oder: Totgesagte leben länger
Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf plant den Seniorenclub in der Cunostraße zu schließen und auch weitere Einschnitte bei anderen Clubs. (Wir hatten hier und dort berichtet.)
Die Initiative "Senioren Aktiv" informiert:
Unser Arbeitskreis setzt sich seit Bekanntwerden der Sparmaßnahmen des BA im Bereich Senioren mit verschiedenen Aktionen (Unterschriftensammlung, Presse, Anfrage auf einer BVV uvm.) für die Einbeziehung der Betroffenen in die Entscheidungsfindung und vor allem für mehr Transparenz ein.
Inzwischen wurde ein “Maßnahmeplan” im Internet veröffentlicht, Umbaumaßnahmen in einem Gebäude der Wilmersdorfer Seniorenstiftung haben begonnen, heute um 16:00 Uhr findet eine Informationsveranstaltung in der Cunostraße 1 für Besucher und Ehrenamtliche statt.
Diese Veranstaltung wurde lediglich mit einem Aushang an der Tür des SC Cunostraße bekanntgemacht. Auf der Seniorenwoche am letzten Wochenende haben wir auf die Poblematik aufmerksam gemacht. Sehen Sie dazu Sozialstadtrat Carsten Engelmann (CDU) mit seinem lockeren Spruch "Totgesagte leben länger" beim “Gespräch mit einer Litfaßsäule”.
Der Kampf der Seniorinnen und Senioren ist also nicht zu Ende. Es ist noch nicht klar, zu welchen Bedingungen die Übernahme aller 3 Seniorenclubs durch die Wilmersdorfer Seniorenstiftung erfolgen soll, es gibt auch noch keinen Beschluß der BVV, unklar ist auch, welche Einsparungen insgesamt erreicht werden und, und, ....
- Menschen im Kiez, Politik -
Diskussionsveranstaltung mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Wohnungswirtschaft im Rathaus Charlottenburg
>> Wohnungsnot und steigende Mieten gefährden den sozialen Zusammenhalt der Stadt und erfordern kreative Lösungen durch Politik und Zivilgesellschaft. In der Diskussion sind der Neubau von Wohnungen sowie eine Mietpreisbremse bei Neuvermietungen und nach Modernisierungen. Daneben werden Hoffnungen auf Genossenschaften und Selbstbau-Initiativen gesetzt. Kann durch solche Maßnahmen der Mietanstieg wirksam begrenzt werden? Welche weiteren Ideen und Projekte gibt es, um die „Berliner Mischung“ zu erhalten? <<
Unter dem Titel "Weder Loft noch Laube. Kreative Lösungen der Wohnungskrise" diskutieren Ellen Haußdörfer (stadtentwicklungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin), Katrin Lompscher (Die Linke, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen), Maren Kern (BBU Berlin-Brandenburgische Wohnungsunternehmen) und Thomas Schmidt („Genossenschaft von unten“). Der Sozialwissenschaftler Dr. Andrej Holm hält einen einführenden Vortrag.
Eine Veranstaltung der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Berlin.
Sie sind herzlich eingeladen!
Mittwoch, 24. September 2014 um 19:00 Uhr
Rathaus Charlottenburg
Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin-Charlottenburg
- Gesellschaft, Politik -
Erneute Blockade im Problemviertel Danckelmann-Kiez
Die letzte Blockade der Knobelsdorffstraße
durch das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf war irregulär und
mußte im Mai 2012 (nach Klage von Anwohnern gegen das Bezirksamt vor dem Verwaltungsgericht) beseitigt werden.
Geht es jetzt schon wieder los? Die Knobelsdorffstraße ist jedenfalls wieder gesperrt. Diesmal an anderer Stelle. Damals sah der Ort allerdings weniger martialisch aus.
Was tut sich da? Will Stadtentwicklungsstadtrat Marc Schulte (SPD) dort tatsächlich das Fundament für den größten Poller aller Zeiten legen? Oder will er sich, oder seinen parteinahen "Begünstigten", ein bleibendes Denkmal erbauen?
Oder befürchtet er: die Russen kommen. Sie könnten vielleicht über die Autobahn einrücken und es werden Panzersperren gebraucht? Ist das sein geheimer Abwehr-Code: 2750/2752?
Sehr geehrter Herr Stadtrat Schulte, der Artikel in der Welt war eine Satire (!) und ist inzwischen auch nicht mehr aktuell (!).
Noch schlimmer - Soll es gar ein neues Pilotprojekt werden? Der Stadtrat und sein Bezirksbürgermeister (SPD) stehen ja bekanntlich auf Beton statt Bäume.
Puhh.... Muß das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf im Geld schwimmen .........
P.S.
Liebe Nachbarn aus dem Rest des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf,
seid bloß froh, daß das Bezirksamt sein gesamtes Geld in den Danckelmann-Problemkiez steckt und sich nicht weiter um Euch kümmert.
- Kiez, Politik, Satire -
Seit Juni 2014 hat Umweltstadträtin Elfi Jantzen (Grüne), nach eigener Darstellung, mit der sukzessiven Umsetzung eines "Maßnahmekataloges" zum ½ km² kleinen "Ökokiez" begonnen.
Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAG war nach finanzieller Beteiligung am Projekt Ökokiez bereits vorgeprescht und hatte im Auftrag des SPD-geführten Senats die Latte des Maßstabs für den "Maßnahmekatalog" hoch vorgelegt.
Da wollte wohl eine börsennotierte Aktiengesellschaft mit einem Haus am Klausenerplatz noch rechtzeitig nachziehen, sagt man den privaten Unternehmen doch eigentlich immer nach, sie würden flexibler und schneller Marktchancen entdecken und nutzen. Der Gesetzgeber des Bundes will das so und bietet zuvorkommend alle erforderlichen Möglichkeiten seines "Maßnahmekataloges". Viele ihrer Bezirkspolitiker vor Ort folgen da nur zu gern und Mieterbelange interessieren sie meistens eh nicht. Das war gerade eindrucksvoll in einer ARD-Dokumentation zu sehen.
Schön, nennen das die einen. Verständlich, bringt es doch Geld. Zahlen müssen schließlich die anderen. Und dafür kann es wichtig sein, daß sie für die Überreichung der Mieterhöhung auch während der Bauarbeiten zur "Modernisierungsmaßnahme" unbedingt erreichbar bleiben.
Ganz wichtig sogar - laut Maßnahmekatalog!
- Kiez, Politik -
wurde doch noch geoutet .......
Auf die Bürgeranfrage vom 19. Juni 2014 (8. Einwohnerfrage / Drucksache - 0947/4) antwortete Umweltstadträtin Elfi Jantzen (Grüne):
1. Bewerbungsverfahren
Ist nunmehr das Bewerbungsverfahren für das "Klimaschutzmanagement" für ½ km² "Ökokiez" abgeschlossen und wer ist zum "Klimaschutzmanagement" bestimmt worden (bitte mit Angabe der Gründe für die Auswahl)?
Das Bewerbungsverfahren für das "Klimaschutzmanagement" ist noch nicht abgeschlossen.
Das Bezirksamt wird im Übrigen auch nach Abschluss des Bewerbungsverfahrens selbstverständlich keine Gründe für die Auswahl mitteilen. Es handelt sich bei der Auswahlentscheidung für eine Stelle oder Beschäftigungsposition um eine Personaleinzelangelegenheit, für die kein Informationsrecht der Allgemeinheit besteht.
Auf die Bürgeranfrage vom 3. Juli 2014 (
5. Einwohnerfrage / Drucksache - 0989/4) antwortete
Umweltstadträtin Elfi Jantzen (Grüne):
3. Klimaschutzmanager
Falls es jetzt einen gibt, bitte ich um Nennung des Namens.
Der/die Klimaschutzmanager/in wird der Öffentlichkeit zu gegebener Zeit bekannt gegeben.
Anfang August 2014, also vor wenigen Tagen, tauchte ein PDF auf den Webseiten des Bezirksamts unter der Überschrift "Klimaschutzmanagement-Team Ökokiez Klausenerplatz komplett!" auf.
Seit Juni 2014 beginnt das Bezirksamt nun mit der sukzessiven Umsetzung des daraus resultierenden Maßnahmekataloges. Dieser wurde mit Unterstützung und in Abstimmung mit örtlichen Einrichtungen erstellt. Als erster Schritt ist dazu ein Klimabüro eingerichtet worden.
Heute, am 15. August 2014, folgte schließlich unter gleichem Titel eine offizielle Pressemitteilung des Bezirksamts (siehe Anhang).
Auf die nötige Ausschreibung für den/die Klimaschutzmanager/in hatten sich 44 Personen beworben, darunter 19 Frauen.
And the winner is ... ?
Klimaschutzmanager für einen ½ km² "Ökokiez" des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf ist Herr Birger Prüter von der Adelphi Research gGmbH geworden.
Der große Rest des Bezirks (64,72 km²) muß leider außen vor bleiben. Sowohl das Bezirksamt von Lichtenberg wie auch das Bezirksamt von Steglitz-Zehlendorf hatten sich dagegen selbstverständlich für ihren jeweiligen Gesamtbezirk verantwortlich gefühlt. Als Ansprechpartner für das "ÖkoKiez"-Projekt (0,5 km²) nennt das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf den Leiter seines Umweltamtes, Herrn Wilhelm-Friedrich Graf zu Lynar, der auch selbst im zukünftigen "Ökokiez" am Klausenerplatz wohnt.
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- Gesellschaft, Politik -
Nur das übliche Sommertheater
Das Oberverwaltungsgericht (OVG) hatte einen Bebauungsplan des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf wegen mehrerer Mängel für nichtig erklärt.
Die Erbengemeinschaft eines anliegenden Hauses fordert jetzt vor dem Landgericht Schadenersatz in Millionenhöhe weil ihr Haus u.a. durch Bauarbeiten beschädigt worden ist, die so nie hätten stattfinden dürfen. Dazu berichteten (rbb-Video auch hier) :
* Berliner Morgenpost vom 31.07.2014
* rbb-Abendschau vom 06.08.2014
Es gerüchtet mal wieder, das Bezirksamt möchte die Stadtteilbibliothek in der Nehringstraße von "Ehrenamtlichen" betreiben lassen (sonst Schließung?). Planen sie tatsächlich schamlos, unbezahlte "Ehrenamtliche" für ihre ureigensten Aufgaben auszunutzen? (siehe dazu das Buch: "Die Mitmachfalle")
In der Elterngeldstelle des Bezirksamts soll es derzeit wieder 11 Wochen mit der Bearbeitung von Anträgen dauern.
Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann (SPD) schwelgt im Sommerinterview beim Berliner Abendblatt so vor und über sich hin und auch etwas von einer "City West". Darin kommt zwar genau ein Mal das Wort "Sozialdemokrat" vor, aber kein einziges Mal ist die Rede von Wohnen und (bezahlbaren) Mieten. Aber das entspricht eben genau der heutigen sozialdemokratischen Linie.
* Berliner Abendblatt vom 04.08.2014
Ach ja, Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann (SPD) ist (war) mal wieder auf Dienstreise. Erfreulicherweise fand im Landkreis Forchheim zufällig gerade ein typisch fränkisches Volkfest, das Annafest, statt.
Also eigentlich müßte es heißen: Nichts Neues aus Schlorrendorf - alles wie gehabt.
Demnächst mehr dazu, in diesem Theater - auf der Schlorrendorfer Bühne der Bezirkspolitik ......
- Gesellschaft, Politik, Satire -
Oder:
Wie immer weniger Bezirkspolitiker immer mehr die Bebauung der Kolonie Oeynhausen fördern
Im März stellten wir die Frage: „Was sind 12.100 Unterschriften wert?“ Es ging damals um die Unterschriften für den Bürgerentscheid zur vollständigen Rettung der Kleingartenkolonie Oeynhausen.
Eigentlich ist es in einer Demokratie so, daß die Stimmen aller Bürger gleich viel Gewicht haben und sich am Ende die Mehrheit durchsetzt. Aber das Schöne an unserer Unterform von Demokratie, der „repräsentativen“, ist ja, daß die Stimmen der recht kleinen Handvoll „Repräsentanten“ mehr Gewicht haben und sich daher gegenüber dem Volk durchsetzen können.
So war es dann auch am 20. März 2014 in der BVV: 28 Verordnete der SPD plus freundliche Unterstützung der meisten Verordneten der Grünen Partei genügten vollauf, um den 12.100 ihren Willen aufzuzwingen und eine dunkle Warnung vor einem „Entschädigungsrisiko bis zu 25 Millionen Euro“ in die Wahlunterlagen für den Bürgerentscheid hineinzuschreiben.
Das war schön für Stadtrat Schulte, erledigten ihm doch seine eigenen Verordneten und deren Helfer die Arbeit.
Seitdem hat sich die Lage ein Stück weit geändert:
Am
25. Mai gaben bei dem Bürgerentscheid trotzdem 84.945 Bürger der
vollständigen Erhaltung der Kleingartenkolonie ihre Stimme.
Aber
noch hielt der rotgrünen Zählgemeinschaftsdeich: Wie schon auf den BVVs
vom 17. Januar 2013 und vom 31. Januar 2014, genügten – trotz dieses klaren Votums – am 19. Juni 2014 wieder ganze 27 „Repräsentanten“ von SPD und Grüner
Partei (1), um den Willen von 84.945 Bürgern auszuhebeln und zum dritten
Mal eine Veränderungssperre zu verhindern.
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MichaelR - Gastautoren, Politik -
Stimmen von Menschen jüdischer und palästinensisch-israelischer Herkunft aus Berlin und dem Charlottenburger Kiez am Klausenerplatz vor dem Hintergrund der aktuellen Konfliktlage in Nahost.
ZDF-drehscheibe vom 25.07.2014:
- Gesellschaft, Menschen im Kiez, Politik -
Ein aufmerksamer Nachbar hatte uns mitgeteilt: „wusstet Ihr, dass die Esso-Tankstelle Kaiserdamm zum 30.06 ihren Betrieb einstellt? Der Pächter sagte mir heute, dass Esso das Grundstück verkauft hat und dort demnächst Wohnhäuser gebaut werden sollen.“
Inzwischen haben die Abrissarbeiten bereits begonnen (siehe Foto).
Daraufhin hatten wir uns so unsere Gedanken gemacht: was wird wohl dort Neues entstehen? Kennen wir doch die sogenannte "Stadtentwicklungspolitik" zur Genüge. Kommen jetzt nach "Zillegärten", "Rosengärten", "Spree Lofts", "Joli Coeur", "Garten-Residenz Charlottenburg", "Brennnessel-Traumblick", "Palast Asphalt-Elegie", "Refugium Sonnenuntergang", Residenz "Wir unter uns", Villa "Filetstückchen" und Schloßanlage "Alles Unser und ganz allein für Mich", die Kaisergärten am Kaiserdamm?
Die Berliner Morgenpost (vom 15.07.2014) brachte die ersten konkreten Hinweise: die neuen Eigentümer wollen danach am Kaiserdamm ein Hotel errichten. Die ExxonMobil Central Europe Holding GmbH hat, so die Morgenpost, nämlich gleich zwei Tankstellen in Charlottenburg verkauft und man habe für die kleinen "Filetstückchen" sehr gute Angebote bekommen. Offen bleibt die Frage nach dem neuen Eigentümer. An welchen "Filetstückchen-Aufkäufer" aus welchem tollen Land dieser ach so menschenfreundlichen Welt ist es gegangen?
Egal, wird man sich im Bezirksamt sagen. An prominenter Ecke gewissermaßen.
Bei Stadtentwicklungsstadtrat Marc Schulte (SPD) wird die Freude wohl eher groß sein:
Ohhh.... Ahhhh.... A u f w e r t u n g !
Die folgenden Bemerkungen hat er uns (noch) nicht öffentlich zukommen lassen: Sehen Sie, Sie Bürger-Wahlvolk, unsere sozialdemokratische Linie ziehen wir auf jeden Fall klar und konsequent durch. Im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf werden auf gar keinen Fall bezahlbare Wohnungen für breite Bevölkerungsschichten neu gebaut. Wählen dürfen Sie die SPD trotzdem, auch wenn Sie nicht so viel Geld und vielleicht schon Probleme haben, Ihre ständig steigenden Mieten zu bezahlen. Bei Wahlen können wir immer Stimmen gebrauchen. Da reichen uns die Stimmen der von uns „Begünstigten“ leider nicht. Da hätten wir gerne jede Stimme, sogar von Ihnen. Ein Kreuzchen bei der SPD machen, kostet Sie ja schließlich auch nichts.
- Gesellschaft, Politik, Satire -
Bezahlbares Wohnen für Alle
Gemeinschaften älterer Menschen erhalten: Seniorenwohnhäuser sichern auch im Alter eigenständiges Wohnen
Der Landesseniorenbeirat Berlin warnt: „Drastische Mietsteigerungen in Folge von verkauften Seniorenwohnhäusern und deren Modernisierungen sind eine Gefahr auch im Alter selbständig zu bleiben und eigenständig zu wohnen“.
Seniorenwohnhäuser in Berlin wurden einst mit Steuermitteln gefördert, um älteren Menschen für den Rest ihrer Lebenszeit angemessenen und bezahlbaren Wohnraum zu bieten. Häufig mussten sie erst zum Umzug aus dem vertrauten Kiez in kleinere 1- und 2-Raum-Wohnungen motiviert werden. In den Berliner Bezirken sind dort nun Gemeinschaften älterer Menschen gewachsen, deren Zusammenleben von gegenseitiger Hilfe und Unterstützung geprägt ist. Mieterinnen und Mieter können sich in ihre eigenen vier Wände zurückziehen oder die Geselligkeit in Gemeinschaftsräumen erleben.
Das Leben in der vertrauten Hausgemeinschaft steht auf dem Spiel, wenn Modernisierungen und Sanierungen von Investoren geplant werden, wie das jüngste Beispiel am Hansa-Ufer 5 zeigt. „Gewachsene, verlässliche Strukturen zu zerstören wie in Moabit, sind der falsche Weg die Anforderungen generationengerechten Wohnens in sozialer Nachbarschaft zu gewährleisten“, sagt Regina Saeger, Vorsitzende des Landesseniorenbeirates Berlin: „Die in den Leitlinien der Berliner Seniorenpolitik formulierte zentrale Zukunftsaufgabe muss den Verbleib der älteren Menschen in der eigenen Häuslichkeit in allen Bezirken, ob Mitte oder Stadtrand, fördern. Das Füllen der Haushaltskassen durch den Verkauf von Seniorenwohnhäusern trägt nicht dazu bei“. Verbindliches Handeln der Politik zum langfristigen Mieterschutz, auch bei Verkäufen und Modernisierungen, sei notwendig. Ebenso gelte es bei Baugenehmigungen Sorge zu tragen, dass Investoren Nutzungseinschränkungen und Belästigungen bei Umbauten für ältere Mieterinnen und Mieter umfänglich berücksichtigen und auf ein für dieses Mieterklientel zu bewältigendes Minimum reduzieren.
Steigende Mieten sind für betroffene Seniorinnen und Senioren meist schon allein eine Katastrophe und selten finanzierbar. Sie lösen Ängste vor einem nicht mehr zu bewältigendem Neuanfang, meist am Stadtrand ohne vertraute Infrastruktur und gewachsene soziale Kontakte, aus. Am Hansa-Ufer 5 sollen zudem der bisherige Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss mit Küche und Toiletten ebenso wie Laubengänge und Teile des Gartens wegfallen. Die Baugenehmigung für ein sechsgeschossiges Wohnhaus liegt vor. „Dabei zeichnen sich gerade Seniorenwohnhäuser dadurch aus, alleine zu wohnen und in Gemeinschaft leben zu können“, sagt Regina Saeger: „Dazu braucht es Rahmenbedingungen, auch um Einsamkeit und Isolation zu verhindern“.
Seniorenwohnhäuser sind durch Lage und Wohnbeschaffenheit den Bedürfnissen des Alters angepasst. Voraussetzung für das Wohnen dort ist in der Regel die selbständige Haushaltsführung. Externe Unternehmen bieten u. a. hauswirtschaftliche Hilfen, fahrbaren Mittagstisch, ambulante Pflegedienstleistungen. Über eigene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Seniorenwohnhäusern entscheiden die Anbieter in eigener Zuständigkeit.
Vor allem angesichts des demographischen Wandels gilt es, geeignete Wohnformen für ältere Menschen zukunftsfähig zu entwickeln statt bewährte Strukturen abzuwickeln.
Weitere Informationen:
Gemeinsame Geschäftsstelle des Landesseniorenbeirates Berlin (LSBB)
und der Landesseniorenvertretung Berlin (LSV)
Telefon
030/9018-22715 - Telefax 030/9018-22734)
Parochialstraße 3 (Raum 230 des Neuen
Stadthauses), 10179 Berlin-Mitte
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag
von 9:00 bis 14:00 Uhr
- Menschen im Kiez, Politik -
25. Juni 2014 - 23:13Wutachten
Viel Unverständnis über die neueste vom Bezirksamt beauftragte Expertise zur Kleingartenkolonie Oeynhausen
Die Kleingartenkolonie Oeynhausen und die Gutachten – eine unendliche Geschichte. Jetzt war wohl mal wieder eine Expertise fällig, aber das Ergebnis braucht scheinbar niemand…
Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf beauftragte Professor Dr. Klaus Finkelnburg zu der Frage, „ob und ggf. in welcher Höhe das Land Berlin, vertreten durch das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, bei Festsetzung des Bebauungsplanentwurfes IX-205a Entschädigung an die Eigentümer der Grundstücke der Kleingartenkolonie Oeynhausen zu zahlen hat.“
Eine wichtige Frage, über die ja seit Jahren heftigst gestritten wird. Das Verblüffende: Prof. Finkelnburg lieferte zwar ein Rechtsgutachten, in dem er diese Frage aber nicht beantwortet. Stattdessen verweist der renommierte Experte auf 14 Seiten im Wesentlichen darauf, dass über die Höhe der zu zahlenden Entschädigung letztlich nur ein Gericht entscheiden könne. Aha! Das wusste jeder Kleingärtner schon vorher, Stadtrat Marc Schulte nicht?
Und für diese Erkenntnis musste ein Fachmann auf Steuerzahlerkosten bemüht werden? Für vermutlich nicht gerade ein Trinkgeld. Finkelnburgs letztes Gutachten zur causa Oeynhausen im Juli 2011 soll, nach Angaben aus der Verwaltung, etwa 17.800 Euro gekostet haben.
Aber es kommt noch trauriger. Drei Tage, nachdem ihm das neueste Gutachten zugegangen war, mochte Stadtrat Schulte daraus in der BVV am 19. Juni nicht zitieren. Ganz im Gegenteil, er widersprach sogar seinem selbst beauftragten Rechtsprofessor, ohne das allerdings anzugeben: Während der schriftlich ausführt, der Bezirk könne zur Sicherung des künftigen Bebauungsplanes eine Veränderungssperre beschließen, um den Eigentümer zu hindern, Baumaßnahmen vorzunehmen, weist Schulte diese Idee energisch zurück: Er hält eine Veränderungssperre zum jetzigen Zeitpunkt für willkürlich und rechtswidrig.
Wenn also das Gutachten die in Auftrag gegebene Frage gar nicht beantwortet - muss die Expertise überhaupt bezahlt werden? Und von wem? Und wenn Schulte wichtige Passagen, die ihm so zu missfallen scheinen, dass er lieber gar nicht drüber spricht, der Öffentlichkeit vorenthält – macht er es dann nicht zu seinem Privat-Gutachten und sollte es auch aus eigener Tasche bezahlen?
Viel Freude dürfte das Finkelnburg-Papier also wohl nicht auslösen, eigentlich müsste Wutachten drüber stehen.
Holger Jost
Holger J. - Gastautoren, Politik -
Das Umzugskarussell mit Bürgerrumschubsen des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf nimmt keine Rücksicht auf Kinder und Musikschüler und macht auch nicht vor älteren Menschen halt. Das Bezirksamt beabsichtigt, den Seniorenclub in der Cunostraße zu schließen.
Doch auch die Senioren lassen sich nicht mehr alles bieten und wehren sich.
Am 13. März 2014 fand eine Informationsveranstaltung zum Thema „Zukunft der bezirkseigenen Seniorenfreizeitstätten“ im Rathaus Wilmersdorf statt. Hier die schönen Worte von Sozialstadtrat Carsten Engelmann (CDU) in der Ankündigung:
"Ich lade alle Interessierten zu diesem Informationsabend ein, auf dem
über die aktuelle Planung und den künftigen Umgang mit den bestehenden
Seniorenclubs berichtet wird. Der aufgrund von künftigen
Personaleinsparungen nicht mehr abzuwendende Schritt einer
Neuausrichtung der Altenhilfe in unserem Bezirk soll und wird so
gestaltet werden, dass Einschränkungen der bisherigen Angebotspalette
für Seniorinnen und Senioren weitgehend ausbleiben werden.“
Und hier die Zeilen der Senioren dazu. Der folgende Text wurde am 13. März 2014 im Rathaus Wilmersdorf von Senioren aus dem Club in der Cunostraße 1 vorgetragen:
Politiker können kommen und gehen
der Club Cunostraße muss weiter bestehen!
Die Haltestelle ist vor der Tür
leicht erreichbar für jeden hier
ob mit Rollator oder Stock
viele Besucher wohnen gleich nebenan im Block
Joga, Quigong oder Tanzen im Sitzen
man sieht uns auch am Computer schwitzen.
Geld vom Amt erwarten wir nie!
Politiker können kommen und gehen
der Club Cunostraße muss weiter bestehen!
Auch Bridge und Bingo stehen auf dem Programm
wir feiern Fasching mit viel Tam Tam
die Modeschauen sind der Hit
da machen alle gerne mit.
Wir können aus 100 Programmpunkten wählen
hier fehlt die Zeit alle aufzuzählen.
Die Ehrenämtler versorgen uns gut
vor denen ziehen wir den Hut!
Politiker können kommen und gehen
der Club Cunostraße muss weiter bestehen!
Durch Eigeninitiative fallen wir keinem zur Last
doch unsere Steuern werden woanders verpraßt
Millionengräber wie BER und ICC
das tut schon in den Ohren weh,
für uns bleibt nichts im Portemonaie?!
Politiker strengt Eure Gehirne an,
dann seid Ihr auch nach der nächsten Wahl noch dran!
Politiker können kommen und gehen
der Club Cunostraße muss weiter bestehen!!
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- Gesellschaft, Menschen im Kiez, Politik -
Liebe Leserinnen und Leser,
können Sie sich noch an die Zeiten erinnern, als den einen oder die andere von uns das „Ökokiez“fieber ergriffen hatte? Als eine Konferenz die andere jagte? Als gar die persönliche Anwesenheit von „Ökokiez“bewohnern erwünscht war, um der Umweltstadträtin und einigen anderen für ein „Stimmungsbild“ herzuhalten? Ja? Man muß dafür allerdings schon bis zum 29.2.2012 und noch weiter zurückgehen. Damals, an jenem 29. Februar, fand die denkwürdige vierte und letzte Konferenz statt, auf der immerhin 19 von 70 Anwesenden – also gut ¼ der Teilnehmer bzw. 0,2 % der Bewohner des „Ökokiez“viertels – es für sinnvoll hielten, sich einen Klimaschutzmanager zuzulegen. Seit diesem eher schwachen „Stimmungsbild“ hat man von offizieller Seite nichts mehr gehört, und selbst in diesem Blog war seit Dezember2013 nichts mehr darüber zu lesen. Eine Schande, solch ein Leuchtturmprojekt so lange totzuschweigen, und daher hier wieder einmal ein paar Zeilen.
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MichaelR - Gastautoren, Politik -
Wir haben folgende aktuelle Mitteilung mit Foto aus der Warteschlange vor
dem kürzlich eröffneten Bürgeramt
in den Wilmersdorfer Arcaden erhalten:
"Anstehen für Wartenummer über 1h. Einmal rund ums Eiscafé und noch länger die Schlange. Unfassbar."
Die rbb-Abendschau war ebenfalls vor Ort und wird voraussichtlich heute (ab 19.30 Uhr) davon berichten.
Update:
Beitrag aus der rbb-Abendschau vom 19.06.2014
- Gesellschaft, Politik -
Der Volksentscheid zum Tempelhofer Feld und der Bürgerentscheid im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf zur Rettung der Kleingartenkolonie Oeynhausen wurden am 25. Mai 2014 von den Bürgern mit deutlichen Mehrheiten entschieden.
Im März hatten die Mieterinitiativen Kotti & Co und das Berliner Bündnis Sozialmieter.de die Broschüre „Nichts läuft hier richtig – Informationen zum Sozialen Wohnungsbau in Berlin“ vorgestellt. Im April hatte dann die Dossier-Gruppe, in der sich zahlreiche weitere Stadtteil-, Hausgemeinschafts-, und Mietergruppen zusammengeschlossen und vernetzt haben, ihr zweites Mietenpolitisches Dossier veröffentlicht und an Senatsvertreter übergeben.
Nach Volksentscheid und Bürgerentscheid laden Wohnungs- und Stadtpolitische Initiativen zur Pressekonferenz ein.
Moderation: Initiative 100% THF
Dienstag, 3. Juni 2014, von 11:00 bis 12.00 Uhr
Café Südblock am Kottbusser Tor, Admiralstraße 1-2, 10999 Berlin-Kreuzberg
Berlin braucht bezahlbare Mieten
Wie ernst meint es der Senat wirklich?
Jetzt 137.000 Sozialwohnungen retten!
Am 25. Mai hat Berlin seiner Stadtregierung erklärt, dass die soziale Wohnraumfrage nicht am Tempelhofer Feld beantwortet werden kann.
Die seit 2½ Jahren verfochtene Neubaustrategie wird von der Bevölkerung ganz offensichtlich nicht als Allheilmittel gegen Mangel und Verlust von bezahlbarem Wohnraum akzeptiert. Vielmehr ist deutlich geworden, dass die Sicherung des vorhandenen Wohnungsbestands und die Sorge um Mieten und Verdrängung den Berlinerinnen und Berlinern näher liegen als dem Senat und der hervorragend vernetzten Immobilienlobby.
Die soziale Wohnraumversorgung als die drängendste Aufgabe der Stadtentwicklungspolitik muss nun endlich die höchste Priorität bekommen. Nicht einmal die städtischen Wohnungsbaugesellschaften agieren vorbildlich.
Die wohnungs- und stadtpolitischen Initiativen, Betroffene und Fachleute warnen: Derzeit verliert Berlin durch das Nicht-Handeln der Politik 137.000 bestehende Sozialwohnungen. Die Sozialbindungsrechte von bis zu 28.000 bereits bezahlten Wohnungen werden sogar verschenkt. Was tut die Regierung dagegen?
Bisher hat die Politik alle Lösungsstrategien ignoriert, die ihr seit Jahren von zahlreichen fachkompetenten, zivilgesellschaftlichen Akteuren vorgeschlagen wurden. Die von den Berlinerinnen und Berlinern vielfältig in den Politikdialog eingebrachte Expertise wurde einfach in den Wind geschlagen. Die Vorschläge müssen jetzt endlich umgesetzt werden.
Es laden ein: Mietenpolitisches Dossier, u.a.: Kotti & Co, Berliner Bündnis Sozialmieter.de, Bonjour Tristesse-Haus, FuldaWeichsel, Pankower Mieterprotest, Kopenhagener Straße 46 u.v.m.
- Gesellschaft, Politik -