Am südwestlichen Eck des Kiezes tut sich etwas, ein lange leer stehendes Ladenlokal hat einen neuen Betreiber und damit ein komplett neues Gesicht bekommen. Nach umfangreichen Baumaßnahmen eröffnet jetzt in der Sophie-Charlotten-Straße 67/68 der Beauty- und Wellness-Salon PAS – und zwar an jener Stelle, wo das Kiezoriginal Horst Conrad jahrzehntelang Fisch, Wild und Geflügel verkaufte. Vor drei Jahren erlitt Horst Conrad einen schweren Schlaganfall, an dessen Folgen er ein Jahr später verstarb.
Der neue Salon erinnert in keiner Weise an das Feinkostgeschäft, der minimalistisch und edel eingerichtete Empfangsbereich gemahnt eher an eine Galerie oder eine Lounge. Das Team des PAS bietet Massagen, Kosmetik und Heilpraktik an, also Pflege für Körper, Geist und Seele. Zur Eröffnung am kommenden Samstag, den 12. Januar 2013 ab 16:00 sind alle Interessierten herzlich eingeladen, um telefonische Anmeldung wird gebeten.
PAS Wellness
Sophie-Charlotten-Straße 67/68
14059 Berlin
Telefon 030 / 308 300 39
Andrea Bronstering - Gastautoren, Gewerbe im Kiez -
Es sollte reichen!
Aber es reicht noch nicht!
Da ist ein Mann verantwortlich für ein finanzielles Desaster größten Ausmaßes und hat noch nicht einmal den Anstand, dafür einzustehen. Die Rede ist von Wowi(e), wie er verniedlichend genannt wird.
Wowie passt hervorragend: WO? WIE? Ist was schiefgegangen?
Der Mann war bis zum 7.1.13 der Aufsichtratsvorsitzende vom neuen Flughafen BER.
Jeder weiß Bescheid, nur der Herr nicht!
Da werden nicht mal eben einige Hunderttausend Euros verbrannt, auch nicht einige Millionen, nein Milliarden von EUROS! Der Herr verdiente sich dumm und dämlich mit diesem Posten, von dessen Vorsitz er zurückgetreten ist, aber er bleibt weiter im Aufsichtsrat und kassiert weiter Gelder.
Gelder, für die der Steuerzahler aufkommt, nämlich Sie, lieber Leser!
Man kann den Mann nicht in Haftung nehmen, wieso eigentlich nicht? Wobei ich Haftung nicht unbedingt wörtlich meine (warum eigentlich nicht?), aber WIE kann ein Aufsichtsratsvorsitzender diese Katastrophe nicht gesehen haben? Seine Aufgabe wäre es gewesen, zu warnen! Stattdessen vornehmes Schweigen! Und wir lassen es geschehen, wie die dummen Lämmer.
Man überlege mal, wie viele Wohnungen in dem mit Wohnraum so reich bestückten Berlin für die Mehrkosten dieser Milliarden hätten gebaut werden können. Aber sie werden nicht gebaut, weil das Geld fehlt - es ging in unbekannte, offene Taschen, deren Besitzer abstreiten, jemals solche besessen zu haben oder zu besitzen.
Dieses Land, das ich liebe und in dem ich gerne lebe, es wird in Grund und Boden ruiniert.
Deutsche Großmannssucht, persönliche Eitelkeit und Selbstbedienungsmentalität sind die Garanten dafür, dass dieser Staat bald keinen mehr machen kann. Eine Schande!
Der Konjunktiv hat Hochkultur in diesem Land: hätte, könnte, sollte, dürfte, müsste.
In einer alten Pardon stand eine wunderbarer Satz, der so passend ist:
DES MENSCHEN WÜRDE, HÄTTE UND KÖNNTE IST UNANTASTBAR.
Es ist klar, Wowereit ist „nur“ der Aufsichtsratsvorsitzender gewesen, verantwortlich sind viele, aber er hatte die Aufsicht.
Soviel zum neuen Fliegen in Berlin und Brandenburg.
Doch einmal die Frage: warum fliegt der Mann nicht endlich zeitnah?
T. Wiese - Gastautoren, Politik -
Dieser Text soll ein Einstieg sein zu einem Blick auf die Lage der Kleingartenkolonien. Ausgangspunkt ist dabei die Kolonie Oeynhausen, deren Weiterbestehen auf des Messers Schneide steht. Geplant ist, daß Mitglieder dieser Kolonie einzelne Punkte, die in diesem ersten Überblickstext nur andeutungsweise angesprochen werden können, in loser Folge weiter ausführen.
Der Kleingärtnerverein Oeynhausen wurde 1904 gegründet und ist damit einer der ältesten der Stadt. Die Kolonie erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung von der Forckenbeck- zur Friedrichshaller Straße. Mit 130.000 m² (13 ha), verteilt auf 436 Parzellen, ist dies die größte Kolonie in Wilmersdorf-Schmargendorf. (Direkt an ihre östliche Seite schließen sich weitere Kleingartenkolonien an bis hin zur Mecklenburgischen Straße.)
Oeynhausen besteht aus zwei Teilen: dem größeren nördlichen (92.000 m² mit 302 Parzellen; auf der Karte schwarz umrandet) und dem südlichen (38.000 m² und 134 Parzellen; blau); der südliche Teil gehört dem Land, der nördliche gehörte ursprünglich der Post. Um das Fortbestehen dieses nördlichen Teils – Oeynhausen Nord – geht es hier.
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MichaelR - Gastautoren, Politik -
Einen Frühstart – der hier noch einmal nachgezeichnet werden soll – legte Herr Klaus-Dieter Gröhler hin: Er begann schon am 17. November mit dem Wahlkampf, indem er unter dem Deckmantel des zuständigen Stadtrats auf der Protestveranstaltung vor dem Amtsgericht Charlottenburg gegen den Abriß der Gaslaternen außerplanmäßig das Wort ergriff.
Wie auch immer seine uns nicht näher bekannte Lebensplanung aussieht – jedenfalls bewirkten die Ereignisse vom Herbst 2011, als seine Partei zwar die meisten Stimmen im Bezirk erhielt, die Zählgemeinschaft von SPD und Grüner Partei ihm jedoch erneut den Posten des Bezirksbürgermeisters verweigerte und ihn obendrein vom einflußreichen Baustadtrat zum Leiter eines Sammelsuriums von Abteilungen herabstufte – bewirkten also diese Ereignisse offenbar, daß er die Lust verloren zu haben scheint und jetzt nach Höherem strebt. Zwar hat ihm seine Partei die Kandidatur für den Bundestagswahlkreis 81 übertragen, aber mitnichten durch einen vorderen Platz auf der Landesliste abgesichert, so daß jetzt unbedingt ein Wahlsieg her muß, soll das Werk gelingen. Es ist dabei äußerst wichtig, einen guten Eindruck beim Wahlvolk zu machen – wie eben z.B. an jenem 17. November vor dem Amtsgericht, als er die etwa 500 Teilnehmer dafür lobte, daß sie es sich nicht gefallen lassen, wenn der Senat über ihre Köpfe hinweg entscheidet und die Gaslaternen beseitigt. Diese Worte kamen naturgemäß gut an.
Wie ist es aber mit seinen Taten? Ist er willens, in seiner Amtsausübung nicht über die Köpfe der Bürger hinweg zu entscheiden? Offenbar nicht, wenn es um die Umsetzung des „alten Traumes einer bezirklichen Zentralbibliothek“ geht, also im Endergebnis um die Beseitigung einer weiteren Bücherei: Hier lehnt der Kandidat schlankweg die Einbeziehung der Bibliotheksnutzer ab, weil allein die ökonomischen Daten zu entscheiden haben. Theobald Tiger (Kurt Tucholsky) kommentierte das schon 1920 so:
“Worte und Taten – das ist so hienieden –
sind manchmal verschieden.“
Wenn der Kandidat hier von „ökonomischen Daten“ sprach, so meinte er die verwaltungsweit praktizierte Kosten-Leistungs-Rechnung (KLR). Ebenfalls wenn es um die fortschreitende Ausdünnung der Medienbestände in den noch existenten Bibliotheken geht, pochte er wiederholt auf die Anwendung der KLR, wie sich in seinen Antworten auf Einwohnerfragen nachlesen läßt (siehe 4. Einwohnerfrage/zu 1. und zu 2. und 9. Einwohnerfrage/zu 2. Was im übrigen die bisherigen Auswirkungen der KLR auf die Stadtbüchereien betrifft, so sind sie vor Ort zu besichtigen; und die zukünftigen KLR-Auswirkungen werden gegen Ende Januar im Bibliotheksentwicklungsplan ablesbar sein.
Bei so vielen Taten ist es dann schon überraschend, wenn der Kandidat in seiner Antwort zu einer späteren Einwohnerfrage (siehe 9. Einwohnerfrage/zu 1.) mitteilte, daß er die Auffassung des Bürgermeisters von Mitte, der die KLR als „pseudobetriebswirtschaftlich“ und „Gefahr“ für die bezirkliche Arbeit bezeichnete, teilt - allerdings in solch verklausulierter Weise, daß leider kaum jemand seine Worte wird verstehen und ihn schon gar nicht beim Wort wird nehmen können.
Na ja, wie schon der Apostel Matthäus (7, 20) sagte:
„An ihren Taten sollt ihr sie erkennen.“
Die kursiv gesetzten Textstellen sind zitatähnliche Wiedergaben von Aussagen des Kandidaten.
MichaelR
MichaelR - Gastautoren, Politik -
Für S. W.
Ursprünglich hieß die Seelingstraße seit der Zeit von vor 1824 Potsdamer Straße. Lange war sie kaum mehr als ein Pfad durch die Äcker und Wiesen in dem Bereich südlich des Klausenerplatzes und westlich der Schloßstraße, wie auf dieser Karte von 1842 zu sehen ist:
Als nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 die Frankreich auferlegten Kriegsentschädigungszahlungen der Industrialisierung im neugegründeten Deutschen Reich einen kräftigen Anschub gaben, entstand ein wachsender Bedarf an Wohnraum für die in die Städte strömenden Fabrikarbeiter. Damals ging es auch hier mit der Bebauung los, und zwar 1872 mit Nr. 52 und noch einigen weiteren Häusern. (Diese Karte (1882) weist den noch fast unbebauten Zustand der Straße um 1880 aus.) Der große Bauboom fand zwischen 1884 und 1889 statt mit dem Gros von 25 Mietshäusern. Ende des 19. Jahrhunderts – wie diese Luftaufnahme von 1895 mit Blick nach Westen zeigt –
war die Straße größtenteils bebaut, und bis 1904 (Nr. 24/26) schloß man
dann auch die wenigen noch vorhandenen Baulücken. Alle Häuser existieren
noch und stehen unter Ensembleschutz.
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MichaelR - Gastautoren, Geschichte -
In ihrer Ausgabe vom Samstag, den 22. Dezember geht auch die junge Welt mit einem Artikel und einer Fotoserie auf die Beseitigung der Gaslaternen durch den Senat ein und unterstützt die Forderung nach einer Denkpause, um den Sinn dieser Abrißaktion zu klären.
Die Wiedergabe des Artikels erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Tageszeitung junge Welt.
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MichaelR - Gastautoren, Geschichte -
Ein Rundgang mit der IKL – Initiative Kiez Lewisham – 21. Dezember 2012
Liebe Anwohnerinnen, liebe Bewohner rund um den Bahnhof Charlottenburg
Adenauerplatz
Der Bebauungsplan 4-36 „Adenauerplatz“ befindet sich in der Phase der Kommunikation mit allen Trägern Öffentlicher Belange (Leitungsverwaltungen wie Telekom, Gasag, Wasserbetriebe etc.). Nach dieser Phase wird der B-Plan für die Öffentlichkeit ausgelegt werden, so dass sie ihre Einwände machen kann. Das Verfahren wird sich allerdings bis in den Herbst 2013 hinziehen.
Die Hotelkette ACCOR wird möglicherweise im Kernbereich dieses B-Planes zwei Hotels betreiben. Der Hotelbau ist jedoch keine Vorgabe aus dem B-Plan. Geplant ist eine Blockrandbebauung anstelle des entmieteten Wohnhauses. Hotels des ACCOR-Konzerns in Berlin sind: Sofitel, Pullman, Novotel, Suite Novotel, Mercure, Ibis. Es ist ratsam, dass sich hier die direkten Anwohner auf die Durchleuchtung des B-Planes 4-36 einrichten.
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Ute Becker - Gastautoren, Kiez -
Und er fängt an mit kleinen lokalen Veranstaltungen wie z.B. der von Frau Ülker Radziwill mit dem Thema „Öko-Kiez 2020" am 14. Dezember im Divan (Nehringstraße). Mit dabei ist mit seiner Power-Point-Präsentation Herr Burth - ebenfalls Funktionsträger der SPD und gleichzeitig der Vorsitzende der „Arbeitsgruppe Ökokiez“ eines ortsansässigen Bürgervereins - sozusagen der Vater des „Ökokiezes“ . Daher ist es ein großer Jammer, daß der Kreis der Anwesenden mit zehn so klein ist, denn seine Ausführungen (und die Ergänzungen von Kandidatin und Teilnehmern) sind äußerst interessant – belegen sie doch aus höchst berufenem Mund, was in diesem Blog seit einem Jahr „behauptet“ wird: daß „Ökokiez 2020“ eine Penunzenbeschaffungsmaßnahme für Papier und Posten unter Ausschluß der Anwohner (siehe Motto) ist.
Dankenswert deutlich wurde die erwähnte Behauptung belegt, als es im Vortrag schließlich konkret um den „Ökokiez“ am Klausenerplatz ging. Der Vortragende nannte vier grundlegende Projektziele: Wärme-, Strom-, Mobilitäts- und Konsumeffizienz. Auf die zwei letzteren ging er näher ein: Mobilitätseffizienz heißt demnach: „Erhöhung des Anteils am Verkehr zu Fuß und mit dem Rad, Carsharing, Elektromobile, Shared Space, Optimierung des ÖPNV (Kiezbahn), Umgestaltung des ‚Lebensraums Straße‘ (mehr Bäume > mehr Schatten, Fahrradbügel, Poller, Fahrbahnschwellen in Danckelmann- und Christstraße)“. Und bei der Konsumeffizienz nannte er als Unterziele: „Verbraucherberatung, Kundennähe, Aufklärung: ökologischer ‚Carbon Footprint‘, ...“ (hier brach der Vortrag ab zugunsten der Diskussion). Das sind also die vier grundlegenden Ziele von „Ökokiez 2020“.
Man fragt sich als Zuhörer unwillkürlich: Wieso braucht es dafür drei Voruntersuchungen und ein Gutachten (Papier – siehe a) und bald gar einen Klimaschutzmanager (Posten – siehe Antwort zu 1), alles zusammen für allerwenigstens 229.000 € öffentliche Gelder (Penunzen)? Da drängt sich einem unwillkürlich ein altes Sprichwort auf:
Es kreißt der Berg, und dann gebiert er eine Maus.
Soll hier heißen: Dafür braucht man das alles nicht wirklich; jedes x-beliebige andere Umweltamt würde sich das selbst ausdenken und umsetzen (und würde seine diesbezügliche Energie auch nicht auf nur 8 Promille seines Tätigkeitsfeldes beschränken). So etwas geht nur im Zusammenspiel einer dazu entschlossenen Behörde mit einer entsprechenden Klientel vor Ort. Die eine Seite hätte auf diese Weise einen wahlrelevanten Beleg für ihre umweltschützenden Aktivitäten geliefert (Greenwashing), die andere Seite Papier und Posten erhalten. Die Penunzen dafür steuert der Bürger bei, auch wenn er bei diesen Aktivitäten bisher nichts zu sagen hatte und auch künftig nicht haben wird: Auf einer (weiteren) Informationsveranstaltung des Bezirksamtes, nach Bewilligung eines Klimaschutzmanagers (jetzt Anfang 2013 erwartet), soll im Frühjahr 2013 den Bürgern (wieder einmal) von kompetenter Seite (also Bezirksamt und Bürgerverein) mitgeteilt werden, „was wir als nächstes vorhaben“.
Wen ficht es da schon an, daß der Bezirk gar kein Geld für all diese Dinge hat, wie den Teilnehmern geklagt wurde, nicht einmal für die Kofinanzierung des erwarteten Klimaschutzmanagers: Wir müssen „zusehen, wo wir Geld herkriegen“. Aber eine mögliche künftige Quelle wurde doch schon in der Ferne des September 2013 (Wahltermin) erspäht: Wenn die SPD-Kandidatin erst einmal im Bundestag angekommen ist, so erwartete man, daß sie dann von dort aus „ein bißchen schieben hilft“. Wohl dem, der solch eine Abgeordnete sein eigen nennen kann! – falls sie sich wirklich an solcher Seilschaftstätigkeit beteiligen will.
Alle Zitate von der Wahlveranstaltung.
MichaelR
MichaelR - Gastautoren, Politik -
100 Billionen Kleinstlebewesen bevölkern den Menschen. Er, der Mensch,
stellt den Lebensraum für diese Wesen dar, ist quasi der
Wohnungseigentümer.
Würde man eine Gentrifizierung auf die Mieter anwenden, die den
menschlichen Körper innen und außen besiedeln, und eine Auswahl treffen,
wer, wann und wo zu welchen Bedingungen weiterhin seinen angestammten
Wohnraum nutzen kann und wohnen bleiben darf, so wäre die
Überlebensdauer des betreffenden Menschen nach kurzer Zeit beendet. Die
große Anzahl und Verschiedenheit der Kleinstorganismen bedingt die
Gesundheit des Menschen. Der Mensch als Vermieter, als Wirt, profitiert
folglich von der Verschiedenheit der Mikroorganismen. Geht diese
Verschiedenheit verloren, so gerät der menschliche Körper unweigerlich
in eine Schieflage und stirbt an der zuvor getroffenen Auswahl.
Als Parallele zu diesem Gedankenmodell kann, ohne zu weit zu
greifen, das Vorgehen von Wohnraumeigentümern gesehen werden, denen eine
bestimmte Sozialschicht als Mieter nicht genehm ist. Zu Gunsten einer
kurzfristigen Profitsteigerung, die durch stark erhöhte Mieten und Gentrifizierungsmaßnahmen erzielt wird, geraten Viertel, aus denen
angestammte und andere Mieter vertrieben werden, in die Gefahr einer
Wohlstandsvereinsamung. Allein durch Profitmaximierung
entsteht damit eine „tote“ Schicht, die sich nur unter dem Aspekt der geldorientierten Werteschaffung zusammensuchen ließ. Diese in sich geschlossenen, finanzstarken,
scheinbaren Oasen für eine bestimmte Auswahl geraten ins Abseits, da sie ohne die notwendige
Vielschichtigkeit langweilig, einseitig und auf Dauer unattraktiv
werden. Für eine gesunde Lebensqualität in einem Wohnblock oder einem
Kiez ist ein offenes Sozialgefüge nötig, um Lebensfreude, Kreativität
und Wohnqualität wachsen lassen zu können.
Angeregt zu diesem Gedankenspiel wurde ich durch Hans Georg Wagners
neuem Buch „Neben Ich. Wieviele sind wir wirklich? Das Buch, das weiter
fragt“.
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T. Wiese - Gastautoren, Philosophisches -
Wie bitte ? - waren da nicht die Vereine Gaslicht-Kultur und Denkmal-an-Berlin mit einer Menschenkette zur Rettung der Gaslaternen angetreten?
Ja stimmt, die war sogar recht erfolgreich. Etwa 500 BürgerInnen gaben sich brav um 15 Uhr die Hand und umarmten das Gericht. Was sie nicht ahnten: unangekündigt trat nach der "Menschenrettungskette" der Stadtrat für Kultur, Herr Gröhler, auf und stimmte - nach den üblichen Schmeicheleien und Grüßen vom Bezirksamt - das hohe Lied der CDU für die GASLATERNEN an.
Von den Parteien waren weder die GRÜNEN noch die FREIEN WÄHLER zur Ansprache zugelassen, doch über den Umweg des Bezirksamtes schmuggelte sich der Kandidat Klaus-Dieter Gröhler vom Ortsverband Schloss der CDU auf die "Haushaltsleiter", und gab dem bürgerlichen Publikum im Wahlkreis 81 die Gelegenheit, den CDU-Kandidaten für die Bundestags-Wahl 2013 kennenzulernen. Natürlich nicht expressis verbis, nur mal so en passant ..
Geschickt, geschickt - die Bühne frei für einen aussichtsreichen, aber schwierigen Wahlkreis in dem sich CDU (Klaus-Dieter Gröhler), SPD (Ülker Radziwill) und GRÜNE (Lisa Paus) einen harten Wahlkampf liefern werden. Der für die CDU aussichtsreiche Wahlkreis ist kein Selbstläufer. 2009 lag zwar die CDU an Zweitstimmten vorne, doch den Wahlkreis gewann Petra Merkel (SPD) gegen den CDU-Kandidaten Ingo Schmidt - der bereits vorher (selbst in der eigenen Partei) demontiert war. Übrigens "interessierte" sich auch die Kulturexpertin der Partei, Frau Grütters, für den Wahlkreis, wurde aber in den aussichtslosen Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf abgeschoben. Bereits im Bundestag und auf der Landesliste als Nr. 1 abgesichert, soll es ihr auch egal sein.
Von den Zweitstimmen her lag noch die GRÜNE Partei vor der SPD und das Bemühen dieser Partei in das bürgerliche Lager vorzustoßen, läßt den Wettbewerb noch spannungsreicher werden. Abgesichert ist keiner der Kandidaten auf der Landesliste - Alles oder Nichts heißt daher das Motto. Der auf der Bezirksebene im BA als Stadtrat für Bauen abgelöste und "kalt gestellte" Kandidat Gröhler "flüchtet" förmlich auf die höhere Ebene.
Das Gleiche gilt wohl auch für Frau Radziwill auf Landesebene, wo sie als Abgeordnetenhaus-Vertreterin in Sachen Wohnen eher "verbraucht" als erfolgreich agierte. Nur Frau Paus wirkt bereits seit vier Jahren im Bundestag (über die Landesliste).
Für die Gaslaternen bedeutet die Kehrtwendung der CDU auf Bezirksebene erst mal gar nichts Positives. Die CDU wird im Bundestags-Wahlkampf die SPD frontal auf Bundesebene angreifen, doch das gilt für die Landesebene nicht. Für die Bezirke und das Land gilt: Bloß sich wegen der Gaslaternen nicht mit der SPD anlegen - Es gilt die Koalitionsvereinbarung. Bisher sind keine Äußerungen schriftlich oder mündlich von der CDU bekannt, die den Sinneswandel "Progaslicht" glaubhaft machen könnte.
Joachim Neu - Gastautoren, Politik -
Ute Becker, aus ihrem „Exil“ südlich der S-Bahn-Trasse,
an Frau K. - 10627 Berlin
am 9. November 2012
- Offener Brief -
“Befreite-Zone Stuttgarter Platz“?
Sehr geehrte Frau K.!
Ich rufe Ihnen das Zusammentreffen am 12. September 2012 vor einem Geschäft in der Leonhardtstraße, genau einen Tag vor einer Sitzung der BI Stutti, in Erinnerung. Sie orteten mich als diejenige, die – sinngemäß - gegen die „schöne Kunst“ Ihres Partners S. K. sei, die er als „Kunst am Park“ am Stuttgarter Platz – alles geschenkt, alles inklusive (!) – aufstellen möchte. Darüber sollten nun ganze 11 Personen aus einer dichten Anwohnerschaft entscheiden, von denen keineswegs Alle die Stelen kannten!
Die Heftigkeit Ihres Anwurfes, dessen Kernaussage sinngemäß lautete, wie ich mich überhaupt in die Angelegenheit („K.-Kunst am Park“) wagte einzumischen, wohnte ich doch gar nicht mehr am Stuttgarter Platz, hätte also gar nichts mehr zu vermelden, zu entscheiden etc., gab zu denken. Perplex stellte ich fest. wie Sie mit Ihrem Ansinnen der unseligen Tradition Ihres Partners folgten, eines der Kneipiers vom Lentz, der mir seit ungefähr 20 Jahren Hausverbot erteilt, dies aber nie vernünftig begründen konnte, dafür umso emotionaler. Den nächsten Schritt, „Exilanten ihre Bürgerrechte (Meinungsfreiheit) abzuerkennen“, machten nunmehr Sie. Ihr Bestreben, mich in „Ihrem vermeintlichem Territorium“ mundtot machen zu wollen, erinnert fatal an „befreite“ Zonen“. Sie haben Ihrem Partner damit keinen Gefallen getan, denn um wie viel mehr muss ich mich nun gegen dieses „Geschenk“ für den öffentlichen Park verwahren! Denn wer weiß, eines Tages verfügen Sie, dass „Ortsfremde“ sich den K.-Stelen nicht nähern, auf nahen Parkbänken nicht sitzen dürfen?!
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Ute Becker - Gastautoren, Gesellschaft -
„Ökokiez 2020“: Geldausgaben, vom BA favorisierter freier Träger
Sehr geehrte Frau Umweltstadträtin,
es ist erneut nötig, auf zwei von Ihnen unterschriebene Äußerungen zu sprechen zu kommen, da Sie selbst die Zweifel an deren Richtigkeit jüngst weiter vergrößert haben.
a) „Weitere Aufwendungen sind dem Bezirksamt nicht bekannt.“
Im September (3. Einwohnerfrage/zu 4.) teilten Sie mit, „die Gesamtsumme für das Klimaschutzkonzept beträgt 82.824 €“, nannten noch eine „Vorstudie Integriertes Kommunales Klimaschutzkonzept Klausenerplatz 2020“ für „2.965,48 € Brutto“ und schlossen mit den Worten „Weitere Aufwendungen sind dem Bezirksamt nicht bekannt.“ Die von Ihnen eingeräumten Aufwendungen bezifferten sich somit auf 85.789,48 €.
Unsere Recherchen, bei denen wir auch auf den Seiten des BA fündig wurden, führten jedoch zu folgendem Ergebnis, das hier noch einmal wiederholt sei:
7.270,76 für „Prima Klima am Klausenerplatz“ (15.11.2008-14.11.2009; „Handlungsfeld: Umwelt und Verkehr; Aktion: Erhöhung der Energieeffizienz; Projektkurzbeschreibung: Institutionalisierung Runder Tisch ‚Klimaschutz im Kiez‘ …; Ergebnisse: ‚Arbeitsgruppe Ökokiez‘ wurde gegründe, der auch nach Projektabschluss weiter arbeiten wird. …“ [unkorrigiert nach Original])
2.965,48 für die oben erwähnte Vorstudie (12.11.-18.12.2009)
102.082,-- für das Klimaschutzkonzept
613,45 für ein Faltblatt zum 29.2.2012
112.931,69 € öffentliche Gelder.
Das sind schon einmal 27.1422,21 € mehr, als von Ihnen im September zugegeben. Als Sie im Oktober (8. Einwohnerfrage/zu 3.) – ziemlich von oben herab und mit einer erstaunlichen Nonchalance gegenüber unseren Steuergeldern – mitteilten, „Die von Ihnen vorgenommene Berechnung wurde seitens des Bezirksamtes nicht nachgeprüft“, gestanden Sie ein, daß an dieser Berechnung also etwas dran ist.
Aber das ist immer noch nicht alles: Nur bei eingehendem Studium des Klimaschutzkonzepts konnte man dort auf Seite 22 noch auf eine weitere Vorstudie stoßen, eine „Vorstudie zu Begegnungszonen in Charlottenburg-Wilmersdorf“, Durchführungszeitraum 3.2.-31.3.2011 und für 4498 €, wie Sie jetzt im November (8. Einwohnerfrage/zu 3.) einräumen. Damit sind die öffentlichen Gelder für „Ökokiez 2020“ bereits auf 117.429,69 angewachsen, also 31.640,21 € bzw. 36,8 % mehr, als von Ihnen im September (3. Einwohnerfrage/zu 4.) zugegeben.
Und es fehlen immer noch die Personalkosten für im Umweltamt oder an anderer Stelle des Bezirksamts seit 2009 aufgewandte Arbeitsstunden! Auch wenn darüber keine Statistik geführt wird (falls das zutrifft, wo doch heutzutage alles möglich fortwährend „dokumentiert“ wird) und sich lt. Ihrer Aussage „keine seriöse Schätzung ableiten“ läßt ( September/zu 2.), würde die Öffentlichkeit doch gerne wenigstens ein ungefähres Bild haben, um einen noch besseren Eindruck zu erhalten, in welchem Umfang die hiesigen grünen Umweltstadträtinnen mit öffentlichen Geldern für ihr ½ km² großes Steckenpferd herumzuaasen willens sind.
Es bleibt also festzuhalten, Frau Stadträtin: Ihre Septemberaussage mußte nunmehr bereits um zwei weitere Vorstudien und 31.640,21 € zusätzliche Ausgaben nach oben korrigiert werden. Warum haben Sie das erst nach wiederholten Befragungen und nicht gleich gesagt? Was ist noch im Busch?
Gibt es immer noch keine Parteien in dieser BVV, denen das gegen den Strich geht und die das auch laut sagen mögen?
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MichaelR - Gastautoren, Politik -
Heute: Samstag, 17. November 2012, 14:30 Uhr
Alles Raus zur
"Menschenkette zur Rettung der Gaslaternen"
am Amtsgerichtsplatz Charlottenburg (U-Bhf Sophie-Charlotte-Platz, Bus M49, X34 und 309)
Es sprechen:
Fr. Ziemann (Denk-mal-an-Berlin)
Hr. Thaens (Heimatverein Chartlottenburg)
Hr. Neu (Bürgerinitiativen ChaWi)
Hr. Kujath (Gaslicht-Kultur)
Anschließend wird das Amtsgericht "umarmt". 250 Bürgerinnen und Bürger sind aufgefordert, die "Reihen zu schließen".
Im Lokal "Song Lei" Ecke Holtzendorffstr./Leonhardtstraße gibt es die Möglichlichkeit, sich noch über die weiteren Aktionen auszutauschen
Am 19. und 20. November wird der Senat in der Windscheidstr. und dann in der Holtzendorffstr. mit dem brutalen Abriß der tradionsreichen Gasreihenleuchten beginnen. Diese sind Ausdruck der klassischen Moderne aus den 50er Jahren. Es ist der Einstieg in die gnadenlose Vernichtung des gesamten Gaslaternenbestandes der Stadt Berlin - mit über 44 000 Laternen - im Laufe der Jahre bis 2020.
Danken tun wir es einem SenatsVertreter aus unserem Bezirk, der als Staatssekretär für Verkehr und Vorsitzender des SPD-Bezirkes City-West nichts anderes sich vorstellen kann, als in seinem eigenem Heimatbezirk das unwiederbringliche, einmalige industriehistorische Zeugnis der vergangenen Epoche der Industrialisierung, das Gaslicht, endgültig zu vernichten - bevor es als kulturelles Erbe und touristische Zukunft weltweit Beachtung finden kann. Ein Mann, der sich auf der eigenen Website - wider besseren Wissens und Wahrhaftigkeit, sich noch zu rühmen wagt, mit seiner Partei die Deutschlandhalle gerettet zu haben. Weder das hat er gewollt und erreicht , noch beabsichtigt er jetzt für seinen Heimatbezirk - entsprechend den mehrheitlichen Forderungen und Wünschen seiner Wähler - für dieses Flächendenkmal aufzutreten.
Nicht nur, dass Herr Gaebler die von Bürgern einberufene Einwohnerversammung gescheut hat wie der Teufel das Weihwasser, sondern, dass er über mikrige Co2-Zahlen und Strompreise nicht hinauskommt. Dieser entsetzliche Zynismus: wissen wir doch, dass der sprunghaft steigende Flugverkehr - jetzt von Tegel über ChaWi hinziehend - demnächst von Schönefeld über ähnliche Flugrouten - das Mehrfache an Co2 ungestraft (just gestern wurde die Klimaschutzabgabe der Emmittenden von der Politik ausgesetzt) über uns Bürgergesellschaft abladen wird. Gleichzeitig stöhnt die Stadt vor Altschulden, Haushaltssperren, Schuldenbremse und katastrophalem Mißmanagement (Flughafen, ICC ,BIH ,Opern, A100, U-Bahnbau, usw.) auf und wird fast ersäuft. Da reicht es dem starken Haushälter und Umweltstrategen (wobei das energetisch orientierte Klimaschutzgesetz bisher auf der Stecke geblieben ist) symbolische Politik zu betreiben.
Wir sind gespannt, wieviele LandesBürger über den Kiez, den Bezirk hinaus, sich als friedliche Gaslicht-Gemeinschaft heute einfinden werden: Hunderte, Tausende? Mobilisiert wurde- u.a. auch von der Presse - reichlich. Nicht zu vergessen von einem Bündnis zahlreicher Vereine, Gesellschaften und Initiativen. Als Veranstalter treten Denk-mal-an-Berlin e.V. und Gaslicht-Kultur e.V. auf.
Joachim Neu - Gastautoren, Politik -
15. November 2012 - 00:04Gaslaternen
Im folgenden handelt es sich um das
Manuskript für eine Radiosendung, ergänzt durch Links. Der Beitrag wird am 19. November um 20 Uhr im offenen Kanal Alex Berlin zu hören
sein.
Es schlug mein Herz. Geschwind, zu Pferde!
Und fort, wild wie ein Held zur Schlacht.
Der Abend wiegte schon die Erde,
Und an den Bergen hing die Nacht.
Schon stund im Nebelkleid die Eiche
Wie ein getürmter Riese da,
Wo Finsternis aus dem Gesträuche
Mit hundert schwarzen Augen sah.
Der Mond von einem Wolkenhügel
Sah schläfrig aus dem Duft hervor,
Die Winde schwangen leise Flügel,
Umsausten schauerlich mein Ohr.
Die Nacht schuf tausend Ungeheuer,
Doch tausendfacher war mein Mut,
Mein Geist war ein verzehrend Feuer,
Mein ganzes Herz zerfloß in Glut.
So erlebte Goethe in der Urfassung seines Gedichts „Willkommen und Abschied“ im Jahr 1771 die Nacht. Wenn man jedoch
fast ein Vierteljahrtausend später heute des Nachts auf die Erde
schaut, wie das mithilfe von Satellitenfotos möglich ist, glüht sie aus
ganz anderen Gründen und ist vielerorts hell wie der lichte Tag: Überall
sind Straßen und Plätze, Sportstätten und Schaufenster beleuchtet,
werden Gebäude angestrahlt, “Festivals of Light” veranstaltet, werfen
Reklame, Autoscheinwerfer und Wohnungen ihr Licht in die Nacht, machen
japanische Fischer mit gewaltiger Leuchtkraft Jagd auf Kalmare, brennen
Tropenwälder oder fackelt man Gas bei der Ölförderung ab.
Halt, da ist auch schon das Stichwort für unsere heutige Sendung: Gas.
Bei der Ölförderung wird es nur als lästiges Nebenprodukt beseitigt,
aber welche Rolle spielt es heutzutage bei der absichtsvollen Erhellung der Nacht eigentlich noch? Auf den
ersten Blick keine, denn hinter allen eben genannten Lichtquellen steht
die Elektrizität. Elektrizität ist modern, Fortschritt; Lenin brachte es
für das Rußland nach dem Ersten Weltkrieg 1920 auf den Punkt:
„Kommunismus – das ist Sowjetmacht plus Elektrifizierung des ganzen
Landes“.
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MichaelR - Gastautoren, Politik -
„Ökokiez 2020“: ungenannte Auftragnehmer, Geldausgaben
Sehr geehrte Frau Umweltstadträtin,
a) man ist beinahe geneigt, Chapeau! zu sagen bei so viel Kaltblütigkeit, mit der Sie Ihre Pflicht zur Beantwortung einer Bürgerfrage verletzen, indem Sie den Namen des Beauftragten verweigern und gleichzeitig den Bürger auffordern, doch Akteneinsicht nach dem Informationsfreiheitsgesetz zu nehmen (8. Einwohnerfrage, Antwort zu 2.) – zum Preis von bis zu 100 € – falls es Ihre Verwaltung nicht doch für nötig erachten sollte, das eine oder andere einzuschwärzen – dann bis zu 500 €. Anscheinend wollen Sie auf diese Weise zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: die klamme Bezirkskasse auffüllen und der Öffentlichkeit Steine in den Weg legen, um die Namen der mit Aufträgen des Bezirksamtes Begünstigten und die dabei entstandenen Kosten vor der Öffentlichkeit zu verheimlichen.
Gibt es tatsächlich keine Partei in der BVV, der das gegen den Strich geht?
b) In der Septemberanfrage (3. Einwohnerfrage, Antwort zu 4.) sprechen Sie von einer „Vorstudie Integriertes Klimaschutzkonzept Klausenerplatz 2020“; Auftragnehmer und Zeitpunkt verschweigen Sie; in der Oktoberanfrage (Antwort zu 2.) sprechen Sie von „Vorarbeiten für die spätere Studie zu Inhalten und Verfahren der Konzeptbearbeitung“; handelt es sich um dieselbe Vorstudie?; den Auftragnehmer nennen Sie nicht; im Klimaschutzkonzept von Dezember 2011 ist auf S. 22 die Rede davon, daß „im Jahr 2011 im Rahmen einer Vorstudie zu Begegnungszonen in Charlottenburg-Wilmersdorf im Auftrag des Bezirksamtes u.a. die im Untersuchungsgebiet liegende Knobelsdorffstraße als Sonderfall in die engere Wahl aufgenommen (wurde). Es wurde exemplarisch die Umwandlung eines bestehenden verkehrsberuhigten Bereichs zu einer „Begegnungszone“ diskutiert.“; Auftragnehmer und Kosten fehlen wieder.
Alle Aufträge wurden vom Bezirksamt, also von Ihrer Abteilung, erteilt – genauso wie der Auftrag zu der weiteren Vorstudie „Prima Klima am Klausenerplatz“. Das macht also anscheinend mindestens drei Vorstudien/Vorarbeiten zum Klimaschutzkonzept und nicht nur eine, wie Sie im September noch schrieben. Die Anzahl der vom Bezirksamt veranlaßten Studien wird immer größer, und die öffentlichen Ausgaben folglich immer höher – und doch teilen Sie der Öffentlichkeit schlicht mit (Antwort zu 3.): „Ob Ihre Berechnungen zutreffend sind, wurde nicht nachgeprüft.“ Das kann sich wohl nur ein Vertreter der Verwaltung leisten, der sich nicht kontrolliert glaubt und nicht der Öffentlichkeit gegenüber verantwortlich fühlt. Warum legen Sie der Öffentlichkeit nicht endlich die ganzen Fakten dar, wo doch Ihre Vorgängerin und Parteikollegin der Öffentlichkeit Transparenz versprochen hatte?
Gibt es tatsächlich keine Partei in der BVV, der das gegen den Strich geht?
c) Schließlich erwähnen Sie, Frau Stadträtin, in Ihrer Antwort zu 3. noch „ein von einer sehr aktiven Einwohnerschaft gezeigtes Engagement“ im Klausenerplatzviertel. Aber es hat sich doch bestimmt auch bei Ihnen herumgesprochen, daß es unter Ihrer dortigen aktiven Klientel große Sorgen um den Fortgang von „Ökokiez 2020“ gibt, weil die „Einwohnerschaft“ eine starke Abneigung gegen diese Pläne hat, denn die Bewohner befürchten zu Recht eine negative Auswirkung auf ihre Mieten (Sie wissen: Gentrifizierung). Und deshalb brauchen Sie und Ihr Klientel im Klausenerplatzviertel dringend den Klimaschutzmanager, damit er – als seine allererste Aufgabe – an der „Bewußtseinsbildung“ der Anwohner arbeitet. Wir haben auf diese Art von Umweltaktivitäten und Verschwendung öffentlicher Gelder bereits vor fast einem Jahr hingewiesen, nachzulesen hier: „Ökokiez 2020“ - eine Aktion des Kiezes? und „Ökokiez 2020“ tatsächlich eine Aktion „des Kiezes“?
Gibt es tatsächlich keine Partei in der BVV, der das gegen den Strich geht?
In Erwartung Ihrer Antwort verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
MichaelR
MichaelR - Gastautoren, Politik -