen. Für "Schnellentschlossene" wurde ein gestaffeltes Angebot bei frühzeitiger Kündigung und Rückgabe der Wohnung bis zum 28. Februar 2013 unterbreitet:
- sofortige Entlassung aus dem Mietvertrag ohne Einhaltung der Kündigungsfrist
- Zahlung einer Prämie für Entschlossene
- in Höhe von 200,00 Euro bei Rückgabe der Wohnung bis zum 31.01.2013
- in Höhe von 150,00 Euro bei Rückgabe der Wohnung bis zum 15.02.2013
- in Höhe von 100,00 Euro bei Rückgabe der Wohnung bis zum 28.02.1013
- Übernahme der Umzugskosten und Organisation des Umzugs durch ein beauftragtes Unternehmen der GEWOBAG innerhalb Berlins
- oder
Zahlung einer Umzugspauschale (je nach Wohnungsgröße zwischen 500,00 bis 700,00 Euro bei Selbstorganisation des Umzugs)
- unentgeltliche Sperrmüllentsorgung
Am 7. Februar 2013 wurde den Mieterinnen und Mietern die offizielle Modernisierungsankündigung zugestellt: eine bis zu 28-seitige "Ankündigung von Instandsetzungs- und Modernisierungsarbeiten gemäß § 554 Abs. 1-5 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)". (Siehe auch Beispiel Modernisierung 2012)
Als gesamte Bauzeit wird der Zeitraum vom 08.05.2012 bis zum 20.12.2013 angegeben und für die Arbeiten an den Wohnungen vom 10.06.2013 bis zum 19.07.2013.
Bei dem Haus Danckelmannstraße 2 handelt es sich mietrechtlich um einen Neubau (Baujahr 1962/63).
Die voraussichtliche Erhöhung der Miete aufgrund der Modernisierung (Modernisierungsumlage nach § 559 BGB) wird angegeben.
Hier ein Beispiel:
Grundmiete vorher 159,60 Euro - Änderung 137,53 - Neue Grundmiete 297,13 Euro
(Das entspricht unter Berücksichtigung der Wohnungsgröße von ca. 30 m2 einer Erhöhung um ca. 4,50 Euro pro Quadratmeter und insgesamt um eine Erhöhung von ca. 86 % der Grundmiete.)
Insgesamt ergibt sich aus den uns bisher bekannten weiteren Wohnungen ein vergleichbarer Eindruck: Eine durchschnittliche Erhöhung der Kaltmiete von derzeit etwa 5,30 bis 5,60 auf ca. 9,50 bis knapp unter 10,00 Euro pro Quadratmeter und entsprechenden Steigerungen von bis zu ca. 90 Prozent.
Letzten Donnerstag fand eine von der GEWOBAG einberufene Mieterversammlung statt. Dabei wurde auf einer Projektionsfolie eine nötige Entmietung der obersten Etage dargestellt, da zu den geplanten Wohnungsmodernisierungen, weiteren Innen- und Außenarbeiten (Wärmedämmung), zusätzlich eine Aufstockung des Gebäudes um ein weiteres Stockwerk erfolgen soll. Weiter wurde von den Vertretern der GEWOBAG mitgeteilt, daß den Mietern Umsetz- oder Ersatzwohnungen im Kiez angeboten werden sollen. Ebenso sollen alle Mieter aufgesucht werden, um mit ihnen individuelle Modernisierungsvereinbarungen abzuschließen, die dann die offiziellen Modernisierungsankündigungen ersetzen sollen.
Die Mietergemeinschaft Danckelmannstraße 2 wird sich am kommenden Donnerstag erneut im Mieterclub treffen, um ihr weiteres Vorgehen zu beraten. Einzelne Mieter haben sich bereits mit empörten Protestschreiben an den Vorstand der GEWOBAG gewandt und Rechtsanwälte eingeschaltet.
- Kiez, Menschen im Kiez -
Am 24. Januar 2013 fand eine Veranstaltung des Bezirksamts zum "Umgang mit Straßenbäumen" statt (Wir hatten berichtet). Auf die Frage, wie man die Anwohner informiert und einbezieht, lautete die Antwort: durch rechtzeitige Aushänge. Dabei wurde auch erwähnt, daß das Bezirksamt Listen von geplanten Baumfällungen und Neupflanzungen im Netz zur Verfügung stellt. Wir haben uns mal die darin enthaltenen Angaben für unseren Kiez angeschaut.
Liste für Baumfällungen für die Saison 2012/2013
- Horstweg 6 - BaumNr. 14 - 0014 Acer pseudoplatanus, Bergahorn - Fällgrund: Fäule Stamm + Riss
- Seelingstraße 38 - BaumNr. 34 - Robinia pseudoacacia `Monophylla` - Fällgrund: Fäule Stammfuß
- Seelingstraße 8 - BaumNr. 53 - Robinia pseudoacacia`Beesoniana` - Fällgrund: Fäule Stammfuß
Liste für Neupflanzungen Winter 2012/2013
Zusätzlich werden u.a. folgende Anmerkungen angegeben:
Die Liste für Baumfällungen wird während der Fällsaison - von Oktober bis Februar - regelmäßig aktualisiert.
Wir möchten darauf aufmerksam machen, dass es aufgrund von laufenden Baumkontrollen oder Baumaßnahmen zu Modifizierungen der beabsichtigten Baumfällmaßnahmen kommt. Für diese Ausnahmefälle ist eine tagesaktuelle Änderung der Liste leider nicht möglich.
Fazit:
Es werden Bäume gefällt, aber keine neu gepflanzt.
Die angekündigten Fällungen im Ziegenhof, wie auch die bereits kürzlich erfolgten Fällungen von Pappeln am Klausenerplatz werden in der Liste nicht aufgeführt.
Zu den geplanten Fällungen im Ziegenhof wurden die Anwohner vorher informiert.
Bei den Fällungen am Klausenerplatz habe man "vergessen" (wörtlich: ... da hat es leider nicht geklappt) die Anwohner vorher zu informieren.
Offene Fragen:
Welchen Sinn ergeben solche Listen?
Warum werden nicht alle Fällungen darin angegeben?
Steckt hinter den "vergessenen" Anwohnerinformationen bei den Pappeln am Klausenerplatz vielleicht sogar eine Absicht nach den Erfahrungen mit den geplanten Fällungen im Ziegenhof? Dort hatten sich Baumexperten vom BUND eingeschaltet und die Fällungen vorerst verhindert, nachdem sie vorher rechtzeitig von Anwohnern informiert worden waren.
- Kiez, Politik -
Es standen einst stolze Pappeln am Klausenerplatz. Wunderschön anzusehen waren sie. Alt waren sie geworden und immer höher ragten sie gen Himmel - zu jeder Jahreszeit. In den Jahren 1921/22 hatte Erwin Barth, damals Gartendirektor von Charlottenburg, mit seiner vorbildlichen Einstellung zur Nutzung und Gestaltung von Parks
und Anlagen, den früheren Friedrich-Karl-Platz schmuck umgestaltet:
Er hob die Diagonalwege auf, um in der Mitte "eine genügend große Spielfläche, abgeschieden vom Verkehr" zu schaffen, wie er schrieb. An die früheren Diagonalwege erinnern aber noch die kurzen Wegeabschnitte, die von den Platzecken zu den erhöhten Sitzplätzen führen, von denen man den Platz überblicken kann. Diese Plätze sind durch Säulenpappeln betont, die den Raum, wie Barth sagte, "charaktervoll beleben".
Quelle: Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf - Klausenerplatz
Gefiel das dem neuen Stadtrat alles nicht?
Etwa, weil die Pappeln den Raum so herrlich "charaktervoll belebten"? Mußten sie deshalb fallen?
Aber Nein! Morsch wären sie gewesen, hat man uns erzählt.
Doch bewiesen hat man es nicht. Ein Baumgutachten hat man nicht vorgezeigt. Man sollte doch bitte sehr, ihnen einfach nur Vertrauen in ihr fachliches Können erweisen, so gaben sie dem Volke kund.
Bisher steht allerdings nur eines fest - und das dafür bis auf den Baumstumpf geklärt:
Fällen können sie - zweifelsohne!
- Kiez, Politik -
So mancher wird es zwischen den Jahren bemerkt haben. Das Café Fedora war geschlossen und innen wurde stark gewirbelt.
Seit letztem Wochenende ist dort wieder für alle der Betrieb aufgenommen worden; und es wurde eigentlich nicht nur renoviert, nein, das wäre zu wenig.
Es wurde umgebaut!
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- Gewerbe im Kiez, Kiez -
Bäume sind nicht nur Teil einer wunderbaren Natur, sondern auch wichtig für das Stadtklima. Stadtklima kann dabei auch durchaus übertragen gemeint sein. Eine richtige Baumpflege und ausreichend Nach- und Neupflanzungen sind gefragt. Der richtige Baumschnitt bei Platanen in der Danckelmannstraße und zuletzt vom Bezirksamt angekündigte Baumfällungen im Ziegenhof haben uns beschäftigt. Aktuell protestieren Anwohner vom Lietzensee erneut gegen ein weitere "Fällaktion" des Bezirksamts. (Berliner Morgenpost vom 18.01.2013: "Wir gucken nur noch auf Baumstümpfe")
Jetzt möchte sich das Bezirksamt anscheinend endlich mal mit den Bürgerinnen und Bürgern zum Thema fachgerechte Baumpflege auseinandersetzen und lädt gemeinsam mit dem Ökowerk und dem BUND zu einem Fachgespräch zum Umgang mit Straßenbäumen ein. Der BUND hatte hier schon mal eine Stellungnahme dazu abgegeben, wie Platanen am Beispiel des Bezirks Mitte fachgerechter geschnitten werden können.
Bezirksstadtrat Marc Schulte in der Pressemitteilung dazu:
"Unser Umgang mit Straßenbäumen"
„Alljährlich führt die Fällung von Straßenbäumen zu Nachfragen und Konflikten.
Gemeinsam mit Dagmar Elbrandt, zur Zeit Leiterin des Grünflächenamtes,
und Christian Hönig, Fachreferent für Baumschutz vom Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND), stehe ich gerne für Informationen und
Diskussionen zur Verfügung. Unter anderem wollen wir folgende Fragen
klären: Wie werden Bäume im öffentlichen Raum gepflegt? Warum werden sie
gefällt? Wie können Bewohnerinnen und Bewohner einbezogen werden?“
Donnerstag, 24. Januar 2013 von 17:00 bis 19:00 Uhr
Rathaus Charlottenburg (Helene-Lange-Saal im 2. OG)
Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin-Charlottenburg
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- Gesellschaft, Kiez, Politik -
Das verschobene FWL-Projekt vom Klausenerplatz (Öffnungstermin noch unbestimmt)
Wie im Großen, so im Kleinen. Was dem Senat sein BER, ist dem Bezirksamt
Charlottenburg-Wilmersdorf seine FWL. Man möchte anscheinend dem
großen Parteivorbild eifrig nacheifern. Der BER soll ja irgendwann mal "Willy
Brandt" heißen. Welchen Zusatznamen unsere bezirklichen Volksvertreter
für die FWL vorgesehen haben, ist uns leider nicht bekannt - vielleicht
ja der Name von einem früheren (SPD-) Bezirksbürgermeister?
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- Kiez, Politik -
Was wird uns das neue Jahr bringen? Wer wird uns Gutes tun und wer wird uns (wieder) belästigen?
So einiges läßt sich mit einem Rückblick auf das Geschehen im letzten Jahr für einen Ausblick verbinden.
Beginnen wir mit Straßensperrungen. Welche Straße wird der kleine Hinterzimmer-Zirkel wohl dieses Jahr sperren? Erneut die Knobelsdorffstraße? Ach wie billig und feige, nur an das eigene Ego und die eigenen Taschen zu denken. Wie wärs mal mit dem Spandauer Damm oder gleich der Stadtautobahn?
Große Ziele erfordern große Taten!
Kriegen wir nun einen Ökokiez - oder nicht? Trudelt endlich der Zaster für den Klimaschutzmanager ein? Falls der bezahlte, nun doch nicht wie eigentlich beabsichtigt: "frei getragene", Klimaschutzmacher kommt - ja, was wird wohl dann tolles Weltklimabewegendes passieren?
Praktizieren wir dann beim wöchentlichen Veggie-Day Ringelpietz mit Anfassen in der Begegnungsmulde? Doch halt! Zuerst werden wir vielleicht mit einem Kiezspaziergang vom "versifften" Kiezoffice (ein paar Projekt-Taler müssen schließlich für die ganze Mühe abfallen) zum neuen sauber-unbedenklichen ÖkoBio-Konsum-Kommerz-Paradies geführt. Oder doch lieber zuerst zum Antrittsbesuch beim hiesigen Entmieter? Klar, das ist Pflicht! Fragen Sie Frau Radziwill von der SPD und unsere grüne Stadträtin Elfi Jantzen. Das andere wird vielleicht die Kür. Hoffentlich ist die Begegungsmulde dann nicht mit lauter entmieteten Wohnungslosen gefüllt, wenn wir zum feucht-fröhlichen Veggie-Day auflaufen!
Was hat die GEWOBAG dieses Jahr vor? Letztes Jahr wollte man aus der Geschäftsstelle Charlottenburg den Mietern noch vor Beginn der ersten Modernisierungsmaßnahmen ihres Programms "Sanierungsvorhaben 2012-2022 am Klausenerplatz" gleich richtig deutlich machen, was man von ihnen hält. Daß man nämlich nicht mit dem Widerstand der Mieter
rechnen würde: die "kämpferischen" Jahre der Anwohner im Kiez wären
schließlich lange vorbei - .... das war damals und das wird es heute
nicht mehr geben. Ebenso wurde deutlich gesagt, daß es "ihre" Häuser
wären und sie damit machen können was sie wollen.
Nun, es kam anders. Anders für die GEWOBAG wohlgemerkt. Man hatte sich geirrt. So sehr, daß von gleicher Stelle vor kurzem im Dezember nur noch das große Kotzen Bedauern zu hören war. Wer nicht mit den Mietern vernünftig reden und keine Beteiligung und Mitbestimmung möchte, der muß halt erst so seine Erfahrungen machen. Die Lern-Lektionen liefen an für sie: Anträge in der Bezirskverordnetenversammlung (BVV), Anfragen im Abgeordnetenhaus, Widersprüche, Einschaltung von Mietervereinen und Rechtsanwälten, Presse und Medien - das ganze Programm. Mieterinnen und Mieter hatten sich zu ersten Hausgemeinschaften zusammengetan.
Hier mal ein Dank von ihnen an die GEWOBAG, vorgebracht in fröhlicher Runde beim letzten Nachbarschaftsfest im Garten ihres Hauses:
"Liebe GEWOBAG,
wir danken Dir!
Vorher haben wir so mehr oder weniger nebeneinander her gewohnt. Dank
Deiner rigiden Vorgehensweise haben wir zusammengefunden und sind
jetzt eine echte Hausgemeinschaft geworden. Wir reden nun viel mehr
miteinander, treffen uns und feiern kleine nette Hoffeste."
Vielen Dank und ganz herzliche Grüße
Ihre Mieterinnen und Mieter
Eine starke solidarische Hausgemeinschaft in der Seelingstraße hat das geplante Modernisierungsvorhaben vollständig abgewendet. Doch auch die Mieter in der Sophie-Charlotten-Straße haben sie das Fürchten gelehrt. Dort haben sich leider keine größeren sich wehrenden Hausgemeinschaften gefunden, doch so etliche "Einzelkämpfer" hatten den Fight bis vor die Gerichte aufgenommen. So wurden zum Beispiel aus vorgesehenen ca. 3 Wochen Kernsanierungszeit für eine einzelne Wohnung etwa drei Monate. Tja, wer nicht zuhören will und mit den Mietern angemessen zusammenarbeiten möchte, muß eben erst schmerzhafte Erfahrungen machen.
Diese Erfahrungen waren dann doch so nachhaltig, daß sie von den zuerst für 2012, dann für 2013 vorgesehenen Modernisierungen der Häuser Klausenerplatz 5 und 6 und Neufertstraße 14, 16, 22 und 24 erst mal die Finger lassen. Nur ein einziges Haus steht auf dem Plan für das Jahr 2013 und das ist ein Neubau und kein Altbau. Dazu scheinen sie eine neue Taktik zu testen: vollständige Räumung (Schaffung von Baufreiheit) mit Bonuszahlung bei frühzeitiger Kündigung und Rückgabe der Wohnung. Doch dazu demnächst mehr.
Erstmal gilt der Dank allen engagierten Mieterinnen und Mietern, die im letzten Jahr für sich aber auch für unseren Kiez gekämpft haben. Und die Mobilisierung geht weiter. Immer mehr Mieter im Kiez wissen inzwischen, um was es wirklich geht und stehen solidarisch bereit. Dazu hat sich die berlinweite Mieterbewegung weiter ausgebaut und organisiert.
In diesem Jahr wird ein neuer Mietspiegel für Berlin erscheinen und diesmal einen noch drastisch erweiterten Spielraum für künftige Mieterhöhungen liefern. Die Bundesregierung mit ihrer schwarz-gelben Koalition plant mieterfeindliche Änderungen des Mietrechts.
Dann wird sicher auch dieses Jahr wieder die eine oder andere zusätzliche Belästigung seitens fehlgeleiteter Politiker, Transparenz- und Demokratiemißachter, Mietpreistreiber, Verdränger und Vertreiber, Entmieter, Ökobio-Abzocker, Straßenplaner, Sozialabbauer, Baumabschneider, dreiste Steuergeld verprassende aber die Bezirke finanziell kaputtkürzende Möchtegern-Flughafenbauer, Verfassungsignoranten, usw. auf uns zu kommen.
Nehmen wir mit, daß es lohnt, sich zu engagieren und gemeinsam für den Kiez einzusetzen. Für die Menschen, für die Umwelt, für bezahlbare Mieten und mehr.
In diesem Sinne: Gesundheit und viel Kraft für das neue Jahr 2013!
Bis demnächst in diesem Theater, ähhh... in der Begegnungsmulde....
- Gesellschaft, Kiez, Menschen im Kiez, Politik -
In der Danckelmannstraße befindet sich ein Hinweisschild mit einer dringenden Bitte:
Liebe Nachbarn,
Bitte die Zufahrt für
Feuerwehr-Löschzüge
bis in die Baustelle freihalten!
(Das Haus Danckelmann19 ist knapp einer Gasexplosion entgangen.)
Die Anwohner der Danckelmannstraße sind ja nun wirklich schon seit einigen Monaten genug mit Baustelle und Baulärm gebeutelt. Diese Mitteilung dürfte dann wohl vorerst der Gipfel sein.
Also beachten Sie bitte den Hinweis. Und vielleicht sollte man dieses Jahr auch vorsichtshalber die Silvester-Ballerei mal ganz sein lassen.
Weiterhin frohe Feiertage für alle!
- Kiez -