Es begann so etwa im Jahr 1802 mit einem Futterlager (Fourage-Magazin ), dann folgte eine Reithalle (1896-97), diese wurde zur Kirche (bis 1932) und dann zum Kino (bis 1968), schließlich zog Aldi ein (1970) und nun soll im August 2013 wieder so eine Art ÖkoBio-Futterlager, diesmal eben nur für Zweibeiner, folgen.
Im März 2013 zog Aldi aus, dann begannen die Bauarbeiten.
- Geschichte, Gewerbe im Kiez -
Es gibt einige gesicherte Informationen über den 17jährigen Jugendlichen: Er versteckte sich in den letzten Apriltagen 1945 in einem Keller in der Berliner Straße zwischen Uhland- und Fechnerstraße. Er wurde von der SS dort herausgeholt und an einer Laterne vor dem Haus Uhlandstraße 103 aufgehängt. (Die Straße war damals viel schmäler als heute, so daß die Stelle etwa auf dem Mittelstreifen gelegen hat.) Die Wäscheleine dazu hatte man sich im Haus Berliner Straße 33 beschafft. Um den Hals trug der Jugendliche ein Schild mit dem Text „Ich war zu feige, für Deutschland zu kämpfen.“ Zur Abschreckung ließ man ihn dort mehrere Tage hängen. Bis in die 1950er Jahre legten Anwohner am Todestag an dieser Stelle Blumen nieder und erinnerten mit einem beschrifteten Pappkarton an den Mord.
Gleiches hatte sich auch an anderen Orten in Groß-Berlin ereignet. Bekannt ist der Fall des Obergefreiten Höhne, über dessen Ermordung „Der Panzerbär – Kampfblatt für die Verteidiger Gross-Berlins“ am 25.4.1945 berichtete: „An der Kreuzung der Hauptstraße und des Tempelhofer Weges fand die Berliner Bevölkerung einen am Laternenpfahl mit einer Wäscheleine aufgehängten Soldaten. Den Waffenrock trug er nicht mehr. Am Hosenträger befestigte die Bevölkerung als seine Richter ein weißes Pappenschild mit der Aufschrift: ‚Ich, Obergefreiter Höhne aus Berlin, war zu feige, meine Frau und meine Kinder zu verteidigen‘. Dieses ungewohnte Bild in den Straßen der Reichshauptstadt hat in diesen Tagen seine tiefe Berechtigung. Da hängt ein Deserteur. […] Vorbei ist es mit seinem Traum, sich seiner soldatischen Pflicht zu entziehen, sein Volk im Stich zu lassen und unseren Truppen in den Rücken zu fallen. Wer den Tod in Ehre fürchtet, stirbt ihn in Schande." Eine 91jährige Zeitzeugin erinnert sich 68 Jahre später daran, wie sie damals als 23jährige den toten Soldaten dort hat hängen sehen, und sagt: „Der Schock sitzt noch heute in mir.“ Am 8.5.1985 wurde eine Tafel an der Kreuzung von Dominicus- und Hauptstraße (auf dem Mittelstreifen in Richtung Süden) aufgestellt „zum Gedenken an ihn und an die weiteren vielen unbekannten Opfer, die unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft noch in den letzten Kriegstagen ihr Leben lassen mußten“.
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MichaelR - Gastautoren, Geschichte -
Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann lädt zum 139. Kiezspaziergang ein. Diesmal geht es vom U-Bahnhof Sophie-Charlotte-Platz zum Lietzenseepark. Auf dem Weg liegen u.a. das ehemalige Polizeipräsidium Charlottenburg, das frühere Kammergericht, die Kirche am Lietzensee, die ehemalige Notaufnahmestelle am Lietzensee an der Kuno-Fischer-Straße 8
und die Sankt Canisius-Kirche in der Witzlebenstraße. Die Teilnahme ist wie immer kostenfrei.
Wie der Schloßpark ist der am gegenüber liegenden Rand unseres Kiezes gelegene Lietzenseepark nicht nur ein historischer Ort, sondern auch ein "Volkspark" für alle kleinen und großen Anwohner und Besucher und dazu grüner Lebensraum für viele Großstadttierchen. Im Gegensatz zum Schloßpark Charlottenburg, der unter der Verwaltung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) steht, wird der Lietzenseepark vom Bezirksamt gepflegt. Für beide gilt allerdings: es handelt sich um offiziell ausgewiesene öffentliche Grünanlagen. Sie sind also offen für alle Besucher und eintrittsfrei.
Samstag, 13. Juli 2013
Treffpunkt ist um 14:00 Uhr am U-Bahnhof Sophie-Charlotte-Platz, Ausgang Kaiserdamm zwischen Suarezstraße und Witzlebenstraße.
- Geschichte, Gesellschaft -
Bezirksstadtrat Klaus-Dieter Gröhler lädt zu einer neuen Veranstaltungsreihe ein. In fünf Terminen werden besondere Orte im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf vorgestellt. Dabei erhalten die Teilnehmer Informationen von Experten, die auch in der anschließenden Diskussion gerne Fragen beantworten. Interessierte können an einzelnen Veranstaltungen teilnehmen oder auch die gesamte Reihe buchen. Die Teilnahme ist entgeltfrei, eine vorherige Anmeldung ist jedoch Voraussetzung zur Teilnahme. Die Zahl der Teilnehmenden ist auf 8 bis 25 Personen begrenzt, daher empfiehlt sich eine schnelle Anmeldung unter Tel. 9029-12081. Die Treffpunkte werden bei der Anmeldung bekannt gegeben.
Ein besonderer Ort im Bezirk ist auf jeden Fall der Schloßpark Charlottenburg - nicht nur ein historischer Ort, sondern auch wichtig als "Volkspark" für alle kleinen und großen Anwohner und Besucher und dazu grüner Lebensraum für viele Großstadttierchen. Innerhalb der Reihe "Besondere Orte im Bezirk" wird in Kooperation mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) zu einem Spaziergang durch den Schloßpark eingeladen (Kursnummer: CW1.02.004). Angeboten wird ein Rundgang durch die Gartengeschichte, verbunden mit Erläuterungen
zur aktuellen Pflege und dem Umgang mit der historischen Substanz mit
dem Fachbereichsleiter Dipl.-Ing. Gerhard Klein und der Gartenmeisterin
Andrea Badouin von der SPSG.
"Der Schlossgarten Charlottenburg - Aus der Barockzeit bis Heute"
Mittwoch, 10. Juli 2013 von 16:00 bis 17:30 Uhr
- Geschichte, Schlosspark -
Zum 100. Geburtstag des Kinos in der Blissestraße am 15. Juni 2013
Der Name der Straße, die vom Ortskern des alten Wilmersdorf Richtung Süden nach Steglitz führt, ist in den letzten 150 Jahren mehr als ein halbes Dutzend geändert worden: Im 19. Jahrhundert hieß sie Steglitzer Weg. Seit etwa 1880 nannte man sie im nördlichsten Abschnitt Steglitzer Straße und im weiteren Verlauf Grüner Weg (gelegentlich wegen ihrer Lage an der Grenze zwischen Wilmersdorf und Friedenau auch Grenzstraße). 1888 erhielt der Wilmersdorfer Abschnitt zwischen Berliner Straße und Ringbahn den Namen Augustastraße nach Prinzessin Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach (1811-1890), der Frau
von Kaiser Wilhelm I. (der Steglitzer Teil heißt seitdem Laubacher Straße). Im Mai 1937 benannten die Nationalsozialisten die Straße um in
Stenzelstraße nach einem SA-Mann, der am 5. Januar 1933 Ecke Detmolder Straße bei Auseinandersetzungen mit Antifaschisten getötet worden war. Seit Juli 1947 heißt sie nun
nach den Stiftern des Blissestifts in der
Wilhelmsaue Blissestraße.
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MichaelR - Gastautoren, Geschichte -
In Erinnerung an Frau V.
Diese Privatstraße ist selbst in der näheren Umgebung manchem nicht bekannt; kein Wunder, ist sie an ihren Enden doch nur durch Toreinfahrten betretbar, und ein Straßenschild hat sie auch nicht wirklich. Eigentlich ist es auch nur ein Weg über einen langgestreckten Gartenhof, der Horstweg und Wundtstraße miteinander verbindet: der Vereinsweg.
Seinen Namen erhielt der Vereinsweg zwischen 1910 und 1912 nach dem Beamten-Wohnungs-Verein zu Berlin, der diese Wohnanlage zwischen 1907 und 1909 von Paul Mebes für seine Genossenschaftsmitglieder bauen ließ – zusammen mit weiteren Häusern längs des Horstwegs einschließlich der Kopfbauten an Sophie-Charlotten-, Danckelmann- und Wundtstaße (damals: Königsweg). Diese beiden Wohnanlagen westlich und östlich der Danckelmannstraße stehen als „Charlottenburg IIa und b“ unter Denkmalschutz.
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MichaelR - Gastautoren, Geschichte -
Eine Kindheit in der Nachkriegszeit
Vereinzelt standen noch Wohnblocks in der Spessartstrasse, jedes zweite Haus war zerbombt oder dem Erdboden gleichgemacht. Überall wurden die Brachflächen zum Anpflanzen von Obst und Gemüse verwendet, zusätzlich wuchsen viele Blumen wild.
Dem Eckhaus Spessartstrasse 13 zur Gabelung an der Assmannshauserstrasse fehlten der Dachstock und das Obergeschoss. Immer wieder regnete es durch die verbliebenen Holzlatten und Dielen, der Treppenaufgang war feucht und muffig und der Zutritt ab der dritten Etage war versperrt. Im Treppenaufgang waren früher beidseits grosse Spiegelflächen, jetzt waren sie zersplittert. Immer wieder übernachteten in der Eingangshalle Obdachlose, Heimkehrer oder anderweitig Heimatlose. Wir Kinder hatten immer ein wenig Angst vor diesen Männern, vollkommen grundlos, waren sie doch in einer schlechteren Lage als wir, die in den Wohnungen von den ehemaligen Besitzern aufgenommen wurden.
Zwischen den verschiedenen Hausflügeln war ein winziger geschlossener
feuchter Innenhof, der niemals von der Sonne beschienen wurde, er roch
stets moderig. Dort waren wiederholt Bettler mit Drehorgeln, denen wir
Kinder gerne Groschen zuwarfen. Meistens verfehlten diese ihr Ziel, die
Filzmütze. Wir gingen dann, obwohl verboten, in den Innenhof und
sammelten die Groschen für die Strassenmusikanten ein und übergaben
diese mit Stolz. Auf der offenen Hinterhaus-Fläche nach Norden stand die
eiserne Teppichklopfstange, rhythmisches Schlagen war täglich zu hören,
sie war unser erstes Klettergerüst. Auf den Nordbalkonen lagerten Holz,
Äpfel und Kartoffeln, die wichtigsten Reserven für die Winterzeit, die
Vorratskammern bei den Küchen waren für Einlagerungen der Marmeladen-
und Einmachgläser aus den Gartenfrüchten vom Sommer. Milchprodukte - so
erhältlich - verdarben im Sommer rasch, sie waren nur in den kühlen
Monaten geniessbar. Die Wäsche wurde in riesigen Zinnzubern auf dem
offenen Herdfeuer gekocht unter ständigem Rühren mit der Holzkelle und
unter Zugabe der Schmierseife, die nicht gut roch.
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Harriet Keller-Wossidlo - Gastautoren, Geschichte -
- Fest der Nachbarn
Am Freitag, 31. Mai 2013, findet wieder das Fest der Nachbarn statt.
Wir hatten bereits darauf hingewiesen. In unserem Bezirk beteiligen sich u.a. das Haus am Mierendorffplatz und das Nachbarschaftshaus am Lietzensee. Der Veranstalter weist auf ein besonderes Angebot hin:
>> Berliner Kita-Kinder und der Künstler Mathias Roloff zeichneten Malvorlagen zum Thema „Mein Haus der Nachbarn“. Thomas Schmitt und die Stiftung Stadtmuseum Berlin überließen uns außerdem einige Zeichnungen des Karikaturisten Erich Schmitt, bekannt durch „Das dicke Schmitt-Buch“ und aus Eulenspiegel, Wochenpost und Berliner Zeitung. Und die Layouterin Gabriele Hulitschke machte aus den Einzelteilen ein wunderbares, buntes, nachbarschaftliches Ganzes.
„Zeichnet uns Euer Haus der Nachbarn, damit wir daraus ein Malbuch machen, das wir beim Fest der Nachbarn 2013 verteilen“, so lautete unsere Anfrage an die Kinderprojekte der Berliner Mitgliedseinrichtungen des Verbandes für sozial-kulturelle Arbeit e. V. Eingesandt wurden uns Kinderzeichnungen von der Kita am Kleistpark, der Villa Folke Bernadotte, dem Kinderhaus am Fliegeberg, dem elele-Nachbarschaftszentrum und der Kurt-Tucholsky-Grundschule.
Thomas Schmitt, der Sohn des berühmten Zeichners und Karikaturisten Erich Schmitt, sowie das Märkische Stadtmuseum gaben uns die Erlaubnis, einige Bilder Erich Schmitts für das Malbuch zu verwenden. Der junge Berliner Grafiker und Künstler Mathias Roloff lieferte uns
ebenfalls schöne, freche und lustige Malvorlagen. <<
Die sehr schönen Malbücher haben wir uns vorab anschauen können. Sie werden allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des diesjährigen Festes der Nachbarn 2013 kostenlos zur Verfügung gestellt. Sie können außerdem gegen Portoerstattung beim Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V. bestellt werden.
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- Geschichte, Kinder und Jugendliche, Menschen im Kiez -
Der Tunnel am Adenauerplatz ist Ergebnis jener Stadtplanung nach 1945, die sich in erster Linie als Verkehrsplanung verstand und die die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs zu nutzen versuchte, um nun die „autogerechte Stadt“ zu bauen – und die dabei den Kriegsschäden noch erhebliche weitere Zerstörungen von Wohn- und Lebensraum hinzufügte.
Stadtplanung als Verkehrsplanung
Für Westberlin bestimmend waren dabei Kollektivplan (Hans Scharoun), Zehlendorf-Plan und Bonatzplan (1946-1948), die – in abnehmendem Umfang – wesentliche Eingriffe in die gewachsene Stadtstruktur durch ein Netz von Schnellstraßen vorsahen, um dem privaten Kfz-Verkehr Vorrang zu schaffen. Ihr geistiger Vater war der Speer-Plan (1936-1942).
Die Umsetzung begann in den frühen 1950er Jahren, also in einer Zeit, als der öffentliche Verkehr weit wichtiger war als der Individualverkehr (1960 gab es in Westberlin erst 160.000 Pkws, also einen auf 11 Einwohner) (1). Trotzdem wurde ab 1953 systematisch die Straßenbahn beseitigt (2) (1967 fuhr die letzte in Westberlin) und gleichzeitig der Ausbau von U-Bahn und „Stadtautobahn“ forciert: Zu nennen wären die Verlängerung der U 6 von der Seestraße zum Kurt-Schumacher-Platz (1956 eröffnet; 1958 bis Alt-Tegel) und der Baubeginn des „Stadtrings“ zwischen Halensee und Hohenzollerndamm (1956). Der damalige Bausenator Rolf Schwedler (SPD) sah darin die Verwirklichung seiner „Vision einer autogerechten Stadt wie Los Angeles“ (S. 13). Zur selben Zeit war der Westberliner Senat allerdings nicht in der Lage, „selbst die dringendsten Bedürfnisse wie die Beseitigung der Wohnungsnot befriedigend anzugehen“ (3).
Um also die „Straße frei“ zu machen für den Individualverkehr und diesem gleichzeitig dort „freie Fahrt“ zu verschaffen, wurde 1. der auf der Straße beseitigte Schienenverkehr in Form des teuersten Verkehrsmittels unter der Straße ausgebaut und 2. durch den Bau von breiten Durchgangsstraßen und Tunnels für „flüssigen“ Straßenverkehr gesorgt. Beides kann im Bereich des Tunnels am Adenauerplatz besichtigt werden und auch, daß der Westberliner Senat keineswegs zimperlich bei der Umsetzung war.
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MichaelR - Gastautoren, Geschichte -
Am 27. September 2012 verstarb der Architekt und Stadtplaner Hardt-Waltherr Hämer (*1922 † 2012) im Alter von 90 Jahren. Anläßlich seines Todes titelte die Berliner Zeitung ihren Bericht mit "Gedenkminute für die Altbaufassade".
Das wollen wir aufgreifen und hier immer mal wieder mit einem Foto an ihn erinnern, denn solch außergewöhnliche Menschen sollten nicht vergessen werden.
Das hier gezeigte Wandbild, welches einen Reißverschluss zeigt der eine ebenfalls gemalte Gründerzeitfassade freilegt, befindet sich knapp außerhalb unseres Kiezes in der Zillestraße (früher Wallstraße).
- Geschichte, Kiezfundstücke -
Bezirksgeschichte im Museum Charlottenburg-Wilmersdorf - Mitmachen bei der Dauerausstellung
Das Museum Charlottenburg-Wilmersdorf bittet um Unterstützung bei der Vorbereitung einer Dauerausstellung zum Thema „Von der Residenz zur City West“:
>> Was gehört zur Geschichte des Bezirks? Was muss gezeigt werden? Mit dieser Frage wendet sich das Museum an geschichtlich interessierte Berlinerinnen und Berliner. Welches Haus, welche Person, welcher Platz oder welcher Alltagsgegenstand sind unverzichtbar, wenn die Bezirksgeschichte von den Anfängen an und so interessant wie möglich dargestellt werden soll? Ist es ein Porträt der Kurfürstin Sophie Charlotte, ein Schulheft eines Kindes aus dem 19. Jahrhundert, ein historisches Bügeleisen, ein Foto vom schönsten Platz in Charlottenburg oder ein Modell des ICC? <<
Die interessantesten Vorschläge werden prämiert.
Für die Teilnahme an der Aktion sind folgende Angaben erforderlich:
-
Nennen Sie max. drei Objekte, die unbedingt in der Dauerausstellung gezeigt werden sollen. Wenn möglich, ergänzen Sie Ihre Vorschläge mit einer Abbildung.
- Begründen Sie kurz, warum diese Dinge aus Ihrer Sicht wichtig sind.
- Versehen Sie Ihren Beitrag mit Ihrem Namen und Ihrer Anschrift.
Vorschläge bitte bis zum 31. Mai 2013 an:
Museum Charlottenburg-Wilmersdorf
in der
Villa Oppenheim
Schloßstraße 55, 14059 Berlin-Charlottenburg
- Geschichte -
In Erinnerung an H. W.
Die Spessartstraße ist Teil des sog. „Rheingauviertels“, wo sich nicht wenige Straßen und Plätze befinden, deren Namensgeber tatsächlich weitab vom Rheingau oder sogar vom Rhein liegen – darunter auch der Spessart, ein Mittelgebirge am Unterlauf des Mains. Dieses Viertel mit dem Rüdesheimer Platz als Zentrum wird umschrieben von den folgenden Straßen und Plätzen: Heidelberger Platz – Hanauer Straße – Laubacher Straße – Südwest-Corso – Breitenbachplatz – Autobahnüberbauung an der Schlangenbader Straße – Wiesbadener Straße – Mecklenburgische Straße.
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MichaelR - Gastautoren, Geschichte -
- Vortrag von Zille-Biograf Lothar Fischer "Heinrich Zille in Selbstzeugnissen"
Eine Veranstaltung zur laufenden Zille-Ausstellung.
Samstag, 13. April 2013 um 15:00 Uhr
Museum Charlottenburg-Wilmersdorf
in der Villa Oppenheim
Schloßstraße 55, 14059 Berlin-Charlottenburg
- Kiezspaziergang durch Wilmersdorf
Der nächste Kiezspaziergang führt von der Bundesallee bis zum Dienstleistungszentrum für
Informationstechnik und Telekommunikation der Berliner Verwaltung (ITDZ
Berlin). Die Teilnahme ist wie immer kostenfrei.
Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann:
"Bei unserem nächsten Kiezspaziergang verbinden wir die Erinnerung an die dörfliche Vergangenheit Wilmersdorfs mit einem Einblick in die aktuelle und zukünftige Informationstechnik der Berliner Verwaltung. Außerdem werden wir uns im Berliner Themenjahr "Zerstörte Vielfalt" auch dieses Mal wieder mit der Geschichte des Nationalsozialismus in unserem Bezirk beschäftigen.
Von der Bundesallee gehen wir durch die Wilhelmsaue, die alte Wilmersdorfer Dorfstraße [siehe auch Geschichte der Wilhelmsaue hier im Blog]. Wir werden an einer Reihe von Stolpersteinen Halt machen und uns mit dem Schoelerschlösschen, der Auenkirche, dem Blissestift und der Kirche Christi Wissenschafter beschäftigen. Ein großer Findling auf dem grünen Mittelsteifen der Wilhelmsaue erinnert heute an das frühere Dorf, wurde aber ursprünglich von Nationalsozialisten als 'Schlageter-Stein' hier aufgestellt.
In der Mannheimer Straße erinnert uns ein in den Gehweg eingelassener Gedenkstein an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, die hier ihr letztes Versteck hatten, bevor sie verhaftet und ermordet wurden.
Zum Schluss besuchen wir das Dienstleistungszentrum für Informationstechnik und Telekommunikation der Berliner Verwaltung, kurz ITDZ Berlin, an der Berliner Straße 112-115. Vorstand Konrad Kandziora wird uns das Unternehmen vorstellen, das seit über 40 Jahren den Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnik in der Berliner Verwaltung gewährleistet und dafür umfassende, innovative IT-Dienstleistungen zur Verfügung stellt. Den Rundgang beschließt eine Besichtigung des telefonischen Service Centers der Behördenrufnummer 115."
Samstag, 13. April 2013
Treffpunkt ist um 14:00 Uhr am U-Bahnhof Berliner Straße (an der Bundesallee zwischen Berliner Straße und Badenscher Straße).
- Lesung und Gespräch über Emily Ruete - "Prinzessin von Sansibar"
Eine Veranstaltung des Literatur-Salons Potsdamer Straße in Kooperation mit der Galerie Peter Herrmann im Rahmen der Reihe "Schaut sie an, die Landstraße im Städtemeer". Jubiläen der Potsdamer Straße 2012-2013". Der Eintritt ist frei.
Dr. Annegret Nippa, Prof. am Institut für Ethnologie an der Universität Leipzig
Roland Kretschmer, Rezitator
Musik: Souleymane Touré
Moderation: Sibylle Nägele und Joy Markert
>> Sie hat ein aufregendes Leben, Prinzessin Salme Said, Tochter des
Sultans von Oman und Sansibar, die den deutschen Kaufmann Heinrich Ruete
heiratet und nach dessen frühem Tod in Hamburg drei Kinder allein
großzieht und schließlich in die Kolonialinteressen von Bismarck gerät.
Ab 1879 lebt sie längere Zeit in Berlin, erst in der Verlängerten
Genthiner Straße (heute Zietenstraße), dann in der Potsdamer Straße.
Neben Artikeln für Zeitungen schreibt sie ihre "Memoiren einer
arabischen Prinzessin", Verlag Friedrich Luckhardt, Berlin 1886. Ein
großer Publikumserfolg. Das Buch erscheint wenig später auch in Paris,
London und New York.
Annegret Nippa gab die Memoiren von Emily Ruete, geb. Prinzessin Salme
von Oman und Sansibar unter dem Titel "Leben im Sultanspalast. Memoiren
aus dem 19. Jahrhundert" mit einem Nachwort versehen neu heraus.
Roland Kretzschmer arbeitet als freier Rezitator. Deutschlandweit
bekannt wurde er mit einer fünf Monate dauernden Gesamtlesung von Robert
Musils "Der Mann ohne Eigenschaften". Außerdem betreibt er die Weinbar "Les Climats", Pohlstraße 75. <<
Samstag, 13. April 2013 um 19:00 Uhr
Galerie Peter Herrmann
Potsdamer Straße 98A, 10785 Berlin-Schöneberg
- Verkehrssicherheitstag für Senioren
Die Seniorenvertretung Charlottenburg-Wilmersdorf und die Landesverkehrswacht Berlin laden zu einem Verkehrssicherheitstag in den Räumen der Seniorenwohnanlage Schloßstraße ein.
>> Seniorinnen und Senioren sind im Straßenverkehr, je nach Alter,
besonderen Gefährdungen ausgesetzt. Diese Gefährdungen aufzuzeigen und
zu thematisieren ist Ziel dieses Verkehrssicherheitstages.
Die Fahrerlaubnisbehörde des Landesamtes für Bürger- und
Ordnungsangelegenheiten wird über die Besonderheiten der Nutzung des
Führerscheins im Alter informieren. Die Seniorenvertretung Charlottenburg-Wilmersdorf und die
Landesverkehrswacht Berlin bieten zu dieser Veranstaltung Seh-,
Reaktions- und Hörtest, Vorträge zur Verkehrssicherheit und
Unfallentwicklung und eine Präsentation des „Toten Winkels“ am
Lastkraftwagen an. << Alle Aktionen finden stündlich statt.
Montag, 22. April 2013 von 13:00 bis 17:00 Uhr
Seniorenwohnanlage Schloßstr. 26-27b, 14059 Berlin-Charlottenburg
Weitere Veranstaltungen immer auch
auf der Terminseite vom
Klausenerplatz.
- Geschichte, Kunst und Kultur, Menschen im Kiez -
Am Wochenende standen die Berliner Schlange vor einem Haus, welches den Begriff für hochwertige moderne Kunst der Neuzeit in Charlottenburg repräsentiert.
Aber was wissen die Kunstinteressierten über die Nutzung des Hauses von der Zeit vor der Zeit, als es von den Staatlichen Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz an den jüdischen Sammler Heinz Berggruen übergeben wurde? Auf der Website des Museums wird die ursprüngliche Nutzung der westlichen und östlichen Stülergebäude völlig übergangen, die Website des Bezirksamts erwähnt die Nutzung als Offizierskasernen der Gardes du Corps.
Nach dem 1. Weltkrieg zerfiel das Deutsche Kaiserreich, und es war kein Platz mehr für Preußens Herrlichkeit, und zu dieser gehörte auch die Armee, und damit entbehrte Charlottenburg auch der Gardes du Corps.
Nun scheint in der Erinnerung des Bezirkes zwischen Kaiserreich und BRD nichts anderes als Leerstand existiert zu haben. Dem war aber nicht so: 1927 - in der Weimarer Republik - zog ein Polizeiinstitut in das verlassene Gebäude des heutigen Bröhan-Museums. Die wissenschaftliche Erforschung des "Bösen" durch kriminaltechnische Forschung war in den Ursprüngen. Hier sollte der Nachwuchs geschult werden, Führungskader auserlesen werden.
Dies weilte aber nicht lange. Denn mit der Machtergreifung der Nazis wurde das Polizeiinstitut der Gestapo zugeordnet, ehe es 1937 zur Führerschule der Sicherheitspolizei (Sipo) und des Sichheitsdienstes (SD) als Teil des Reichsicherheitshauptamtes SS umgewandelt wurde. Walter Zirpins, bekannt durch seine Ermittlungen im Reichstagsbrandprozeß, wirkte hier.
Erstmals bekannt wurde das Institut als zentrale Ausbildungsstätte im Reichssicherheitshauptamt (Leiter Heydrich) als Amt IB unter Erwin Schulz und Rudolf Hotzel und für seine Kommissarlehrgänge, deren Teilnehmer hinter der Ostfront in den Einsatzgruppen in der Bekämpfung "jüdischer und bolchewistischer Minderheiten" berühmt wurden.
Sie nannten sich "Charlottenburger", weil 33 von 47 Leitungskadern nach 1945 aus diesen Lehrgängen kamen und das BKA der BRD bis in die Sechziger fest in ihrer Hand hatten. Dieter Schenk war es, der als erster - als Mitarbeiter des BKA - sich der Geschichte der "Charlottenburger" widmete und auch im ehemaligen Heimatmuseum vor ca. 5 Jahren referierte.
Mit der Wiedereröffnung des Museums Berggruen ist es Zeit, in Zusammenarbeit mit der Stiftung Staatlicher Museen Preußischer Kulturbesitz, dem Kulturstaatssekretär André Schmitz, dem Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf und dem Polizeipräsidenten Berlin in den nächsten Monaten eine weitere "Berliner Geschichtsmeile" vor den Museumsgebäuden in der Schloßstraße - im Andenken an dieses dunkle Kapitel deutscher Polizeigeschichte - aufzustellen. Ein Begleitprogramm ist vorgesehen.
Joachim Neu - Gastautoren, Geschichte -
Das Gebäude
Im Jahr 1902 erwarb die Stadt Charlottenburg ein 7368 m² großes Grundstück in der damals noch als Straße 9 bezeichneten und 1904 nach Heinrich von Sybel benannten Straße für den Bau zweier weiterer Gemeindeschulen. Der Vorentwurf dazu stammte von dem Architekten Walter Spickendorff, damals Stadtbauinspektor, die endgültige Fassung von Heinrich Seeling. Der Baubeginn war im Mai 1908.
Auf L-förmigem Grundriß entstand ein Bau mit einem Straßenabschnitt von 74 m Länge und einem 88 m langen Seitenflügel. Die Gebäudefront mit dem quadratischen Uhrturm ist auf die Roscherstraße ausgerichtet, die hier auf die Sybelstraße stößt. Schon von jenseits des Kurfürstendamms sieht man die von einer Haube gekrönte offene Aussichtsplattform des Nachts angestrahlten Turmes (Gesamthöhe ca. 67 m) weit über die Wipfel der Straßenbäume emporragen.
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MichaelR - Gastautoren, Geschichte -